BruiserBrody schrieb:Ich verstehe das vermeintliche Problem, das diskutiert wird. Ist es aber nicht anderseits bestrebenswert, eine Machtstruktur zu etablieren, die sich gegen Rassismus positioniert?
Was genau soll das bedeuten?
BruiserBrody schrieb:Aber war es mit (nur ein Beispiel) Che Guavara nicht Vergleichbar?
Ich möchte hier jetzt keine Diskussion über Che Guevara anfangen.
BruiserBrody schrieb:Das, wenn ich jetzt auch meine Erfahrung mit einbeziehen, entsteht das durch den politischen Diskurs einer Partei, die gerne das Vokabular der NS-Zeit bemüht, bzw gerne Referenzen zieht.
Ich denke, sowas wird sie eher nicht meinen. Es sind sich wohl alle einige, dass es abzulehnen ist, sich wie ein Nazi zu artikulieren.
Seidenraupe schrieb:Ich persönliche halte die "Abschaffung" kultureller wie auch geschlechtlicher Identitäten für eine grundfalsche Absicht. Wozu soll das gut sein? Wird damit nicht letztlich jegliche Individualität aufgehoben?
Nein, ganz im Gegenteil.
Es wäre der Emanzipation des Individuums durchaus zuträglich, wenn man sich die Frage stellen könnte, wer man ist und nicht Teil von was.
Vor allem wenn die Identifikation auf Basis irgendwelcher unveränderlicher Geburtsmerkmale beruht anstatt eines gemeinsamen Ziels z.B.
Das macht nämlich blind für reale gesellschaftliche Widersprüche.
Seidenraupe schrieb:Folgert daraus nicht das Bestreben, sich anderer Kriterien für Inklusion und Exklusion zu suchen und sich derer zu bedienen?
Ja, womoglich. Was aber nicht zwingend dasselbe ist und auch nicht antiemazipatorisch per se. Z.B wäre es für mich nachvollziehbar Antidemokraten politisch zu isolieren. Menschen mit "der falschen" Hautfarbe eher nicht.
Seidenraupe schrieb:Ich gehöre nicht zu deiner Familie. Deine Familie ist nicht Teil meiner Identität. Passt diese Aussage für dich?
Insofern wird es wohl immer Ausschlüsse geben, die aber nicht gleichbedeutend mit Diskriminierung sind
Natürlich.
Seidenraupe schrieb:Autoritäre Denkmuster sind ein Grundproblem der Linken, weswegen die eigentl "gutgemeinten" Solidarisierungen mit von Rassismus betroffenen Personen Widerspruch hervorrufen.
Der Widerspruch richtet sich nicht gegen die Rassismuskritik und Bekämpfung des Rassismus als solches, sondern gegen die Art wie er betrieben wird und wie mit vermeintlichen Gegnern der eigenen Ansichten umgegangen wird.
Antiautoritär ist nicht gleichbedeutend damit, in einen geistlosen Relativismus zu verfallen bzw Universalismus abzulehnen.
Die autoritären Denkmuster ergeben sich ja hier nicht aus dem Faktum heraus, irgendeine Meinung nicht als gleichwertig zur eigenen anzuerkennen, sondern Personen eine gewisse Stellung zuzuweisen und Widerspruch zu sanktionieren.
Groucho schrieb:Darüber hinaus hat die Autorin das ja im Gegensatz zu dem User begründet
Das hat die Autorin so gar nicht gesagt, die bezog sich auf spezifische Handlungsmuster in einer spezifischen Form des Antirassismus.