@TussineldaMit Farbenblind ist ja nicht gemeint, dass man blind für die Geschichte der Unterdrückung und des Rassismus ist, sondern dass man der Hautfarbe eines Menschen keine größere bedeutung beimisst. So versteh ich das zumindest.
Damit will man auch sagen, dass man die Hautfarbe als weiteres merkmal eines Menschen betrachtet so wie Augen oder Haarfarbe, wie Körpergröße oder Körperbau. Ich würde mir wünschen, dass sich die leute der Geschichte des Rassismus und der Unterdrückung zwar bewusst sind, aber die unterschiedlichen Hautfarben nur als Hautfarben betrachten.
Und einen schwarzen Menschen unterscheidet von mir als heller latino nur, dass er mehr Pigmente in der Haut hat. Ein europäischer Typ hat halt weniger Pigmente in der Haut als ich, dass ist im großen und ganzen für mich der Unterschied.
Wenn mir die Geschichte der Unterdrückung egal wäre, würde ich ganz anders schreiben. Dann wäre es mir egal, dass Rassismus nur erfunden wurde um ein System der Unterdrückung aufrecht zu halten. Ich würde alles leugnen in dem was ich sage, was in der Geschichte des Rassismuses unrühmliches passiert ist. Und das tu ich nicht, auch nicht mit dem wort Farbenblind.
Die leugnung oder verharmlosung der Geschichte würde ich eher Duskriminierungsblind oder Unterdrückungsblindheit nennen.
Ausserdem ist im Rassismus die Hautfarbe das Hauptargument für die Unterdrückung, deshalb finde ich es auch konsequent, der Hautfarbe weniger oder keine bedeutung beizumessen.