Abahatschi schrieb:Alle wollen dass es keine Unterschiede gibt, plötzlich wollen sie das erreichen in dem sie Unterschiede machen.
staples schrieb:Das ist doch ein Witz. Ein Ablenkungsmanöver, wenn man verschwörungtheoretisch angehaucht ist. Während in ganz Europa die Sozialdemokratie abgewickelt wird, konzentriert sich die Linke auf Identitätsthemen, die, sorry, sehr vielen sehr wurscht sind.
Denn sie haben ja ihre neue Heimat, die Grünen. Schwimmen auf DEM Thema daher, wissen gar nicht wie ihnen geschieht, denn ihre Politik hat sich ja nicht geändert, ich rede jetzt von Österreich.
Vor 2 Jahren rausgeflogen, mit dem gleichen Programm auf 14 Prozent. Nur halt mit einem alten weissen Mann an der Spitze, was einer gewissen Ironie nicht entbehrt.
Aber wofür steht diese neue "linke" Bewegung?
Sicher nicht für den blöden Arbeiter, dem die Türken in seiner Nachbarschaft auf den Wecker gehen.
Sondern für intellektuelle, teils weirde, aus Amerika importierte Identitätskrisen, die wirklich mit ein wenig gutem Willen völlig wurscht sind.
Es ist dieses ewige Opferdenken. Könnte es mich irgendwie, oder irgendeine Facette meiner Historie berühren, dann nutze ich es gnadenlos aus und stilisiere mich als Sprachrohr einer ganzen Gruppe. Das ist leicht und gefahrlos, macht ein paar Wellen und ein paar Leute sind sensibilisiert für Dinge, die für sie nicht sensibel waren.
Dieses ewige Hingifteln auf - sorry - echt wurscht Themen ist so kontraproduktiv.
Man kann und soll Bewusstsein schaffen. Aber nicht das dieses injizierte Bewusstsein bei sehr vielen Leuten nur noch Kopfschütteln hervorruft.
Das kann ich im Kern so nur unterschreiben, teils habe ich das in den vorherigen Posts eine Seite zuvor schon aus meiner Sicht dargelegt. Wenn ich die Wahl zwischen Shitstorm im sozialen Netz habe weil jemand der nicht asiatisch aussieht ein Cheongsam trägt oder eine schwarze Person ein Ushanka (ob für ein Event oder hin und wieder weil der Person es gefällt) oder "härtere Missstände" anzuprangern, sollte ich mich für Letzteres entscheiden.
Klar, wer Verfechter dieser "politics" ist, wird es anders sehen und das viel höher gewichten. Ich kann aber wie gesagt nicht anders, es als eine im größeren Sinne relativ triviale (Sonderfälle und Ausnahmen aussen vor) Debattenkultur anzusehen. Zumal es ohnehin nicht verhindert werden kann weil die Leute anziehen können was sie wollen wenn sie es irgendwie in ihre Hände kriegen können, und es ferner auch bis auf wenige Ausnahmen (wenn jemand sich so kleiden würde um jemanden nachzuäffen) nicht-invasiv ist und keinen aktiv tangiert.
Invasiv ist es aber, wenn Leute rassistisch beleidigt werden, oder ad-hoc als schlechtere Menschen ihrer Biologie oder äußeren Merkmale wegen dargestellt werden. Das ist doch relevanter als "Mimimi, du darfst Kleidungsstück XY nicht tragen weil ich gerne offended (entsetzt) bin". Sorry, wenn ich das so plump darstelle, aber mein Eindruck ist, dass es bei einigen die das so verbal und lautstark vertreten auf eben das hinauskommt.
Wenn es denn hilft, sollte man vielleicht manchmal eher vom Grundprinzip "cultural appreciation", nicht "cultural appropriation" ausgehen. Wenn ich an mein Beispiel der Hochzeit meiner alten Klassenkameraden (Das Ehepaar aus Sri-Lanka, der Rest primär westlich, Deutsch, usw. den Bildern nach, kleidungstechnich aber der dortigen Kultur oder Bräuche angepasst) denke kann ich nur "cultural appreciation" hervorheben, und nicht das böse andere Wort.
Und nennt mich störrisch aber ich lasse mir dann auch nicht von einem "Betroffenheitsvertreter für andere" sagen, dass das Menschen mit böser Intention sind, weil sie ein gewisses Kleidungsstück tragen, für ein spezifisches Event. Scheinbar ist das manchen auch schon zu viel, siehe Beyonce "Shitstorm" wegen ihrer Kleidung bei der Hochzeit.