abberline schrieb:Ich weiss nicht, was ein GTA ist und ich spiele auch keine Spiele am Bildschirm, ich brauch auch keine Soziologiestudien bezügl irgendwelcher Filme, das ist oft theoretischer Firlefanz für Leute, die sich von einem Film einfach nur unterhalten lassen wollen. Wir reden schliesslich nicht über irgendeinen Jodorowky, Lynch, Kubrick, Argento oder Fassbinder Film mit doppeltem Boden, sondern um einen alten Abenteuerfilm und ein Kinderlied namens "Die Affen rasen durch den Wald". Aber meinetwegen mal kurz. M. Cooper war bereits als Kind von Gorillas fasziniert, arbeitete später auch selbst mit Pavianen, der Gorilla hingegen war sein Lieblingstier. Sein Traum war ein Film über einen heldenhaften Super-Gorilla, der möglichst menschlich aussehen sollte, damit das Publikum mit ihm mitfühlt, denn der Gorilla sollte der (tragische) Held des Films sein und die Menschen die Bösen.
Tricktechnisch funktionierte das nur bedingt mit den menschlichen Zügen damals, was Cooper immer etwas bedauerte, aber der Gorilla war und ist der Held.
Was vermenschlichte Tiere in Kinderbüchern angeht, ist das so, weil es vielen Kindern Freude macht. Benjamin Blümchen kann sprechen und trägt Kleidung... selbst im "Planet der Affen" (um zum Film zurückzukehren) tragen die "Affen" Kleidung. Und? Immer noch reine Unterhaltung. Als nächstes dann "Wolverine" oder der Hulk?
Da muss man jetzt mehrere Dinge trennen.
Zunächst: Ich mache keine Aussage über das Kinderlied hier. Das ist für mich eine Sache, über die man diskutieren kann, ich find das Beispiel auch eher etwas hergeholt.
Es wurde aber der größere Punkt gemacht, dass quasi im Subtext überhaupt kein Rassismus stecken kann, also so lange das nicht ganz offensichtlich ist. Und das stimmt nun eben nicht.
Da schließen sich auch verschiedene motive nicht aus. Jemand kann einfach einen Abenteuerfilm gemacht haben und dabei trotzdem Rassismus bedient haben. Genauso wie jemand ein Kinderlied gemacht haben kann, das Rassismus bedient, ohne, dass das groß eine Absicht dahinter war.
Und das zu untersuchen ist erstmal kein firlefanz, sondern sinnvoll. Weil Medien unsere moderne Gesellschaft formen und daher zu untersuchen ist, was für botschaften eigentlich in unseren medien drins tecken.
Subtext und Interpretation ist natürlich nicht immer zu 100% objektivierbar, aber klar ist doch,, dass es sie gibt und sie höchst relevant sind. Gerade weil Menschen sie oft gar nicht bewusst, aber eben unterbewusst wahrnehmen.
So funktioniert ja genau werbung, dass die eigentliche werbebotschaft verborgen wird hinter dem, was gesagt wird in der Werbung.
insofern ist es keinesfalls abwegig, zu untersuchen, ob bestimmte Knderliteratur oder Kinderlieder rassistische Konnotationen enthalten, und die können eben subtiler sein als ganz offener Rassismus.
Ich hab kein problem mit den Affen, die durch den Wald rasen. Aber es ist schon eben so, dass man Medien und deren Botschaften untersuchen muss und dabei auch durchaus auf die subtile, subtext ebene schauen muss, damit man das erfolgreich tun kann.