abberline schrieb:King Kong ist ein schwarzer Mann? Es wird echt immer besser hier. Die arme, blonde Frau in den Klauen der Bestie vom exotischen Eiland... meine Herren... und Dracula diskriminiert Osteuropäer als Frauen raubende Blutsauger, die sich als Spekulanten mit Bruchbudenschloss ausgeben?
Filme und andere Kunstwerke haben Subtext.
Darum ist z.b. Starship Troopers kein kriegsverherrlichender Film, weil die pompöse Kriegsgeschichte als Satire erzählt wird.
Ein Film transportiert immer auch ein Weltbild, das des Filmemachers. Das geht über die Handlung des Films hinaus. Und natürlich wird meist auch mit Symbolismus gearbeitet. Manchmal geht es in einem Film um etwas anderes, als man denkt.
In "Der Babadook" z.b. geht es eigentlich um psychische Krankheit und nicht verwundene Traumata, nicht um einen Bilderbuchdämon. Und darüber werden natürlich in dem Film aussagen gemacht, die niemals ausgesprochen werden.
Bei King ist recht klar, dass die Filmemacher ein koloniales Weltbild hatten (sieht man auch darin, wie schwarze Menschen im film dargestellt werden). An verschiedenen Stellen des Films wird auch damit relativ offen gespielt. "we are sick of having gorillas in the city" ist da relativ klar. Das das schwarze MOnster aus dem Djungel eine weiße Frau klaut, tut da sein Übriges. Gespielt wird jedenfalls mit dem Kolonialding in King Kong an diversen stellen (ich spreche jetzt über den originalfilm aus dem 30ern).
Natürlich gibt es über solche dinge diskussionen. Zuletzt gab es die z.b. bei joker. Verherrlicht und legitimiert joker incels? Oder sagt der film was anderes über unsere zeit aus?
Aber in jedem fall ist es nicht richtig zu sagen, dass Kunst keinen subtext hätte, der nie ausgesprochen wird, aber ggf. die relevanten aussagen des kunstwerks enthält. Das macht kunst doch gerade interessant.