Groucho schrieb:oldzambo schrieb:
Das ist ein Beispiel, wo ich finde, dass die Antennen von manchen Antirassisten deutlich zu empfindlich gestellt sind.
Es könnte aber auch genau umgekehrt sein, oder?
Denk mal an europäische Fußballstadien wo manchmal auf schwarze Spieler mit Affenlauten reagiert wird.
Reden wir jetzt von einem Bild, auf dem antrophmorphe Affen dargestellt sind, oder reden wir von Affenlauten, mit denen dunkelhäutige Spieler beim Fußball beleidigt werden? Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Tussinelda schrieb:Nepomuk Riva dazu: „Lieder erhalten natürlich auch eine Bedeutung durch den Musikstil, in dem sie geschrieben werden. Und ich finde das gerade bei „Die Affen rasen durch den Wald“ sehr auffällig. Da wird eine Art afroamerikanischer Rock‘n Roll imitiert auf ganz simple Weise in den Strophen. Das klingt nach afroamerikanischer Popmusik der Fünfziger, Sechziger Jahre, wenn man sich die ersten Aufzeichnungen des Lieds anschaut.
Das heißt, hier werden Verbindungen hergestellt, die gerade im Dritten Reich natürlich ganz offensichtlich waren. Also von der afroamerikanischen Musik zur Musik der Afrikaner. Und der Stereotyp für die Afrikaner im rassistischen Kontext sind einfach die Affen. Also da ist eine Linie gezogen worden, die nicht verbal artikuliert wird, die aber in diesem Lied drinsteckt. Dadurch, dass man sich an einem afroamerikanischen populären Musikstil orientiert.
oh je, langsam wird mir schwindelig. Lieder über Affen bitte künftig nur auf Menuette von Bach, denn sonst ist das statement sehr eindeutig und rassistisch. Aber auch zu Bachs Zeiten gab es schon Rassismus. Also, weiße Europäer bitte nur noch gregorianische Melodien verwenden. Dann hätte ich aber von der afroamerikanischen Musik gerne die Kadenz, den Sixt-Ajoutée und andere Stilmittel des europäischen Barock zurück.
Zum Glück legt die Mehrheit heute andere Maßstäbe an, sonst hätten sich Katholiken und Protestanten niemals ausgesöhnt. Wenn ich allein überlege, was für Schmählieder sich noch heute im evangelischen Gesangbuch finden. Wir könnten uns auch sicher heute noch jeden Pfeilabschuss im dreißigjährigen Krieg vorhalten. Wenn man's mag...