@MrStielz
kofi schrieb:
Die Überschrift ist natürlich schön, dass SPD und Grüne diese Idee unterstützen, setzen aber selber nicht gerade migrantische Menschen als Kandidaten für Spitzenämter ein.
Kleine Anmerkung am Rande. Seit 2008 ist Cem Özdemir Bundesvorsitzender der Grünen -- aber der hat ja einen deutschen Pass. ;)
Gute Anmerkung.
Es widerspiegelt deine Perspektive und Ansicht bzw. auch gewohntem Denken. Aus anderer Sicht reicht ein Cem Özdemir als Vorzeigemigrant nicht, wenn man sich exzessiv wie die Grünen "multikulturelle Gesellschaft" auf die Fahne schreibt. Wenn die Grünen sich an ihre eigene Ideologie, an ihre eigenen Worte halten würden, dann würde es neben Cem auch andere migrantische Menschen geben, die im Vorstand sind oder eben sichtbar als Grünen Politiker auftreten. Es gibt sicherlich eine Reihe von Grünen Politikern mit Migrationshintergrund, aber für die Grünen ist ihre (zumindest gefühlt) interne soziale Zusammensetzung einfach nur blamabel und schwach. Und außerdem recht deutsch-homogen, was so mancher Anti Deutschland Haltung eigentlich widerspricht.
Über Menschen wie Cem Özdemir wird natürlich auch unter Migranten sowie Migrantenkindern diskutiert. In der (politisch aktiven) migrantischen community ist man bei den einen stolz, das Cem es geschafft hat. Bei anderen wirste aber den Vorwurf "Hausmigrant" hören. Hat seine Wurzeln für die deutsche Staatsbürgerschaft oder für das deutsch sein aufgegeben. Im Prinzip wird Cem so gar nicht mehr als Ausländer betrachtet.
Ideal ist also Durchmischung. Sichtbares Multikulti. Der indischstämmige neben der russischstämmigen, die mit einem türkischstämmigen zusammen mit afrikanischstämmigen politisch aktiv sind. Wie geschrieben keine migrantischen Personen, die man quasi nur als Notlösung nach vorne stellt, um was auch immer pro forma zu demonstrieren.
Bei der FDP ist das was anderes. Multikulturelle Gesellschaft oder Ausländerpoitik ist nicht DAS Thema der FDP, also ist/war Philip Rösler als einzig sichtbarer migrantischer Mensch der FDP auch okay so. Und die FDP hat ja auch mal Mut demonstriert, nicht gleich nur türkisch nach vorne zu bringen, sondern mal andere Herkünfte. Was ja am Ende auch das Ideal ist. Migrantische Menschen kommen aus sich selbst heraus nach vorne, machen aufgrund ihrer Fähigkeiten und Qualifikationen Karriere. Es gibt keinen gefühlten Fokus auf Nationalitäten/Wurzeln, die gepusht werden oder die sich selbst nach vorne drängen.
Bei dem Kommunalwahlrecht für Ausländer finde ich den Effekt in die communities hinein gut, sich mit dem Land, in dem sie leben und arbeiten näher zu beschäftigen.Sie sind Eltern und denken auch über den baulichen Zustand der Schule ihrer Kinder nach. Demnach sollten sie (kommunal) auch die Parteien, den (Ober)bürgermeister oden den Gemeinderat wählen dürfen, von der sie glauben, dass sie den baulichen Zustand der Schule Ernst nehmen und was verändern.
Ich finde den Gedanken absolut nicht schlecht.