@kofi Ich glaub dir das durchaus, dass das bei euch so ist, wie du es schilderst.
Ich erleb das halt hier nach wie vor etwas anders - ebenfalls sehr ländliche Region aber am Rand von Rheinland-Pfalz - wobei bei uns das Gefälle zwischen Reichen und "sozial schwachen" eher gering ausgeprägt ist und wir hier in der Gegend primär sozusagen eine breitgefächerte "Mittelschicht" haben.
Mit dem Nachwuchs hält es sich aber quantitativ nach meiner Erfahrung sowieso eher in Grenzen und bei den meisten Partei-Ortsvereinen lässt sich hier aufgrund fortschreitender Politikverdrossenheit die von dir angesprochene "Vergreisung" beobachten.
kofi schrieb:Das höre ich öfters bzw. mit so ner Aussage wurde ich auch schon "zurechtgerückt". Ich kann nur aus meiner Perspektive schreiben, dass es schön wäre, wenn "einfache" Leute auch noch irgendwie Platz hätten bei Jusos und SPD.
Es war gar nicht meine Absicht, dich da irgendwie "zurechtzurücken" und ich denke, ich versteh schon, was du meinst.
;)Nur denk ich halt schon, dass man durchaus auch die Interessen von Leuten vertreten kann, ohne selbst in ihrer Situation zu sein. Aber wie gesagt, so elitär läuft das hier bei uns auch nicht ab - vermutlich schon aus Mangel an nem nennenswerten Anteil entsprechender "Elite"...
kofi schrieb:Übrigens finde ich das ehrenhaft von dir, anonym nicht offener zu sein bzw. der Partei selbst da die Stange zu halten.
Ich bin doch offen? Ich sag anonym eigentlich grundsätzlich immer genau das Gleiche wie im RL und auch da das, was ich denke...
Und ich halte sicher auch nicht pauschal jedem die Stange, nur weil er das gleiche Parteibuch besitzt wie ich. Nur richte ich mich nach wie vor a) erstmal nach den grundsätzlichen Zielen, die im Parteiprogramm stehen, unabhängig davon, ob die aktuell von irgendwelchen Idioten in Berlin vernünftig vertreten werden und finde meine Partei halt b) nach wie vor unterstützenswert, solange hier vor Ort Menschen in ihrem Namen gute Politik machen. Würde ich woanders wohnen, sähe das vielleicht ganz anders aus...
Ich mag Gabriel auch nicht. Aber auch Schröder war beispielsweise schon völlig deplaziert; ich kenne niemanden in der SPD, der den gut fand. Nun kann man sich darüber streiten, ob der auch eher parteischädigend war, weil er in vielen Bereichen unsere "Ideale" verraten hat, oder ob es sinnvoll war, ihn quasi als Gallionsfigur zu benutzen um endlich mal wieder regieren zu dürfen. Der konnte sich nämlich wenigstens verkaufen, während mit vielen aus meiner Sicht eigentlich fähigen Leuten, wie z.B. Lafontaine - bevor er zu sehr nach links abgedreht ist - und Scharping, da vorher öffentlichkeitswirksam leider nix zu holen war.
Nur denk ich halt, solange ich keine Alternative finde, die mir mehr zusagt, zahle ich lieber weiter meinen Mitgliedsbeitrag an eine Partei, von der ich mich zumindest hier in der Gemeinde und im Kreis halbwegs vernünftig vertreten fühle, anstatt auch nur noch zu jammern, wie unfähig die Politiker alle sind...