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Warum wählen die Deutschen CDU und SPD?

827 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wahlen, SPD, CDU ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Warum wählen die Deutschen CDU und SPD?

26.09.2015 um 22:08
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Es gibt überall schon Akteure, die das Feld besetzen.
Und viel zu viele Leute die eine "Meinung" zu irgendwas haben.
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Der küsst nur Popos und hat mir öfter erzählt, dass das alles wie Vetternwirtschaft funktioniert. Und wenn man aufsteigt, geht es eh nur noch darum, den richtigen Leuten zu gefallen.
Ja, den Eindruck habe ich auch gewonnen. Ohne Vetternwirtschaft schaffst Du´s vielleicht auf lokaler Ebene noch einigermaßen, aber ab MdB läuft das spätestens anders. Okay, das sind halt die Regeln - wer das ausblenden kann und sich trotzdem noch gut dabei fühlt sollte es halt machen. Ich finde eben gerade nicht das es ein Job ist um den man sich streiten müsste - hat ja auch sehr viele unangenehme Seiten.


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Warum wählen die Deutschen CDU und SPD?

26.09.2015 um 22:08
Um es noch einmal zu betonen:

Politik ist nicht nur und nicht ausschliesslich Parteipolitik.

Wer dem Glauben anhängt, hat in meinen Augen ein höchst merkwürdiges Politikverständnis.


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Warum wählen die Deutschen CDU und SPD?

26.09.2015 um 22:15
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wer dem Glauben anhängt, hat in meinen Augen ein höchst merkwürdiges Politikverständnis.
Ah OK - so weit habe ich nun nicht gedacht da es hier ja um Parteien ging und nicht um Politik an sich.

@reallife10
Teilantworten auf Deine Frage finden sich ja schon gut erklärt im Netz:

Zum Mehrparteiensystem:
Das Verhältniswahlrecht hingegen begünstigt die Bildung eines Parlaments mit mehreren Parteien, wobei jedoch im Allgemeinen die Fraktionsdisziplin eine größere Rolle spielt. (...) Mehrparteiensysteme führen zu Koalitionsregierungen, die schwieriger zu bilden sind und bei denen es leicht zu internen Konflikten kommt. Andererseits bildet ein Mehrparteiensystem die komplexe gesellschaftliche Wirklichkeit besser ab.

Daran sieht man also, das aufgrund der schwierigen Koalitionsbildung zwei starke und mehrere schwache Parteien in der deutschen Parteienlandschaft vertreten sind. Das hat sich über die Jahre eben so entwickelt - eine Massenpartei hat ja zudem den grossen Vorteil, dass man sich nicht auf Nischenmeinungen oder Randinteressen wie z.B. Umwelt etc festlegen muss.

Zum Zweiparteiensystem:
Das Mehrheitswahlrecht trägt zur Bildung von Zweiparteiensystemen bei, z. B. Vereinigtes Königreich, USA. Hierbei ist nur eine Regierungs- und eine Oppositionspartei im Parlament vertreten, allerdings bei vergleichsweise geringer Bindung des Abgeordneten an Vorgaben seiner Partei (v. a. USA, bei GB durch innerparlamentarische Opposition wieder stärkere Bindung an die Partei). (...) Zweiparteiensysteme führen zu klaren Mehrheiten, die Regierungsbildung ist relativ einfach zu vollziehen.
Aus: Wikipedia: Politische Partei#Parteien in der modernen Demokratie


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26.09.2015 um 22:17
@Doors
Du hast ja recht. Man kann etwas bewirken. Aber dazu braucht man viel Energie und die richtige Persönlichkeit, die ankommt, wenn man nicht nur Mitläufer sein will.


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26.09.2015 um 22:19
@inspektor

Jeder Mensch ist eine Persönlichkeit! Du etwa nicht? - Und Energie braucht man für das ganze Leben!


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26.09.2015 um 22:28
@Doors

Also ich würde Politik schon von gesellschaftlichem Engagement trennen. Zumindest wenn man sich einer Partei verpflichtet. Und @inspektor merkt richtig an, dass es dafür an Energie bedarf. Nicht jeder hat die Freizeit, sich politisch zu engagieren. Du musst auch mal auf die schwachen in unserer Gesellschaft schauen.


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26.09.2015 um 22:38
@Aldaris

Ich war lange Jahre schwach. Gerade wenn ich schwach bin oder mich schwach fühle, sollte ich etwas tun, um diese Situation zu ändern. Ob ich mich dazu als Hartz-IVer nun einer Partei anschliesse, oder als Mindestlohnempfänger einer Gewerkschaft, als Mutter/Vater einer Elterninitiative, als Betroffener in einer Bürgerinitiative... wenn ich mein Leben nicht selbst in die Hand nehme, dann nehmen andere mein Leben in die Hand - und die können es zerstören, wenn ich mich nicht wehre.


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26.09.2015 um 22:54
@Doors

Du rennst da bei mir offene Türen ein. Nur, wie gesagt, die Menschen sind eben verschieden.


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26.09.2015 um 23:32
@Aldaris
Zitat von AldarisAldaris schrieb:Wer sagt, dass man selber nichts auf die Reihe gekriegt hat? Viele Menschen haben vielleicht nicht die Zeit oder eine echte Möglichkeit, sich politisch zu betätigen.
Ich sage das. Ich (und du auch) kenne genügend Menschen, die ständig irgendwelche sogenannten Stammtischreden halten. Sie erzählen dir, wie sie sich selbst leid tun. Sie sagen dir, wie unfair das Leben ist. Sie sagen dir, wie wenig getan wird. Sie sagen dir im Grunde immer nur, wie Scheiße alles ist.

Dabei haben wir hier ein Sozialsystem, was jeden davon abhält - wenn er es denn will - in eine lebensbedrohliche Lage zu kommen. Da sollte man sich auch mal fragen a) warum das so ist; b) wer dafür sorgt, dass es so ist und c) warum diejenigen, die es können und auch wollen, auch tun und es weiterhin tun wollen! Weil sie eine solidarische Gemeinschaft als etwas lebenswertes ansehen und nicht danach fragen: Hast du das überhaupt verdient? Bist du überhaupt stark genug?

Deswegen ist es so wichtig, sich zu entscheiden, ob man an der Gesellschaft teilhaben will! Wenn ich das bejahe, dann muss ich mich einbringen und Solidarität zeigen. Das wiederum kann ich überall da tun, wo ich tätig bin. Deswegen ist es wichtig, sich nicht auszuschließen. Sondern man muss innerhalb der Gesellschaft sich bewegen!


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26.09.2015 um 23:38
@unico
Du hast schon recht: man nimmt viele Dinge für selbstverständlich, die nicht selbstverständlich sind. Auch wenn das politische System manchmal unvollkommen wirkt, so ist es aktuell noch ein sehr humanes.


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26.09.2015 um 23:43
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Die Regeln der Politik sind sehr ermüdend. In erster Linie entscheidet das Sitzfleisch und die Fähigkeit, langweilige Diskussionen zu ertragen. Es ist genauso, wie in großen Unternehmen. Das Mittelmaß vegräzt die Guten.
Was ist die Alternative? Schnellschüsse bis hin zur Gewalt. Das kennen wir ja.
Wenn du etwas verändern willst, musst du reden. Du musst die Leute überzeugen. Du musst die Meinungen und Einschätzungen anderer anhören und wahrnehmen. Ergo musst du auch Kompromisse eingehen.

Wenn du natürlich archaisch deine Sicht der Dinge durchdrücken willst, musstt du immer damit rechnen, dass du der Dümmere bist: Weil du nicht zuhören kannst, weil du nicht wahrnehmen kannst, was dein Gegenüber eigentlich möchte.

Ich meine nicht dich persönlich, wenn ich von du und dein spreche.
@inspektor


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26.09.2015 um 23:48
@unico
In vielen Dingen ist das Aushandeln auch sinnvoll, nämlich dann, wenn unterschiedliche Interessen im Spiel sind. Ermüdend wird es dann, wenn die richtige Entscheidung auf der Hand liegt und trotzdem diskutiert wird.


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26.09.2015 um 23:52
@inspektor
Nicht nur selbstverständlich: Es gibt einige, die fordern das. Und sie fordern immer mehr. Der Weg eines Zusammenlebens, der auch die "vermeintlich Schwachen" zu Menschen bringt, die sich auf Augenhöhe der "vermeintlich Oberen" bringt, kann nicht ein Zurückziehen im Sinne sein: Ich find euch alle Scheiße, ihr Systemschafe und ihr Politiker da oben seid sowieso blöd."
Das ist doch Kinderkram.


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26.09.2015 um 23:55
@inspektor
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Ermüdend wird es dann, wenn die richtige Entscheidung auf der Hand liegt und trotzdem diskutiert wird.
Entschieden zu haben: "Ich weiß, wie es geht. Das ist richtig!", ist sehr subjektiv. Das weißt du doch aber auch, oder? ;)


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Warum wählen die Deutschen CDU und SPD?

27.09.2015 um 00:30
@unico
Ja.


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Warum wählen die Deutschen CDU und SPD?

27.09.2015 um 00:43
@kofi
Dass sich die Hauptzielgruppe der SPD verschoben hat stimmt zwar, aber so krass, wie du es hier schilderst, nehme ich das nach wie vor nicht wahr und ich bin seit fast 20 Jahren Mitglied. Aber vermutlich ist das auch regional unterschiedlich.
Klingt für mich fast als würdest du von der JU erzählen. 0.o
Zitat von kofikofi schrieb:Wie geschrieben, ich möchte mit dem erzählen wirklich nicht unterstellen, dass man wohlhabend aber nicht gleichzeitig sozial sein kann.
Ich finde sowieso nicht, dass das grundsätzlich zusammenhängt. Mag sein, dass das bei vielen anders ist, aber ich wähle auch normalerweise nicht die Leute, von denen ich denke, dass sie meine persönlichen Interessen am besten vertreten sondern eher die der Allgemeinheit. Und man muss sicher nicht irgendwie sozial benachteiligt sein, um die eigentliche Grundidee sozialer Gerechtigkeit zu befürworten.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Politik entsteht überall da, wo mehr als ein Mensch zusammen kommt: In der Schule, in der Uni, im Betrieb, im Stadtteil, in der Gemeinde, im Verein, in der Schülervertretung, im Studentenausschuss, im Betriebsrat oder der Jugendvertretung, im Elternbeirat von Kita und Schule, in Bürger- und Stadtteilintiativen, in kulturellen, politischen, sportlichen und religiösen Vereinigungen, im Gemeindeparlament, auf Bezirks-, Kreis-, Landes- und Bundesebene.
Das ist genau der Punkt.
Politik ist eben nicht, wie viele sich das anscheinend vorstellen, auf die Bundesregierung beschränkt und Entscheidungen, die man als "Bürger" tatsächlich unmittelbar zu spüren bekommt, werden nach meiner Erfahrung sogar sehr häufig viel weiter unten getroffen.
Wenn man z.B. auf kommunalpolitischer Ebene viele engagierte Leute hat, die sich nicht nur für den Fame in den Stadtrat wählen lassen sondern wirklich daran interessiert sind, die Lebensqualität der Menschen vor Ort zu verbessern, können die oft mehr bewegen als jemand, der im Bundestag sitzt.
Wo viele ernsthafte "Politiker" tatsächlich auch gar nicht hin wollen...


Meine Eltern – beide Vollblut-Sozialdemokraten obwohl keine "Arbeiter" - waren beispielsweise jahrzehntelang politisch sehr aktiv bis auf Kreisebene und da, wo ich lebe, finde ich die Aktivitäten der SPD nach wie vor meistens gut. Weshalb ich für mich auch keinen Grund sehe auszutreten, nur weil mir die Genossen in Berlin aktuell nicht so sympathisch sind.

(Das einzige, was ich meiner Partei aktuell wirklich übel nehme, ist, dass ich seit einigen Monaten keine Post mehr von den Jusos bekomme und mich jetzt echt alt fühle.^^ )


@Aldaris
Politik ist zumindest auf ehrenamtlicher Ebene aber auch eine Form von gesellschaftlichem Engagement. Und genügend Freizeit und Energie zum exzessiven, stundenlangen jammern, was aus ihrer Sicht alles falsch gemacht wird, haben anscheinend erstaunlich viele...


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Warum wählen die Deutschen CDU und SPD?

27.09.2015 um 01:30
@raitoningu

Das mit dem regional kann sein, in Baden-Württemberg drehen sich die Uhren möglicherweise ein bisschen anders. Das "Ländle" gilt ja als strukturkonservativ und es ist tatsächlich so, wie ich das schreibe. Nur, dass, wenn du es gesehen hast, ich tatsächlich den SPD Nachwuchs meine als die Menschen in den SPD Ortsvereinen. Erstens ist der (massive) Mitgliederschwund durchaus spürbar, zweitens vergreisen die meisten SPD Ortsvereine (zumindest in meiner Heimatregion). Klar, da haste nicht gerade ein Überschuss an wohlhabendem Klientel.

Ich weiß nicht, wie es bei euch in der Region ist, aber irgendwoher muss der Nachwuchs ja herkommen. Vielleicht wollte ich es nicht so direkt schreiben, aber ich meine tatsächlich die Jusos.
Ich finde sowieso nicht, dass das grundsätzlich zusammenhängt. Mag sein, dass das bei vielen anders ist, aber ich wähle auch normalerweise nicht die Leute, von denen ich denke, dass sie meine persönlichen Interessen am besten vertreten sondern eher die der Allgemeinheit. Und man muss sicher nicht irgendwie sozial benachteiligt sein, um die eigentliche Grundidee sozialer Gerechtigkeit zu befürworten.
Das höre ich öfters bzw. mit so ner Aussage wurde ich auch schon "zurechtgerückt". Ich kann nur aus meiner Perspektive schreiben, dass es schön wäre, wenn "einfache" Leute auch noch irgendwie Platz hätten bei Jusos und SPD. Komplexe politische Prozesse oder schwierige Sachverhalte führen wohl unweigerlich zu einem hochakademisierten Betrieb. Mit dem Fokus auf Abitur und mit evtl. Studium. Ich hab echt kein Problem mit den Leuten, die auf Privatschulen, Internate und private Universitäten gehen aber für sie feststeht, sie sind so gute Sozialdemokraten wie jemand, der soziale Benachteiligung eher nachempfinden kann. Wo ich mir aber denke, hey, die Leute draußen denken doch mit und haben die Augen auf. Sie sehen doch, dass letztendlich für eine eigentlich "Arbeiterpartei" eine zu hohe Dichte an wohlhabendem Nachwuchs nicht unbedingt förderlich sein kann.

Übrigens finde ich das ehrenhaft von dir, anonym nicht offener zu sein bzw. der Partei selbst da die Stange zu halten. Ich persönlich krieg schon wieder Brechreiz, aber bin immerhin noch fest bei dem Glauben, dass viele, viele Funktionäre der SPD parteischädigend sind. Da müssten so einige weg, und Leute mit Herz, Seele und Feuer für die Sache "an die Macht". Fängt in Berlin bei Sigmar Gabriel an, geht weiter auf der jeweiligen Landesebene und hört in der Kommune auf. Oh, mir fällt ein, im nächsten Jahr finden Landtagswahlen hier und da statt. Dann kriegste wahrscheinlich auf jeden Fall Post und darfst schön den Kandidaten für den Landtag in deinem Wahlkreis bei seinen x Moscheebesuchen begleiten...^^
Aber ich muss dazu sagen, man lernt auch dazu. Bei der OB-Kommunalwahl in meiner Heimatstadt war ich auch auf ner Wahlveranstaltung in dieser Milli Görüs Moschee. War eigentlich doch ganz gut. Aber dennoch schade, dass andere migrantische Vereine definitiv zu kurz gekommen sind.


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Warum wählen die Deutschen CDU und SPD?

27.09.2015 um 02:05
@kofi
Ich glaub dir das durchaus, dass das bei euch so ist, wie du es schilderst.
Ich erleb das halt hier nach wie vor etwas anders - ebenfalls sehr ländliche Region aber am Rand von Rheinland-Pfalz - wobei bei uns das Gefälle zwischen Reichen und "sozial schwachen" eher gering ausgeprägt ist und wir hier in der Gegend primär sozusagen eine breitgefächerte "Mittelschicht" haben.

Mit dem Nachwuchs hält es sich aber quantitativ nach meiner Erfahrung sowieso eher in Grenzen und bei den meisten Partei-Ortsvereinen lässt sich hier aufgrund fortschreitender Politikverdrossenheit die von dir angesprochene "Vergreisung" beobachten.
Zitat von kofikofi schrieb:Das höre ich öfters bzw. mit so ner Aussage wurde ich auch schon "zurechtgerückt". Ich kann nur aus meiner Perspektive schreiben, dass es schön wäre, wenn "einfache" Leute auch noch irgendwie Platz hätten bei Jusos und SPD.
Es war gar nicht meine Absicht, dich da irgendwie "zurechtzurücken" und ich denke, ich versteh schon, was du meinst. ;)
Nur denk ich halt schon, dass man durchaus auch die Interessen von Leuten vertreten kann, ohne selbst in ihrer Situation zu sein. Aber wie gesagt, so elitär läuft das hier bei uns auch nicht ab - vermutlich schon aus Mangel an nem nennenswerten Anteil entsprechender "Elite"...
Zitat von kofikofi schrieb:Übrigens finde ich das ehrenhaft von dir, anonym nicht offener zu sein bzw. der Partei selbst da die Stange zu halten.
Ich bin doch offen? Ich sag anonym eigentlich grundsätzlich immer genau das Gleiche wie im RL und auch da das, was ich denke...
Und ich halte sicher auch nicht pauschal jedem die Stange, nur weil er das gleiche Parteibuch besitzt wie ich. Nur richte ich mich nach wie vor a) erstmal nach den grundsätzlichen Zielen, die im Parteiprogramm stehen, unabhängig davon, ob die aktuell von irgendwelchen Idioten in Berlin vernünftig vertreten werden und finde meine Partei halt b) nach wie vor unterstützenswert, solange hier vor Ort Menschen in ihrem Namen gute Politik machen. Würde ich woanders wohnen, sähe das vielleicht ganz anders aus...

Ich mag Gabriel auch nicht. Aber auch Schröder war beispielsweise schon völlig deplaziert; ich kenne niemanden in der SPD, der den gut fand. Nun kann man sich darüber streiten, ob der auch eher parteischädigend war, weil er in vielen Bereichen unsere "Ideale" verraten hat, oder ob es sinnvoll war, ihn quasi als Gallionsfigur zu benutzen um endlich mal wieder regieren zu dürfen. Der konnte sich nämlich wenigstens verkaufen, während mit vielen aus meiner Sicht eigentlich fähigen Leuten, wie z.B. Lafontaine - bevor er zu sehr nach links abgedreht ist - und Scharping, da vorher öffentlichkeitswirksam leider nix zu holen war.

Nur denk ich halt, solange ich keine Alternative finde, die mir mehr zusagt, zahle ich lieber weiter meinen Mitgliedsbeitrag an eine Partei, von der ich mich zumindest hier in der Gemeinde und im Kreis halbwegs vernünftig vertreten fühle, anstatt auch nur noch zu jammern, wie unfähig die Politiker alle sind...


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27.09.2015 um 02:26
Zitat von kofikofi schrieb:Ich persönlich krieg schon wieder Brechreiz, aber bin immerhin noch fest bei dem Glauben, dass viele, viele Funktionäre der SPD parteischädigend sind. Da müssten so einige weg, und Leute mit Herz, Seele und Feuer für die Sache "an die Macht". Fängt in Berlin bei Sigmar Gabriel an, geht weiter auf der jeweiligen Landesebene und hört in der Kommune auf.
Zitat von raitoninguraitoningu schrieb:Ich mag Gabriel auch nicht. Aber auch Schröder war beispielsweise schon völlig deplaziert; ich kenne niemanden in der SPD, der den gut fand. Nun kann man sich darüber streiten, ob der auch eher parteischädigend war, weil er in vielen Bereichen unsere "Ideale" verraten hat, oder ob es sinnvoll war, ihn quasi als Gallionsfigur zu benutzen um endlich mal wieder regieren zu dürfen.
Welche SPD-Leute würdet ihr als gute Vertreter eurer Partei einschätzen?
Ich hab früher immer SPD gewählt, aber ich weiss nicht mehr wofür diese Partei steht.
Die hat sich irgendwie aufgelöst für mich. Also es kommt nichts mehr durch, was einen überzeugen würde. Schröder hat schon die Solidarität verkauft, und seitdem hat die Partei kein Gesicht mehr.
Ich find nur Bilkay Öney gut. Aber ich nehm mal an, das ist optisch ;)


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27.09.2015 um 02:37
@raitoningu
Rheinland-Pfalz? Ich find übrigens die Julia Klöckner von der CDU mega komisch. Künstlich, wie ne Barbie-Puppe. Ich frag mich immer bei der, wo der Begriff "authentisch" an ihr zu finden ist. Ist ja irgendwie das völlige Gegenteil von Malu Dreyer. Die menschlich ja Bombe sein soll und schon von ihrem Erscheinungsbild her sehr sympathisch rüber kommt. Und ansonsten, joa. Ihr hattet Jahrzehnte euer Zugpferd Kurt Beck. Auch noch einer, der glaube ich mit Herz, Leidenschaft und Seele dabei war. Wenn man mal von der ein oder anderen Eskapade absieht.

@z3001x
Bilkay Öney ist ne Gute, die redet schon Tacheles. Die war und ist auch unterwegs in Baden-Württemberg um sich über die Zuwanderung aus Südosteuropa und allerlei Themen zu informieren, hat gefühlt für jeden und alles nen offenes Ohr. Sie spricht auch Dinge an, die eher zu heiklen Themen zählen.

Zum Beispiel Beschränkung der Zuwanderung:

http://www.welt.de/politik/deutschland/article140311536/Unsere-Grenzen-sind-derzeit-zu-durchlaessig.html

Bilkay Öney macht einen besseren Eindruck als die dubiose Aydan Özoguz in Berlin, wenn ich jetzt mal spontan auf ihrer Facebookseite kucke, war sie bestimmt heute mal wieder beim türkischen Unternehmerverband oder so, gestern war sie beim türkischen Botschafter, vorgestern bei der türkischen Moschee xy.

Aber ich kanns dir nicht sagen, so ein leuchtendes Zugpferd gibt es ja derzeit nicht so wirklich. Ich weiß im Moment auch nicht, für was diese Partei eigentlich steht. Ich höre immer nur, irgendwelche Statistiken und Studien zeigen oder geben die Richtung vor, welche Wählergruppen die SPD wählen und danach richtet sich die Parteiführung. Aber wer die "neue Zielgruppe" genau sein soll, und was an "Inhalt" konkret kommen soll, keine Ahnung.


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