Tussinelda schrieb:was wird denn "immer schlimmer"?
Ich habe jetzt die Zeit zu antworten: Schlimmer wird die übertriebene PC bzw. der Verweis auf kulturelle Aneignung mit gleichzeitiger Cancelculture.
Dazu folgendes:Rastafrisuren unterliegem keinen Patent. Reggae ist eine international bekannte und ausgeübte Musikrichtung.
Das Weiße keine Rastas tragen sollen, geschweige denn Reggae spielen... ist von Seiten der "Mahner und Unwohlfühler" blanker Rassismus.
Da nutzt auch kein Verweis auf die jamaikanischen Herkunft. Konsequenter Weise hätten diese Unwohlfühler das Konzert verlassen müssen und nicht den Veranstalter bedrängen, der letztenendes mit der Band übereingekommen ist das Konzert zu canceln. Zudem haben diese Unwohlfühler den Gästen die vlt. noch gerne weiterhin die Gruppe gehört hätten... ja genau, den Abend wahrscheinlich versaut.
Bei der Herkunft von Musik muß man auch aufpassen, das man nicht die falschen Sichtweisen als PC verinnerlicht und kulturelle Aneigung anprangert wo vlt. keine ist bzw. wo es in einem Eigentor münden kann.
Lang Lang wurde als Beispiel schon genannt. Aber wie sieht es mit Schwarzer Musik wie z.B. Blues aus?
Beispiel:
Dabei benutzten sie sowohl Elemente der afrikanischen als auch verschiedene Elemente der europäischen Musiktradition.
Quelle:
https://www.netzwissen.com/hobby-freizeit/geschichte-des-blues-und-blues-stile.phpMuß man den PoC attestieren das ihre Vorfahren kulturelle Aneignung begangen haben und sich europäischer Musiktradition in Teilen bedient haben? Also mir würde das im Traum nicht einfallen... zumal ich Blues durchaus gerne höre.
Weiteres Beispiel:
Hip-Hop (auch Hiphop)[1] ist eine Musikrichtung mit den Wurzeln in der afroamerikanischen Funk- und Soul-Musik. Der Rap (Sprechgesang), der aus den jamaikanischen Tradition des Toasting entstand, das Samplen und das Scratchen sind weitere Merkmale dieser aus den afroamerikanischen Ghettos der USA stammenden Musik
Quelle:
Wikipedia: Hip-HopDie PoC aus diesen Ghettos haben sich also ebenso einer anderen Tradition bedient. Im übrigen gelten Gruppen wie Fanta4, Culcha Candela, KIZ, Atzen ect. ebenso als HipHop Künstler. Wollen wir ihnen nun mitteilen das sie sich der kulturellen Aneignung verdächtig gemacht haben?
Oder selektiert man da rein nach Musikgeschmack?
Für mich sind die allermeisten Begründungen die für kulturelle Aneignung ins Feld geführt werden nicht haltbar wenn man tiefer blickt.
Wir sind eine Multukulti-Gesellschaft. Es ist völlig normal das sich Kulturen annähern, austauschen, vlt. gemeinsame, neue Wege finden.
Den gecancelten Reggae Künstlern in Bern möchte ich eher mitteilen, das sie mit ihrer Musik und auch der Rastafrisuren eher dem jamaikanischen Volk dienlich sind und die Vergangenheit der Jamaikaner damit immer Präsenz gewähren.
Die sich unwohl fühlenden sollten sich lieber einmal hinterfragen, welche Leichen sie denn so im Keller versteckt haben.
Und wie verfahren wir nun mit Carola Rackete die sich um hilflose Flüchtlinge auf dem Mittelmeer gekümmert hat?
Oder fällt sie mit ihren kulturell angeeigneten Rastas auf Grund von ihrer Arbeit durch das "Anfeindungsraster" der woken Blase?
Wikipedia: Carola Rackete