Political correctness, ein gescheitertes Experiment
23.01.2022 um 21:04Zarathustra80 schrieb:Mit "von Außen nicht ersichtlich" meinte ich, dass man einer Person nicht ansieht, ob sie in ihrem Leben bereits Opfer einer Vergewaltigung geworden ist. Und wenn jetzt ein paar Dutzend Aktivistinnen Forderungen hinsichtlich des Themas Vergewaltigungen stellen würden, dann stellen sie diese vorrangig im eigenen Namen. Diese Forderungen müssen dann ja nicht zwangsläufig den Interessen anderer Vergewaltigungsopfer entsprechen.Genau, aber das würde es doch dann erstmal fair und offen zu erörtern gelten.
Zarathustra80 schrieb:Alle Vergewaltigungsopfer, die ich kennengelernt habe und von denen ich weiß, dass sie sexuell missbraucht worden sind, sind cis-Frauen. Würdest du auf die Befindlichkeiten einer cis-Frau eingehen, die vergewaltigt worden ist und aufgrund dieser Erfahrung ein Problem damit hat, wenn Personen mit Penis unbekleidet neben ihr in der Damenumkleide stehen dürfen?Meine Haltung ist wie gesagt, dass man auf die Bedürfnisse aller eingehen muss. Dazu gehören aber auch Cis Frauen. Man sollte diese Bedürfnisse tunlichst nicht gegeneinander ausspielen. So vonwegen "wegen der armen vergewaltigungsopfer darf es keine transfrauen in öffentlichen umkleiden gehen", so würde das natürlich nicht funktionieren.
Wenn man über die Gefühle und Befindlichkeiten von Transfrauen spricht, dann sollte man auch ansprechen, dass auch cis-Frauen Gefühle und Befindlichkeiten haben, die wahrscheinlich genausowenig homogen sind wie die anderer Gruppen.
Dann muss man nüchtern alle punkte, die einzuhalten sind , besprechen und eine lösung finden.
borabora schrieb:Soll es denn eine Grenze geben?Ich sehe das nicht so. Es gibt situation, wo nach abgleich aller bedürfnisse man zu den Ergebnis kommen kann, das eine Forderung nicht durchführbar oder unsachgemäß ist.
Wie ich einige verstehe, ist dem Folge zu leisten, was bestimmte Betroffene triggert oder in ihren Befindlichkeiten stört oder stören könnte u. damit sind ausschließlich schwarze Menschen gemeint.
Hab ich jedenfalls so verstanden.
Aber nur, wenn man das ernsthaft durchspricht, durchspielt und offen ist, kann das zu einem konsens führen. Das Problem ist, das meist eine sehr starre und arrogante Haltung herrscht, deren meinungsbildung nur innerhalb der gruppen und oft nicht auf fakten fußend statt findet.
Dann wird aus "muslime würden gern in kantinen halal essen" ein kulturkampf im sinne von "die zwingen uns ihre regeln auf".
Und aus "Transfrauen wollen die Damentoilette nutzen" wird eine Diskussion um Vergewaltiger.
Das ist kein nüchterner interessensabgleich meiner Meinung nach, dazu müsste man erstmal wirklich halbwegs handfeste argument darüber haben, ob sich da wirklich sicherheitslagen verändern oder wie viele Frauen da wirklich Probleme mit hätten und überhaupt wie das realistisch aussehen wird, ferner einsehen, dass in den meisten fällen ohnehin keine geschlechtskontrolle auf toiletten stattfindet.
Zudem müsste man die transbedürfnisse mit einbeziehen, die ja slebst auch opfer von gewalttaten werden können, wenn sie auf eine Toilette gehen, nach der sie nicht aussehen.