Tussinelda schrieb:Truthspeaker schrieb:
Eine Kultur in Schlagworten oder max. "Bierdeckeltauglich" näherungsweise zu definieren ist alleine schon ein Ding der Unmöglichkeit und selbst in mehrbändigen Abhandlungen kann und wird es immer wieder in den Details zu Abweichungen kommen.
natürlich, aber wenn unsere Kultur in Gefahr ist oder wenn Flüchtlinge unsere Kultur nicht respektieren oder aber unsere Kultur im Nichts verschwindet, dann sollte man schon wissen, was gemeint ist, oder?
Mir persönlich übrigens reicht es, wenn man sich an unsere Gesetze hält, egal ob BioDeutsch oder nicht. Welche Kultur wer hat oder nicht ist dabei vollkommen nebensächlich ;)
Zu unseren kulturrellen Errungenschaften gehört u. A. die (noch nicht lange und nicht zu 100% erreichte!!!) Gleichberechtigung von Frauen, die Religionsfreiheit, Gewaltmonopol des Staates, Diskriminierungsfreiheit von Homosexualität, etc.
Hier gibt es zumindest bei gewissen Teilen der Migranten (unabhängig vom Asylthema) naturgemäß ein diametraler Gegensatz mit unserer bzw. anderen Kulturen und Weltanschauungen. Da muss man als Staat und Gesellschaft frühzeitig einsteigen - genau wie beim Rechtsextremismus. Diese Themen gehören definitiv in die Schulen bzw. Bildungspläne und auf die gesamtgesellschaftliche Agenda.
"Werteunterricht" + "Gesellschaftskunde" würden auch den BIO-deutschen vielleicht gut als Hauptfächer zu Gesicht stehen...
Wehret den Anfängen...
"Echte Toleranz entspringt weder dem Zaudern einer verunsicherten Gesellschaft noch der verklärten Hoffnung auf eine heile Welt, sondern einer nüchternen Abschätzung der Situation. Sie ist auf Zeit angelegt und steht unter dem Vorbehalt, dass sie nach beiden Seiten hin ausschlagen kann: zur Anerkennung oder zum Verbot, etwa einer politischen oder religiösen Gruppierung. Ein Ende der Toleranz zu fordern, ist verfehlt. Aber es ist an der Zeit, sich darüber klarzuwerden, dass Toleranz mehr von uns verlangt, als zu dulden. Sie verlangt, dass wir für unsere Überzeugungen einstehen und Regeln des Zusammenlebens auch dann durchsetzen, wenn sie nicht gesetzlich kodifiziert sind, sondern auf dem beruhen, was sich aus der
Tradition der Aufklärung in der gelebten gesellschaftlichen Praxis manifestiert. Und das haben wir verlernt. Im Zeichen einer falsch verstandenen Toleranz, die glaubt, alles Andere und Fremde akzeptieren zu müssen, wagen wir kaum mehr, Nein zu sagen, vor allem, wenn Differenzen religiös oder kulturell begründet sind. Aber das kann uns niemand ersparen. Diese dauernde Auseinandersetzung ist der Preis, den wir unserer
freiheitlichen Gesellschaft schuldig sind. Wir können nur so tolerant sein, wie wir bereit sind, unsere eigenen Positionen zu verteidigen. Dulden heisst auch Grenzen setzen. Und Toleranz kann nur dort gelingen, wo sie das Signal von Menschen ist, die wissen, wofür sie einstehen."
Quelle:
https://www.nzz.ch/meinung/die-grenzen-des-freiheitlichen-staats-das-paradox-der-toleranz-ld.136609 (Archiv-Version vom 02.04.2019)PS: Ich wärte übribens noch auf die Definition der Kultur der genannten Beispielländer (gerne nach eigenem Gusto, mit Abgabetermin 2. Quartal 2019, damit es möglich bleibt) ;-)