Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?
06.03.2019 um 09:01Atrox schrieb:Wobei @FF behauptet, dass ich erzählen würde, ich würde die Nicht-Integrierten gerne zurückschicken bevor es in Syrien wieder sicher ist. Ich denke da fordere ich zu Recht das entsprechende Zitat.Habe ich behauptet, dass Du das erzählt hast?
Dann suche mir doch dazu bitte das Zitat raus. ;)
Atrox schrieb:Eine Entschuldigung würde ich aber auch annehmen.:D :D :D
Ich habe nicht auf einen speziellen Satz geantwortet, sondern auf allgemeine Positionen in der Diskussion, darum schrieb ich nicht "Du", sondern "man":
Was mich nun wirklich verwirrt, ist, dass man einerseits nur die "richtigen" "guten" Flüchtlinge hier haben will, die unsere Werte akzeptieren und sich für die Dauer des Aufenthaltes gut integrieren u.s.w.und wenn möglich keine Analphabeten sind (um unsere Gesellschaft nicht allzu sehr zu belasten und so), und die anderen möchte man gerne dahin zurück schicken, wo sie herkommen oder die Kultur der ihren ähnlicher istAuf Dich bezogen, weil:
Du bist wie alle anderen für konsequente Abschiebungen, darunter fallen in jedem Fall die, die nach Wegfall des Asylgrundes noch von Transferleistungen abhängig sind:
Auf der anderen Seite halte ich aber auch konsequente Abschiebungen für wichtig. Ansonsten leiden eben jene darunter, die sich gut integrieren und sich hier ein neues Leben aufbauen.Es würden außerdem die darunter fallen, die von vornherein nicht als Verfolgte gezählt werden können und die nur aus wirtschaftlichen Gründen herkommen.
Und Du hast an sich nichts dagegen, dass gut integrierte, die Arbeit haben, bleiben könnten.
Obwohl Du meinst:
Deutschland als Einwanderungsland ist eben fast nur für die attraktiv, die vom Sozialsystem profitieren.... also würden gerade die gut ausgebildeten mit Einkommen eher nicht hier bleiben wollen.
Aber wie dem auch sei, würde daraus folgen, dass zuerst die zurückkehren müssen, die nicht integriert sind und keine Arbeit haben, oder nicht?
Und wenn dann die folgen, die hier noch in Ausbildung/Studium waren, dann haben andere bereits was auch immer angefangen wieder aufzubauen.
Das wäre eine einfache Tatsache, ohne Wertung.
Tatsächlich war es ja auch in D. so, dass der Staat zunächst mal auf die "Übriggebliebenen" des Naziregimes zurückgreifen musste, um den Wiederaufbau zu beginnen.
Trotzdem profitierte der Neuaufbau des Staates davon, dass auch ehemals Verfolgte aus dem Exil zurückkehrten.
Genauso ist es im Fall anderer Diktaturen gewesen.
Im Voraus steuern lässt sich das nur schwer, denn man kann nicht voraussehen wie sich die Krisenstaaten entwickeln, wer da die Macht übernimmt nach einem Assad z.B.. Oder ob es über Jahrzehnte ein Bürgerkriegsland bleibt, wie Irak.
Oder ob eine Diktatur von der anderen abgelöst wird.
Oder ob es einen Neuanfang Richtung freiheitlicher Gesellschaft gibt ...
In jedem Fall, auch wenn nicht alle zurückkehren würden, die hier Ausbildung/Studium abgeschlossen haben, sind die Chancen des Staates besser, als würden die selben Leute hier nicht ausgebildet oder ein Studium absolvieren, oder als hätten sie statt zu arbeiten einige Jahre gar nichts tun dürfen obwohl sie hätten arbeiten können.
"Ausbeutung" würde vorliegen, wenn man Leute holt, um sie (womöglich für geringeren Lohn als einheimische Kollegen) arbeiten und Steuern/Sozialabgaben zahlen zu lassen, und sie dann, wenn sie nicht mehr in den Arbeitsmarkt oder ein politisches Konzept passen, abschiebt.
"Ausbeutung" wäre auch, wenn man gut ausgebildete Leute gezielt anwerben würde, wo sie dann fehlen.
Oder wenn man denen, die hier ausgebildet wurden und die Arbeit haben, die Rückreise dauerhaft verweigern würde.
Nichts davon findet statt oder wurde vorgeschlagen.
Dass gut ausgebildete Leute von sich aus dorthin gehen, wo sie bessere Chancen sehen (ob sie verfolgt werden oder nicht), ist (wenn, dann) ein ganz anderes Problem, dass man anders angehen muss. Mit einem Taschengeld wird man sie auch nicht zurück in zerstörte Länder locken können.
Aber mit Kooperationen z.B., könnte es gelingen (zwischen Universitäten, Unternehmen, Ämtern).