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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

52.704 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Gesetze, Asyl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 02:32
@Optimist

Politisch gesehen macht das keinen Sinn, bei Abschiebekandidaten/Wirtschaftsflüchtlingen die Arbeitsaufnahme zu fördern.Auch für den Arbeitgeber macht das keinen Sinn, wenn sein Arbeitnehmer morgen im Flieger nach Kabul sitzen könnte.

Und innerhalb einer Flüchtlingsunterkunft geht das ja anscheinend. Zumindest bei uns im Camp sind einzelne Flüchtlinge als 1 Euro Jobber oder sowas (soweit ich weiß) beschäftigt. Sie mähen Gras, putzen die Toiletten und Böden in den Bewohnergebäuden. Ehrenamtlich laufen solche Dinge wie Übersetzer (English- afghanisches Farsi) zum Beispiel.

Wer ist denn der Gesetzgeber? Das ist der Bundestag und sind die jeweiligen Landtage. Musste mal in Berlin bei Angies Regierungskoalition nachfragen. Ich kann dir nicht sagen, ob ihnen die Praxis ihrer Gesetzgebung im Klaren ist.

Ich seh nur immer wieder die gebückte Haltung der Familienväter im Camp. Sie dürfen ihre Familien nicht selbst versorgen und können ihre Rolle als Oberhaupt der Familie kaum ausfüllen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 02:39
@kofi
Politisch gesehen macht das keinen Sinn, bei Abschiebekandidaten/Wirtschaftsflüchtlingen die Arbeitsaufnahme zu fördern
Wenn es ein Einwanderungsgesetz gäbe, wären sie automatisch keine Abschiebekandidaten mehr - SOBALD sie eine Arbeit hätten.
Es könnte sich sozusagen ein Asylbewerber seine Bleibeperspektive MITTELS Arbeitsaufnahme erhöhen bzw. diese bekommen. SO hatte ich das gemeint :)
Und innerhalb einer Flüchtlingsunterkunft geht das ja anscheinend. Zumindest bei uns im Camp sind einzelne Flüchtlinge als 1 Euro Jobber oder sowas
finde ich gut. Möchte jedoch bezweifeln, ob das überall so gehandhabt wird.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 06:23
Zitat von RealoRealo schrieb:Die Menschen müssen wirklich noch viel lernen, insbesondere 3 Dinge zu überwinden: den Kapitalismus, den Nationalismus und den Rassismus.
Ich nehme an dass es für alle gilt - allerdings wird es beim Kapitalismus und Wirtschaftseinwanderer eng, die kommen doch genau deswegen. Aktuell ist mMn der Kapitalismus Ursache und Lösung - wer "füttert" den Sozialstaat aktuell, das ermöglicht auch den Flüchtlingen hier ein Auskommen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 07:17
An den Verwaltungsgerichten droht der Kollaps - es sind 250.000 eingegangen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/asylverfahren-verwaltungsrichter-warnen-vor-zusammenbruch-a-1158807.html
Rund 250.000 Asylverfahren sollen an Verwaltungsgerichten anhängig sein. Zu viel, warnt der Berufsverband. "Die Lage an den Verwaltungsgerichten ist dramatisch. Wir stoßen derzeit komplett an unsere Grenzen", sagte Robert Seegmüller, Vorsitzender des Bundes Deutscher Verwaltungsrichter, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
Ich frage mich für was haben wir das BAMF wenn sowieso alle Verfahren vor Gericht ablaufen und komme auf mein Vorschlag zurück - es braucht Kommissionen aus Richtern die das adhoc entscheiden. In der Analogie mit anderen Fällen und wenn man von 10J Verfahrensdauer ausgeht ... wie sollen 2.500.000 Jahre Verfahrensdauer gestemmt werden? und was das kostet ist auch der Wahnsinn.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 07:57
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Aktuell ist mMn der Kapitalismus Ursache und Lösung
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:wie sollen 2.500.000 Jahre Verfahrensdauer gestemmt werden?
Mittels der Unverwüstlichkeit des schon seit Ewigkeiten bestehenden Kapitalismus selbstverständlich.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 08:19
Auf Spaß sollte man mit Spässen reagieren!


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 09:09
@Abahatschi

Das BAMF ist ja nicht schuld an den Klagen und Klagemöglichkeiten.
Es handelt sich um etwas, was typischerweise in Rechtsstaaten vorgesehen ist: Möglichkeiten in einem gewissen Umfang, getroffenen rechtl. Entscheidungen und Vereinbarungen zu widersprechen.

Dass ein Asylbewerber vor einem dt. Gericht nach Ablehnung seines Antrags klagt, ist kein Zeichen dafür, dass das BAMF falsch oder schlecht gearbeitet hat. Er nutzt einfach einen ihm vom Gesetz her offenstehenden Weg zum Widerspruch.

Das könnte man nur durch Gesetzesänderungen aufheben.
Und die Fälle abarbeiten nur durch massive Personalaufstockung.

Man könnte auch Asyl für alle erteilen. Oder für gar keinen mehr oder ganz willkürlich. Alle Lösungsansätze haben ihre Schwächen und Limits.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 09:14
@Optimist

Hmmm, okay. An was scheitert bisher ein Einwanderubgsgesetz?

Mir ist dazu ein Artikel vom britischen Guardian eingefallen, der sich mit Asyl in D beschäftigt.
Ein Kommentar fand ich eigentlich die Kernaussage, die man nicht ignorieren kann:
“There is a critical mass of how many people you can integrate into a city. If there is another big wave of immigration, there will be a point at which we cannot cope,” says integration commissioner Preissler. “But I am confident that we as a city can shape the coexistence of different cultures we have here now.”
https://amp.theguardian.com/cities/2016/apr/11/refuge-cities-mannheim-germany-refugee-crisis-sanctuary-or-ghetto


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 09:16
Zitat von kofikofi schrieb:Ich seh nur immer wieder die gebückte Haltung der Familienväter im Camp. Sie dürfen ihre Familien nicht selbst versorgen und können ihre Rolle als Oberhaupt der Familie kaum ausfüllen.
Könnten sie es denn, wenn sie es dürften?

Das hängt ja auch stark von vorhandenen Fähigkeiten, Vorwissen, Aus- und Weiterbildung ab sowie vom Angebot der Arbeitsplätze.
Ein bedeutendes Erschwernis für die Arbeitsaufnahme ist das Fehlen der notwendigen Fähigkeiten und des Wissens, vor allem auf dem geforderten Niveau. Sprache kommt zusätzlich hinzu.
In besser bezahlten Jobs muss man nunmal meist etwas mehr leisten und draufhaben, als 3 Worte Deutsch oder kräftige Hände.

,,Ich will gerne arbeiten", ist ja alles schön und gut. Man muss es aber auch können.
Wenn ich keine Sicherheitsbestimmungen verstehe, wenn ich nicht mit Kollegen kommunizieren kann, keine Ahnung vom Arbeitsprozess XY oder der Bedienung der 250.000€ teuren Maschine im Betrieb habe, ist das schwierig mit den besser bezahlten Jobs.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 09:34
@Kc

Ausländer kommen ja nicht erst seit gestern nach Deutschland. Wenn Sprache und Können für die Arbeitsaufnahme immer schon prioritär gewesen wäre? Wenn Ausländer es schaffen, ohne oder mit kaum deutsch und sogar mit Arbeit mehr oder weniger als 30 Jahre in D zu verbringen?


Und vor allem im D 2017 ist deutsch gefühlt zumindest keine soooo dringende Sprache mehr. Viele Flüchtlinge sprechen beispielsweise türkisch, damit fahren sie eigentlich schon ganz gut. Ein paar Brocken deutsch (simpel geschrieben) und sie finden spätestens in der Leihfirma oder in der Lagerarbeit ihr Glück. Und brauchen sie dafür unbedingt Sprache und Können.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 10:01
@kofi

Ja, Ausländer kommen nicht erst seit gestern nach Deutschland.
Die jahrelange Behauptung der Konservativen, Deutschland sei kein Einwanderungsland, ist natürlich Unsinn.

Aber die Einwanderer waren schon immer heterogen. Das ging buchstäblich vom Nichtskönner bis zum hochintelligenten Akademiker.
Es haben auch Leute die Integration und einen gewissen oder gar bedeutenden Erfolg geschafft ohne groß formale Fähigkeiten und Vorkenntnisse vorweisen zu können.
Doch wieviele sind das wirklich gewesen?

Sodann hat sich die Arbeitslandschaft verändert. Zu Beginn der ersten Gastarbeiterzeit und während des dt. Wirtschaftswunders genügte es tatsächlich, einfach handfest zu sein oder handwerklich geschickt. Auf dem Bau arbeiten etc., alles kein Ding.
Heute gibt es diese einfacheren Jobs tendendziell weniger.
Zudem werden sie geringer bezahlt.

Normalerweise gilt: je weniger du können musst, desto weniger Kohle gibt es auch. Deutschland ist eine Bildungsgesellschaft geworden, auch wenn man darüber gerne witzelt. Die meisten besseren Berufe fordern mindestens Realschulabschluss.
Hast du keinen Abschluss, kannst du kein Deutsch, brauchst du schon sehr viel Glück, um es hier zu etwas zu bringen.
Zitat von kofikofi schrieb:Und vor allem im D 2017 ist deutsch gefühlt zumindest keine soooo dringende Sprache mehr. Viele Flüchtlinge sprechen beispielsweise türkisch, damit fahren sie eigentlich schon ganz gut. Ein paar Brocken deutsch (simpel geschrieben) und sie finden spätestens in der Leihfirma oder in der Lagerarbeit ihr Glück. Und brauchen sie dafür unbedingt Sprache und Können.
,,Glück finden", naja...was verdient man denn so ohne Schulabschluss und Sprachkenntnisse in den Leiharbeitsfirmen und was für Jobs macht man da?
Glaube nicht, dass das jetzt die Traumberufe sind, bei denen man gut kassiert.


Das Stichwort war ja, dass die Familienväter in deiner Einrichtung gerne ihre Familien selbst versorgen wollen würden.
Schön. Aber ich habe gefragt:,,Können sie das auch? Besitzen sie die Fähigkeiten und das Wissen, um in Deutschland entsprechend bezahlte Berufe zu ergreifen?"
500€ reichen nicht für eine vierköpfige Familie.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 11:00
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:es braucht Kommissionen aus Richtern die das adhoc entscheiden.
Wären es keine komplizierten, meist auch komplexe Fälle, kämen sie nicht vor Gericht. Ich schätze, dass mehr als 3/4 aller Fälle die Frage nach dem Herkunftsland betreffen, ob es sicher ist oder nicht, und da gehen die Meinungen zwischen Experten und der Bundesregierung halt weit auseinander.Ich hatte ja schon mal vorgeschlagen, dass ein unabhängiges Expertengremium alle Länder Asiens und Afrkas genau analysiert und Gutachten erstellt, und dann auf EU-Ebene festgelegt wird, welche Länder sicher sind und welche nicht, und dass man sich dabei weitgehend auf die Expertengutachten stützt. Dann kann man sich auf einen Schlag 200.000 der 250.000 Verfahren sparen, aber dafür ist es ja längst zu spät, die müssen durchgezogen werden.
Zitat von KcKc schrieb:Man könnte auch Asyl für alle erteilen. Oder für gar keinen mehr oder ganz willkürlich. Alle Lösungsansätze haben ihre Schwächen und Limits.
Aber nur wenn einem Rechtstaatlichkeit, Demokratie und Republikanismus wurst ist, man also gerne eine ander Staatsform will, zB Diktatur. Als Rechtsstaat hat man normativ relativ eng gesetzte Grenzen für Entscheidungsspielraum, und der Rechtsweg selbst ist Kern des Rechtssstaats und daher für diesen unantastbar. In dem Moment wo du anfängst zweierlei Recht zu schaffen - eins mit vollem Rechtsweg für Inländer und eins mit verkürztem Rechtsweg für Ausländer, verletzt du das Gebot der Gleichheit vor dem Gesetz. Man sollte in die Richtung einfach keinen zweiten Gedanken verschwenden.
Zitat von kofikofi schrieb:An was scheitert bisher ein Einwanderubgsgesetz?
An der strukturellen Ausländerfeindlichkeit der Regierungspartei, besonders deren bayerischem Anhängsel, weil sie vox populi zu kennen vermeint.

Abgesehen davon halte ich die Idee Asylbewerber zu Einwanderern hochzustufen für suboptimal, aus den von Kc genannten Gründen. Wir sollten sie als Asyl Genießende betrachten, von denen die meisten, wenn der Asylgrund in ihrem Herkunftsland weggefallen ist, wieder dorthin zurückziehen. Denen, die dann aber einen Job haben, sollte man eine echte Bleibeperspektive und Einbürgerung ermöglichen. Vorausgesetzt, dass sie hier bleiben wollen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 11:08
@Realo
Wir sollten sie als Asyl Genießende betrachten, von denen die meisten, wenn der Asylgrund in ihrem Herkunftsland weggefallen ist, wieder dorthin zurückzieh
Hat man damals bei den Gastarbeitern auch gedacht. Will man aus den vergangenen Fehlern nicht lernen?
Denen, die dann aber einen Job haben, sollte man eine echte Bleibeperspektive und Einbürgerung ermöglichen. Vorausgesetzt, dass sie hier bleiben wollen
Richtig, davon sprach ich weiter oben, als ich schrieb, wenn es ein Einwanderungsgesetz gäbe, könnten Asylbewerber von Anfang an arbeiten - und wenn sie denn eine Arbeit hätten, wo sie nicht mehr vom Staat abhängig wären, dürfte es keine Rolle spielen, wie ihr Asylantrag beschieden würde, dann wären sie automatisch Einwanderer.
Abgesehen davon halte ich die Idee Asylbewerber zu Einwanderern hochzustufen für suboptimal, aus den von Kc genannten Gründen. .
weshalb wäre das dann also schon wieder suboptimal (überall wird ein Haar gefunden :( ) - das hat mit KCs Gründen gar nichts zu tun - sh meine Argumente oben.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 11:15
@kofi
Es ging um meine Frage, weshalb Asylbewerber nicht arbeiten dürfen. Und dass dies mit einem Einwanderungsgesetz alles viel einfacher wäre...
Kofi:
An was scheitert bisher ein Einwanderubgsgesetz?

Mir ist dazu ein Artikel vom britischen Guardian eingefallen, der sich mit Asyl in D beschäftigt.
Ein Kommentar fand ich eigentlich die Kernaussage, die man nicht ignorieren kann:
“There is a critical mass of how many people you can integrate into a city. If there is another big wave of immigration, there will be a point at which we cannot cope,” says integration commissioner Preissler. “But I am confident that we as a city can shape the coexistence of different cultures we have here now.”

https://amp.theguardian.com/cities/2016/apr/11/refuge-ciies-mannheim-germany-refugee-crisis-sanctuary-or-ghetto
->Übersetzung:
Es gibt eine kritische Masse, wie viele Menschen man in eine Stadt integrieren kann. Wenn es eine weitere große Einwanderungswelle gibt, wird es einen Punkt geben, an dem wir uns nicht bewältigen können ", sagt Integrationsbeauftragter Preissler. "Aber ich bin zuversichtlich, dass wir als Stadt die Koexistenz verschiedener Kulturen gestalten können, die wir hier haben."
Hoffe, Google hat mir das richtig übersetzt. Das stimmt alles sicherlich, aber diese Aussage ist ziemliches Wischi-Waschi.
Es wird nicht gesagt, ab wievielen Menschen die kritische Masse beginnt. So können nun Manche behaupten, die sei bei 2 Millionen und wieder andere sagen bei 20 Millionen (oder noch mehr).

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kofi schrieb:
Ich seh nur immer wieder die gebückte Haltung der Familienväter im Camp. Sie dürfen ihre Familien nicht selbst versorgen und können ihre Rolle als Oberhaupt der Familie kaum ausfüllen.
Könnten sie es denn, wenn sie es dürften?

-->KC:
Das hängt ja auch stark von vorhandenen Fähigkeiten, Vorwissen, Aus- und Weiterbildung ab sowie vom Angebot der Arbeitsplätze.
Ein bedeutendes Erschwernis für die Arbeitsaufnahme ist das Fehlen der notwendigen Fähigkeiten und des Wissens, vor allem auf dem geforderten Niveau. Sprache kommt zusätzlich hinzu.

→ Kofi:
Ausländer kommen ja nicht erst seit gestern nach Deutschland. Wenn Sprache und Können für die Arbeitsaufnahme immer schon prioritär gewesen wäre? Wenn Ausländer es schaffen, ohne oder mit kaum deutsch und sogar mit Arbeit mehr oder weniger als 30 Jahre in D zu verbringen? .
Das finde ich als Argument nicht schlüssig. Denn es schafften doch Manche ohne Deutschkenntnisse 30 Jahre in D zu leben – auch OHNE Arbeit – halt mit Transferleistungen
Und die Argumente von KC kommen noch hinzu.

Das ist doch der Knackpunkt, den ich auch sehe:
Normalerweise gilt: je weniger du können musst, desto weniger Kohle gibt es auch.
….
Das Stichwort war ja, dass die Familienväter in deiner Einrichtung gerne ihre Familien selbst versorgen wollen würden.
Schön. Aber ich habe gefragt:,,Können sie das auch? Besitzen sie die Fähigkeiten und das Wissen, um in Deutschland entsprechend bezahlte Berufe zu ergreifen?"
500€ reichen nicht für eine vierköpfige Familie.



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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

20.07.2017 um 23:59
@Realo
Zitat von RealoRealo schrieb:Die Menschen müssen wirklich noch viel lernen, insbesondere 3 Dinge zu überwinden: den Kapitalismus, den Nationalismus und den Rassismus.
Das bringt uns immer wieder um. Die Geschichte des 20. Jahrhunderts sollte sich nicht im Atomzeitalter noch mal wiederholen.
Den Kommunismus hast du vergessen, der hat auch ein mus hinten dran.
Überwinden wäre schwierig. 
Vielleicht würde das den Menschen langweilig. 
Man könnte zunächst eine Erklärung für das warum finden. 
Kapitalismus was ist daran so interessant. 
Sammeln. Als erstes fängt man an zu sammeln, damit man später was hat...

Und so kann man bei Anderen Formen Meinungen Überzeugungen auch vorgehen.
Vielleicht könnte man sie dann mäßigen und etwas positives rausholen. 


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

21.07.2017 um 00:38
@kofi
Zitat von kofikofi schrieb:Ich bin ja in der Familien- und Kinderbetreuung unterwegs und naja, viele der Kids sind kaputt. Sie haben aber kein Anspruch auf professionelle Betreuung von Psychologen, Therapeuten usw. Manchmal ahnt man nur, was während der Flucht oder davor passiert sein könnte. Waffen werden gemalt, Kinder sacken zusammen und haben Weinkrämpfe oder spielen Sexualpraktiken zwischen oder von Erwachsenen nach, was kindlich sein kann, aber ab einem gewissen Punkt wohl einen anderen Verdachtsmoment erhärtet.

Aber auch wie schon mal geschrieben, für menschliche Nöte und Belange ist kaum Platz in einer Flüchtlingsunterkunft. Die Menschen sind Bittsteller und müssen funktionieren. Weil nunmal alles seine Ordnung braucht.
Da ist deine Aufgabe schwierig.
Hoffe du kannst auch noch für dich eine Zeit genießen.
In manchen Städten gibt es schon gute Betreuung. 
Was auch interessant ist,dieses Helfen nach Bedarf.
Hauses of Resources.  
Vielleicht könnt ihr euch da auch hinwenden.
Auch kleinere Organisationen werden nach Bedarf unterstützt.
Vor allem kleinere und neue Initiativen im Integrationsbereich, die bisher nicht unterstützt werden, nehmen die Angebote des House of Resources an. Durch Beratung und Begleitung können die Akteure gestärkt und nachhaltige Strukturen gebildet werden." Im vergangenen Jahr hat das Dresdner Haus unter anderem den Verein "Internationale Gärten" bei einem urban gar-dening-Projekt unterstützt, das Menschen verschiedener Herkunft zusammenbringt

http://www.bamf.de/SharedDocs/Meldungen/DE/2017/20170705-am-houses-of-ressources.html



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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.07.2017 um 15:57
BAMF schafft die Vorgaben nicht...und tut was? Die EIGENEN Vorgaben kritisieren und ändern.
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/bamf-asylbehoerde-verfehlt-laut-bericht-eigene-zielvorgaben-a-1159254.html
Das Scheitern zeigt sich demnach exemplarisch an der "Zielerreichungsübersicht" der ersten Juli-Woche. Der zitierten Statistik zufolge schafften die Asylmitarbeiter in dieser Woche 12.913 Entscheidungen und Anhörungen. Dies bedeute, dass jeder Mitarbeiter statt der erwarteten drei Anhörungen oder 3,5 Entscheidungen pro Tag durchschnittlich lediglich zwei Anhörungen beziehungsweise 2,5 Entscheidungen schaffe - also etwa ein Drittel weniger. Nur drei der 66 Außenstellen hätten das Soll erreicht.
Ich schlage vor dass Beamte vom Finanzministerium ins BAMF wechseln, die schaffen was.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.07.2017 um 15:58
@Kc @Optimist
Zitat von KcKc schrieb:Aber ich habe gefragt:,,Können sie das auch? Besitzen sie die Fähigkeiten und das Wissen, um in Deutschland entsprechend bezahlte Berufe zu ergreifen?"
Ich hab die Frage gelesen und (ich nehme mal an) verstanden. Aber ich habe keine Antwort darauf.

Ist es denn nicht eigentlich zu spät, um sich jetzt darüber Gedanken zu machen? Die Menschen sind ja bereits im Inland, und brauchen für ihre Verweildauer eine Perspektive. Egal, ob sie was "können" oder nicht, irgendwas muss ja perspektivisch mit ihnen geschehen. Viele Einzelne bringen Hochschulbildung oder allgemein Bildung mit, haben also bestimmt gute Startvoraussetzungen für ihr Leben in Deutschland.Andere waren in ihrem Heimatland schon sozial prekär unterwegs, und werden es in Deutschland eventuell auch sein. Das gehört aber ohnehin zum Thema Asyl, da Reiche, Arme, Gebildete und Ungebildete gleichsam vor kriegerischen und politischen Konflikten fliehen und Arme versuchen, auch ohne Krieg und politische Verfolgung aus wirtschaftlichen Interessen ihr Land verlassen. Wichtig ist nach ihrer Ankunft, sie oder die allermeisten von ihnen überhaupt in den Arbeitsmarkt zu integrieren.  Wenn wir als Gesellschaft das nicht können, dann scheitert der "refugees welcome" Gedanke schon wieder an einem Punkt.


@Phhu

Also grundsätzlich ist ja nichts meine Aufgabe oder die Aufgabe von anderen Helferinnen und Helfern. Wenn ich schreiben darf "wir", wir haben keinen Auftrag. Wir sollten ja eigentlich nichtmal da sein. Eine Landeserstaufnahmeeinrichtung bei uns in der Stadt ist ja quasi nur ein Verschiebebahnhof. Die Menschen haben da im Prinzip kein Anspruch auf soziale Betreuung, aber private Akteure bieten es dennoch an. Die Menschen sind nur für eine (hoffentlich für sie) kurze Zeit da, bis sie in eine Kommune kommen, in der sie dauerhaft leben.

In der Regel (soweit ich weiß) wird die nächste Aufnahmeeinrichtung nur ab und an informiert oder wird Wissen einander ausgetauscht. Zum Beispiel bei nachgewiesen begangenen Straftaten oder nach Rückkehr von Gefängnisaufenthalten müssen ja (sowieso eigentlich) die Betreiber vor Ort wissen, mit wem sie es zu tun haben. Andererseits werden bereits stattgefundene Integration (wie man das auch imer
messen oder beschreiben mag) oder Integrationserfolge (was man auch immer darunter versteht und zählt)... eigentlich auch nicht weitergegeben.

Aber an sich: Aggressive oder (verhaltens)gestörte Personen, von groß bis klein, müssen die neuen Verantwortlichen und Ansprechpartner in den folgenden Einrichtungen selbst herausfiltern. Fällt mir gerade auf, vielleicht wäre es sinnvoll, der nächsten Aufnahmeeinrichtung Bescheid zu geben, wenn zum Beispiel Kinder spezielle Betreuung brauchen. Wenn man etwas herausgefunden oder ein Verdacht hat.

Insofern: Dein Link mit dem Artikel klingt gut, es findet ein Austausch statt, ich hab öfters mit dem Gedanken gespielt, vielleicht in einer dauerhaften Flüchtlingsunterkunft, in denen es solche Projekte ja anscheinend gibt, mich zu beteiligen. Aber ich bin immernoch der Überzeugung, dass jeder Mensch ein Recht auf Gesellschaft und in unserem Kontext soziale Betreuung hat. Das Kommen und Gehen der Menschen ist ab und an nicht einfach psychisch zu bewältigen. Dementsprechend niedrig ist die Helfer/innenzahl, aber gerade dann möchte ich vor Ort bleiben, auch wenn wir an Projekten, wie in deinem Link dargestellt, nichts anbieten. Eigentlich ganz einfachste, spartanische Mittel zur sozialen Betreuung anwenden.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

22.07.2017 um 19:22
@Abahatschi

Deine Finanzbeamten haben aber keine Ahnung von Asylrecht.
Es macht auch keinen Sinn, einen verbeamteten Kunstlehrer von der Grundschule plötzlich zum Verfassungsschutz abzuordnen ,,weil er Beamter ist".


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

23.07.2017 um 13:31
Kanzlerkandidat Schulz fürchtet dass sich die Flüchtlingskrise von 2015 wiederholt
Wenn wir jetzt nicht handeln, droht sich die Situation zu wiederholen. SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz hat vor einer Wiederholung der Flüchtlingskrise gewarnt. 2015 seien über eine Million Flüchtlinge weitgehend unkontrolliert nach Deutschland gekommen, sagte Schulz der „Bild am Sonntag“.

Damals habe Kanzlerin Angela Merkel die Grenzen nach Österreich geöffnet – „aus gut gemeinten humanitären Gründen, aber leider ohne Absprache mit unseren Partnern in Europa.
Schulz schlägt vor, dass andere EU-Staaten Italien gegen finanzielle Unterstützung Flüchtlinge abnehmen. Deutschland will er davon aber ausnehmen: "Jetzt sind die anderen EU-Mitgliedsstaaten dran."
https://www.welt.de/politik/deutschland/article166919987/Hochbrisant-Schulz-warnt-vor-Wiederholung-der-Fluechtlingskrise.html
http://www.tagesspiegel.de/politik/bundestagswahl-martin-schulz-will-fluechtlingskrise-zum-wahlkampfthema-machen/20095464.html
Stimmt ja auch, der Merkel ist es überhaupt nicht gelungen, die Flüchtlinge innerhalb der EU zu verteilen


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