Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?
18.05.2017 um 00:18lawine schrieb:es lohnt sich auf jeden FAll, die Dinge anders zu denken als sie derzeit stattfinden.Anders denken - immer gern.
Anders tun - nur soweit verfassungskonform.
lawine schrieb:es lohnt sich auf jeden FAll, die Dinge anders zu denken als sie derzeit stattfinden.Anders denken - immer gern.
nur soweit verfassungskonform.ist die Verfassung denn in Stein gemeißelt und lässt sich nicht wenigstens ein kleines bisschen ändern ... sodass die guten Vorschläge von Lawine, insideman und neugierchen wenigstens ansatzweise umgesetzt werden könnten?
Verbessern ließe sich nur was, wenn man sich auf eine Kontingentlösung einigen könntesehe ich genauso.
und wenn an den ersten Aufnahmestellen in Europa Anlaufstellen eingerichtet würden.---------------------------
Vor allem ist bei der Regelung des Mittelmeertransits noch massiv Luft nach obenHauptsache nicht mit Schlauchbooten und Schleppern.
- aber nicht im Sinne der Populisten, sondern im Sinne einer durchgreifenden Hilfe, schon allein damit die Todeszahlen sinken.Was meinst du mit Hilfe? Die Rettung von den Booten?
Abgeschoben werden können sie ja immer nochNee, eben nicht, du siehst doch, dass dies in der Praxis sehr schwierig ist und zu lange dauert
Optimist schrieb:Was meinst du mit Hilfe? Die Rettung von den Booten?Das mit den Schleppern ist unwichtig, solange es ums nackte Überleben geht. Es muss das getan werden, wovor sich die EU ziert, weil das ebenso teuer wie unpolulär ist: Staatliche statt private Rettungsschiffe - Letztere werden ja in letzter Zeit in diversen Medien immer dreister mit den Schleppern in Verbindung gebracht, dass die gemeinsame Sache machten. Die EU Staaten müssen einfach, um nicht den letzten Kredit zu verspielen, diese Menschen retten. Das hat dann natürlich eine neue, noch wesentlich härtere Flüchtlingsdebatte zur Folge, vor der alle Politiker Angst haben, aber hier muss die EU auch mal zeigen, dass sie überhaupt eine Zivilisation ist, die sich von Barbarei darin unterscheidet, dass sie den Wert des Lebens erkennt und Menschenleben rettet. Aber solche "Anschlussdiskussionen" werden noch wesentlich härter als die während der letzten Flüchtlingswelle, als es nur um die nicht lebensgefährliche Balkanroute ging.
Dann spielt man den Schleppern nur in die Hände.
Das mit den Schleppern ist unwichtig, solange es ums nackte Überleben geht. Es muss das getan werden, wovor sich die EU ziert, weil das ebenso teuer wie unpolulär ist: Staatliche statt private Rettungsschiffeverstehst du das denn wirklich nicht, worauf ich hinaus wollte?
Wie man dieses Problem menschlich lösen könnte - ohne die Schlepper zu unterstützen, hab ich im Moment leider auch keine Idee.
Aber für solche Ideen werden ja eigentlich Politiker bezahlt...
Optimist schrieb:Das gäbe einen unsäglichen Teufelskreis und Sogwirkung.Ja, damit ist zu rechnen... es sei denn, dass es irgendwelchen Undercover-Unternehmungen gelingt, in die Schlepperszene einzdringen und sie nach und nach zu neutralisieren. Dann kommen die Leute halt ohne Schlepper in selbst gebauten Booten und das Problem bleibt. Es ist so einfach, alles auf andere als Übeltäter zu schieben, in diesem Fall auf die Schlepper. Die Leute fliehen ja nicht vor und wegen den Schleppern, sondern aus anderen Gründen. Gute Nacht.
Dann kommen die Leute halt ohne Schlepper in selbst gebauten Booten und das Problem bleibt.Dann würde genauso die Sogwirkung und Teufelskreis wirken, wenn man immer mehr Rettungsboote schicken würde.
Optimist schrieb:Denn die Flüchtlinge würden sich ja dann eben auch darauf verlassen, dass sie gerettet werden.Ich wäre jedenfalls froh, wenn ich mich darauf verlassen könnte, das ich als Flüchtling, egal auf welchem Weg, gerettet werde.
O:Was soll diese Frage? Womit sollen sie denn sonst kommen können, wenn es bis jetzt keinen anderen Weg als mit Booten gibt, wenn legale Wege so gut wie unmöglich sind?
Dann wäre ich wirklich für "normale" Einreisen (z.B. Flugzeug) und Asylbeantragung außerhalb von Europa in Hotspots.
Über das "wie" müssen sich halt wirklich Politiker Gedanken machen.
Aber dass alle mit Booten kommen sollen, finde ich unnormal und sogar pervers.
-->Dafug:
Niemand sprach davon das "alle" mit Booten kommen sollen, oder was ist der Grund für deine Übertreibung?
Realo: Dann kommen die Leute halt ohne Schlepper in selbst gebauten Booten und das Problem bleibt.ich wäre als Flüchtling froh, wenn ich gar nicht nötig hätte auf einem sehr riskanten Weg einzureisen und darauf vertrauen müsste, dass mich jemand auf dem Meer findet und auffischt. So unterschiedlich ist das nun.
-->O:
Dann würde genauso die Sogwirkung und Teufelskreis wirken, wenn man immer mehr Rettungsboote schicken würde.
Denn die Flüchtlinge würden sich ja dann eben auch darauf verlassen, dass sie gerettet werden.
--> Dafug:
Ich wäre jedenfalls froh, wenn ich mich darauf verlassen könnte, das ich als Flüchtling, egal auf welchem Weg, gerettet werde.
Gerade dort ist ein sogenannter Hotspot das einzig Richtige, ansonsten könnten wir direkt Passagierschiffe dort hinlegen. Hotspots als sichere Inseln in der Nähe eines Krisengebietes, unter Uno, Nato bzw zu gründende europäische Flüchtlingshilfen. Finanziell vernünftig ausgestattet sind die einzig das Leiden mildern. Viele würden doch gar nicht den Weg auf sich nehmen wenn sie geschützt und versorgt werden. Europa soll keine zweite oder dritte Weltpolizei werden, aber sich doch massiv in den Regionen für Frieden und Humanität engagieren, nicht nur theoretisch. Gleichzeitig ein Einwanderungsgesetz das auch über diese Zentren abgewickelt wird. ...@Tussinelda
Als ob es diese Ideen nicht alle schon gegeben hätte und gibt. Sind offenbar nicht umsetzbar, weil man nicht will oder nicht kann."nicht will" erscheint mir am wahrscheinlichsten.
Man lese sich mal durch, was die hier so verhassten Grünen immer mal so vorgeschlagen haben.......aber auch andere Parteien......Die Grünen hatten das vorgeschlagen, was z.B. @neugierchen, @insideman usw. vorgeschlagen hatten? Nämlich Hotspots in der Nähe der Krisenherde einrichten und die Flüchtlinge von dort holen, damit sie nicht erst in Boote steigen müssten?
Optimist schrieb:Diese Meinung von @neugierchen, macht da für mich jedenfalls mehr Sinn:Es geht aber nicht um 2050 oder 2080, sondern wir schreiben 2017 und müssen uns für jetzt was einfallen lassen, das die Mortalitätsrate auf dem Mittelmeer ganz erheblich senkt, andernfalls machen wir uns in den Geschichtsbüchern von übermorgen ganz erheblich schuldig ("Warum habt ihr dieses Massensterben zugelassen und nennt euch gleichzeitig Zivilisation?").
das die Mortalitätsrate auf dem Mittelmeer ganz erheblich senkt,Und du meinst, die würde gesenkt werden können, je mehr man Rettungsschiffe aufs Meer schickt?
ansonsten könnten wir direkt Passagierschiffe dort hinlegen.dann könnten wenigsten auch die Angehörigen gleich mitkommen und nicht nur die Fittesten (junge Männer)
Optimist schrieb:ansonsten könnten wir direkt Passagierschiffe dort hinlegen.Warum nicht? Es gibt südlich von Sizilien einen Archipel aus zahlreichen kleinen Inseln. Dort und in Sizilien könnte man "exterritoriale", also für die Dauer der Arbeit nicht zu Italien gehörende, sondern "internationale" Hot Spots einrichten. Jeder, dessen Asylantrag positiv beschieden wird, kann dann weiter nach Europa, die Abgelehnten müssten ggf. nach Libyen und Tunesien zurückgeschifft werden. Aber sowas dauert; man braucht jetzt Lösungungen und muss dafür sorgen, dass weniger ertrinken, also mehr eigene Rettungsschiffe schicken. So riesig ist der Bereich zwischen Tunesien und Libyen im Süden und Sizilien im Norden ja auch nicht; es sind mehr oder weniger feststehende Routen, so das man auch weiß, wo man eingreifen kann. Das Problem ist natürlich, dass sich das rumspricht und die Zahl der Flüchtlinge dadurch ganz erheblich zunehmen wird. Auf der anderen seite wissen wir, dass dieses Problem nie wieder verschwinden wird, also Zukunftslösungen gefunden werden müssen. Aber eben auch Übergangslösungen, die besser sind als der Status quo. Letztlich müssen sich alle betroffenen Länder - Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, Ägypten im Süden und Spanien, Italien und Griechenland im Norden auf einen modus operandi einigen; hier sollte die EU ganz entscheidend mitsprechen, aber eben auch humanitäre Lösungsmögklichkeiten anbieten. Und die Sache wird teuer, d.h. man kann Italien und Griechenland nicht alle Kosten und Lasten selbst überlassen. Auch Spanien sollte gezwungen werden einen Teil beizutragen, denn nur weil in ihren Exklaven Ceuta und Melilla die hohen Zäune stehen, die praktisch unüberwindbar sind, so dass niemand nach Spanien kommt, bedeutet nicht, dass sie mit Flüchtlingen nie was zu tun haben müssen, auch wenn es noch so ist. Sie sind schließlich auch EU-Mitglied und müssen einen Teil der Kosten und Lasten in Form von Flüchtlingen und Geld übernehmen.
ansonsten könnten wir direkt Passagierschiffe dort hinlegen.wäre ich sofort dafür.
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Warum nicht? Es gibt südlich von Sizilien einen Archipel aus zahlreichen kleinen Inseln. Dort und in Sizilien könnte man "exterritoriale", also für die Dauer der Arbeit nicht zu Italien gehörende, sondern "internationale" Hot Spots einrichten.
dann könnten wenigsten nicht nur oder hauptsächlich die Fittesten (junge Männer), sondern auch deren Angehörige gleich mitkommenund es würden sich hier nicht die jungen Männer mit ca. 80% häufen.
Jeder, dessen Asylantrag positiv beschieden wird, kann dann weiter nach Europa, die Abgelehnten müssten ggf. nach Libyen und Tunesien zurückgeschifft werden.richtig.
Wie gesagt, um so mehr Flüchtlinge würden sich ja wiederum in die Boote setzen (u.a. eben auch Wirtschaftsimigranten, die hinterher keinen Bleibestatus bekämen und abgeschoben werden müssten) - das gäbe doch eine "Schraube ohne Ende".----------------------------
Aber sowas dauertVerstehe nicht, weshalb das so lange dauern sollte?
; man braucht jetzt Lösungungen und muss dafür sorgen, dass weniger ertrinkendu kommst immer wieder mit dem gleichen Slogan. Darin sehe ich keine vernünftige Lösung aus den Gründen die ich schon nannte. Im Gegenteil, darin sehe ich eine Verstärkung des Problems, vor allem auch hinsichtlich des Rattenschwanzes der aus dieser Art Einreise folgt.
, also mehr eigene Rettungsschiffe schicken.
Das Problem ist natürlich, dass sich das rumspricht und die Zahl der Flüchtlinge dadurch ganz erheblich zunehmen wird.Siehst du, du sagst es ja selbst. Aber ist egal, auch wenn dann mehr Wirtschaftsflüchtlinge kommen, die man schwer wieder abschieben kann?
Auf der anderen seite wissen wir, dass dieses Problem nie wieder verschwinden wird, also Zukunftslösungen gefunden werden müssen.nicht in der Zukunft, sondern SOFORT, meine Meinung.
Aber eben auch Übergangslösungennein, sehe ich nicht so, denn dann bleibts vorrausichtlich ewig bei diesen Übergangslösungen. Sieht man doch ständig, dass Politik so funktioniert (jetzt haben wir was gefunden, auch wenn es nur vorrübergehend ist, nun können wir uns zurücklehnen und aussitzen)
andernfalls machen wir uns in den Geschichtsbüchern von übermorgen ganz erheblich schuldigob man über Australien z.B. (wie diese mit den Flüchtlingen verfuhren und es eindämmten) dann später auch mal so schuldzuweisend berichten würde?
Optimist schrieb: ; man braucht jetzt Lösungungen und muss dafür sorgen, dass weniger ertrinkenJa, darin entscheiden wir uns grundsätzlich. Mir geht es darum, so viele Leben wie möglich zu retten; ich bin nun mal ein unverbesserlicher Humanist. Wem das zu "teuer" ist, der soll so weiter machen wie bisher. Eine Zivilisation geht wesentlich schneller unter, wie wir aus dem letzten Jahrhundert wissen, als sie gebraucht hat, um sich zu bilden.
, also mehr eigene Rettungsschiffe schicken.
du kommst immer wieder mit dem gleichen Slogan. Darin sehe ich keine vernünftige Lösung aus den Gründen die ich schon nannte. Im Gegenteil, darin sehe ich eine Verstärkung des Problems, vor allem auch hinsichtlich des Rattenschwanzes der aus dieser Art Einreise folgt.
Optimist schrieb: Aber eben auch ÜbergangslösungenIch mag zwar ein unverbesserlicher "Theoretiker" sein, aber ich denke auch praktisch. Die Situation wartet nicht darauf, bis wir Europäer uns endlich mal auf einen modeus operandi geeinigt haben, sondern verschlimmert sich von Tag zu Tag.
nein, sehe ich nicht so
Optimist schrieb:ob man über Australien z.B. (wie diese mit den Flüchtlingen verfuhren und es eindämmten) dann später auch mal so schuldzuweisend berichten würde?Auch wenn ich mich damit in die Nesseln setzen mag, aber das ist mir egal: Ich zähle Australien nicht zu den humanitären Demokratien, siondern zu einer egoistischen Inselspezies. Vergleichbar mit Singapur. Wir sollten uns nicht an Pseudodemokratien orientieren, nur weil die weniger Probleme haben.
R: man braucht jetzt Lösungungen und muss dafür sorgen, dass weniger ertrinkenmal ganz ehrlich:
, also mehr eigene Rettungsschiffe schicken.
-->O:
du kommst immer wieder mit dem gleichen Slogan. Darin sehe ich keine vernünftige Lösung aus den Gründen die ich schon nannte. Im Gegenteil, darin sehe ich eine Verstärkung des Problems, vor allem auch hinsichtlich des Rattenschwanzes der aus dieser Art Einreise folgt.
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Ja, darin entscheiden wir uns grundsätzlich. Mir geht es darum, so viele Leben wie möglich zu retten
Ich mag zwar ein unverbesserlicher "Theoretiker" sein, aber ich denke auch praktisch. Die Situation wartet nicht darauf, bis wir Europäer uns endlich mal auf einen modeus operandi geeinigt haben, sondern verschlimmert sich von Tag zu Tag."verschlimmert sich" -> was ja nun in großem Umfang eben auch dieser Art Rettung nach Gießkannenprinzip mit verursacht wird (-> erst mal alle Flüchtlinge "in einen Topf" - egal ob Asylgrund vorhanden oder einfach nur Wirtschaftsmigrant.. -> wie gesagt, es geht ja auch um Recourcen) ... und wie gesagt eine nicht zu verachtende Sogwirkung auslöst.
; ich bin nun mal ein unverbesserlicher Humanist.bin auch humanistisch eingestellt (kann man mir gerne negieren, auch egal).
Wem das zu "teuer" istHack doch bitte nicht immer auf dem Geld rum. Ich schreibe mir immer die Finger wund, dass mehr Geld in die Hand genommen werden sollte...
Optimist schrieb:mag ja sein wie es will.
ob man über Australien z.B. (wie diese mit den Flüchtlingen verfuhren und es eindämmten) dann später auch mal so schuldzuweisend berichten würde?
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Auch wenn ich mich damit in die Nesseln setzen mag, aber das ist mir egal: Ich zähle Australien nicht zu den humanitären Demokratien, siondern zu einer egoistischen Inselspezies. Vergleichbar mit Singapur. Wir sollten uns nicht an Pseudodemokratien orientieren, nur weil die weniger Probleme haben.
Australien wird von der Völkergemeinschaft nicht beschimpft. Nur D oder Europa würde dann für das gleiche Verfahren beschimpft werden?