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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

52.704 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Flüchtlinge, Gesetze, Asyl ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

11.05.2017 um 01:16
Zitat von lawinelawine schrieb:ihr habt nicht das REcht, euch über das Asylrecht zu stellen, die GEsetze zu hintergehen,
ihr müsst das Asylrecht beachten, am besten von Anfang an.
cherry picking ist nicht. DAs Asylrecht, die GFK sieht klare Regeln vor. es gibt zig, wirklich zig Möglichkeiten + Rechtsweg, um eine Duldung oder ein Bleiberecht zu bekommen.
So eiskalt kann man das natürlich auslegen. Und wenn es noch so bescheuert ist. Dann schiebt man eben Menschen ab, die zum Teil voll integriert sind, was ja alle immer vordern(integriert zu sein), bleiben aber dürfen dann andere. (nur mal so vereinfacht dargestellt)
Also ich weiß ja nich, wer hier in die Schule geht und so, der sollte auch bleiben dürfen.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

11.05.2017 um 02:55
@Bone02943
ich finde es gut, dass Menschen geholfen wird. aber ich finde es blauäugig, dass Helfer,die ich persönlich kenne so tun, als gäbe es kein Asylrecht und es käme nur auf ihre tolle Hilfe an. wird die Hilfe gut von Asylbewerbern angenommen und findet "Integration" statt, so müsse man Asyl gewähren.....so ist halt die Vorstellung. die deckt sich aber nicht mit dem GEsetz
dann fallen sie aus allen Wolken, wenn eine Familie abgeschoben wird. aber auch der Status "Familie" ist kein Asylgrund...


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

11.05.2017 um 02:59
Zitat von miauzmiauz schrieb:Dabei verhalten sich halt oftmals auch alle Beteiligen kontraproduktiv. Der Staat braucht ewig für seine Entscheidungsfindung und ermöglicht damit diese "vorzeitige" Integration. Die Helfer wollen es von Anfang an nicht wahrhaben und hoffen auf eine gnädige Behörde, dabei sollen Behörden in erster Linie die Gesetze befolgen und nicht nach Gutdünken entscheiden. Die Asylbewerber selber wissen von Anfang an um ihre schlechten Anerkennungschancen, aber hoffen natürlich bis zum Ende.
und das führt auf allen Seiten vor allem zu einem: zu großer Frustration.

FAzit:
die Asylverfahren müssen besser und schneller werden.
viel mehr kompetente !!! Mitarbeiter gehören ins BAmF.
dabei sollen Behörden in erster Linie die Gesetze befolgen und nicht nach Gutdünken entscheiden.
immerhin ein Rechtsgrundsatz: vor dem GEsetz sind alle gleich.
schließlich steht im Asylrecht nichtdrin, Sympathieträger bekommen auf jeden Fall Asyl...


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yuva ehemaliges Mitglied

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11.05.2017 um 10:22
@Bone02943
So eiskalt kann man das natürlich auslegen. Und wenn es noch so bescheuert ist. Dann schiebt man eben Menschen ab, die zum Teil voll integriert sind, was ja alle immer vordern(integriert zu sein), bleiben aber dürfen dann andere. (nur mal so vereinfacht dargestellt) Also ich weiß ja nich, wer hier in die Schule geht und so, der sollte auch bleiben dürfen.
Dafür ist das Aylrecht aber nicht gedacht und das kann es auch nicht leisten. Was du hier schreibst, sind klassische Elemente eines Einwanderungsverfahrens.

Und genau deswegen ist die Forderung nach einem Einwanderungsgesetz (neben der Asylgesetzgebung!) richtig: In dem könnten sich dann die gut integrierten Menschen „wiederfinden“ und wenn alle Voraussetzungen gegeben sind und wir die Kapazitäten haben, hier durchaus eingebürgert werden.

Stichwort: Entlastung durch Steuerung


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11.05.2017 um 10:28
Zitat von lawinelawine schrieb:die Asylverfahren müssen besser und schneller werden.
viel mehr kompetente !!! Mitarbeiter gehören ins BAmF.
Jep und HIER haben wir das größte Problem. Woher nehm wir die kompetenteren Mitarbeiter vom Bamf?

Grundlegend kann man sagen das man, als die Welle begangen nicht vorbereitet war bzw. nocht ist auf einen Millionen Flut von Flüchtlingen. Man muss halt bedenken das nicht nur Anträge bearbeitet werden müssen, sondern auch essen, kleidung, medizinische Versorgung, Unterkunft, Psychologische betreuung, Umschulung etc. irgendwo herkommen muss.

Ich weiß nicht mehr ob es in DIESEM Thread war aber wo anders ging es auch um die Frage woher man z.b.  ausgebildete Psychologen herbekommt um Flüchtlinge damit zu versorgen. Schließlich kann man ja nicht irgend einen holen und sagen," SO du kommst jetzt hier rüber und hilfst uns bei den Flüchtlingen" Wenn wir uns die knappheit mal auf dme Lande von Ärzten udn Psychologen auf Ländlicher ebene und kleinen Städten mal anschauen und deren schon oftmals voll gepackten Wartelisten so ist das schon eine fast schwerwiegend aufgabe.

Ich hatte ja schon die Artikel ebenfalls hier verlinkt dass das Bamf ja schon Leute einstellt die keine qualifikationen besitzen, gerade WEIL sie einen Mangel an Mitarbeitern haben. Das man den Menschen helfen muss ist selbstverständlich, jedoch war die Aussage von damals " Wir schaffen das" ohne ein "gut funktionierendes System" dahinter eine schein Erklräung. Wenn ich Jahre lang nur im geringen Maße Leute bearbeitet habe und von jetzt auf gleich millionen  Anträge bearbeiten muss  mit der SELBEN Menge an Mitarbeitern ist es doch logisch das es sich alles verzögert. Neue Mitarbeiter müssen antrainiert werden, Ärzte und Psychologen müssen herangeschafft werden ohne die jetzt schon schlimme destabile regionale besetzung noch weiter kaputt zu machen, kompetenes Personal muss heran geschafft werden, ebenso Arbeitsplätze udn Umschulungen besorgt  bzw. geschaffen werden und DAS braucht alles seine ZEIT! Nur hat diese Zeit niemand mehr, weder die Flüchtlinge, noch die Politiker oder jene die verlangen das  jetzt auf gleich eine Änderung passieren muss.

Ich persönlich denke wir haben da uns da übernommen, nicht im Faktor des  Willens, etwas gutes zu tuen, sondern eher in Umsetzen des Willens. Wenn ich sehe das aus verzweiflung Leute ohne passende Erfahrung vom Bamf bewerbungen bekommen ( Köche, Mechaniker, etc.) nur um ihren Personen Haushalt aufzubauen, Mitarbeiter in meienr Selbsthilfegruppe darüber berichten das sich überstunden machen müssen, obwohl es für ihre Gesundheit nicht gut ist und dem Druck überall abbekommen, merkt man schon dass das jetztige System überfordert ist und seien arbeiten nicht gerecht udn komform bei der Menge bewältigen kann.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

11.05.2017 um 10:31
@miauz
 Lawine:
 Nett sein ist kein Asylgrund. Gut lernen in der Schule ist kein Asylgrund. die Aussicht darauf, einen guten Schulabschluss hinzubekommen,weil die Sprache mittlerweile beherrscht wird, ist kein Asylgrund. etc....die  Helfer  sind dann immer am Boden zerstört, schimpfen und würden am liebsten noch  den Abschiebeflieger stürmen.....staat von Anfang an die Möglichkeit einer gerechtfertigten Abschiebung einzukalkulieren :(

-->m:
Stimme ich dir zu. Dabei verhalten sich halt oftmals auch alle Beteiligen kontraproduktiv. Der Staat braucht ewig für seine Entscheidungsfindung und ermöglicht damit diese "vorzeitige" Integration. Die Helfer wollen es von Anfang an nicht wahrhaben und hoffen auf eine gnädige Behörde, dabei sollen Behörden in erster Linie die Gesetze befolgen und nicht nach Gutdünken entscheiden. Die Asylbewerber selber wissen von Anfang an um ihre schlechten Anerkennungschancen, aber hoffen natürlich bis zum Ende.
 Sie hoffen oft vielleicht deshalb, weil sie von jemandem diesen "Floh ins Ohr" gesetzt bekamen: wir "deichseln und tricksen das schon hin - unsere Gesetze haben einige Maschen, wo du durchschlüpfen kannst..."

@Bone02943
So eiskalt kann man das natürlich auslegen. Und wenn es noch so bescheuert ist. Dann schiebt man eben Menschen ab, die zum Teil voll integriert sind, was ja alle immer vordern(integriert zu sein), bleiben aber dürfen dann andere. (nur mal so vereinfacht dargestellt)...
Das ist eben der Knackpunkt:
Miauz:
Der Staat braucht ewig für seine Entscheidungsfindung und ermöglicht damit diese "vorzeitige" Integration.
Dazu wäre es nicht gekommen, wenn es nicht so Viele auf einmal gewesen wären.
@Mech: Das man den Menschen helfen muss ist selbstverständlich, jedoch war die Aussage von damals " Wir schaffen das" ohne ein "gute funktionierendes System" dahinter eine schein Erklräung
Genau.


Wenn man an den Außengrenzen der EU etwas auf die Beine gestellt hätte, wo die Leute Asylanträge hätten stellen können, damit sie sich nicht erst in einem Land integrieren.

Zudem - lt. Kofi - ist es ja teilweise so, dass sich Manche in anderen Ländern (z.. Italien) integriert hatten, oder z.B. auch in Ö und dann sogar sehr gut Deutsch sprachen ...
... und nach einigen Monaten bis Jahren dann erst nach D kamen um HIER einen Antrag zu stellen. Vielleicht sind das Ausnahmen, aber das gibts eben auch, weil unsere Gesetze so sind, dass jeder - egal wo er her kommt - hier Asyl beantragen kann.

@yuva
Dafür ist das Aylrecht aber nicht gedacht und das kann es auch nicht leisten. Was du hier schreibst, sind klassische Elemente eines Einwanderungsverfahrens.
Sehe ich genauso.
Es wird zu sehr Einwanderung und Asylrecht vermischt.


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11.05.2017 um 10:49
Zitat von yuvayuva schrieb:Und genau deswegen ist die Forderung nach einem Einwanderungsgesetz (neben der Asylgesetzgebung!) richtig: In dem könnten sich dann die gut integrierten Menschen „wiederfinden“ und wenn alle Voraussetzungen gegeben sind und wir die Kapazitäten haben, hier durchaus eingebürgert werden.
da begehst du einen gedanklichen Fehler:

ein Einwanderungsrecht regelt, wer einwandern darf -- zB über bestimmte Anforderungen an Qualifikation, Sicherung des eigenen Lebensunterhaltes, regelt evt Bewerbungsverfahren bis hin zu einer möglicherweise limitierten Aufnahme an Migranten.


Inhalt eines Einwanderungsgesetzes wäre niemals!!, dass man zuerst eine beliebig große Menge Menschen ins Land lässt, dann schaut, wer sich nett und gewissenhaft verhält und denen dann eine Aufnahme garantiert...solche Art von nachträglicher Auswahl wäre jedem GEdanken an ein geregeltes Asyl - und Einwanderungsrecht zuwider


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yuva ehemaliges Mitglied

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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

11.05.2017 um 11:05
Zitat von lawinelawine schrieb:da begehst du einen gedanklichen Fehler:

ein Einwanderungsrecht regelt, wer einwandern darf -- zB über bestimmte Anforderungen an Qualifikation, Sicherung des eigenen Lebensunterhaltes, regelt evt Bewerbungsverfahren bis hin zu einer möglicherweise limitierten Aufnahme an Migranten.
Nein, das ist kein Fehler: ich habe lediglich den Teil vom Asylrecht rübergenommen ins Einwanderungsverfahren. Wenn diejenigen, die sich hier bewähren und das nachweisen können und wir die Kapazitäten haben, können diese aus dem Asyl- ins Einwanderungsverfahren hinüber gehen. Das ist aber nur ein Teil, was das Einwanderungsverfahren ausmacht. Das habe ich jetzt einfach mal vorausgesetzt. Ich wollte hier nicht ins OT abgleiten. Denn hier geht es ja um Asylgesetzgebung.
@lawine


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

11.05.2017 um 20:06
Die Zahl der Flüchtlinge, die seit Anfang 2017 über das Mittelmeer nach Italien gekommen sind, ist gegenüber dem Vergleichszeitraum 2016 stark angestiegen. 45.101 Migranten erreichten die italienische Küste seit Jahresbeginn, das sind 44 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2016, teilte das Innenministerium in Rom heute mit. Die meisten der in diesem Jahr eingetroffenen Flüchtlinge stammen aus Nigeria, Bangladesch und Guinea. 

Allein am Wochenende erreichten über 6.000 Personen Italien. Das Land versorgt derzeit circa 177.000 Flüchtlinge in „Hotspots“ und anderen Einrichtungen. Seit Jahresbeginn erreichten 5.602 unbegleitete Minderjährige Italien, das sind 20 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2016.

http://orf.at/#/stories/2391084/

Ich nehme an, nochmal wird das nicht so enden wie 2015, selbst nach der Wahl in Deutschland nicht. Man darf gespannt sein, wie lange Italien das noch stemmen kann.

Auf Hilfe, in der Form, dass andere Länder ihnen zahlreich Flüchtlinge abnehmen, sollten sie nicht hoffen. Wer will denn welche?

2016 waren 85! Prozent der ankommenden Flüchtlinge in Italien Männer.

Edit: Wobei das nur die sind, die einen Antrag gestellt haben.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

11.05.2017 um 20:41
Zitat von insidemaninsideman schrieb:Auf Hilfe, in der Form, dass andere Länder ihnen zahlreich Flüchtlinge abnehmen, sollten sie nicht hoffen. Wer will denn welche?
GB nimmt jedenfalls keine Asylbewerber mehr auf. sie haben sich aus der EU verabschiedet.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

11.05.2017 um 21:20
@insideman
Ich nehme an, nochmal wird das nicht so enden wie 2015, selbst nach der Wahl in Deutschland nicht.
Wie kommst du zu dieser Annahme?
Man darf gespannt sein, wie lange Italien das noch stemmen kann.
Richtig.
Im Grunde läuft es doch bis jetzt genauso wie 2015. Griechenland wurde nicht unterstützt und Italien doch sicher auch nicht, oder?
Und eben deswegen bin ich sehr skeptisch, ob sich nicht alles wiederholen kann.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

12.05.2017 um 09:59
@Realo

Bitte bedenken, dass es vor Ort eine Arbeitsgrundlage geben muss, die möglichst allen gerecht wird. Der Aufbau einer emotionalen Bindung/einer Freundschaft ist menschlich. Aber warum der oder die eine, warum nicht der oder die andere? Bevorzugung?  

"Minimum an Wärme und Geborgenheit "

Das sowieso, aber ich denke du spielst eher auf unsere hiesig eingespielte Denke in Bezug auf antiautoritäre Erziehung an. Ich bin seit 2015 dabei (@lawine)

Vor allem neue (gerade junge) Helfer/innen fangen eigentlich immer mit gewohntem Leitbild, gewohnter Werthaltung an. 

Da ich etwas länger dabei bin, sage ich ihnen gelegentlich im Voraus, was schief gehen könnte. Aber ab und an belächeln sie mich oder kucken schockiert. 
Manchmal belehren sie, denken, sie wissen es besser.

Ich sage, dann mach halt. Naja, einzelne Male konnte ich anschließend kraft Erfahrung eingreifen/helfen. 

Wenn sie minutenlang quasi flehend mit "Bitte mach das jetzt" auf die Kinder einreden , dann hilft das hinzugehen und zu sagen "Mach das! Dann bewegen sie sich die Kids. Und ich ernte erstaunte Blicke, wie das plötzlich so geht. 

Hmm, aber ich schreie die Kinder/Jugendlichen nie an, was Einzelne dann in ihrem Lernprozess aber dann irgendwann machen. 

Das muss jetzt nicht per se auf Flüchtlingskinder gemünzt werden. Kinder, gerade, wenn sie Jugendliche werden, sind unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion im Verhalten ähnlich. Sie kommen oder sind in der Pubertät und sind halt ab und an aufsässig. Ich schmunzle gerade bei den Mädels manchmal wegen dem Augen rollen, wenn sie etwas tun sollen...göttlich :D

Mit 13 und so spielen halt die Hormone und das Gehirn und was weiß ich noch ab und an verrückt.

Am Beispiel Erziehung oder Geschlechterfragen kann man aber doch schon unterschiedliche Ansichten und Erfahrungswelten sichtbar machen. Wichtig und gut ist, dass viele weibliche Personen in der Flüchtlingshilfe unterwegs sind und Kinder lernen schnell. Oft ist es sichtbar ungewohnt für sie, zum Beispiel eine Frau ohne Kopftuch, die eine Leiterin ist. Die sagt, wie, was, wann, wo gemacht wird. Helferinnen haben eine besondere Stellung, sie repräsentieren die (moderne) europäische, freie, emanzipierte Frau. Gerade sie möchten,dass Mädchen und Jungs gemeinsam spielen. Auch wenn Eltern dass stellenweise nicht möchten. Ich muss als männliche Person ohnehin zu den muslimischen Mädchen etwa die Distanz halten, die von den Eltern gewünscht ist. Ob reden, Handschlag, umarmen usw. das muss alles Baba entscheiden. Einmal wollte ich schauen, ob bei den Mädels alles in Ordnung ist beim spielen. Da hat Baba gemurrt und mich böse angekuckt. Das spielt aber in diesem Moment insofern keine Rolle, wenn ich ja gerade den Auftrag habe, zu schauen, ob alles in Ordnung ist. Er war gerade anwesend, okay. Aber bei uns, und nicht bei ihm Zuhause. Er hatte mal gesagt, Jungs und Mädchen sollten getrennt spielen und er hat lieber die Helferinnen mit Kopftuch für seine Kinder. Spielt aber kaum eine Rolle.

Das allerwichtigste Ziel ist unbeschwerte Zeit schenken. Nicht nur der Gedanke an Flucht, Asyl und Fremde. Auch mal ein bisschen Spaß, Unbeschwertheit und Spiel. Aber Lernsache ist, dass das auch dazu gehört:

-Sachbeschädigung, Müllberge und Diebstahl verhindern  
-Die Sicherheit aller Beteiligten möglichst garantieren, das heißt, Gewalt unter den Kindern/Jugendlichen möglichst jedenfalls verhindern. 
-Ordnungsgemäßen Ablauf unterstützen

Mit welcher Methode man das umsetzt, ist ne andere Frage. Ansonsten wird das alles nicht immer so heiss gegessen, wie es gekocht wird.

Das sind eher menschliche Marotten in der Praxis. Eine Asylgesetzgebung ist (spontan gedacht) wohl eher ein theoretisches Konstrukt, dass einen Rahmen abstecken soll.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

12.05.2017 um 10:52
Zitat von kofikofi schrieb:Das muss jetzt nicht per se auf Flüchtlingskinder gemünzt werden. Kinder, gerade, wenn sie Jugendliche werden, sind unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion im Verhalten ähnlich. Sie kommen oder sind in der Pubertät und sind halt ab und an aufsässig. Ich schmunzle gerade bei den Mädels manchmal wegen dem Augen rollen, wenn sie etwas tun sollen...göttlich :D
und das ist der Punkt, ich bin ja froh, dass Du dies mal berücksichtigst. Das Ganze hat nämlich weniger damit zu tun, dass es sich um Flüchtlinge handelt, sondern dass es sich um Kinder handelt. Es hat auch nichts mit antiautoritärer Erziehung zu tun, ein Kind erst einmal zu bitten, etwas zu tun. Das ist - meines Erachtens - ganz normaler menschlicher Umgang. Dann muss man beachten, dass die Eltern dort, die Familien NICHTS mehr haben, was ihnen Rückhalt gibt, sie haben nicht einmal die Möglichkeit, ihren Tagesablauf so zu gestalten, wie sie möchten, zu kochen, einzukaufen, Privatsphäre etc. Das ist für jeden Menschen schwer. Keiner von uns würde sich in seine Erziehung reinreden lassen wollen. Keiner von uns will danach bewertet werden, wie er höchst private Dinge angeht. Aber Flüchtlinge müssen tagtäglich damit umgehen, dass jeder Aspekt ihres Lebens kontrolliert, beurteilt, diskutiert wird. Was ihnen erlaubt wird, was nicht, unabhängig von dem, was unsere Gesetze sagen. Die sie auch erst einmal lernen, verstehen, umsetzen müssen.


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Realo ehemaliges Mitglied

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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

12.05.2017 um 18:28
Schlepper, Retter und das Mittelmeer. Und die schäbige Rolle der EU. Eine Geschichte von bento.

http://www.bento.de/politik/fluechtlinge-auf-dem-mittelmeer-wie-freiwillige-von-sea-watch-versuchen-menschen-zu-retten-1359646/#refsponi (Archiv-Version vom 13.05.2017)


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

12.05.2017 um 19:58
@Realo

dieser kurzsichtige Kurz:
Der österreichische Außenminister Sebastian Kurz sagte im März, dass die Helfer mehr Tote im Mittelmeer verursachen, anstatt weniger. Die Schlepper würden nur noch mehr seeuntaugliche Boote losschicken, wenn diese schon wenige Meilen entfernt von der libyschen Küste aufgegriffen würden
--------------------------------------------

.
Annemiek schluckt. "Wie viele Menschen müssen noch sterben, bevor Europa was unternimmt?"
Das ist allerdings sehr wahr.
Nur ist es damit nicht getan, die Schlepper UNGEWOLLT zu unterstützen bei deren  schmutzigen Geschäften. Die Schlepper  setzen die Menschen auf dem Meer aus, in dem Wissen, dass dann schon ein Rettungsschiff kommen wird.

Das ist nun wirklich mehr als absurd:
Gegen Hilfsorganisationen wird ermittelt. Der italienische Staatsanwalt Carmelo Zuccaro verdächtigte die Freiwilligen zuletzt sogar, mit den Schleppern in Libyen zusammenzuarbeiten
Aber mir ist immer noch nicht klar, weshalb Europa, Politiker, Hilfsorganisationen ( oder wer auch immer) zusieht, wie die Menschen überhaupt erst mal auf die Boote steigen müssen...
... bzw. man  es nicht schafft, sie direkt da abzuholen, wo sie normalerweise in die Boote steigen WÜRDEN und man somit die Schleppermafia austrocknen könnte.
Acht Gummiboote wurden gesichtet, denen niemand helfen konnte.
Acht Boote, das sind etwa tausend Menschen.
"Den Rest muss sich jeder selber denken", sagt Ruben.
Wieviele Menschen verhungern täglich in Afrika?
"Was hier draußen passiert, ist einfach nur krank."
ja, es ist krank, dass diese Menschen auf die Boote steigen müssen, wo es doch evtl. auch anders ginge.
In der heutigen Welt regiert doch Geld die Welt...
... und da kann sich niemand mit der lybischen Regierung einigen (die verachten doch Geld sicher auch nicht). Ich meine, mit Erdogan wurde ja auch ein Deal ausgehandelt, da war man doch auch nicht zimperllich beim Ansehen der Person...
Noch wichtiger ist eine andere Politik. Neue Lösungen, damit niemand mehr auf dem Schlauchboot übers Meer fliehen muss.
aha, hier wissen sie es ja selbst.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

12.05.2017 um 19:59
@Realo
Die EU müsste das System von Spanien (ist doch auch EU?!) übernehmen, da gibt es diese Dramen nicht - man möchte das aber nicht.
Die Schlepper haben auch verstanden dass sie die Boote nur raus schieben müssen, dann kommen diese Retter schon.
Übrigens diese berufen sich auf Seerecht, dieser besagt dass Schiffbrüchige zum nächsten Hafen gebracht werden müssen, das wäre Lybien in 20 Meilen...nicht Italien in zig Meilen...


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

12.05.2017 um 20:15
@Tussinelda 

Zwingend Unrecht hast du nicht. 
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:ann muss man beachten, dass die Eltern dort, die Familien NICHTS mehr haben, was ihnen Rückhalt gibt, sie haben nicht einmal die Möglichkeit, ihren Tagesablauf so zu gestalten, wie sie möchten, zu kochen, einzukaufen, Privatsphäre etc. Das ist für jeden Menschen schwer. Keiner von uns würde sich in seine Erziehung reinreden lassen wollen. Keiner von uns will danach bewertet werden, wie er höchst private Dinge angeht. Aber Flüchtlinge müssen tagtäglich damit umgehen, dass jeder Aspekt ihres Lebens kontrolliert, beurteilt, diskutiert wird. Was ihnen erlaubt wird, was nicht, unabhängig von dem, was unsere Gesetze sagen. Die sie auch erst einmal lernen, verstehen, umsetzen müssen.
Darüber habe ich den Tag über nachgedacht und hier hast du wirklich ins schwarze getroffen. Meine Mutter sagt mir das auch immer, dass ich daran denken soll. Das ist die Praxis, die Mensch vor Ort vorfindet. Das ist die eigentliche Problemlage.

Es geht in einem Prozess für den jeweiligen Helfer/der Helferin immer auch darum, damit umzugehen. Leider zu versuchen, in einer gewissen Weise Distanz zu halten. Anteilnahme, emotionale Bindung und Freundschaft können seelisch belasten. 

Wenn ich mir zu sehr Gedanken mache über das Leben und die mögliche Zukunft der Menschen, kann ich mich mit ihnen kaum mehr abgeben. Sie tun mir dann ständig Leid und in diesem Prozess spricht man sie menschlicherweise oft von eventuellen Fehltaten frei. Man entschuldigt dieses oder jenes Verhalten mit Lebensgeschichte, mit Situation. Aber das wiederum ist genauso Lernsache und Erfahrung, dass es manchmal weniger davon ist als mehr charakterliche Defizite. Oder eben (aus unserer Sicht) fragwürdige Vorstellungen von "gutem Leben". Manches darf man auch nicht entschuldigen. Man darf keine Erklärung finden. Siehe diese eine Silvesternacht in Köln. Dafür gibt es keine Ausrede. Diese Menschen müssen raus aus D. Wir hatten damals im Team, das erste Treffen nach Neujahr, nach dieser Geschichte eine Runde. Der Teamleiter hat seine Betroffenheit über die Geschehnisse in Köln ausgedrückt und uns gefragt, ob wir darüber reden möchten. Wir waren uns halbwegs zumindest einig, dass wir für solche Menschen nicht ehrenamtlich unterwegs sind. Solche Leute MÜSSEN D verlassen.

Aber ich bin auch Mensch. Phasenweise habe ich so ne Art Koller bekommen. Ich hab Kinder im Müllcontainer nach Spielzeug suchen sehen und ich konnte nicht anders, ich bin in das Lager gelaufen, habe Spenden eigenhändig an Kinder verteilt. Bälle, Rollschuhe usw. Damals wusste ich es nicht, heute weiß ich es: Das war nicht unbedingt richtig. Denn ich muss allen was schenken, im Sinne der Gleichberechtigung. Ich muss damit rechnen, dass es Verteilungskonflikte geben wird. Ich muss damit rechnen, dass es zu Chaos und quasi Unruhen kommen kann. Also dass Eltern und Kinder mich belagern und bedrängen.

Ja, emotionale Bindung macht die Sache dennoch komplizierter. Ich persönlich bin genauso phasenweise nachsichtiger geworden, weil ich fast alle Kinder/Jugendlichen dort mag und ihre Lebensgeschichte durchdenke. Das ist aber eben schlecht für das seelische Distanz halten. Ich darf nicht an ihrem Leben enger teil haben. Sonst will ich helfen, obwohl ich nicht helfen kann. Ich kann in Sachen Asyl nichts für sie tun. Es geht auch immer wieder um das Thema Bevorzugung. Man mag die eine Familie mehr. Aber was hat sich die andere zu Schulden kommen lassen?

Es gilt: Ich muss in der Lage sein, Menschen zu enttäuschen. Ich muss rational denken können, Schicksale sollte ich nicht mit nach Hause nehmen. Ich denke nicht darüber nach, wer möglicherweise abgeschoben wird.

In einem Lernprozess entwickelt sich die Kälte, die dazu gehört. Es gibt neben der Gefühlsebene Recht und Gesetz. Also neben Herz den Verstand. Es gibt neben Verständnis Faktenlage oder eben Rahmen. Der Unterton spielt die Musik. In einer Flüchtlingsunterkunft ist stellenweise wenig Platz für manche menschliche Marotten. Unterkunft, Nahrung und Taschengeld ist großzügig. Die Menschen sollten dankbar sein. Verhandeln geht immer. Als ich Kleiderspenden mit meinem damaligen Team verteilt habe, gab es vom Teamleiter die Vorgabe Kleidungsstücke auszugeben ohne Wahlfreiheit. Nehmen oder Gehen. Ich hab gesagt, ich lasse den Menschen die Wahl. Soviel Menschenwürde muss sein. Wenn sie mir frech kamen, hab ich sie weggeschickt.

Eine Helferin hatte ihre Schwester dabei, zum ersten mal war sie dabei. Die Helferin hat ihre Schwester eingehend vorbereitet. Ganz Ernst war ihr Gesicht, lass dich nicht überrumpeln und setz dich durch. Diskutiere nicht. Sei zur Not aggressiver. Und das war eben durch unseren Teamleiter gedeckt, der diese Vorgehensweise für angebracht hielt.

Persönlich sage ich schon immer dazu: Das liegt an der Asylgesetzgebung bzw. am deutschen Asylwesen, dass auf systematische Schickane und Demütigung setzt. Gleichzeitig ist der interkulturelle Umgang vor Ort nicht eingespielt. Tausende Privatpersonen und Laien wie ich kümmern sich um Aufgaben, die dafür ausgebildete Personen, Sozialarbeiter usw. eigentlich übernehmen sollten.


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

12.05.2017 um 20:33
Zitat von kofikofi schrieb:systematische Schickane und Demütigung setzt
Genau das meine ich. Rechtsstaat ja - aber bitte ohne Herz.
Zitat von kofikofi schrieb:Tausende Privatpersonen und Laien wie ich kümmern sich um Aufgaben, die dafür ausgebildete Personen, Sozialarbeiter usw. eigentlich übernehmen sollten.
Und wo bleiben die ganzen Sozialarbeiter?


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12.05.2017 um 20:36
@Realo
Und wo bleiben die ganzen Sozialarbeiter?
die schreiben in Foren :D
(bisschen Spaß muss sein ;) )


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Asylgesetzgebung: Muss sie angepasst werden?

12.05.2017 um 20:41
@Realo

Bei uns in der Landeserstaufnahme gibt es keinen Anspruch der Flüchtlinge auf Sozialarbeit. Es gibt vom Betreiber gestellte hauptamtliche Helfer, die quasi Sozialarbeiter betreiben sollen, aber eher organisatorische Dinge erledigen wie Taschengeldausgabe usw.

Es gibt auch keinen Anspruch auf Psychologen, Therapeuten, Kindergarten oder Schule. So wie Tussinelda es auch geschildert hat. Die Leute leben (bei uns zumindest) vor sich hin. Wie lange durchschnittlich? Kann ich nicht sagen. Bei Syrern geht es wohl schneller mit der dauerhaften Unterkunft, innerhalb von vier Wochen ab und an, andere bleiben bis zu einem Jahr bei uns. Oder nach neuen Tricks der Landesregierung werden sie kurzerhand in andere Landeserstaufnahmeeinrichtungen gebracht, von der einen zur anderen. Mutmaßlich, laut Gerüchten,  um Halt und Struktur zu verhindern und eine mögliche Abschiebung zu vereinfachen. Potentielle Freunde, Unterstützer usw. sollen anscheinend so fern gehalten werden.

Wie das aber für "Flüchtlinge mit Bleibeperspektive" in den dauerhaften Unterkünften ist, kann ich dir nicht sagen/schreiben. Die müssten ja Anspruch auf Sozialarbeit haben.


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