Gwyddion schrieb:Gastfreundschaft
Gastfreundschaft?? Naja, solange es sich um Flüchtlinge handelt, von denen man erwartet, dass sie nach dem Ende der Gefahr wieder zurück in ihr Heimatland gehen, kann man notfalls noch von Gästestatus sprechen. GastFREUNDSCHAFT halte ich wiederum für etwas euphemistisch, denn wir nehmen sie ja nicht auf, weil wir sie so lieben oder neue Freunde brauchen, sondern weil es dazu Vorschriften im Gesetz gibt, an die wir uns zu halten haben. "Freiwillig", d.h. aus dem Wunsch ihr Leben zu schützen, was ja überhaupt erst zu den Asylgesetzen geführt hat, ganz sicherlich nicht, und wer die Threads hier die letzten 18 Monate mitgelesen hat und nicht verlogen ist, wird mir das auch bestätigen. Also weniger aus Nächstenliebe, sondern eher aus Pflichtgefühl und dem Geühl heraus, dass wir uns später sagen können, keine Unmenschen gewesen zu sein.
Gwyddion schrieb:Einige wollen immer mehr als andere.
Kommt auf die Situation an. Wenn genug zur Auswahl da ist, sollten die, die früher kommen, eher das bessere kriegen als die, die später kommen, wenn die Auswahl schon wesentlich kleiner geworden ist. Zumindest beim Essen in großen Gruppen hat sich das inzwischen ja auch gewandelt, da kriegt man nicht mehr vom "Kellner" das auf den Teller gelegt, was ihm gerade passt, sondern kann es sich am Buffet selbst aussuchen. Schon mal ein Ungerechtigkeitstheater weniger. Und genauso sollte es auch mit den Klamotten sein, dass man alles irgendwo auftischt nach Größe und die, die zuerst kommen, entsprechend die größte Auswahl haben.
Gwyddion schrieb:Was Du erlebt hast... das haben tausende und abertausende andere Menschen auch erlebt.
Und wohl viele haben dadurch auch Traumata erlebt, auch wenn es dir völlig banal vorkommt, aber wenn du ein Kind bist, noch dazu mit einem Gerechtigkeitsfimmel, kann das für dich zu ner Katastrophe werden, wenn du weißt, da behandelt dich einer aus reinem Sadismus permanent ungerecht.
kofi schrieb:Seine Familie will weisse Bettwäsche. Hmm, der Mitarbeiter sagt, ist grad nicht verfügbar.Der Junge macht Theater und Theater aber wenn keine weisse Bettwäsche verfügbar ist, dann ist das so. Wenn du der Mitarbeiter bist kannst du entweder diskutieren oder sagen, du gehst jetzt. Diskussion beendet. Nimm die bunte Bettwäsche oder keine.
Ja, in dem Fall gehts auch nicht anders; was nicht da ist, kann auch nicht verteilt werden. Aber es gibt eben auch genug Geschichten von der Art, wie ich sie erlebt habe.
Bruderchorge schrieb:Das Grundgesetz zu kennen ist schön und gut, aber ein Paragraphen Reiter ohne Anker in der Realität muss sich dann nicht wundern, wenn die Welt nicht immer so funktioniert, wie man es aufschreibt. Sonst könnte man auch per Dekret den Weltfrieden verordnen....
Ein seltsamer Vergleich zwischen GG und Weltfrieden, auf den du sicherlich nicht ernsthaft eine Antwort erwartest.