Ahmose schrieb:Dafür spekulierst du aber ganz schon viel und hängst der Frau eine Menge an. Das muss nun auch nicht sein. Welchen Einfluss sie hat, wenn überhaupt, wissen wir doch gar nicht. Sie quasi zu einem feindlichen Agenten zu machen ist nicht okay. Jedenfalls nicht ohne konkrete Hinweise, die du aber gar nicht hast.
Ahmose schrieb:Der hat das aber wahrscheinlich nicht allein untersucht und später hat man ja auch nichts gefunden. Aber schon erstaunlich wie schnell hier Zusammenhänge konstruiert werden, kurz nachdem man sich beschwert hat, das genau dies die Gegenseite tut.
Ich gebe letztendlich auch nur Einschätzungen anderer wieder und ich teile diese bzw. ich räume diesen eine gewisse Wahrscheinlichkeit ein. Initial konnte ich die Twitter-Verweise hier ja nicht hinzufügen. Ich fand zum Glück nach erneuter kurzer Suche verlinkbare Quellen. Schauen wir uns das mal an:
Quelle 1:
https://time.com/archive/6923776/exclusive-scott-ritter-in-his-own-words/Auszug daraus:
Are you being investigated for espionage?
(Ritter) I’ve been called a spy of Israel since 1996, and since I made my documentary film in 2000 the FBI has investigated me as an agent of Iraq. The FBI has also opened up an investigation into my wife calling her a KGB spy. So there is this form of harassment taking place.
Did you write a report, at the time you were doing inspections in Votkinsk in the Soviet Union in 1988 that said the group your wife worked for was full of spies?
(Ritter) No. I indicated that given past models of Soviet penetration techniques that these young girls, of which my wife was one, who were brought in by the Soviets to carry out translation services had been used in the past to attempt sexual compromise. I subsequently wrote a series of reports that said this did not appear to be the case in Votkinsk. In fact, because of the human intelligence work I did in the Soviet Union I was able to ascertain that the girls were actually dissatisfied with the Soviets. They showed a tendency to speak out against the KGB to the U.S. inspectors.
Quelle 2:
https://www.washingtonpost.com/wp-srv/inatl/longterm/iraq/stories/unscom101298c.htmAuszug daraus:
Ritter's answers were referred to the FBI, which began a counterintelligence investigation. Among the concerns was his August 1991 marriage to Marina Khatiashvili, a former Soviet Georgian interpreter for the American team that had monitored an arms control pact in Votkinsk. Ritter had been married when they met, and he and colleagues insist that his romance with Khatiashvili began after he left Votkinsk. But her job had required her to report to the KGB, and Ritter knew he was imperiling his security clearance by marrying her, even afterward. "I was in love with Marina," Ritter said.
Ritter trifft zusammengefasst also während seinen dienstlichen Tätigkeiten und Inspektionen in Russland zur Zeiten der Sowjetunion eine Gruppe junger Frauen, die ganz zufällig den Inspektoren vorgestellt werden (Kontext? Rahmen?) und verknallt sich zudem in die Frau, die ihm oder seinem Team als Übersetzerin zur Verfügung gestellt wurde. Das FBI selbst sieht hier ein Sicherheitsrisiko und, dass letztendlich der KGB hier Zugriffsmöglichkeiten hatte.
Ritter selbst verneint das im Auszug bzw. bezeichnet es als eine absichtliche Belästigung oder so aber das muss hier nicht viel heißen. Er kann das so gesehen haben, im Zweifel würde er sich aber nicht selbst öffentlich be-, höchstens entlasten. Und selbst wenn die Angaben und seine Wahrnehmung so korrekt ist, heißt das nicht, dass kritische Angaben aus dieser Gruppe auch vollumfänglich seine Frau betreffen oder das im Zweifel halt Lippenbekenntnisse sind, gerade wenn das eine gesteuerte Operation war. Den Rest regeln sinngemäß die Emotionen und Chemie im Körper der Ziele, wenn da genug vorhanden ist und man drauf anspringt. Da sagt dann im Zweifel keine Sau offen im Interview wenn es nicht glasklar ist bzw. wenn man noch aneinander hängt.
Wenn man den sowjetischen, teills auch noch russischen post-sowjetischen Modus Operandi mit "honey pots", Kompromat usw. anschaut und sich dann nüchtern die Zugriffsmöglichkeiten russischer Stellen über Leute die aus dem Einflussbereich kommen anschaut (bissel wie in China) und sich vor Augen hält, dass Leute wie (Waffen-)Inspektoren usw. gerade noch im Kalten Krieg ggf. interessante Ziele waren...
...dann wird das wirklich keine Raketenwissenschaft mehr. Ehrlich. Vor allem reden wir hier über ein Event bzw. Rahmenumstände die noch im kalten Krieg stattfanden. Was Stellen der SU und des WP ja teils an krassem Aufwand betrieben haben, kann man schon rein in Deutschland im Schlagabtausch zwischen der BRD und DDR anschauen, bzw. Stasi, HVA und Co.
Das sind dann alles keine von "Spinnern im Keller und gelangweilten Personen" zusammengesponnenen Unterstellungen mehr sondern basieren auf harten historischen und anderweitigen Daten und Vorgehensweisen die man hier in dem Sachverhalt in den Bereich des Möglichen setzen kann, bzw. sogar unterstellen kann. So konkret, dass Behörden ermittelten bzw. Risiken sahen und benannten. Es wäre anders rum eher naiv, die Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten in dem besonderen Fall kategorisch ausschließen zu wollen
:DSie muss btw gar nicht ausgebildete Agentin (gewesen) sein und das sagt direkt so auch niemand. "Ties with/to" heißt nicht zwingend "Mitglied/Angehörige von" - es reicht wenn sie diesen in welcher Funktion auch immer zugearbeitet hat, Informationen teilte und halt eine weiterhin pro-sowjetische bzw. dann irgendwann pro-russische (im politischen Sinne) Haltung in der Ehe mit Ritter vertrat, die er letztendlich dann teilte.
Das reicht ja dann eben als zusätzlicher Einfluss auf Ritter.