Carbine schrieb:fehlende Kompetenz in der Politik.
Nicht nur da - oder alternativ schwappt sie nach unten runter. Ich nehme im dienstlichen Alltag wiederkehrend auf unterschiedlichem Niveau subjektiv empfundene Inkompetenz war.
Woran das liegt, keine Ahnung. Natürlich kann ich mir nicht anmaßen es immer besser zu wissen oder jede Entscheidungsvariable zu kennen. Manchmal hat man sich schlicht für ein kleineres Übel entschieden.
Aber genug Selbstkritik, ich glaube ich bin immer noch auf dem richtigen Pfad weil man Nachrichtenartikel liest die sagen, dass es andere Länder weitaus besser machen was unterschiedliche Dinge angeht. Ob Pandemiegedöns oder sonst was.
Es muss also zu gewissen Teilen Inkompetenz der politischen und anderen Akteure sein. Und um ehrlich zu sein reißen mich manche Politiker nicht mehr wirklich mit. Ich will nicht mal tolle Redenschwinger die sonst inkompetent und substanzlos sind - ich wünsche mir Politiker/Minister die "Bock" auf ihr Ressort bzw. ihr Ministerium haben UND im Idealfall nicht nur politischen Sachverstand mitbringen, sondern ... Trommelwirbel ... Fachkompetenz für ihr Ressort und Ministerium.
Wenn die dann noch passable Reden und Argumentationsweisen mitbringen, super. Hauptsache, das Ressort profitiert effektiv und nachhaltig. Kein rumbasteln, keine Skandale, keine wiederkehrende Inkompetenz.
Soliden Verteidigungsminister jedweder Art einsetzen und politisch dahinter stehen. Verwaltungs- und Beschaffungswahn auf ein notwendiges Maß reduzieren und Gelder effektiver nutzen, Missstände aktiv und mit Nachdruck angehen und zeitnah beheben.
Dann wirds auch wieder was mit dem Standing der Truppe.
Wie tief sitzt manches Klischee oder negatives Standing in den Köpfen? Das sag ich dir:
Überlege immer noch zur Reserve zu gehen. Hänge zu sehr an meinem Beruf als dass ich hauptberuflich zur BW wollen würde. Ich kann nicht anders als mir aber zwangsweise die Frage zu stellen, ob ich dann in Konstellationen auf der Fahr von oder nach Hause die Uniform tragen würde / müsste. Und dann ploppt das Bild in meinem Kopf auf, ob mich andere wie eine Alien anschauen würden. Oder ob ich einzelne Anfeindungen ertragen müsste. In Uniformen wird man zwar generell eher angesehen, aber ich denke Flecktarn ist noch mal eine andere Qualität als wenn ich da als THW'ler, FW'ler etc. pp rumlaufen würde.
Komisch, oder? Ich gelobe und schwöre mich für Land und Leute einzusetzen wenn es notwendig wird und kann mich doch in der "Arbeitskluft" nicht wirklich gefühlt frei oder ungezwungen umherbewegen weil ich denke, anders (ablehnend von manchen?) registriert zu werden.
Woher kommt so was?
Will zwar wieder keinen längeren Post schreiben aber hier nochmal als krönender Abschluss oder um den Bogen zum Argument der Sinnhaftigkeit zu stellen: Genau in diesen Momenten fragt man sich, warum oder für wen man gewisse Dinge eigentlich tut, wenn das ein abstrakter gesellschaftlicher Dank ist oder das ein Gefühl ist, was übrig bleibt. So ensteht dann auch "Absonderung" oder Wagenburgmentalität, statt gesundes Miteinander und breitere gesellschaftliche Akzeptanz für Streitkräfte, weil man den Sinn jener erkennt.
Staatsbürger in Uniform, nicht isolierter Sinnsucher der von Teilen der Gesellschaft abschätzig behandelt wird.