robert-capa schrieb:Also ist es Imperialismus wenn sich Estland oder Litauen der NATO anschliessen will, freiwillig? ist die EU Osterweiterung auch Imperialismus? oder ist es nur dann Imperialimus wenn die USA beteiligt sind.
Das Stichwort "NATO-Ostererweiterung" hatte ich doch bereits genannt. Und auch der dezente Hinweis, sich noch einmal die Argumente der Gegenseite zu Gemüte zu ziehen (siehe Putin's Rede vom 21.2.). Es lässt sich nun einmal schwer die aktuelle Situation in der Ukraine umfassend analysieren, ohne die Sicht von Russland/Putin und bspw. seine Forderungen an die USA und die NATO zu berücksichtigen.
ribster schrieb:So viel heiße Luft du musst ja dampfen.
Diese Länder waren keine Verbündeten, sondern Sklaven, unterdrückte Länder, denen die Sowjetunion ihre Souveränität geklaut hat.
All diese Länder, konnten gar nicht schnell genug aus Russlands „Pakt“ austreten oder besser gesagt von Russland wegrennen.
Aber bleib ruhig bei deinem Fantasie Quark, den du da von dir gibst, wenn’s dich glücklich macht.
Deine ideologisch getränkten Nebelkerzen kannste ebenfalls steckenlassen, denn faktisch war der Warschauer Pakt nun einmal ein multilaterales Verteidigungsbündnis von seinerzeit souveränen Staaten als Gegenentwurf zur NATO und Reaktion auf den 2. WK.
robert-capa schrieb:Würde sich Putin an Gesetze halten wäre er schon seit 10 Jahren kein Staatsoberhaupt mehr.
Ach, Putin stand schon vor über 20 Jahren massivst (und zu recht) in der Kritik...
robert-capa schrieb:Außerdem geht es Putin gar nicht um die NATO, warum auch, die NATO wäre gar nicht in er Lage in Russland einzufallen. Sein Gegner ist die Demokratie und der Wirtschaftliche Erfolg der Ehemaligen Ostblockländer, das die Russen seine Lügen irgendwann erkennen und einen Systemwechsel wollen. Die NATO und die Bedrohung durch sie ist vorgeschoben um beim Volk Stimmung zu machen.
"DIE wollen uns angreifen" kommt halt viel besser beim volk an als "die sind so erfolgreich und mein system ist scheiße, da ich aber an der macht bleiben und euch unterdrüclken will müsst ihr die scheiße finden"
NATO hat definitiv mehr Truppen, Russland vielleicht mehr Fahrzeuge, dafür aber weniger gute Technik. Und die Hauptstadt Russlands ist buchstäblich 'nen Katzensprung von den Staatsgrenzen entfernt. Einfach mal wieder auf die Weltkarte schauen... und dabei auch die strategische Lage der Ukraine nicht vergessen...
Und selbstverständlich hat Russland - wie so ziemlich jedes Land - nicht nur geo- bzw. sicherheitspolitische Interessen, sondern vertritt auch seinen eigenen wirtschaftlich-ideologischen Standpunkt. Das gilt genauso für "den Westen" (oder auch andere Teile der Welt wie China), der zwar gerne von Freiheit & Demokratie schwafelt, letztendlich aber Neoliberalismus aka Kapitalismus meint und seine Ideologie in mehrfach gescheiterten Experimenten wie bspw. Lateinamerika oder jüngst in Afghanistan aufzuzwingen versucht hat. Sorry, so unfassbar weltfremd und naiv kann man doch nun wirklich nicht sein....
equinoxx schrieb:Man kann ja von der NATO halten was man möchte, aber anders als bei einem imperialistischen Projekt es ist jetzt nicht so, dass die NATO-Mitglieder bzw. Beitragskandidaten zur Mitgliedschaft genötigt werden. Von daher hinkt der Vergleich ziemlich.
Jetzt müsstest du natürlich belegen, dass die Vertragsparteien des Wahrschauer Pakts alle genötigt wurden...
equinoxx schrieb:Außerdem, wer davon spricht, dass die NATO nicht nach Osten erweitert werden sollte, spricht damit den Ländern in Osteuropa das Selbstbestimmungsrecht ab und behandelt sie, als wären sie nicht mehr als eine Puffermasse, die der "Westen" und der "Osten" unter sich aufteilen kann.
Sicher, nur setzen souveräne Entscheidungen im Idealfall aber auch eine gewisse Unabhängigkeit von Einflüssen voraus. Und so wie Politiker bspw. um Wähler buhlen, tun es Großmächte selbstverständlich auch um potentielle Beitrittsländer für diverse Bündnisse und Abkommen (insb. EU/NATO). Und wer hier aufgrund von Kapital und medialer Macht am längeren Hebel sitzt, muss wohl kaum erwähnt werden. Das führt an dieser Stelle viel zu weit, aber die Menschen "wollen" natürlich in die EU (+NATO), weil sich die EU besonders gut zu
verkaufen weiß. Nur ist letzten Endes dann doch nicht alles Gold, was glänzt (weshalb wir bspw. auch schon einen Brexit hatten und der Grexit zumindest diskutiert wurde), aber warum sollte man bspw. mit all den negativen Seiten der westlich-kapitalistischen Lebensweise und den Problemen innerhalb der EU nach außen werben?