@Kcschnelles Brainstorming:
Kc schrieb:Hast du möglicherweise schon einmal in Erwägung gezogen, dass für gut bezahlte, Festangestellte auch nicht überall die Gelder vorhanden sind?
Habe ich
;)Die Kirche war mal ein gute Arbeitgeber aber das liegt nun schon über 10 Jahre zurück. Seitdem hat sich innerhalb der Kirche und ihren Einrichtungen sehr viel getan --> von ganz oben haben sie es geschafft sich nach ganz unten zu platzieren. Noch mal, ich habe 15 Jahre lang in der Diakonie gearbeitet und saß auch 5 Jahre in der Mitarbeitervertretung. Ich weiß ganz genau über was ich hier schreibe. Kannst Du das auch für die Behaupten?
Kc schrieb:Um mal auf mein Beispiel des ehrenamtlichen Engagements bei der Tafel in meiner Kirchengemeinde zurückzukommen: Insgesamt ist man da ca. 4-6 Stunden jeden Freitag beschäftigt, mit gut 7-10 Helfern. Man holt die Essensspenden ab (wurde übrigens alles selbst organisiert), bereitet alles vor, bedient dann die Obdachlosen und Armen, damit es keine Streitereien bei der Ausgabe gibt, räumt hinterher auf, zwischendurch unterhält man sich auch mit den Gästen...
Du schießt dich hier immer nur auf eine Sache ein und lässt alles andere beiseite. Die Tafel ist doch nur ein Pups vom ganzen. Gegen Ehrenamtliche bei tafeln habe ich nichts, nur habe ich ein Problem damit, wenn versucht ehrenamtliche in die Pädagogische Arbeit zu bringen und nichts anderes wurde versucht! Selber miterlebt!
Kc schrieb:Wenn du jedem Helfer einen Mindestlohn von 8,50€ zahlen willst, für 6 Stunden, dann ist die Kirchengemeinde JEDEN Freitag 510€ los.
Im Monat also 2040€.
Einfach nur, um die Helfer ,,angemessen zu bezahlen". 2040€, die erstens kleine Kirchengemeinden ganz einfach nicht aufbringen können und die, selbst wenn sie aufgebracht werden könnten, woanders fehlen.
Die Kirche nagt am Hungertuch^^ Der Pastor verdient im Monat 6 - 10.000 Euro und wenn er Glück hat, dann bekommt er sogar noch seine Wohnung bezahlt, incl. Auto und Handy --> Kein Witz
;) Dazu kommt dann noch der Rest vom Vorstand.
Dann gibt es auch noch angestellte, die vollzieht arbeiten (40 Stunden Woche) aber von ihrem Gehalt (700 - 800 .-€) können sie nicht leben. Auch das existiert innerhalb der Kirche!
Von den entstandene Zeitarbeitsfirmen innerhalb des Kirchen Systems mal ganz abgehen. Dazu hatte ich schon Stellung bezogen.
Es geht hier auch nicht nur um die Helfer sondern um das Fachpersonal. Da sich andere Einrichtungen besser Aufgestellt und auch besser Verhandelt haben, laufen die Guten nun nach und nach alle weg. Zurück bleiben die, die wo anders keine Chance haben. Das ist kein gutes Aushängeschild und das spricht sich für in jeder Berufsbezogen Gruppe sehr schnell herum. Ist der Ruf erst ruiniert ...
Bei der Diakonie wo ich 15 Jahre gearbeitet habe wurden systematisch komplett Fehleinscheidungen getroffen. Obwohl wir sie x Fach auf ihre Fehler hingewiesen haben, ja sogar illegal streikten, haben sie ihr Ungeschick wohlwollend weitergeführt.
Regt man sich auf oder sucht das Gespräch, dann kann es sehr gut vorkommen das eine gesagt wir" Nun ich weiß gar nicht was sie von mir wollen, sie müssen hier schließlich nicht arbeiten" Was bitte ist dann für eine Haltung?
Kc schrieb:Es ist ein Irrtum, dass alle Kirchengemeinden und kirchlichen Institutionen jeden Monat eine fette Geldzahlung erhalten und nur zu geizig sind, um Angestellte zu bezahlen.
Außerdem: Unsere Welt ist schon materialistisch und kapitalistisch genug.
Davon sollte nicht auch noch der hinterletzte Winkel des sozialen Lebens durchdrungen sein.
Überlege Dir mal wie die Kirche oder in meinem Fall die Diakonie Geld verdient
;)Auf jeden Fall nicht mit den seit JAHREN AUSGEBAUTEN BERATUNGSZENTEN! Die Kosten nur aber nehmen nichts ein. Es sind die Klienten der jeweiligen Einrichtungen die die Kohle einbringen. Die schrieben das Plus, haben aber das nachsehen, weil das Geld an andere Stelle verschwendet wird und wurde. Investitionen zu tätigen indem man erweitert(vergrößert sind gut aber auch nur wenn man Finanziell dazu in der Lage ist und nicht mit einer Brechstange gegen jeweilige Kritik vorgeht und am ende stellt sich mal wieder raus, dass es eine mal wieder ein Fehlentscheidung gewesen ist. Ich selber habe ein Konzept ausgearbeitet und es dem Kirchenvorstand vorgelegt und damit hätte man Geld verdient. Resultat: abgelehnt ohne eine richtige Erklärung bekommen zu haben. Ein Jahr später hat sich jemand anders dem Projekt angenommen und sieh da, es läuft und läuft und läuft. Die Angestellten der Kirche werden gar nicht richtig gehört und wahrgenommen ..ernst genommen
Soll ich Dir mal sagen was passiert ist, als es um die Verhandlungen des Dritten Wegs ging und wo die Mitarbeiter Vertretung bundesweit zu einem Treffen nach Stuttgart geladen wurde. Wir wollten verhandeln aber die Kirchen Oberhäupter haben nur leicht gegrinst und gesagt "Nein, wir sind heute zusammen gekommen und mit euch Bibeltexte zu lesen"! Der Saal war so schnell leer wie es sich gefüllt hat. FRECHHEIT!
Kc schrieb:Wenn man ehrenamtlich hilft, dann sollte man das vor allem aus Überzeugung tun. Aus Glaube, aus Philanthropie - aber nicht einfach nur, um Kohle abzugreifen!
Ehrenamtliches Engagement bedeutet nicht:,,Ich helf dir, weil ich dafür Kohle kriege", sondern es bedeutet:,,Ich kümmer mich um die aus Überzeugung! Weil ich GLAUBE, dass dies richtig ist, weil es mir um dich Mensch geht!"
Weiterhin: Ehrenamtliche HELFER sind eine andere Kategorie, als Spezialisten, die hauptberuflich eine Tätigkeit ausüben.
Noch mal, nichts gegen Ehrenamtliche Arbeit aber eine Faire Bezahlung gegenüber seinen Angestellten sollte schon erfolgen. Die Bibel kann man nicht Essen und macht einen auf Dauer auch nicht satt!
Auch haben Ehrenamtliche oder Ein Euro Jobs nichts dort zu suchen, wo Erfahrenes Fachpersonal gefordert ist und gutes Fachpersonal kostet nun mal sein Geld!