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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

94 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gott, Kirche, Gebote ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

War/Ist die katholische Kirche schizophren?

04.06.2023 um 20:45
Zitat von tarentaren schrieb:Am Ende auch nur interpretiert, Tatsache ist eher wir wissen nicht mehr wirklich was da so drinnen steht.
Mein Beitrag ist mehr als zwei Jahre alt. Da weiß ich tatsächlich ñicht mehr, worum es ging und gedenke nicht, mich erneut einzulesen


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

05.06.2023 um 21:35
Zitat von tarentaren schrieb:Am Ende auch nur interpretiert, Tatsache ist eher wir wissen nicht mehr wirklich was da so drinnen steht.
@taren

Danke für den Hinweis.

ich habe einen Artikel gefunden, der der Frage "Was steht im 5. Gebot"? nachspürt.
Ich habe einen Satz herausgehoben.
An diesem Gesetz wird deutlich, dass dem im fünften Gebot verwendeten Wort noch keine Verurteilung zugrundliegt, sondern das Motiv über das Leben des Täters entscheidet. Deutlich wird dies in einer anderen Fassung des Gesetzes im Buch Numeri: "Der HERR sprach zu Mose: Rede zu den Israeliten und sag zu ihnen: Wenn ihr über den Jordan nach Kanaan zieht, dann sollt ihr einige Städte bestimmen, die euch als Asylstädte dienen. Dorthin kann einer fliehen, der einen Menschen unabsichtlich erschlagen hat" (Num 35,9–11). Das hebräische Wort רָצַח beschreibt das Faktum der Tötung, ob dies jedoch unabsichtlich oder absichtlich geschehen ist, sagt es nicht aus. Daher sollte man das fünfte Gebot im Deutschen auch nicht mit "Du sollst nicht morden!" übersetzen. Mord meint ein vorsätzliches Tötungsdelikt.
Quelle: https://www.katholisch.de/artikel/21568-du-sollst-nicht-toeten-das-fuenfte-gebot

Ich sehe für mich nicht, warum ich das 5. Gebot in seiner Ursprungsfassung befolgen soll. Es gibt Christen
(und Gläubige anderer Religionen), die genau danach streben; sie meinen, Gott zu finden, wenn sie die
Regeln ihrer Religion in der ursprünglichen Form befolgen.
Das ist auf keinen Fall mein Weg. Siehe die Evangelikalen in den USA. Siehe meine christlich, fundamentalistische Lehrerin.
Da ist kein Platz für eigenverantwortliches Handeln. Es ist genau vorgegeben, wie ein gottesfürchtiges Leben auszusehen hat.

Für mich ist das Gebot "Du sollst nicht töten" in seiner Unschärfe sehr gut formuliert.
Und ich persönlich wundere mich, wie Kirchenfürsten Kriege gutheissen können und Waffen segnen.
Siehe Kyrill I. in Russland, aktuell. (Obwohl man es so drehen kann, dass das mit Gottes Einverständnis geschieht.)

Ich bin auch nicht einer Meinung mit Margot Käßmann. (Keine Waffen für die Ukraine)
Ich finde, die Kirche sollte ihre eigenen kirchlich diplomatischen Kanäle nutzen und mit
den Vertretern der russisch orthodoxen Kirche ins Gespräch zu kommen.
Es geht ja auch um humanitäre Hilfen, Fluchkorridore absichern z.B..

Ich glaube, dass Frau Käßmann die Öffentlichkeit liebt. Darum diese offenen. Briefe und ihr Erscheinen auf Friedensdemos.

Die Frage "War/ist die katholische Kirche schizophren, könnte getrost erweitert werden.
Auch die reformierte Kirche hat ihre Dunkelfelder und will die nur ungern aufdecken.
z.B. Kindesmissbrauch in Einrichtungen der evangelischen Kirche


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

05.06.2023 um 23:03
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Ich finde, die Kirche sollte ihre eigenen kirchlich diplomatischen Kanäle nutzen und mit
den Vertretern der russisch orthodoxen Kirche ins Gespräch zu kommen
Glaubst du denn das die da im Moment ganz locker ihre Meinung sagen können? Oder gar neutrale Gespräche? Sorry aber da zweifle ich ein bisschen.
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Die Frage "War/ist die katholische Kirche schizophren, könnte getrost erweitert werden
Irgendwie ist der Mensch doch Engelchen und Teufelchen. Ständig zwischen niederen Bedürfnissen und hohen Moralvorstellungen am schwanken.
Die Kirche spiegelt doch nur einen Teil der Entwicklung der Menschheitsgeschichte der Vergangenheit wieder.
Wir sind die letzten Jahrhunderte ja dabei was besseres zu entwickeln nur Tatsache ist das vieles eben nur geglaubt werden kann anstatt es zu wissen. Und so werden Glaubensrichtungen eben immer, auch in Zukunft für Menschen ein Bild liefern für eine Lücke im Wissensbild.
Schizophren ist doch das der Mensch immer aus allem was gutes und was böses gemacht hat.

Ich glaube nicht das unsere Zukunft in Schubladendenken aufgebaut sein wird. Aber wer weis schon was in 1000 Jahren ist.


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

06.06.2023 um 11:59
Die Zivilisation hat sich schon weiterentwickelt seit der Zeit von Jesus.
Die Faszination für Kreuzigungen im Christentum wirkt heute ziemlich merkwürdig, denke ich.


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

06.06.2023 um 12:33
Zitat von BlueBrainBlueBrain schrieb:Die Faszination für Kreuzigungen im Christentum wirkt heute ziemlich merkwürdig, denke ich.
Es ist keine Faszination, es ist historischer Fakt, der bedeutsam ist für das Verstehen dieser Religion. Ohne Tod - kein Glaube an die Auferstehung Jesu. Und nicht das Kreuz steht im Mittelpunkt dieser Religion, sindern eben die Überwindung des Kreuzes.
Für die ersten Christen allerdings war das Kreuz so schrecklich, dass sie sich weigerten, es bildlich darzustellen. Die erste Abbildung Jesu (in den Katakomben eingeritzt) warnein bartloser Jüngling mit einem Lamm auf der Schulter.


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

06.06.2023 um 13:23
@BlueBrain
Zitat von BlueBrainBlueBrain schrieb:Die Zivilisation hat sich schon weiterentwickelt seit der Zeit von Jesus.
Ich wünschte, das könnte man so allgemeingültig sagen.
Zitat von BlueBrainBlueBrain schrieb:Die Faszination für Kreuzigungen im Christentum wirkt heute ziemlich merkwürdig, denke ich.
Wobei die Urchristen ja eher auf der Opferseite waren und die Faszination seinerzeit eher bei den Nichtchristen lag.

Die -sagen wir mal - extrem selektive Wahrnehmung der aktuellen katholischen Kirche sehe ich zB. darin, dass Papst Franziskus sich gerne als Instanz für die Armen aufspielt, aber andererseits kein Wort darüber verlauten lässt, wann er denn jetzt mal das ganz explizit im Auftrag der 'Heiligen Kirche' gestohlene Gold den Inka Nachfahren zurückgibt.

Die Geschichte mit dem Balken und dem Splitter hat der Opa mit dem lustigen Hut jedenfalls nicht mal im Ansatz verstanden.

Nur mal um die Dimension zu klären, um die es da geht: Sollte die kath Kirche das mal tun wollen, müsste sie weitgehend ihr gesamtes weltliches Vermögen inkl Immobilien abgeben. Und die schäbige Protzhütte im Vatikan käm dann auch unter den Hammer.

Alleine die erste Schiffsladung gestohlen Goldes, die Pizarro im Auftrag der Kirche anschleppte, war 4x so viel wert wie die Bank von England.


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

06.06.2023 um 20:26
Naja, wir dürfen eins nicht vergessen: Wer hat die katholische Kirche gegründet? Nicht Jesus, er war nur Religionsstifter.
Auch nicht der Papst. Es waren die Römer, genauer gesagt Konstantin.

Es gibt unzählige Bücher über das warum und wieso, ich persönlich denke, dass zu dem Zeitpunkt keine andere Religion mehr dem Zeitgeist des 4 Jhd. erfüllte.
Jupiter, Zeus und co? Zu vielfältig, zu Dominant, zu menschlich, zu hedonistisch. Das Judentum? Zu eigenbrötlerisch, zu wenige Märtyrer, zu sehr "das alles geht uns nichts an".
Das Christentum war eigentlich ideal. Was ist das für ein komisches Volk, die sich ohne mit der Wimper zu zucken von Löwen fressen lässt, lächelnd sich verprügeln lässt und dann einem auch noch zur Hilfe eilt. Das hatte die Römer bereits beeindruckt, dann auch noch die Gemeinschaftspflege ohne Unterschiede. Und auch sehr anziehend für den damaligen Römer: Moralvorstellungen, in einer Welt, die keine Moral kannte -> Ein einziger Gott hat keine Schwester, die er vergewaltigt, keine Kinder die er frisst und keine Mutter die getötet wird. Der einzige Gott ist barmherzig, hält sich aus allem raus und ... auch sehr wichtig: Will keine Menschenopfer.

Das alles war ja bereits sehr anziehend, aber das politische Rom erkannte etwas, was die Römer so vorher nicht kannten: Welches Recht hat der Kaiser zu herrschen? Von Gottes Gnaden aus! Davor galt: Den Kaiser macht das Heer, genauer gesagt derjenige mit dem stärksten Heer.


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

07.06.2023 um 14:49
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Naja, wir dürfen eins nicht vergessen: Wer hat die katholische Kirche gegründet? Nicht Jesus, er war nur Religionsstifter.
Auch nicht der Papst. Es waren die Römer, genauer gesagt Konstantin.
Nun, das ist historisch so nicht korrekt.
Die Urgemeinde(n) (aus der sich dann historisch die katholische (was wörtlich übersetzt allumfassend oder universal heisst) Kirche entwickelt hat, wurde letztlich von den Aposteln betreut bzw. "gegründet".
Die apostolische Sukzession oder apostolische Nachfolge beschreibt die kontinuierliche Weitergabe des Sendungsauftrags der Apostel und deren Nachfolger bis in die Gegenwart.
Somit ist geschichtlich gesehen "Kirche" tatsächlich eine "Gründung", die auf die Apostel zurückgeht.

Was du meinst ist eher, dass diese christliche Religion unter Kinstantin nicht mehr der römischen tödlichen Verfolgung ausgesetzt war. Der Kaiser Konstantin, also eigentlich der Repräsentant der Verfolger der Christen, war bereit die römischen Staatsreligion durch das Christentum zu ersetzen. , die durch den oströmischen Kaiser Theodosius I. im Jahr 380 durchgeführt wurde. Der christliche Glaube wurde für alle Bürger des Reichs verbindlich, die christliche Religion zur Staatsreligion.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nur mal um die Dimension zu klären, um die es da geht: Sollte die kath Kirche das mal tun wollen, müsste sie weitgehend ihr gesamtes weltliches Vermögen inkl Immobilien abgeben. Und die schäbige Protzhütte im Vatikan käm dann auch unter den Hammer.

Alleine die erste Schiffsladung gestohlen Goldes, die Pizarro im Auftrag der Kirche anschleppte, war 4x so viel wert wie die Bank von England.
Man sollte sich nicht in Stammtischblah ergehen, sondern Quellen, Zahlen, Daten, Fakten liefern.

Die Kirche wird von ihren Mitgliedern getragen: Sie sind es, die die kirchliche Arbeit finanzieren. Das war auch in biblischen Zeiten im Grunde nicht anders. Jesus zahlte die Tempelsteuer. Er wollte nicht, dass er und seine Jünger als Steuerverweigerer verleumdet würden. Er verteidigte den Zehnten. Und immer wieder mahnt er zum rechten Umgang mit dem Geld. Paulus schließlich veranlasst eine Sammlung für die darbende Gemeinde in Jerusalem. Dabei bittet er: „Ein jeder gebe, soviel er kann“- daran knüpft auch unser heutiges Leistungsprinzip an. Und er erläutert, wie wichtig es ist, Solidarität zu üben: „So diene euer Überfluss ihrem Mangel, damit auch ihr Überfluss später eurem Mangel diene und ein Ausgleich geschehe.“

Ist das alles nur für die Kirche selbst? Es ist für das kirchlich-christliche Handeln. Dafür, was kirchlicher Auftrag ist: Den Menschen zu helfen, christlich zu leben und getröstet zu sterben (Axel Noack). Dafür wird das Geld vollkommen zu recht ausgegeben


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

07.06.2023 um 16:11
Zitat von altesgemäueraltesgemäuer schrieb:Die Kirche wird von ihren Mitgliedern getragen: Sie sind es, die die kirchliche Arbeit finanzieren.
@altesgemäuer

So wie von den Inkas?

Nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen landete er schließlich 1532 im Auftrag der spanischen Krone im Norden Perus. Seine 172 Mann besiegten die Inka und nahmen deren letzten Herrscher gefangen. Etwa 180 Tonnen Gold und 16 000 Tonnen Silber wurden eingeschmolzen und nach Spanien verschifft.

Quelle: https://www.evangelisch.de/inhalte/143858/29-05-2017/die-ausstellung-inka-gold-macht-gott-voelklinger-huette

Sind das jetzt Stammtischparolen?

Das sind imho hohe Millardenwerte, die zwischen spanischer Krone und unserer heiligen Mutter Kirche aufgeteilt wurden.

Und das ist nur eine einzige von insgesamt vielen Schiffsladungen an Gold.

Haben die Inkas da auch Solidarität geübt mit einem Papst einer ihnen völlig unbekannten Religion?

Haben die alles freiwillig hergegeben und sind zufällig währenddessen 97% der Ureinwohner gestorben?

Die Geschichtsschreibung ist sich zu 100% einig, dass die Conquistadores da mächtig nachgeholfen haben bei der Freiwilligkeit.

das alles nur für die Kirche selbst? Es ist für das kirchlich-christliche Handeln. Da

Ist in Südamerika irgendwie nicht so wahrgenommen worden, dass das christliches Handeln war.


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

07.06.2023 um 16:13
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Nach zwei fehlgeschlagenen Versuchen landete er schließlich 1532 im Auftrag der spanischen Krone im Norden Perus. Seine 172 Mann besiegten die Inka und nahmen deren letzten Herrscher gefangen. Etwa 180 Tonnen Gold und 16 000 Tonnen Silber wurden eingeschmolzen und nach Spanien verschifft.
Wir sprechen von der spanischen Krone, nicht von der Kirche. Wirf nicht alles in einen Topf, das ist unredlich und wird kritischer Geschichtsforschung nicht gerecht.


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

07.06.2023 um 16:29
@altesgemäuer

Und welche Institution hat erstens profitiert und zweitens den weltanschaulichen Unterbau dazu geliefert, nämlich die Heiden zu bekehren?

Du willst nicht allen Ernstes sagen, dass die katholische Kirche da nicht oder nicht maßgeblich beteiligt war, oder?

Der kostenintensive Neubau wurde entscheidend durch den sogenannten Peterspfennig und den Verkauf von Ablässen gefördert. Diese Art der Finanzierung bot in der Folge einen von mehreren Anlässen zur Reformation. Im späteren Verlauf wurde der Bau auch von spanischen Eroberern finanziert, die einen Teil der im neu entdeckten Amerika erbeuteten Schätze spendeten.

Quelle: wikipedia Artikel Petersdom

So wusch auch damals eine blutige Hand die andere. Die Conquistadores waren offiziell in Sachen Heidenbekehrung unterwegs und zwar im päpstlichen Auftrag.


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

07.06.2023 um 16:40
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Und welche Institution hat erstens profitiert
Darum geht es nicht.
Aus unserem heutigen Verständnis heraus kann man darüber überhaupt nicht urteilen, weil das System grundsätzlich anders war. Kirche und Staat waren im übrigen klar getrennt - und ein König hat sich in der Regel in die eigene Tasche gewirtschaftet, zum Teil auch gegen die Kirche. Erbeutet hat das Gold der Staat (nicht die Kirche) und der Staat hatte keinen Auftrag der Kirche in fremdländische Gegenden vorzudringen.

Was die Krone natürlich auch nicht davon abhielt - und da geb ich dir recht - Schenkungen der Kirche zu machen. Machte sich immer gut.

Fragen wären unter anderem — wusste die damalige Kirche überhaupt, woher das Gold stammt?
Und wozu wurde das Gold eingesetzt? Sicherlich auch, um Kirchen mit liturgischem Gerät auszustatten. Für den mittelalterlichen Menschen war es normal so zu denken. Es war keine Demokratie. Da galt: Alles zur Ehre Gottes. Beispielsweise ein Kelch, aus dem das Blut Christi gereicht wurde, war eben aus edlem Metall - und kein McDonalds-Pappbecher.

Heute aus unserer Sicht heraus und mit unseren Erfahrungen würden wir sicherlich anders denken.


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

07.06.2023 um 16:49
@altesgemäuer
Zitat von altesgemäueraltesgemäuer schrieb:Was du meinst ist eher, dass diese christliche Religion unter Kinstantin nicht mehr der römischen tödlichen Verfolgung ausgesetzt war. Der Kaiser Konstantin, also eigentlich der Repräsentant der Verfolger der Christen, war bereit die römischen Staatsreligion durch das Christentum zu ersetzen. , die durch den oströmischen Kaiser Theodosius I. im Jahr 380 durchgeführt wurde. Der christliche Glaube wurde für alle Bürger des Reichs verbindlich, die christliche Religion zur Staatsreligion.
Vielleicht habe ich mich tatsächlich etwas unklar ausgedrückt, die machtfüllende Institutionalisierung, die geschah durch die Römer.

Das Christentum an und für sich war davor natürlich auch da. Damasus I beauftragte Hieronymus die Bibel in das lateinische zu übersetzen. Ich werde den Verdacht nicht los, dass dies nicht ohne Eingriffe seitens der römischen Staatsführung geschah.

Betrachten wir zum Beispiel die Nag-Hammadi-Schriften, so stellen wir zumindest fest, dass das esoterische, gegenüber dem Exoterischen etwas abgenommen hatte. Ein Grund könnte darin liegen, dass Menschen sich eher mit dem exoterischen abfinden können, als mit dem esoterischen.

Was meine ich damit genau?
Betrachten wir das Buch „Das heilige Buch des großen unsichtbaren Geistes“ aus den Hamadi-Schriften, auch "Das koptische Ägypterevangelium" genannt (Siehe Nag Hammadi deutsch: 2001, Walter de Gruyter GmbH, S.217):

Das Buch des heiligen des großen unsichtbaren Geistes.

Der Vater dessen Name unaussprechlich ist, ist es, der herauskam aus den Höhen der Vollendung, das Licht des Lichtes der lichten Äonen, das Licht des Schweigens der Pronoia und der Vater des Schweigens das Licht des Wortes und der Wahrheit, das Licht der Unvergänglichkeit, das Licht, das kein Ende hat, das Aufscheinen aus den lichten Äonen des Vaters, der nicht offenbar ist, kennzeichenlos, alterslos, unverkennbar der Äon der Äonen, selbstgezeugt, selbsthervorgebracht sich selbst zeugend, fremd, der wahrhaft wahre Äon...


Wird wohl so schnell keiner verstehen, vor allem nicht der einfache Römer. Oder aus der selben Quelle das "Evangelium nach Maria" S.571:

Wird also die Materie zerfallen oder nicht? Der Erlöser sprach:"Alle Kreatur, alle Gebilde, alle Geschöpfe existieren in- und miteinander. Und sie werden wieder aufgelöst werden und zu ihrem eigenen Ursprung zurückkehren, denn die Natur der Materie löst sich auf und kehrt zurück zu dem, was ihrer eigenen Natur entspricht...

Hoch interessant finde ich es dann wie es auf S.573 weitergeht:

Als Maria dies gesagt hatte, schwieg sie, so daß der Erlöser bis hierher mit ihr gesprochen hatte.
Andreas aber antwortete und sprach zu den Geschwistern:"Sagt, was ihr meint über das was sie gesagt hat! Ich nämlich glaube nicht, daß der Erlöser dies gesagt hat, denn diese Lehren sind wahrhaftig anderen Gedanken!"


Vieles ist leider aus dem Evangelium nicht erhalten geblieben, es scheint jedoch so, dass es Unstimmigkeiten zwischen Petrus, Maria und Andreas gegeben hat bezüglich seiner Lehren.
Ja, im neuen Testament ist davon nichts mehr zu finden, klar wäre ich Römer, dann würde ich das auch nicht aufnehmen.


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

07.06.2023 um 16:52
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Ich werde den Verdacht nicht los, dass dies nicht ohne Eingriffe seitens der römischen Staatsführung geschah.
Worauf und auf welche Quelle begründet sich der Verdacht? Erst mal ist das eine Verschwörungstheorie :)


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

07.06.2023 um 16:55
? Du hast aber auch den Text danach gelesen?

Hier nochmal:
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Betrachten wir zum Beispiel die Nag-Hammadi-Schriften, so stellen wir zumindest fest, dass das esoterische, gegenüber dem Exoterischen etwas abgenommen hatte. Ein Grund könnte darin liegen, dass Menschen sich eher mit dem exoterischen abfinden können, als mit dem esoterischen.

Was meine ich damit genau?
Betrachten wir das Buch „Das heilige Buch des großen unsichtbaren Geistes“ aus den Hamadi-Schriften, auch "Das koptische Ägypterevangelium" genannt (Siehe Nag Hammadi deutsch: 2001, Walter de Gruyter GmbH, S.217):

Das Buch des heiligen des großen unsichtbaren Geistes.

Der Vater dessen Name unaussprechlich ist, ist es, der herauskam aus den Höhen der Vollendung, das Licht des Lichtes der lichten Äonen, das Licht des Schweigens der Pronoia und der Vater des Schweigens das Licht des Wortes und der Wahrheit, das Licht der Unvergänglichkeit, das Licht, das kein Ende hat, das Aufscheinen aus den lichten Äonen des Vaters, der nicht offenbar ist, kennzeichenlos, alterslos, unverkennbar der Äon der Äonen, selbstgezeugt, selbsthervorgebracht sich selbst zeugend, fremd, der wahrhaft wahre Äon...

Wird wohl so schnell keiner verstehen, vor allem nicht der einfache Römer. Oder aus der selben Quelle das "Evangelium nach Maria" S.571:

Wird also die Materie zerfallen oder nicht? Der Erlöser sprach:"Alle Kreatur, alle Gebilde, alle Geschöpfe existieren in- und miteinander. Und sie werden wieder aufgelöst werden und zu ihrem eigenen Ursprung zurückkehren, denn die Natur der Materie löst sich auf und kehrt zurück zu dem, was ihrer eigenen Natur entspricht...

Hoch interessant finde ich es dann wie es auf S.573 weitergeht:

Als Maria dies gesagt hatte, schwieg sie, so daß der Erlöser bis hierher mit ihr gesprochen hatte.
Andreas aber antwortete und sprach zu den Geschwistern:"Sagt, was ihr meint über das was sie gesagt hat! Ich nämlich glaube nicht, daß der Erlöser dies gesagt hat, denn diese Lehren sind wahrhaftig anderen Gedanken!"

Vieles ist leider aus dem Evangelium nicht erhalten geblieben, es scheint jedoch so, dass es Unstimmigkeiten zwischen Petrus, Maria und Andreas gegeben hat bezüglich seiner Lehren.
Ja, im neuen Testament ist davon nichts mehr zu finden, klar wäre ich Römer, dann würde ich das auch nicht aufnehmen.



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07.06.2023 um 16:57
Zitat von altesgemäueraltesgemäuer schrieb:Aus unserem heutigen Verständnis heraus kann man darüber überhaupt nicht urteilen, weil das System grundsätzlich anders war.
@altesgemäuer

Da bin ich sogar bei Dir. Die Handlungen von Menschen im 16. Jahrhundert kann man nicht einfach mit unseren Maßstäben messen.

Das hindert aber doch einen Papst im Jahr 2023 nicht daran, geschehens Unrecht wenigstens finanziell auszugleichen. Morde kann man nicht rückgängig machen, Gold oder seinen Gegenwert kann man zurückgeben.
Zitat von altesgemäueraltesgemäuer schrieb:Kirche und Staat waren im übrigen klar getrennt
Sollte das ein Witz sein? Wenn dem so wäre, warum hatte dann Papst Alexander VI. die außereuropäische Welt komplett unter Spanien und Portugal aufgeteilt? Warum hat er aktiv die Politik italienischer Stadtstaaten geprägt?
Zitat von altesgemäueraltesgemäuer schrieb:wusste die damalige Kirche überhaupt, woher das Gold stammt?
Och komm. Der Papst hat ganz sicher nicht geglaubt, dass Schenkungen der Conquistadores auf Lottogewinnen beruhen.
Zitat von altesgemäueraltesgemäuer schrieb:Und wozu wurde das Gold eingesetzt? Sicherlich auch, um Kirchen mit liturgischem Gerät auszustatten.
Was an der Herkunft des Goldes aus Raubgut aber auch so gar nichts ändert.


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

07.06.2023 um 17:02
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Das hindert aber doch einen Papst im Jahr 2023 nicht daran, geschehens Unrecht wenigstens finanziell auszugleichen
An wen?


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

07.06.2023 um 17:07
Oder eventuell die Panthera-Legende:
„Doch kehren wir zu den Worten zurück, die dem Juden in den Mund gelegt werden. Hier ist geschrieben, die Mutter Jesu sei ‚von dem Zimmermann, der mit ihr verlobt war, verstoßen worden, da sie des Ehebruchs überführt und von einem Soldaten namens Panthera schwanger geworden‘ sei. Wir wollen sehen, ob die Erzähler der Fabel vom Ehebruch der Jungfrau mit Panthera und vom Zimmermann, der sie verstieß, all dies nicht blindlings erfunden haben, um die wunderbare Empfängnis vom Heiligen Geist zu beseitigen.“
Quelle: Wikipedia: Panthera-Legende

Vergessen wir mal die Nazis, die aus Panthera einen germanischen Legionär gemacht haben, die jungfräuliche Geburt Jesus passt besser in das griechische Pantheon, da sind alle Helden Halb-Götter.
Mir persönlich wäre es egal, trotz allem hat Jesus Weltbewegendes geleistet, aber würde erklären warum Jesus in seiner Heimatstadt nicht hoch angesehen war:
Jesus verließ diese Gegend und kehrte mit seinen Jüngern in seinen Heimatort Nazareth zurück. 2 Am Sabbat lehrte er dort in der Synagoge. Viele Leute hörten ihm zu und waren tief beeindruckt von ihm. Sie fragten: »Wie ist so etwas nur möglich? Woher hat er diese Weisheit? Wie können solche Wunder durch ihn geschehen? 3 Er ist doch der Zimmermann, Marias Sohn. Wir kennen seine Brüder Jakobus, Joses, Judas und Simon. Und auch seine Schwestern leben hier bei uns.«

So kam es, dass sie ihn ablehnten. 4 Da sagte Jesus: »Nirgendwo gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner eigenen Familie.«
Quelle: https://www.biblegateway.com/passage/?search=Markus%206&version=HOF

Interessant ist hier die Benennung "Marias Sohn", also nicht "Josefs Sohn" und keine einzige Benennung warum sie ihn ablehnten. Weil er vielleicht zur Hälfte vom "Feind" abstammte? Einem heidnischen Legionär Roms?


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War/Ist die katholische Kirche schizophren?

07.06.2023 um 17:54
Zitat von altesgemäueraltesgemäuer schrieb:An wen?
@altesgemäuer

An die Nachfahren der amerikanischen Ureinwohner.

Durch die Bekehrung der Heiden starben ja bloß 98% der Ureinwohner. Das heisst 2% hatten überlebt und sie hatten Nachfahren.

Mit einer davon bin ich verheiratet.

Also: Wenn ein Papst, der gerne europäische Staatschefs schurigelt auch nur ein Wort ernst meint: Ich könnte da helfen.

In ganz Lateinamerika gibt es Nachfahren der bekehrten Heiden, die man ganz nebenbei noch um ihr Altmetall erleichtert hatte.

Da könnte der Herr mit dem komischen Hut einfach mal vor der eigenen Tür kehren:

70.000 Tonnen Gold und Silber hat man den Uramerikanern geraubt. Den Vorwand dafür lieferte ausschließlich die katholische Kirche.

Setzen wir deren Gesamtanteil einfach mal auf 20% fest auf dieser Grundlage und das ist extrem zurückhaltend kalkuliert.

Was sind 35.000 Tonnen Gold und 35.000 Tonnen Silber heute wert? Ok, schenken wir der Kirche das Silber und bleiben beim Gold:

20% von 35.000.000 kg Gold sind 7.000.000 kg Gold.

7.000.000 kg Gold haben heute einen Wert von 406.000.000.000 Euro sprich 400 Milliarden Euro.

Dabei bleiben die Zinsen und der damals relativ höhere Goldwert noch unberücksichtigt.

Also würde ich sagen, dass Papst Franziskus nach einer Rückgabe von 400 Mrd Euro einen erheblichen Teil Glaubwürdigkeit zurückbekommen würde.

Die Nachfahren der Bestohlenen wären sicher auch ganz glücklich.


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07.06.2023 um 20:30
Ich denke man muss die christliche Kirche in der Geschichte immer als Konkurrenz zu anderen Religionen sehen. Und diese haben sich früher mit Waffen bekämpft, z.b. gegen den Islam. Heutzutage sind die meisten Religionen dazu übergegangen, zwar für ihre Religion zu werben, aber wer anderen Glauben hat oder ungläubig ist - auch OK, bzw. selber schuld, wenn man nicht in Himmel kommt wegen falschem Glauben. Das kommt auch daher das es nicht soviel Unterschied gibt zwischen den Religionen. Die jeweiligen heiligen Schriften sind nur unterschiedlich geschrieben.
Zitat von juvenileajuvenilea schrieb:Jesus verließ diese Gegend und kehrte mit seinen Jüngern in seinen Heimatort Nazareth zurück. 2 Am Sabbat lehrte er dort in der Synagoge. Viele Leute hörten ihm zu und waren tief beeindruckt von ihm. Sie fragten: »Wie ist so etwas nur möglich? Woher hat er diese Weisheit? Wie können solche Wunder durch ihn geschehen? 3 Er ist doch der Zimmermann, Marias Sohn. Wir kennen seine Brüder Jakobus, Joses, Judas und Simon. Und auch seine Schwestern leben hier bei uns.«

So kam es, dass sie ihn ablehnten. 4 Da sagte Jesus: »Nirgendwo gilt ein Prophet weniger als in seiner Heimat, bei seinen Verwandten und in seiner eigenen Familie.«

Quelle: https://www.biblegateway.com/passage/?search=Markus%206&version=HOF

Interessant ist hier die Benennung "Marias Sohn", also nicht "Josefs Sohn" und keine einzige Benennung warum sie ihn ablehnten. Weil er vielleicht zur Hälfte vom "Feind" abstammte? Einem heidnischen Legionär Roms?
Weil Josef ja nur der Stiefvater war, da steht nicht das er vom Feind abstammte. Sondern das Jesus ein Zimmermann war der mit seiner Familie im Dorf Nazareth wohnte und die Leute kannten sich alle. Und drum waren die Leute verwundert, das Jesus wie ein gelehrter Priester plötzlich am Sonntag in der Kirche spricht und als psychosomatischer Heiler tätig war. Also die Leute haben gedacht, der Zimmermann sollte seine Arbeit machen und nicht als Sohn Gottes auftreten.


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