Selbstversorgung und Anarchie - ist die Utopie erstrebenswert?
13.07.2012 um 10:03@Wireless
Die Frage, die ich immer wieder wiederhole, hast du mir ja im wesentlichen mit "naja dann passiert den meisten Gewalttätern eben nix" beantwortet (wenn ich das jetzt richtig verstehe). Ich hab sie deshalb immer wieder wiederholt, weil ich eben nicht der Meinung bin, dass Gewalt nur ein vereinzeltes Phänomen irgendwelcher Psychopathen wäre. Das Beispiel Neid und Eifersucht auf zurückgewiesene Liebe hab ich ja schon erwähnt.
Ein viel besseres Beispiel und eine viel größere Gefahr sind Leute, die aus Überzeugung für etwas kämpfen, obwohl sie sich in einer kleinen Minderheit mit dieser Überzeugung befinden. Sagen wir, es wird in einer bestimmten Gegend der Anarchosyndikalismus, es bleiben also weiterhin die meisten Firmen, Betriebe etc. bestehen, sie sind nur anders organisiert.
In der Gegend lebt aber auch eine Gruppe Grüner Anarchisten. Die Sorte "Wir sind nicht zufrieden bis jede Zivilisation niedergerissen und jede Landwirtschaft abgeschafft ist, sodass wir alle wieder als Jäger und Sammler leben".
Macht es für diese Gruppe einen großen Unterschied ob eine Fabrik jetzt von einer AG oder von Anarchosyndikalisten geführt wird? Wohl nicht, oder? Können sie nun mit Aussicht auf Erfolg auf destruktive Weise damit ankämpfen? Sehr wohl.
Und auf andere Weise werden sie nicht viel erreichen können, denn ihre Positionen sind dermaßen extrem, dass sie bei Abstimmungen nie die Mehrheit haben werden.
wie gesagt, das sind keine hirnkranken Psychopathen. Das sind nur Leute mit Überzeugungen. So ähnlich wie Sea Shepard, denen Wale wichtiger sind als Menschen. Jetzt versuch dir mal vorzustellen, es würden zahlreiche neue Gruppen wie Sea Shepard aus dem Boden schießen, alle mit aus ihrere Sicht ehrenwerten Überzeugungen, die sich dran machen mit Gewalt gegen die Zivilisation vorzugehen.
Die Regel "Was du nicht willst was man dir zu,..." wird von diesen Leuten ja etwas anders interpretiert, da allein die Landwirtschaft für sie ja einen Raubbau an der Natur darstellt, und somit bereits ein Verstoß gegen diese Regel ist.
(Überhaupt hat dese Regel so ganz allein vielfältige Auslegungsmöglichkeiten. Allein schon beim Thema Abtreibung.)
Das ist eines der Szenarien, warum ich der Meinung bin, ohne eine organisierte Polizei und ein Justizsystem würde die Anarchie auf Dauer in verfeindete, bewaffnete Stadtstaaten zerfallen.
Und bis jetzt habe ich noch nie, von irgendjemandem in irgendeiner Diskussion zur Anarchie einen Grund gehört, warum das nicht passieren sollte.
Und wenn du schon darauf herumreitest, Ich hätte mich nicht eingelesen, dann wünsche ich mir bitte einen Link, der die Sache mit der Selbstjustiz behandelt. Ich finde nämlich hauptsächlich die naive Vorstellung, man könnte das alles grundsätzlich irgendwie mit Meditation lösen, oder ähnliches.
Kann ich davon ausgehen, dass die alle keine Ahnung haben und du der einzige wahre Anarchist bist? Wäre nämlich nicht das erste mal, dass ich so jemanden treffe.
@MrsPetty
Halt die Klappe.
Du kannst mir nicht ernsthaft vorwerfen, mich nicht über den Anarchismus informiert zu haben, wenn du selbst offenbar wenig Plan davon hast. Auf einer der prominentesten Seiten der Anarchopedia steht gleich mal, dass die Anarchie logischerweise nur durch Revolution zu erreichen ist:
Aber da dies gleich unter "ABC des Anarchismus" in der Anarchopedia steht, gehe ich mal davon aus, dass zumindest ein Teil der Anarchisten genau das vorhat, was du eben so grammatikalisch korrekt mit
Also komm mir nicht damit, dass ICH keine Ahnung hätte!
Wireless schrieb:Was weniger schön ist und für mich die Diskussion zerstört, dass du nicht mal den Versuch unternimmst die Gegenposition zu verstehen und dir mal kurz anzulesen, was Anarchie bedeutet.Das Problem an der Sache ist, ich hab mich sehr wohl eingelesen. Und es gibt so viele grundverschiedene Ideen zur Anarchie, dass ich mich frage, wie die sich bitte nicht gegenseitig an die Gurgel gehen können, wenn mal eine dieser Formen eingeführt wird.
Die Frage, die ich immer wieder wiederhole, hast du mir ja im wesentlichen mit "naja dann passiert den meisten Gewalttätern eben nix" beantwortet (wenn ich das jetzt richtig verstehe). Ich hab sie deshalb immer wieder wiederholt, weil ich eben nicht der Meinung bin, dass Gewalt nur ein vereinzeltes Phänomen irgendwelcher Psychopathen wäre. Das Beispiel Neid und Eifersucht auf zurückgewiesene Liebe hab ich ja schon erwähnt.
Ein viel besseres Beispiel und eine viel größere Gefahr sind Leute, die aus Überzeugung für etwas kämpfen, obwohl sie sich in einer kleinen Minderheit mit dieser Überzeugung befinden. Sagen wir, es wird in einer bestimmten Gegend der Anarchosyndikalismus, es bleiben also weiterhin die meisten Firmen, Betriebe etc. bestehen, sie sind nur anders organisiert.
In der Gegend lebt aber auch eine Gruppe Grüner Anarchisten. Die Sorte "Wir sind nicht zufrieden bis jede Zivilisation niedergerissen und jede Landwirtschaft abgeschafft ist, sodass wir alle wieder als Jäger und Sammler leben".
Macht es für diese Gruppe einen großen Unterschied ob eine Fabrik jetzt von einer AG oder von Anarchosyndikalisten geführt wird? Wohl nicht, oder? Können sie nun mit Aussicht auf Erfolg auf destruktive Weise damit ankämpfen? Sehr wohl.
Und auf andere Weise werden sie nicht viel erreichen können, denn ihre Positionen sind dermaßen extrem, dass sie bei Abstimmungen nie die Mehrheit haben werden.
wie gesagt, das sind keine hirnkranken Psychopathen. Das sind nur Leute mit Überzeugungen. So ähnlich wie Sea Shepard, denen Wale wichtiger sind als Menschen. Jetzt versuch dir mal vorzustellen, es würden zahlreiche neue Gruppen wie Sea Shepard aus dem Boden schießen, alle mit aus ihrere Sicht ehrenwerten Überzeugungen, die sich dran machen mit Gewalt gegen die Zivilisation vorzugehen.
Die Regel "Was du nicht willst was man dir zu,..." wird von diesen Leuten ja etwas anders interpretiert, da allein die Landwirtschaft für sie ja einen Raubbau an der Natur darstellt, und somit bereits ein Verstoß gegen diese Regel ist.
(Überhaupt hat dese Regel so ganz allein vielfältige Auslegungsmöglichkeiten. Allein schon beim Thema Abtreibung.)
Das ist eines der Szenarien, warum ich der Meinung bin, ohne eine organisierte Polizei und ein Justizsystem würde die Anarchie auf Dauer in verfeindete, bewaffnete Stadtstaaten zerfallen.
Und bis jetzt habe ich noch nie, von irgendjemandem in irgendeiner Diskussion zur Anarchie einen Grund gehört, warum das nicht passieren sollte.
Und wenn du schon darauf herumreitest, Ich hätte mich nicht eingelesen, dann wünsche ich mir bitte einen Link, der die Sache mit der Selbstjustiz behandelt. Ich finde nämlich hauptsächlich die naive Vorstellung, man könnte das alles grundsätzlich irgendwie mit Meditation lösen, oder ähnliches.
Kann ich davon ausgehen, dass die alle keine Ahnung haben und du der einzige wahre Anarchist bist? Wäre nämlich nicht das erste mal, dass ich so jemanden treffe.
@MrsPetty
Halt die Klappe.
Du kannst mir nicht ernsthaft vorwerfen, mich nicht über den Anarchismus informiert zu haben, wenn du selbst offenbar wenig Plan davon hast. Auf einer der prominentesten Seiten der Anarchopedia steht gleich mal, dass die Anarchie logischerweise nur durch Revolution zu erreichen ist:
Die Abschaffung des Kapitalismus ist trotz aller Programme und Widerstände unvermeidbar und wird nur durch eine Revolution erreicht werden.Mag sein, dass sich ein Teil der Anarchisten einen sanften Übergang vorstellt.
Kann ein einzelner Arbeiter irgendetwas gegen die Großen Gesellschaften ausrichten? Kann eine kleine Arbeitergewerkschaft den Großunternehmer zwingen, ihren Forderungen nachzugeben? Die kapitalistische Klasse ist im Kampf gegen die Arbeiter organisiert. Es versteht sich von selbst, daß die Revolution nur erfolgreich sein kann, wenn die Arbeiter vereint sind, wenn sie im ganzen Land organisiert sind; wenn das Proletariat aller Länder gemeinsam handelt, denn das Kapital ist international und die Herrschenden vereinen sich bei jedem großen Problem gegen die Arbeiterschaft. Darum wandte sich beispielsweise die Plutokratie der ganzen Welt gegen die russische Revolution. Solange die Russen nur den Zar beseitigen wollten, hat sich das internationale Kapital nicht eingemischt; es war ihm gleichgültig, welche politische Form Rußland hatte, solange die Regierung nur bourgeois und kapitalistisch war. Aber sobald die Revolution es darauf anlegte, das System des Kapitalismus abzuschaffen, vereinigten sich die Regierungen und Bourgeoisien aller Länder, um sie niederzuschlagen. Sie sahen darin eine Bedrohung für die Fortsetzung ihrer eigenen Herrschaft.
Aber da dies gleich unter "ABC des Anarchismus" in der Anarchopedia steht, gehe ich mal davon aus, dass zumindest ein Teil der Anarchisten genau das vorhat, was du eben so grammatikalisch korrekt mit
MrsPetty schrieb:und ja es ist mega erstrebenswert.aber wiegesagt die sich nicht richtig informieren und denken wenn von heute auf morgen einfach so alle gesetze wegfallen und logischerweise chaos ist nicht als folge des kapitalismus sehen sondern einfach sagen jetzt ist anarchie dann tuhen diejenigen mir nur leidbeschrieben hast.
Also komm mir nicht damit, dass ICH keine Ahnung hätte!