Die moralische Pflicht der Wissenschaft
13.02.2019 um 23:30der_wicht schrieb:Alles, was danach, darauf basierend, von Wissenschaftlern erdacht wird, spielt in der Verantwortungskette keine Rolle mehr?Ja, deontologische Betrachtung, wie bei Kant.
Es geht um die Handlung selbst, nicht um die Folgen. Da sind Grundlagenforschung und Waffenentwicklung von Grund auf unterschiedlich. Irgendwo muss die Verantwortung ja enden:
Izaya schrieb:Sollen dann auch konsequenterweise Eltern und Großeltern von Verbrechern mitinhaftiert werden, weil sie es durch die Zeugung ermöglicht haben, dass der/die betroffene Kriminell wird?Und das scheint mir bei der Wissenschaft der sinnvollste Punkt, da Folgen von Grundlagenforschung nunmal nicht absehbar sind. Alles an Folgenethik wäre einfach unpraktikabel. Man dürfte gar keine Grundlagenforschung mehr betreiben, außer man ignoriert die Ethik und dann dürfte man alles.
Eine deontische Ethik lässt sich auch tatsächlich anwenden. Und Anwendbarkeit ist ein nicht zu vernachlässigender Faktor.
der_wicht schrieb:. Wenn irgendwer erdenken kann, welche Gefahren hinter manchen Erkenntnissen stecken, dann wohl genau diese Menschen und darüber sollten sie sich Gedanken machen müssen.Du weißt doch im vor hinein gar nicht, was deine Forschungsergebnisse sein werden. Viagra ist ein Produkt der Forschung nach einem Mittel gegen Bluthochdruck. Nicht das, womit man gerechnet hat. Das hätte man nicht planen können.
Und selbst wenn du das Ergebnis hast, kannst du nicht alles abschätzen.
Benzol wurde früher gut und gerne als After-Shave oder als Reinigungsmittel genutzt. Jetzt weiß man, dass es giftig und krebserregend ist. Wusste man damals nicht. Es waren gefahren bekannt (Benzol ist leicht brennbar). Doch diese Auswirkungen konnte keiner erahnen.