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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

15.766 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Vorfall, Dyatlov, Dyatlov Pass ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Dyatlov-Pass-Vorfall

22.03.2021 um 20:09
Zitat von lmnoplmnop schrieb: Ich habe mich auf meinen Trekkingtouren dank zwei kleinen Erdbeben, mehreren Stürmen, Dauerregen, Mückenplagen und großer Hitze hin und wieder gefragt, ob ich nicht ein klein wenig "verrückt" bin weil ich das freiwillig in Kauf nehme und meine Urlaube nicht wie andere Cocktail schlürfend am Hotelpool/Strand verbringe.

……………………………………………………….
Als ich vorhin das Video von WAB gesehen habe... Sorry dafür, aber ihr Skitouren- Gänger seid wirklich ein klein wenig "verrückt" bei solchen Bedingungen fernab der Zivilisation zu zelten ;D
Nein, ich bin überhaupt nicht beleidigt, und ich schätze den Humor und die Witze sehr.
Dies ist absolut richtig. Wir haben sogar ein solches Sprichwort: "Jeder wird auf seine Weise verrückt!"(c) Ich kann sogar hinzufügen: ".... Es ist nur die Grippe (oder Covid-19, schade, dass es erwähnt wird, puh, puh...), die alle zusammen krank macht...".
Bergsteiger denken auch oft: "Wo wäre der schlechteste Ort, um den Sommer zu verbringen...?" :)
Sie schlagen sogar ihr Nachtlager an senkrechten Klippen auf. Und das sogar mehrere Tage hintereinander.
Zitat von lmnoplmnop schrieb:Aber ernsthaft.... Spätestens wenn man das Video sieht dürfte selbst Laien klar sein, dass bei solchen Bedingungen ein Verlassen des Zeltes ohne ausreichende Kleidung kaum zu überleben ist. Da man die "Dyatlovs" nicht als Laien bezeichnen kann bin ich mir 100% sicher, dass sie dieses wussten.
Zweifelsohne. Nach einigem Nachdenken und Sammeln zusätzlicher Informationen verstand ich, dass ihr Halt an diesem Ort speziell geplant war, aber nur für eine sehr kurze Zeit davor. Oder vierundzwanzig Stunden oder noch weniger, aber bevor sie das vorletzte Lager verlassen hatten. Djatlow wollte das Training der Ausdauer und Psychologie so gestalten, dass sie in der Zukunft frei ähnliche Reisen im zirkumpolaren Ural (es sind 300...400 km nach Norden) machen können, wo es praktisch unmöglich ist, auf solche Aufenthalte zu verzichten. Er glaubte, dass ihre Vorbereitung dafür ausreichend war. Und es stellt sich wirklich so heraus, wenn nicht der zusätzliche unbekannte Faktor, der die ganze Kette der Ereignisse begann, eingegriffen hätte.
Und Sie haben ganz klar gesagt, dass sie von allen Schwierigkeiten dieser Übernachtung wussten, bis auf eben diesen Faktor, über den sie sich noch streiten.
Zitat von lmnoplmnop schrieb:Daraus schließe ich, dass nur eine akut lebensbedrohliche Gefahr sie zum Verlassen des Zeltes gezwungen haben muss oder ein vorübergehend veränderter Geisteszustand. Dieser könnte dazu geführt haben, dass sie sich eine lebensbedrohliche Gefahr eingebildet haben oder zu irrationalen Handlungen führte.
Vollkommen richtig. Und diese Gefahr existierte vielleicht nicht in der Realität, aber sie war in ihren Köpfen, mit einer veränderten Psyche. Sie haben es sich genau vorgestellt.
Zitat von lmnoplmnop schrieb:deim0s schrieb:
Ich denke, wir können dann in Richtung KGB die Akte schließen.
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Sehe ich ebenfalls so. Auch wenn ich Geheimdienste, Militär und Co besonders zu Zeiten des kalten Krieges einiges zutraue, ich glaube nicht, dass diese die Dyatlov- Gruppe eliminiert haben. Auch wenn es noch kein Novichok gab, es hätte bedeutend unkomoliziertere Methoden gegeben als einen mysteriösen Unfall fernab der Zivilisation zu inszenieren. So ein aufwendiges Szenario wäre mehr als unnötig gewesen.
Das haben Sie auch richtig erkannt.
Ich habe mit einem pensionierten KGB-Oberst über diesen Fall gesprochen. Die erste Frage, die er mir stellte, war: "Was könnte unser (sein!) "Büro" (Organisation) dort tun?” Dann wurde mir klar, dass solche Annahmen mit dem Verständnis beginnen müssen: Warum ist es notwendig? Ist es möglich, dies unter diesen Bedingungen zu tun? Welches realistische Ergebnis könnte es bringen? Ohne zumindest einen dieser Teile der Frage zu verstehen, wirkt eine solche Ursache künstlich geschaffen. Niemand wird Energie und Zeit auf eine Fiktion verschwenden. Und das gilt nicht nur für die Sonderdienste.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

23.03.2021 um 12:02
Zitat von wabwab schrieb:Leider muss ich feststellen, dass Sie nur wenige Bücher veröffentlicht haben, die von nicht sehr informierten Autoren geschrieben wurden. Sie sind, bildlich gesprochen, "Couch-Träumer", und die Informationen wurden nur aus dem Internet oder aus der Fantasie eines anderen übernommen. Vor allem haben sie keine praktische Erfahrung mit diesen Orten und den Aktivitäten, über die sie schreiben (wie z. B. Skitouren). Ihr Hauptvorteil ist, dass sie in der Sprache schreiben, in der ihre Bücher veröffentlicht werden.
Obwohl ich dem zustimme, was Sie schreiben: ". Vielleicht, weil sich die Behörden vor Ärger mit einem neuen Vorfall schützen wollten."
Aber das macht nicht alles ungültig, was sonst dort steht. Ich finde es sehr seltsam, was sie über den Rest schreiben, obwohl ich viel mehr Wissen über diese Orte, diesen Fall und diesen Zeitraum der Geschichte habe. Sie haben nicht zu dieser Zeit gelebt und deshalb schreiben sie vieles nicht so, wie es war, sondern so, wie sie es sich vorstellen.
Lieber WAB, wann wird IHR Buch veröffentlicht werden? Es wäre ein Gewinn für alle, wenn Sie Ihren großen Erfahrungs-Schatz in einem eigenen Werk festhalten würden.


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23.03.2021 um 12:53
@Stecknadelkopf
Ich glaube, mit "...dass Sie nur wenige Bücher veröffentlicht haben..." meinte wab die von Dir erwähnten Bücher von Svetlana O. usw.
Die Übersetzung hat das verdreht, kann das sein?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

23.03.2021 um 13:06
Zitat von PGR156PGR156 schrieb:Ich glaube, mit "...dass Sie nur wenige Bücher veröffentlicht haben..." meinte wab die von Dir erwähnten Bücher von Svetlana O. usw.
Die Übersetzung hat das verdreht, kann das sein?
Er spricht damit nicht Stecknadelkopf an, sondern redet über die Autoren diverser russischer Bücher.


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23.03.2021 um 13:35
Zitat von wabwab schrieb:Nach einigem Nachdenken und Sammeln zusätzlicher Informationen verstand ich, dass ihr Halt an diesem Ort speziell geplant war
Dieser Gedanke, so abwegig er mir persönlich auch erscheint, dass es sich um eine Trainingssituation gehandelt hätte, ist mir auch schon gekommen.
Nur, warum wird davon nichts im Tagebuch erwähnt?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

23.03.2021 um 19:24
@Nemon
Stimmt, danke. Da war ich zu flüchtig unterwegs.


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23.03.2021 um 19:40
Zitat von StecknadelkopfStecknadelkopf schrieb:Lieber WAB, wann wird IHR Buch veröffentlicht werden? Es wäre ein Gewinn für alle, wenn Sie Ihren großen Erfahrungs-Schatz in einem eigenen Werk festhalten würden.
Lieber Stecknadelkopf !
Ich habe es nicht getan, und zwar aus einem ganz einfachen Grund: Ich bin kein Schriftsteller. Meine Hauptaufgabe in diesem Geschäft ist es, Beobachtungen zu machen und zu recherchieren. Vor allem komplexe Forschung, die fast niemand kann. Wegen der Notwendigkeit, in einer solch extremen Umgebung gut arbeiten zu können.
Außerdem habe ich einige Notizen (auf Russisch) in der Sammlung "The Dyatlov Group Memorial Fund". Ich kann sie nicht in andere Sprachen übersetzen und bearbeiten, weil ich viele andere, wichtigere und kompliziertere Arbeiten an der Universität für Luft- und Raumfahrt habe. Außerdem gibt es viele andere Dinge im Leben, auf die ich nicht verzichten kann. Ich betrachte die Arbeit an der Untersuchung des Vorfalls der Gruppe Dyatlov nicht als eine Priorität für mich. Und die Vorbereitung des Buches (vor allem, wenn es notwendig ist, ein gutes und literarisches Produkt zu erhalten) erfordert viel Zeit und Energie.
Ich schreibe manchmal in diesem Forum, nur damit andere Leute eine klarere Vorstellung von allen grundlegenden Details des Falles haben. Wenn ich Wissen habe, das ich mit anderen teilen kann, sollte ich das tun, wenn sie daran interessiert sind.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

23.03.2021 um 19:44
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:wab schrieb:
Nach einigem Nachdenken und Sammeln zusätzlicher Informationen verstand ich, dass ihr Halt an diesem Ort speziell geplant war
==========================
Dieser Gedanke, so abwegig er mir persönlich auch erscheint, dass es sich um eine Trainingssituation gehandelt hätte, ist mir auch schon gekommen.
Nur, warum wird davon nichts im Tagebuch erwähnt?
Diese Idee ist gar nicht so abwegig, wenn man das, was sie taten, von einem professionellen Standpunkt aus betrachtet. Aber Sie müssen Erfahrung mit der Teilnahme an mehreren solchen Reisen haben, Erfahrung mit der Leitung solcher Reisen und ein klares Verständnis für das System der Entwicklung solcher Reisen. Dies ist eine offensichtliche Notwendigkeit, wenn Sie berücksichtigen, was ich gesagt habe. Sicherlich ist es jetzt ganz klar und offensichtlich für mich, aber ich denke, dass Dyatlov es nur mit Intuition erfinden konnte. Alle seine Zeitgenossen, die damals Teilnehmer solcher Reisen waren und heute hochqualifiziert sind, bestätigen dies. Ich meine seine Fähigkeit, auf diese Weise zu denken.
Sie haben für den 01. Februar überhaupt keine Aufzeichnungen im Tagebuch, weil in der Regel alle Aufzeichnungen in den Tagebüchern am Abend gemacht wurden, wenn jemand am Herd Dienst hatte. Das waren damals die entsprechenden Bedingungen. Am Nachmittag bereiteten sie das Lager vor, und es war noch nicht nötig, ins Tagebuch zu schreiben, weil es noch keine Ereignisse gab. Am Abend gab es eine Übernachtung unter Bedingungen, bei denen man nichts mehr schreiben konnte. Es blieb also nichts anderes übrig, als zu versuchen, zu überleben.
Sie hatten ihre Zeitung "Vecherny (die Abendzeitung) Otorten" unten geschrieben, als sie ein Lager machten. Sie brauchten keine aktuellen Ereignisse, um es zu schreiben; sie hatten genug von dem, was zuvor geschehen war. Es war ein Ausdruck der humorvollen Stimmung der Gruppe auf dieser Reise. Das Tagebuch ist der technische Teil der Reisebeschreibung, daher werden die wichtigen Ereignisse des zu beschreibenden Tages benötigt.


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24.03.2021 um 13:49
Die Entscheidung für das Biwak am Hang war evtl. erst gar nicht geplant und wurde kurzfristig entschieden um die Verspätung durch das Anlegen des Schneedepots vorher wieder einzuholen.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

24.03.2021 um 16:00
Zitat von hiddenhidden schrieb:Die Entscheidung für das Biwak am Hang war evtl. erst gar nicht geplant und wurde kurzfristig entschieden um die Verspätung durch das Anlegen des Schneedepots vorher wieder einzuholen.
Sie sind am Tag vorher von der geplanten Route abgewichen und haben direkten Kurs in Richtung Pass, oberhalb der Baumgrenze, genommen, was bekanntlich nicht funktionierte und zu einer Verzögerung führte. In sofern war es relativ kurzfristig entschieden aber keineswegs spontan. Es war jedenfalls eine sinnvolle Variante der Streckenführung, einen relativ harten Anstieg in Kauf zu nehmen, um dann auf der Höhenroute, außerhalb des Tiefschnees, schneller voranzukommen. Sie hätten bei normalem Verlauf nach der Nacht im "Kampfmodus" die verlorene Zeit wieder aufgeholt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

27.03.2021 um 17:52
Youtube: Dyatlow Pass der eisige Tod - Teil 6
Dyatlow Pass der eisige Tod - Teil 6
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Neues Video besonders die Animation der Gesichter der Opfer verdeutlicht einmal mehr, dass es hier um den tragischen Tod junger Menschen handelt.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.03.2021 um 06:18
@wab

Bezogen auf die Lawinen/Schneebrett Theorie sehe ich das ganz genauso. Selbst die Verfasser der Theorie haben in einem Interview angegeben, dass sie diese für wahrscheinlich halten, da sie einiges wissenschaftlich erklären kann, vieles aber auch nicht und der Fall im gesamten wohl nie wirklich gelöst werden kann.

Ich finde die meisten die sich mit diesem Fall beschäftigen machen den einen gleichen Fehler: Sie finden eine halbwegs passende Erklärung und stürzen sich dann auf das, was diese Erklärung untermauern könnte.

Ebenso wie mit der häufigen Aussage: „Im einzelnen sind alle Punkte einfach und plausibel erklärbar.“ Das mag durchaus richtig sein, trifft aber auf so gut wie jedes komplexe Ereignis zu. Entscheidend ist jedoch ein passendes Bild anhand der Hinweise und Fakten zu konstruieren und spätestens wenn man sich mit den Details beschäftigt merkt man, dass es da hinten und vorne Hakt, da die klaren Fakten in diesem Fall unfassbar komplex und neutral betrachtet in einer Großzahl sehr widersprüchlich, im Zusammenhang unerklärlich und unpassend sind, was für mich nur einen einzelnen Schluss zulässt: Dass dieser Fall extrem komplex gelagert sein muss. Eine einzelne Theorie in der man sich Fakten so hinbiegt wie es einem passt oder wichtige Dinge außer Acht lässt, wird diese Vorgänge niemals plausibel und seriös erklären können.

Je mehr man sich mit Details beschäftig um so mehr wird einem auffallen wie wenig hier stimmt. Oft werden einzelne Details einfach ignoriert oder verharmlost, doch sind sie meistens die aussagekräftigsten Hinweise die oft Fälle lösen. Allein das Verletzungsmuster passt auf diese Art weder in die Umgebung, noch zu einer plausible Erklärung und lässt sich auch nicht durch viele verschiedene Zufälle erklären.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.03.2021 um 09:36
Zitat von latif_936latif_936 schrieb:Dass dieser Fall extrem komplex gelagert sein muss.
Was meinst du damit, was soll extrem komplex daran sein?
Zitat von latif_936latif_936 schrieb:Allein das Verletzungsmuster passt auf diese Art weder in die Umgebung, noch zu einer plausible Erklärung und lässt sich auch nicht durch viele verschiedene Zufälle erklären.
Wie kommst du zu dieser Aussage? Was soll daran nicht plausibel sein in Bezug auf die Version des Ablaufs von wab?


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.03.2021 um 12:10
Zitat von latif_936latif_936 schrieb: @wab
Bezogen auf die Lawinen/Schneebrett Theorie sehe ich das ganz genauso. Selbst die Verfasser der Theorie haben in einem Interview angegeben, dass sie diese für wahrscheinlich halten, da sie einiges wissenschaftlich erklären kann, vieles aber auch nicht und der Fall im gesamten wohl nie wirklich gelöst werden kann.
Ich habe Prof. M. Puzyrin per E-Mail kontaktiert und ihm und JG mitgeteilt, dass sie falsche Ausgangsbedingungen erhalten haben. Sie (diese Bedingungen) wurden einfach erfunden und nicht durch Beobachtung und Forschung im Feld gewonnen. Daher ist die Schlussfolgerung falsch ausgefallen. Der ganze Artikel ist sehr professionell geschrieben und ich habe keinen Zweifel an ihren Forschungsmethoden und dem mathematischen Modell des Prozesses.
Jeder gute Wissenschaftler kann nie sagen, dass er völlig Recht hat und es keine anderen Meinungen geben kann. Es müssen immer Zweifel am Ergebnis bestehen. Und sei es nur, weil es eine andere Forschungsmethode geben könnte, die ein anderes Ergebnis liefert. Im Idealfall sind die Ergebnisse gleich, und dies ist eine gute Annäherung an die Wahrheit.
Zitat von latif_936latif_936 schrieb:Ich finde die meisten die sich mit diesem Fall beschäftigen machen den einen gleichen Fehler: Sie finden eine halbwegs passende Erklärung und stürzen sich dann auf das, was diese Erklärung untermauern könnte.
Sie haben teilweise Recht. Aber es gibt hier noch etwas anderes zu beachten. Unterschiedliche Forscher und Analysten haben unterschiedliche Erfahrungsniveaus und Wissensbestände. Fachleute auf hohem Niveau verstehen absolut richtig, welche der vorhandenen Fakten und Beweise wichtig und welche unwichtig, unbedeutend oder falsch sind. Wenn Sie versuchen, alle Aussagen wahllos zu verpacken, erhalten Sie ein unrealistisches Bild, das immer in eine Sackgasse führen wird.
Zitat von latif_936latif_936 schrieb:Ebenso wie mit der häufigen Aussage: „Im einzelnen sind alle Punkte einfach und plausibel erklärbar.“ Das mag durchaus richtig sein, trifft aber auf so gut wie jedes komplexe Ereignis zu. Entscheidend ist jedoch ein passendes Bild anhand der Hinweise und Fakten zu konstruieren und spätestens wenn man sich mit den Details beschäftigt merkt man, dass es da hinten und vorne Hakt, da die klaren Fakten in diesem Fall unfassbar komplex und neutral betrachtet in einer Großzahl sehr widersprüchlich, im Zusammenhang unerklärlich und unpassend sind, was für mich nur einen einzelnen Schluss zulässt: Dass dieser Fall extrem komplex gelagert sein muss. Eine einzelne Theorie in der man sich Fakten so hinbiegt wie es einem passt oder wichtige Dinge außer Acht lässt, wird diese Vorgänge niemals plausibel und seriös erklären können.
Auch hier steckt viel Wahrheit drin, aber man muss die einzelnen Details richtig einordnen. Ich habe nur gesagt, dass das Einmischen eines Sparschweins von echten und konsistenten Fakten falsche Zusätze das Gesamtbild stark verzerren, wenn nicht sogar komplett verderben wird.
Natürlich kann man versuchen, alles ganz einfach zu erklären. Aber zu diesem Zweck ist es notwendig, alle den schwierigen Weg der Annäherung an die Wahrheit zu passieren, wenn es notwendig ist, sehr tief in das Wesen des Problems eindringen. Und auch hier ist eine sorgfältige und gründliche Sortierung von Fakten und Annahmen erforderlich.
Wenn es ein Ergebnis gibt und es möglicherweise eine große Anzahl von Malen überprüft wird, dann gibt es eine Möglichkeit der einfachen Erklärung, wenn es kompetent für das Verständnis des Publikums, für das es bestimmt ist, erklärt werden kann.
Zitat von latif_936latif_936 schrieb:Je mehr man sich mit Details beschäftig um so mehr wird einem auffallen wie wenig hier stimmt. Oft werden einzelne Details einfach ignoriert oder verharmlost, doch sind sie meistens die aussagekräftigsten Hinweise die oft Fälle lösen. Allein das Verletzungsmuster passt auf diese Art weder in die Umgebung, noch zu einer plausible Erklärung und lässt sich auch nicht durch viele verschiedene Zufälle erklären.
Es gibt nicht viel, was ich hier hinzufügen kann, aber ich werde dennoch einige Besonderheiten markieren:
Man muss die ganz wesentlichen Teile von den unbedeutenden, neutralen oder sogar falschen Teilen richtig unterscheiden.
Hierfür benötigen Sie Ihre eigene umfangreiche und praktische Erfahrung.
Sehr oft wird diese Erfahrung durch die Meinung einer anderen Person ersetzt und die Quelle wird nach persönlichen Vorlieben und nicht nach der objektiven Realität ausgewählt, die sich viele Menschen nicht einmal theoretisch richtig vorstellen können. Dies erfordert genau die Erfahrung, die ich gerade erwähnt habe.[


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.03.2021 um 12:14
Zitat von latif_936latif_936 schrieb:Allein das Verletzungsmuster passt auf diese Art weder in die Umgebung, noch zu einer plausible Erklärung und lässt sich auch nicht durch viele verschiedene Zufälle erklären.
Im Gegenteil. Es passt zur Umgebung und zum Geschehen. Es passt teilweise sogar zu den Thesen von @bergfreund (oder war es @Wladimir? Man möge mir nachsehen, dass ich gerade zu faul zum Suchen bin).

Und wenn Du der Meinung bist, etwas könne so und so nicht sein, dann solltest Du aber auch erklären,
A warum nicht und
B wie diese Verletzungen sonst zustanden gekommen wären und
C warum das einfach auf alle Verletzungen zutreffen sollte?

Einfach nur meinen, ne, das kann so nicht sein, dann aber schweigen, ist nicht zielführend.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.03.2021 um 12:42
@wab
Wenn ich stolpere und mit dem Kopf auf einen Felsen falle — erleide ich ein Schädel-Hirn-Trauma mit entsprechenden Frakturen.
Wenn ich einen Abhang hinunterstürze und auf den Kopf falle — erleide ich ein Schädel-Hirn-Trauma mit entsprechenden Frakturen.
Wenn ich zu zweit oder dritt einen Abhang hinunter falle und jemand landet mit dem Knie auf meinem Thorax, erleide ich ich eine Thorax-Serienfraktur …
etc. etc.

Man kann es überkomplex auffassen oder ganz simpel ;)
Das gilt auch für die Herleitung.
Wir sehen aber: Es kommt immer darauf an, wie sehr jemand geprägt ist von unsachlichen Darstellungen. Und es kommt darauf an, wie gut jemand den Fall studiert hat.

Und wenn man den ursprünglichen Autopsiebericht liest (ich habe die Formulierungen in diesem Thread hier genau analysiert, suche sie jetzt aber nicht heraus), passen auch diese Aussagen zu den Stürzen bei Einwirkung starker Kräfte wie dem Sturm und den schwierigen Bedingungen im Gelände.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.03.2021 um 14:38
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Im Gegenteil. Es passt zur Umgebung und zum Geschehen. Es passt teilweise sogar zu den Thesen von @bergfreund (oder war es @Wladimir? Man möge mir nachsehen, dass ich gerade zu faul zum Suchen bin).
Der kleine, feine Unterschied: @WladimirP plädiert für eine senkrechte Schneelast mit nachfolgenden Verletzungen, @bergfreund für ein lokal eng begrenztes Schneebrett ohne (wesentliche) Verletzungen.
Die hier oft vorgebrachte Meinung, dass es entweder
a) unmöglich ist, sich aus dem Schneebrett zu befreien

teilt @bergfreund übrigens nicht

denn die Energie, die zur Verdichtung des Schnees zu einer betonartigen Masse führt, aus der man sich unmöglich selbst befreien kann, ist natürlich geringer als bei den gängigen berichteten Lawinen- oder Schneebrettabgängen (zumal die Gliedmaßen im „Zeltsack“ nicht einbetoniert sind und sich relativ frei bewegen lassen genau wie eine günstigere Sauerstoffversorgung im „Zeltsack“ möglich ist als in einer Lawine aufgrund des Volumens - die meisten Lawinenopfer sterben an Sauerstoffmangel - )

genau wie die Meinung dass

b) dann unter den Umständen (Selbstbefreiung) unbedingt eine nachfolgende Bergung von Ausrüstungsgegenständen folgerichtig ist und somit stattgefunden hätte


Das Ganze Hin und Her mit

„Ja. Es muß etwas passiert sein, was die Gruppe aus dem Zelt trieb und was dann noch etwas zeitlich (oder räumlich?) fortwirkte.
Als die Wanderer wieder klar danken konnten, war es zu spät. Sie hätten das Zelt nicht mehr gefunden.
Deine Infraschalltheorie ist momentan dafür mein Favorit.“

aus: Beitrag von PGR156 (Seite 652)

„Sieh dir die Bemerkungen zum Windchill in der Rechnung noch mal an, die Anmerkung von RH und stelle die Windwalzen vor, die chaotisch auf das Zelt hämmern — und nicht nur aus einer Richtung. Und das als schlagartig einsetzende Steigerung über die normale Extremwetterlage hinaus.“

aus: Beitrag von Nemon (Seite 652)

„Ich habe mich immer gefragt, woher "Sturm", "-55C" und andere unglaubliche Gründe kommen. und "-55C" und andere unglaubliche Gründe? Nach den Wetterberechnungen am Pass hätte es so sein müssen: -15c....-18C und Wind mit 15...17 m/s aus nordwestlicher Richtung in der Höhe über 1000 m, und aus westlicher Richtung am Boden. Woher sie die anderen Parameter nehmen, ist mir überhaupt nicht klar.“
aus: Beitrag von wab (Seite 655)


„Aber wie schon gesagt, ich bin unstet; meine einzige Konstante ist das ständige Hin und Her ;-)“
aus: Beitrag von Stecknadelkopf (Seite 652)

“The picture 1a is from the day 31.January 1959! Sorry!”
Aus https://www.nature.com/articles/s43247-020-00081-8
https://disqus.com/by/guenterwolf/#

nimmt schon skurrile Züge an und es wäre so einfach ...
Wie der Frosch der ins Honigglas springt und sich einredet er wäre im Milchglas und müsste nur lange genug strampeln bis dann Butter entsteht und er da rauskommt.
Denn: Warum verneinen eigentlich die meisten, die da noch strampeln, dass das vermeintlich letzte Foto der Spechte tatsächlich das letzte Foto sein könnte?

Und vorm weiterlesen bitte mal ernsthaft versuchen den Kopf freizuspülen und zuzulassen:

Antwort:
Weil dann klar ist, dass unter diesen Bedingungen (… wie im Foto zu sehen) tatsächlich ein lokal begrenztes Schneebrett/Schneewechte abgegangen sein könnte - auch wenn dort in dem Gebiet in den letzten und nächsten 1000 Jahren keine Lawinen oder Schneebretter beobachtet wurden/werden.

Die Ursache warum das Foto dann die hinreichende und notwendige Bedingung ist wurde ja ausführlich begründet.
Hinzu kommt das Wetter 1958/59 mit tiefgefrorenem Boden und nachfolgend mäßigem Niederschlag bei extrem schwankenden Temperaturen unter Null Grad , (die Hauptmenge des Niederschlages 1958/1959 fiel im Spätwinter ).

Sogar unerheblich für alle im Honiglas strampelnden, dass die beiden Lawinenforscher auf
https://www.researchgate.net/publication/348850259_Mechanisms_of_slab_avalanche_release_and_impact_in_the_Dyatlov_Pass_incident_in_1959

die abgegangene Schneemenge als ausreichend genug berechnet wurde die Hangrippe nach Ausheben des Zeltstandortes zu glätten (… aber eben nicht mehr),
und dass Vladislav Karelin in

https://dyatlovpass.com/investigation-materials-2 mit
“But during my searches in February-March 1959, I repeatedly stuck a metal probe into the snow, which went deep near the tent in no way more than 80-100 cm.”
von entsprechend hohem Schnee in der Nähe des Zeltes berichtete.

Selbst WAB wertet seine eigene Meinung zum Foto des letzten Zeltstandortes
„Ich glaube, diese Fotos wurden am Vortag, dem 31. Januar, aufgenommen, als sie versuchten, einen Schuppen auf dem Jumper zwischen den Bergen 1096 und 905 (nach modernen Messungen, oder 1079 und 880 nach dem, was sie damals waren) zu machen.“
in
Beitrag von wab (Seite 593)
mit
„Wenn wir uns mit dem Herausfinden von Ereignissen beschäftigen, dann ist "glauben" nicht der richtige Begriff für uns. Man muss wissen (oder nicht wissen) - dann ist es Wissenschaft. Und wenn zu glauben (oder nicht zu glauben), dann ist es Religion, dann ist es nicht möglich, etwas herauszufinden, es reicht nur, fanatisch an alles zu glauben.“
aus Beitrag von wab (Seite 651)

Das Ganze hier nicht um zu überzeugen oder eine Meinung zu ändern – das Ganze dargestellt mit dem Blick eines Betrachters der die Diskussion entspannt verfolgen kann.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.03.2021 um 14:54
Zitat von bergfreundbergfreund schrieb:Das Ganze hier nicht um zu überzeugen oder eine Meinung zu ändern – das Ganze dargestellt mit dem Blick eines Betrachters der die Diskussion entspannt verfolgen kann.
Na ja, wir wollen es ja nicht erneut aufrollen. Aber nur so viel: Keine Spuren eines Schnee-Ereignisses beim Auffinden des Zeltes etc. Und du hast den Lawinen-Schnee bislang nicht überzeugend wegzaubern können.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.03.2021 um 14:59
@Nemon
Nein. Was du beschreibst ist genau der Fehler von dem ich spreche. Wenn etwas nicht passt, ist es wichtig das erstmal zu akzeptieren, anstatt zu versuchen es passend zu machen. Ich muss überhaupt nichts, in Bezug auf diesen Fall. Mir fällt auf, dass da vieles nicht zusammen passt, meiner Meinung nach.
Ein Wissenschaftler, der auf ein Phänomen stößt und seine Entdeckung teilt ist seriös. Wenn er dann versucht das zu erklären, obwohl er es stand jetzt nicht kann, nur um Kritiker still zu halten, ist er unseriös.

Wenn ich eine für mich gute Theorie habe, dann ist es auch seriös die zu teilen. Allerdings werde ich nicht anfangen mir Geschichten auszudenken, nur um etwas erklären zu können, was ich für wirklich schwer erklärbar halte. Das wäre falsch und unseriös. Ich finde die fehlenden Zusammenhänge im Dyatlov Fall sind offensichtlich. Davon hat auch einer der Wissenschaftler der Lawinen-Theorie gesprochen. Wäre es nicht so, sondern so wie es manche darstellen, dass es hier eine einfache Erklärung gibt, dann würden wir hier 61 Jahre später nicht sitzen und darüber diskutieren.


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Der Dyatlov-Pass-Vorfall

30.03.2021 um 15:02
@latif_936
Faktenfrei lässt es sich ganz unbeschwert reden.
Worauf genau beziehst du dich denn?
Zitat von latif_936latif_936 schrieb:Wäre es nicht so, sondern so wie es manche darstellen, dass es hier eine einfache Erklärung gibt, dann würden wir hier 61 Jahre später nicht sitzen und darüber diskutieren.
Wer wo sitzt und diskutiert hat recht wenig mit dem eigentlichen Sachverhalt zu tun.
Nebenan diskutieren auch Leute über Orbs. So what?


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