Gesellschaft und Geschäftswelt - Sollte Planung abgeschafft werden?

@wobel

Respekt! Voll deiner Meinung!
Ist doch aber so, ohne Planung kein Umsatz und ohne Umsatz keine Planung.
(AdM verstehen sich untereinander :))

@alasdair
wenn ich jetzt wüsste was AdM sind...
aber ich hab immerhin 'n abschluss als kauffrau gemacht (zweite ausbildung) - und dabei gelernt dass auch die kleinste bürokauffrau hauptsächlich einen job hat, nämlich: planung, planung, planung...

@wobel

Außendienstmitarbeiter!

Eine Planung gehört zu jeder Tätigkeit dazu. Ich kann es auch nicht so ganz verstehen wie es TE meint.
Jedes Unternehmen möchte am Ende des Jahres ein Ziel erreichen um dieses aber erreichen zu können muss investiert werden, kurz gesagt geplant werden, welche Ziele mit den vorhandenen Mitteln erreicht werden können.

@alasdair
ach soooo *lach*.
ich hab nur mal 'n halbes jahr lang aussendienst gemacht - und würd's nie wieder tun.
vertrieb kein problem, aber bitte nur im innendienst. mir liegt die endlose fahrerei einfach nicht so sehr, und die häufig wirklich blöden arbeitszeiten sind auch nicht so mein ding. es ist kein problem für mich mal ein paar überstunden zu machen, aber abends um 19:00 uhr noch mal eben nach xyz zu fahren weil kunde abc nur abends zeit hat - neeee, das tu ich mir nimmer an.

Planung findet grundsätzlich immer im ungewissen statt. Gerade in der Betriebswirtschaft ist sie essentiell wichtig, denn nicht immer hab ich Zahlen und Fakten die ich heranziehen kann.

@Etti

Etti schrieb:Gerade in der Betriebswirtschaft ist sie essentiell wichtig, denn nicht immer hab ich Zahlen und Fakten die ich heranziehen kann.

word.
letztendlich ist "planung" nichts anderes als die erhebung von möglichkeiten und die festlegung auf eine auswahl davon, um überhaupt erstmal anfangen zu können geschäftlich zu arbeiten.

und natürlich haut sowas wie "sandy" jetzt grad rein weil die amerikanische börse für viele deppen das einzige signal ist.
das sind die, die mit der echten geschäftswelt nichts zu tun haben, sondern nur mit banken.
diejenigen, die mit der echten geschäftswelt zu tun haben, freuen sich grad nach wie vor über rohstoffpreise.
die abzocker, die tatsächlich auf so - in meinen augen "dreckige" - geschäfte wie den handel mit lebensmitteln gesetzt haben machen eh immer gewinn. aus dem bienensterben, aus der schweinepest, aus dem rinderwahn etc....

und ja klar - letztendlich ist es wie bei einem privat daheim - ich hoffe du liest noch mit @Rico - du kannst mit deinem vermieter rumzoffen wie du willst, der ölpreis ist nun mal gestiegen und dafür kann dein vermieter nichts. hättest du einen eigenen tank den du befüllen könntest, wann das öl billiger wäre.........................
damit wären wir dann wieder bei der börse, oder?
zum glück liegt die jetzt erstmal flach.

@Rico
ich denke, einer der großen vorteile von nicht-verplanung durch die planer ist der weitaus größere spielraum für die kreativen. die meisten kreativen sind chaotiker und gerade den besonders kreativen fehlt oft gänzlich der sinn für ordnung, norm, struktur und plan. bei ihnen ist das alles diffus, schwammig - um nicht zu sagen: lebendig. durch die planung nimmt man die kreativen (und wer ist das eigentlich nicht?) an die leine, steckt ihren spielraum ab, lenkt sie, führt sie, dirigiert sie. man kann das gut und gerne mit einem orchester vergleichen. wer sein instrument wirklich beherrscht, braucht keine noten, sondern nur intuition - planning by doing sozusagen. aber sollen mehrere zusammenspielen, ist zumindestens ansatzweise ein plan vonnöten. im grunde hängt alles von den fähigkeiten des planers ab.
was der geschäftswelt wohlmöglich ganz gut tun würde, wäre eine art von "real-time planning", also die stete aktualisierung und korrektur des planes von einem diffusem schwammingen etwas zu einem immer ausgefeilteren, detailiertem, greifbarem. im grunde steht hier die philosophie der wertschöpfung ansich in frage.
die metapher des orchesters offenbart einige tatsächliche probleme in der geschäftswelt: überforderte dirigenten, pseudo- ,semi- und para-dirigenten, wechsel des dirigenten während des stücks, mehrere gleichzeitige dirigenten, sogar manchmal mehr dirigenten als tatsächliche orchesterspieler (dirigenten werden halt besser bezahlt ^^). und dann wunderts auch keinen mehr, wenn manche der instrumentalisten nicht mehr hinterherkommen, aneinander vorbei spielen, gänzlich schwerhörig geworden sind, oder einfach nicht mehr mitspielen und nur noch simulieren, dass sie spielen. das hat zur folge, dass das stück dann hinten und vorne nicht mehr hinhaut. einen wirklich guten erklärungsbogen hierzu liefert dieser vortrag bzw. dieses animierte flipchart. wie sich zeigt, kann ab und an etwas planlosigkeit unerwartete früchte tragen.

RSA ANIMATE: Drive: The surprising truth about what motivates us

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@wobel
Ja der Aktienmarkt ist das bete Beispiel dafür wie Weltenfremd gewirtschaftet wird. Beste Beispiel ist die Aktie von Sky Deutschland. Umsatz = Kundenanzahl steigt jedes Jahr gegen Juli / August, die Aktie steigt auf über 3€ danach sinkt se stetig bis Juni des folge Jahres und es geht wieder von vorne los. Aber wieso? Die Umsätze = Kunden bleiben das Jahr über gleich ebenso wie der Marktwert des Unternehmens sich nur minimal verändert. Es wird ein künstlich versucht Wertveränderungen zu erzeugen. Die aktie wird rechtzeitig in Grossen Mengen verkauft um so die Aktie vom Wert her zu mindern. Und jedes Jahr zur selben Zeit geht das Spiel wieder von vorne los. Spekulanten verdienen sich eine Goldene Nase und Privatanleger machen minimale Gewinne.

@Rico
Kann jetzt nur für die Medienwelt sprechen, also bei der Verteilung von Marketingbudgets, hier teilen sich aber die Strategien meiner Kunden in drei Kategorien auf: Jahresplanung o. flexibles Budget, Jahresplanung m. flexiblem Budget und flexible Planung. Letzteres wird zumeist von KMUs bevorzugt, wo Marketing und Vertrieb keine eigenständigen Abteilungen sind. Diese werben eher mit Blick auf Zielgruppen, themenspezifisch oder im Vorfeld zu Veranstaltungen.

Die beiden anderen Kategorien, Jahresplanung mit und ohne flexible Budgets, trifft man eher in grösseren Unternehmen an, in denen entweder eine Werbeagentur vorsteht und die Mediaplanung übernimmt oder ein eigenständiges Marketing mit festem Budget hantiert. Daher befinden wir uns auch akt. in der heissen Phase, das Geschäftsjahr endet bei vielen Firmen, die Budgets werden neu verteilt und es beginnt die Sondierung von künftigen Werbeträgern.

Ich persönlich bevorzuge, sowohl als Vertriebler wie auch als Planer, die Lösung Jahresplanung m. flexiblem Budget, da hier die festen Erscheinungen abgesteckt sind, aber noch Spielraum für kurzfristige Angebote, besondere Aktionen und alles weitere bleibt.

Da sich dein Opener nicht steif auf Projekte bezog, habe ich jetzt mal einen kleinen Schwenk in die Werbewelt gewagt, ich hoffe es hilft dir weiter.

Vielen Dank an euch alle, ihr habt mir weitergeholfen und ich hoffe, ihr hattet auch ein bisschen Spaß beim Diskutieren :D