Sammelthread: Der Verstand und seine Funktionsweise
30.09.2012 um 00:02Threadtitel sagt es aus!
Hier ein Zitat:
Die Fähigkeit des wahren Wissens ist eine von den fünf Möglichkeiten des Verstandes, aber es ist kein Zustand des Nicht-Verstandes. Wie ist es dann mög- lich, dass alles, was man durch dieses Zentrum wahrnimmt, wahr ist? Funktioniert dieses Zentrum des wahren Wissens erst nach der Erleuchtung, oder kann auch ein Meditierender, ein sadhak, in diesem Zentrum sein?
Ja, das Zentrum des wahren Wissens, praman, befindet sich noch innerhalb des Verstandes. Unwissenheit gehört zum Verstand, und Wissen gehört auch zum Verstand. Wenn du über den Verstand hinausgehst, gibt es weder das eine noch das andere: es gibt weder Unwis- senheit noch Wissen. Auch Wissen ist eine Krankheit. Es ist eine gute Krankheit, eine kostbare, aber es ist eine Krankheit! Deswegen kann man in Wirklichkeit nicht sagen, dass Buddha -weiss»; und man kann auch nicht sagen, das er «nicht weiss». Er ist darüber hinausgegan- gen. Es kann gar nichts darüber ausgesagt werden, ob er weiss oder ob er nicht weiss.
Wenn es keinen Verstand mehr gibt, wie kann man dann wissen oder nicht wissen? Wissen kommt durch den Verstand, Nicht-Wissen kommt auch durch den Verstand. Mit Hilfe des Verstandes kannst du falsches Wissen erwerben, und mit Hilfe des Verstandes kannst du richtiges Wissen erwerben. Aber wenn es keinen Verstand gibt, erlischt beides – Wissen und Unwis- senheit. Das mag kaum zu verstehen sein, aber es ist leicht, wenn du folgendes verstehst: Der Verstand weiss, also kann der Verstand auch unwissend sein, aber wenn es gar keinen Verstand gibt, wie kannst du dann unwissend sein und wie kannst du wissen? Du bist; aber Wissen und Nicht-Wissen hat beides aufgehört.
Der Verstand hat zwei Zentren; eins ist das des wahren Wissens. Wenn dieses Zentrum funktioniert – und es beginnt zu funktionieren mit Hilfe von Konzen- tration, Meditation, Kontemplation, Gebet – dann ist alles, was du weisst, wahr. Es gibt auch ein falsches Zentrum: es arbeitet, wenn du unaufmerksam bist, wenn du in einem Hypnose-ähnlichen Zustand lebst, benommen von diesem oder jenem – Sex, Musik, Dro- gen oder was es auch sei.
Du kannst dem Essen verfallen sein; dann wird es zum Rauschmittel. Es kann sein, dass du zuviel isst. Du magst versessen sein aufs Essen, besessen davon. Dann wird die Nahrung wie Alkohol. Alles, was Besitz von deinem Verstand ergreift, alles, ohne das du nicht leben kannst, wird zum Rauschmittel. Und wenn du mit Rauschmitteln lebst, dann wirkt dein Zentrum des falschen Wissens, und alles, was du weisst, ist falsch, unwahr. Du lebst in einer Welt von Lügen.
Aber beide diese Zentren gehören dem Verstand an. Wenn der Verstand wegfällt und die Meditation in ihrer Vollkommenheit eingetreten ist, hast du den Nicht- Verstand erreicht. Im Sanskrit haben wir zwei Begriffe:
der eine ist dhyana; «dhyana» bedeutet totale Medita- tion. Ein anderer Begriff ist samadhi: «samadhi» bedeu- tet totale Meditation, wo selbst das Meditieren unnötig geworden ist, wo es sogar bedeutungslos ist, Meditatio- nen zu machen. Wenn du sie nicht mehr machen kannst, wenn du sie geworden bist – dann ist das «samadhi».
In diesem Zustand des «samadhi» gibt es keinen Verstand. Es gibt weder Wissen noch Unwissenheit. Es gibt nur reines Sein. Dieses reine Sein ist eine vollkom- men andere Dimension. Es ist keine Dimension des Wissens: es ist eine Dimension des Seins.
Selbst ein Mann wie Buddha oder Jesus muss, wenn er mit dir in Verbindung treten will, den Verstand gebrauchen. Zur Verständigung wird er den Verstand einsetzen müssen. Wenn du ihm eine bestimmte Frage stellst, wird er sein Verstandes-Zentrum gebrauchen müssen, das für das wahre Wissen zuständig ist. Der Verstand ist das Werkzeug der Verständigung, des Den- kens, des Wissens.
Aber wenn du nichts fragst, und Buddha sitzt unter seinem Bodhi-Baum, ist er weder unwissend noch ein Wissender. Er ist einfach da. In Wirklichkeit gibt es dann keinen Unterschied zwischen dem Baum und Buddha. Es gibt Unterscheidungsmerkmale, aber in einer Hinsicht gibt es keinen Unterschied. Er ist genau wie ein Baum geworden; er existiert einfach. Es ist keine Bewegung da, nicht einmal die des Wissens. Die Sonne wird aufgehen, aber er wird nicht wissen, dass die Sonne aufgegangen ist. Nicht, dass er unwissend ist – nein! Es ist einfach so, dass dies für ihn nichts mehr in Bewegung setzt. Er ist so ruhig geworden, so still, dass nichts in ihm sich rührt."
Hier ein Zitat:
Die Fähigkeit des wahren Wissens ist eine von den fünf Möglichkeiten des Verstandes, aber es ist kein Zustand des Nicht-Verstandes. Wie ist es dann mög- lich, dass alles, was man durch dieses Zentrum wahrnimmt, wahr ist? Funktioniert dieses Zentrum des wahren Wissens erst nach der Erleuchtung, oder kann auch ein Meditierender, ein sadhak, in diesem Zentrum sein?
Ja, das Zentrum des wahren Wissens, praman, befindet sich noch innerhalb des Verstandes. Unwissenheit gehört zum Verstand, und Wissen gehört auch zum Verstand. Wenn du über den Verstand hinausgehst, gibt es weder das eine noch das andere: es gibt weder Unwis- senheit noch Wissen. Auch Wissen ist eine Krankheit. Es ist eine gute Krankheit, eine kostbare, aber es ist eine Krankheit! Deswegen kann man in Wirklichkeit nicht sagen, dass Buddha -weiss»; und man kann auch nicht sagen, das er «nicht weiss». Er ist darüber hinausgegan- gen. Es kann gar nichts darüber ausgesagt werden, ob er weiss oder ob er nicht weiss.
Wenn es keinen Verstand mehr gibt, wie kann man dann wissen oder nicht wissen? Wissen kommt durch den Verstand, Nicht-Wissen kommt auch durch den Verstand. Mit Hilfe des Verstandes kannst du falsches Wissen erwerben, und mit Hilfe des Verstandes kannst du richtiges Wissen erwerben. Aber wenn es keinen Verstand gibt, erlischt beides – Wissen und Unwis- senheit. Das mag kaum zu verstehen sein, aber es ist leicht, wenn du folgendes verstehst: Der Verstand weiss, also kann der Verstand auch unwissend sein, aber wenn es gar keinen Verstand gibt, wie kannst du dann unwissend sein und wie kannst du wissen? Du bist; aber Wissen und Nicht-Wissen hat beides aufgehört.
Der Verstand hat zwei Zentren; eins ist das des wahren Wissens. Wenn dieses Zentrum funktioniert – und es beginnt zu funktionieren mit Hilfe von Konzen- tration, Meditation, Kontemplation, Gebet – dann ist alles, was du weisst, wahr. Es gibt auch ein falsches Zentrum: es arbeitet, wenn du unaufmerksam bist, wenn du in einem Hypnose-ähnlichen Zustand lebst, benommen von diesem oder jenem – Sex, Musik, Dro- gen oder was es auch sei.
Du kannst dem Essen verfallen sein; dann wird es zum Rauschmittel. Es kann sein, dass du zuviel isst. Du magst versessen sein aufs Essen, besessen davon. Dann wird die Nahrung wie Alkohol. Alles, was Besitz von deinem Verstand ergreift, alles, ohne das du nicht leben kannst, wird zum Rauschmittel. Und wenn du mit Rauschmitteln lebst, dann wirkt dein Zentrum des falschen Wissens, und alles, was du weisst, ist falsch, unwahr. Du lebst in einer Welt von Lügen.
Aber beide diese Zentren gehören dem Verstand an. Wenn der Verstand wegfällt und die Meditation in ihrer Vollkommenheit eingetreten ist, hast du den Nicht- Verstand erreicht. Im Sanskrit haben wir zwei Begriffe:
der eine ist dhyana; «dhyana» bedeutet totale Medita- tion. Ein anderer Begriff ist samadhi: «samadhi» bedeu- tet totale Meditation, wo selbst das Meditieren unnötig geworden ist, wo es sogar bedeutungslos ist, Meditatio- nen zu machen. Wenn du sie nicht mehr machen kannst, wenn du sie geworden bist – dann ist das «samadhi».
In diesem Zustand des «samadhi» gibt es keinen Verstand. Es gibt weder Wissen noch Unwissenheit. Es gibt nur reines Sein. Dieses reine Sein ist eine vollkom- men andere Dimension. Es ist keine Dimension des Wissens: es ist eine Dimension des Seins.
Selbst ein Mann wie Buddha oder Jesus muss, wenn er mit dir in Verbindung treten will, den Verstand gebrauchen. Zur Verständigung wird er den Verstand einsetzen müssen. Wenn du ihm eine bestimmte Frage stellst, wird er sein Verstandes-Zentrum gebrauchen müssen, das für das wahre Wissen zuständig ist. Der Verstand ist das Werkzeug der Verständigung, des Den- kens, des Wissens.
Aber wenn du nichts fragst, und Buddha sitzt unter seinem Bodhi-Baum, ist er weder unwissend noch ein Wissender. Er ist einfach da. In Wirklichkeit gibt es dann keinen Unterschied zwischen dem Baum und Buddha. Es gibt Unterscheidungsmerkmale, aber in einer Hinsicht gibt es keinen Unterschied. Er ist genau wie ein Baum geworden; er existiert einfach. Es ist keine Bewegung da, nicht einmal die des Wissens. Die Sonne wird aufgehen, aber er wird nicht wissen, dass die Sonne aufgegangen ist. Nicht, dass er unwissend ist – nein! Es ist einfach so, dass dies für ihn nichts mehr in Bewegung setzt. Er ist so ruhig geworden, so still, dass nichts in ihm sich rührt."