Die Grenzen des menschlichen Verstandes
12.02.2020 um 13:26FlamingO schrieb:Die Frage nach den Grenzen der Vorstellbarkeit wurde ja anfänglich aufgeworfen, und mir ist aufgefallen, dass es mir wesentlich schwerer fällt, mir eine Tiefe vorzustellen als eine Höhe. Obwohl die Tiefe im Meer etwas Konkretes ist, versandet die Vorstellung davon doch im Abstrakten. Natürlich hängt das damit zusammen, dass man vor einem Achttausender stehen und hochblicken kann, nicht aber von der Wasseroberfläche auf den kilometertiefen Meeresgrund zu schauen vermag. Unsere Vorstellungskraft ist also auch maßgeblich mit der visuellen Wahrnehmung verknüpft.Das ist doch ganz einfach, wenn man sich eine Landkarte anschaut, wo die Meerestiefen genauso aufgebaut sind wie die Höhen über dem Meeresspiegel. Da sieht man dann, daß so eine vermeintlich kleine Insel im Meer in Wahrheit nur die aus dem Wasser ragende Spitze eines sehr hohen und sehr steilen Berges ist. Oder daß sich da unter Wasser ebenso Bergketten erstrecken wie auf den Kontinenten. Dazwischen tiefe Schluchten oder große flache Ebenen. Die durch tektonische Bewegungen entstandenen Tiefseegräben sind eben besonders lange und tiefe Schluchten, viel gewaltiger als der Grand Canyon.
Das Versagen der Vorstellung ist nur ein Resultat davon, wenn man gewohnt ist, auf Landkarten nur das was über dem Meer liegt zu sehen und der Rest scheint eine glatte blaue Fläche zu sein. Den Blick für das, was unter dieser Fläche liegt, muß man entwickeln.
Indem man sich Karten besorgt, die auch diesen Teil zeigen. Ist sehr interessant und aufschlußreich, wenn man sich für Geologie und Plattentektonik interessiert.