Gedankenexperiment : Umsiedlung auf einen anderen Planeten

@moric

Es wäre natürlich möglich, das die Wissenschaftler, die den Planeten auf seine Tauglichkeit für den Menschen untersucht haben, etwas übersehen haben. Außerdem ist eine Ökosphäre immer eine Brutstätte für die verschiedensten Organismen, darunter natürlich auch Viren. Das einzige Plus der Menschen könnte da sein, das sie nicht auf dem betreffenden Planeten entstanden sind. Krankheitserreger entwickeln sich meist in unmittelbaren Zusammenleben mit den jeweiligen Wirten, die unterschiedliche Biologie der Menschen müsste ihnen also einen gewissen Schutz bieten. Mit der Zeit könnte es natürlich sein, das sich die außerirdische Biologe langsam an den Menschen anpasst. Die mitgebrachten Krankheitserreger wären ein weiteres Problem, sie könnten ebenfalls eigenständig mutieren und für Abarten irdischer Krankheiten sorgen. Ich denke aber, das wir als eine so fortschrittliche Spezies, die andere Welten besuchen kann, schon etwas gegen diese Probleme entwickelt hätten. Eine intelligente Spezies, die sich vielleicht noch in einem primitiven Zustand befände (Avatar-Problematik), hätten unsere Wissenschaftler wohl nicht übersehen. Sie wäre im Übrigen ein Grund, eine andere Welt zu wählen...

Wenn wir so lange warten, bis unsere Sonne ein kritisches Stadium erreicht hat, dann werden wir wahrscheinlich sowieso nicht mehr Menschen des heutigen Typs sein, es sei denn, wir hätten etwas unternomen, um unsere Art zu stabilisieren. Ansonsten macht die Evolution vor keinem Lebewesen halt, obwohl sich einige Formen als außergewöhnlich langlebig erweisen können...

@wolf359

wolf359 schrieb:Wenn wir so lange warten, bis unsere Sonne ein kritisches Stadium erreicht hat, dann werden wir wahrscheinlich sowieso nicht mehr Menschen des heutigen Typs sein, es sei denn, wir hätten etwas unternomen, um unsere Art zu stabilisieren.

Sehr schöner Beitrag, wolf....

Das witzige ist ja, dass ich mir heute mal unsere "Sonne" angeschaut habe, textlich gesehen... ich wollte wissen, ob ich noch genügend darüber weiß...

Was ich nicht wußte, war, dass unsere Sonne schon nach 0,9 Mrd. Jahre auf der Erde eine Oberflächentemperatur von 30 Grad C. entstehen läßt, dass momentan als die kritische Grenze für höher entwickeltes Leben angesehen wird.

Das bedeutet, dass wir uns zwar nicht beeilen müssen, um andere Planeten zu besiedeln, aber dass es irgendwann dazu kommen MUSS, sonst wird unsere Spezies hier, wo sie entstand, auch ihr Ende finden.

Na ja... das wäre dann unser natürliches Ende... das wäre dann ja auch okay im Gegensatz zu den anderen Möglichkeiten, die wir haben, uns zu vernichten... und mir kommt es so vor, als würden wir am letzteren arbeiten... :-(

Ich würde nur friedliebende und kluge Menschen mitnehmen. Wichtig wären Mediziner, Wissenschaftler, Techniker, Philosophen und Schriftsteller. Weiterhin müsten sie Nichtraucher sein und ohne Alkohol leben können. Und Commander Data währe nicht schlecht.

Sie müsten Grundwerte besitzen die mir wichtig wären. Hoffentlich kriege ich da überhaupt 50 Leute zusammen.

@moric

Die Möglichkeiten, uns selbst ein Ende zu bereiten sind vielfältig, aber es gibt genug Ansätze, die helfen dabei helfen können, unsere Art am Leben zu erhalten. Meiner Ansicht nach immer noch unterschätzt werden dabei die Asteroiden, obwohl einige von ihnen die Evolution schon ganz erheblich beeinflusst haben. Aber auch der Treibhauseffekt und andere von Menschen verursachte Probleme, können uns irgendwann den garaus machen. Bevor man also daran denkt, als hypermoderne und genetisch stabilisierte Menschenart in vielen hunderten von Millionen von Jahren auf einen anderen Planeten auszuweichen, sollte man zuerst einmal daran denken, das kommende Jahrhundert zu überleben...

@Waldfreund

Ich bin mir ziemlich sicher, das wir zu allen Zeiten (in der Gegenwart, wie in jeder möglichen Zukunft) immer mindestens 50 Menschen beisammen bekommen werden, die einen so großen Schritt wagen wollen, wahrscheinlich sogar welche mit brauchbarer Qualifikation.
Die seelischen Bedingungen für eine solche Reise würde vielleicht nicht jeder erfüllen, und damit in den Auswahltests hängenbleiben, aber es würden immer genug übrig bleiben, da bin ich mir sicher. Zuvor würde man sicher noch einige Tests in speziellen Simualtionen absolvieren müssen, und in Siedlungen, die derjenigen auf der neuen Welt ähneln, bevor man das OK von denen bekommt, die zu sieben und auszuwählen haben...

@wolf359

wolf359 schrieb: bin mir ziemlich sicher, das wir zu allen Zeiten (in der Gegenwart, wie in jeder möglichen Zukunft) immer mindestens 50 Menschen beisammen bekommen werden, die einen so großen Schritt wagen wollen,

zählst du dich dazu? würdest du auch zu diesemn 50 personen gehören wollen?

@Outsider

Nein...
Es gäbe vielleicht irgendein obskures Szenario, das es erlauben würde, mich zu den "Auserwählten" zu zählen (sei es nun freiwillig oder unfreiwillig...), aber nach allgemeinen Überlegungen und Richtlinien gäbe es ganz bestimmt bessere Kandidaten als mich. Da muß man schon realistisch sein. Wenn die Auswahl aus Tausenden mehr oder weniger hoch trainierten Wissenschaftlern getroffen wird, dann wäre ich bestimmt nicht die erste Wahl. Eine solche Reise mitzumachen wäre vielleicht eine interessante Angelegenheit, aber es stellt sich die Frage, ob man nach Ablauf einer bestimmten Frist wieder zurück könnte oder ob die Tür zur Erde für immer zugeschlagen wäre. Und es stellt stellt sich auch die Frage, in welchem Zustand die Erde wäre. Vielleicht gäbe es ein widerum obskures Szenario, in dem ich mich entscheiden müsste, ob ich mich heimlich an Bord des Raumschiffs schleiche, das die wenigen Auserwählten in eine ferne Welt trägt, oder ob ich die womöglich "letzte Party" auf einer sterbenden Erde mit den Zurückgebliebenen feiern würde...

Vielleicht könnte man auch einige Normalsterbliche zu solch einer Reise mitnehmen, einfach um der Bevölkerung zu zeigen, das man auch an sie gedacht hat, und man sie vielleicht irgendwann nachholen würde, auch wenn das in Wirklichkeit nie vorgesehen wäre. Es hätte einen Beruhigungseffekt, wenn man einige "Quotennormalos" mit ins Auswandererschiff nimmt, auch wenn sie strenggenommen keinen unmittelbaren Nutzen für die Kolonie hätten, da ihnen die Ausbildung und vielleicht auch die Gesundheit fehlt. Sie wären eher eine moralische Nutzlast für die daheimgebliebenen, als eine für den Aufbau der Kolonie nützliche Gruppierung. Aber sie könnten Unruhen vermeiden helfen, bis das letzte Schiff unweigerlich und unumkehrbar die Erde verlassen und die daheimgebliebenen ihrem Schicksal überlassen würde...

Vielleicht ein wenig hässlich gedacht...

Am besten befürworte ich die Kommentare über die Nordamerikanischen Ureinwohner

Unsere Europäischen Ureinwohner mit ihren Naturkenntnissen wurden weitgehend von der Inquisition ausgerottet - desshalb auch keine Religionsbücher mit nehmen,
- aber die Bittere Wahrheit ist auch - dass unsere Pharmaindustrie Heilkräuter als Medizin patentieren lässt und eine Kräuterfrau die um 1900 Praktiziert hatte - dasshalb heute Per Gesetz Dauergast in einer JVA wäre .

@Jacy26
schreibt wirklich hier am besten , was haben die Indianer zum Lagerumzug mitgenommen - was sie tragen konnten
Planetenbesiedlung am besten unter der Vorgabe , jeder nimmt das mit was er braucht und tragen kann .
alles andere ist unnötig .

@EL

Ich habe auch schon von Genpatenten auf natürlich gewachsene Pflanzen gehört, man stelle sich einmal vor, wohin das führen könnte. Man müsste vielleicht irgendwann erst einmal eine Patentgebühr zahlen, bevor man ein Kraut nutzen könnte, das es schon seit Jahrtausenden gibt. Solche Patente hätten auf einer neuen Welt aber keine Gültigkeit, man würde einfach alles nutzen, was da kreucht und fleucht, und was der Kolonie zum Überleben dienlich sein könnte. Es sei denn, ein großes Pharmaunternehmen wäre der Hauptsponsor für die Kolonie, dann könnte man schon das Problem haben, für die Produkte aus der "neuen Welt", auf der Erde eine Lizengebühr zahlen zu müssen, jedenfalls solange noch ein Kontakt besteht...