Gedankenexperiment - Chirurg

Demandred schrieb:Der Darwinismus sagt nein,
die 5 Schwachen sterben, der eine Starke überlebt.

Ja, da hast du Recht. Das besagt der Darwinismus. Aber hier ist deine moralisch/ethische Einschätzung gefordet.

@KittyMambo

Das sind weitere Fragen, die sich darauf ergeben, aber keine Antwort. ;) Dies ist ein philosophisches Gedankenexperiment, man darf weitere Fragen aufwerfen, die Antwort muss sich aber auf das Szenarion beziehen, ohne noch etwas einzubinden.

@all

So anspruchsvoll die Frage, dass ich das alles noch erklären muss?^^

@Aldaris
Ich hab darwinistische Tendenzen und da das hier ja rein hypothetisch ist, richte ich mich da ganz nach diesen. ^^

@Aldaris
na dann leg mal los und gib mal deine gedanken dazu preis.

@Aldaris

Nein.

Es sei denn es bestünde eine moralische Abwertungsmöglichkeit des potentiellen Spenders, etwa wenn er ein Mörder oder Vergewaltiger wäre, dann ja.

Jedes Leben ist einzigartig. Niemand darf einen anderen Menschen töten, auch nicht wenn er damit anderen helfen könnte. In einem freien Land wie unserem, schon gar nicht. Man sollte daher wie üblich die Organe von kürzlich verstorbenen Personen transplantieren, sofern dieser auch damit einverstanden gewesen wäre.

was ist das für eine frage? Natürlich darf er ihn nicht töten.
Also erledigt sich das somit. Egal welche meinungen dazu geäußert werden. Töten ist nicht drin.

Der Chirurg hat kein Recht dazu, anderen das Leben zu nehmen. Das wäre Mord und auch wenn 5 Leben mehr wert sind als eines, kann man das nicht in Relation zueinander setzen.

Totaler Quatsch, Mord ist Mord.

Nein darf er nicht.

Anders gefragt wer hier würde sich freiwillig melden zu sterben um fünf Leben zu retten. Wohl gemerkt fünf fremde Leben.
Angenommen mir würde jemand sagen du mußt nun sterben, damit fünf Menschen weiterleben können, wo kämen wir da hin...
Wenn man nach diesen Gesichtspunkten verfährt, würde die Ordnung auf dieser Welt enorm ins Wanken kommen.

@KittyMambo

Ich denke, es ist in Anbetracht dieses Szenarios festzuhalten, dass man die Möglichkeit besitzt, 5 Menschenleben zu retten. Unabhängig davon, wer diese Menschen sind und was sie mit ihrem neu-geschenkten Leben anstellen, tauscht man 1 gegen 5 Leben. Rein rational betrachtet, sollten 5 Leben mehr wert sein als eines.

Moralisch gesehen stellt sich jetzt aber die Frage, ob ich einen Menschen (gegen seinen Willen) töten darf, um 5 Menschen eine "zweite Chance" zu geben. Nach unserer öffentlichen Normen und Werten wohl eher nicht. Aber stell dir vor, durch diese Transplantationen wird es 5 Menschen ermöglicht eine Familie zu gründen, stell dir vor, diese Menschen könnten, ich betone "könnten" allesamt Kinder sein und die gesunde Person ist ein älterer Herr in den besten Jahren. Im Endeffekt ergibt sich doch daraus die tiefgründigere Frage: Zugunsten wieviel Menschen, sollte/darf man einen/mehrere Menschen opfern? Und auch wenn man sie dabei töten muss, gibt es eine moralische Grenze?

Wir schicken Menschen in den Krieg zugunsten unseres eigenen Lebens. Ist das etwas anderes? Jein. Es wird bloß nicht so direkt so aufgefasst, wie dieses Szenario, was ich hier dargestellt hab.

Puschelhasi schrieb:Es sei denn es bestünde eine moralische Abwertungsmöglichkeit des potentiellen Spenders

Moralische Abwertungsmöglichkeit. Gutes Stichwort. Liegt das doch auch im Auge des Betrachters. So würdest du vermutlich "Ja" sagen, wenn einer deiner Familienmitglieder ein Spenderorgan nötig hätte. Wärest du dann damit einverstanden, jemanden umzunieten, bei gleicher Berücksichtigung, dass auch vier weitere Erkrankte ein entsprechendes Organ erhalten würden? Es würde dir sicherlich deutlich leichter fallen. ;)

Aber meines Wissens melden sich Soldaten freiwillig...

@cavalera

Ja, deshalb ja das "Jein". ;)

@Aldaris

Hypotetisch nein, ich denke niemand in meiner Familie würde wollen, dass er/sie aufgrund so einer Tat überlebt.

Insofern würde ich das Verneinen.

Das Grundproblem ist übrigens: Ist 'Sterben lassen' besser als 'Töten'? Dem Verfasser nach.

Nur noch als Ergänzung

@Aldaris

Wer nicht an das Schicksal glaubt, der könnte auf solche Abwägungen kommen, das kann sein.

@Puschelhasi

Glaubst du an das Schicksal? :)

@Aldaris

Ich habe gelernt dem Schicksal einiges zuzutrauen ja durchaus.

@Puschelhasi

Das ist auf jeden Fall schon mal ein guter Ansatz. Könnten sich an dieser Frage schon die Geister scheiden, je nach dem ob sie an das (ein) Schicksal glauben, oder eher dem "Zufall" zugeneigt sind.

Ursache und Wirkung, die 5 Kranken sind krank, das hat etwas schicksalhaftes, während der potentielle Spender/Opfer ja damit nichts zu tun hat.

Insofern ist das eine Frage ob man den Tod als etwas schicksalhaftes anerkennt, da er sowieso unausweichlich ist und seine Moral behält, oder ob man quasi für einen ungewissen Zeitgewinn seine Moral verkauft.
@Aldaris