Existenz eines Geräusches

Nichts ist so wie es scheint... Jeder nimmt die Welt auf seine Weise wahr. :D

Das sind ein paar klasse Beiträge hier. Vielen Dank.

poipoi,

Ich finde deine Definitionen sehr logisch und nachvollziehbar.

Ich bin der Meinung, ein Geräusch existiert nur dann nicht, wenn es sich in einem Vakuum befindet. Da sind ja dann eigentlich "keine" Teilchen mehr, über das sich die Schallwelle ausbreiten könnte.

Man kann ja auch ein Reh in die Nähe des Baumes stellen und beobachten....wenn es die Ohren spitzt und sich umschaut, dann war wohl ein Geräusch da obwohl man es selber nich gehört hat.

Das ist doch die uralte Frage danach, ob es die Objektivität, losgelöst von jeglicher subjektiver Wahrnehmung gibt.

Wir wissen es nicht.

Auch Schallwellen brauchen jemanden, der sie misst, interpretiert, definiert.

Ums mal auf den Punkt zu bringen.
Erst in dem Moment, in dem etwas ge-messen (Messgerät) bzw. wahrgenommen (Sinne) wird, wird es auch definiert und damit existent.
Der Sender braucht den Empfänger, um die Existenz zu bestätigen, da der Sender den Empfänger braucht, um Sender sein zu können.

Es ist sogar so, dass die Messmethode das Ergebnis entscheidend beeinflusst, siehe Doppelspaltexperiment.
Deswegen kann eine Schneeflocke im Auge des Betrachters auch ein unfassbares Wunderwerk sein, das weit mehr aussagen kann, als nur Eiskristall zu sein. Oder die Verästelung des Baumstammes oder ein fallendes Blatt oder oder oder ... Lyrik kann uns das wunderbar verdeutlichen, da der Poet den Dingen ganz neue Sinnzusammenhänge geben kann, die uns vorher nicht aufgefallen waren. "Die Blätter fallen, fallen wie von weit, als welkten in den Himmeln ferne Gärten [...]" (Rainer Maria Rilke)

Mit anderen Worten, wenn sich kein einziges Lebenwesen und kein Mikrofon in der Nähe des umfallenden Baumes befände, gäbe es kein objektiv und subjektiv erfassbares Geräusch.

philomela schrieb:Mit anderen Worten, wenn sich kein einziges Lebenwesen und kein Mikrofon in der Nähe des umfallenden Baumes befände, gäbe es kein objektiv und subjektiv erfassbares Geräusch.

Richtig, davon ausgehend drängt sich natürlich die spannende Frage auf, ob es überhaupt eine Welt ohne Wahrnehmung gibt.

Ich glaube jetzt sind wir an einem Punkt angekommen, wo man endlos diskutieren könnte... :D

Denn, wie will man das beurteilen können, ob es überhaupt eine Welt ohne Wahrnehmung gäbe? Sobald man etwas wahr nimmt, ist die Frage schon fast wieder hinfällig. Ausser man geht davon aus, dass die Wahrnehmung keine Wahrnehmung von etwas äusserem ist, sondern eine eigene, der inneren Welt und es ansonsten keine gibt. Wenn man nichts wahr nimmt, kann man sie eigentlich nicht beantworten, weil man ja nicht weiß, ob da etwas ist, was man nicht wahr nehmen kann. Aber für den Nichtwahrnehmenden ist da natürlich dann auch nichts...

Wahrnehmung ist an den Körper gebunden, ohne Körper keine Wahrnehmung. Das Problem dabei ist, dass die Welt schon vor unserer Wahrnehmung da war und sich zuerst formte, dann langsam abkühlte, Kleinstlebewesen, Pflanzen, Athmosphäre etc. Diese Dinge sind, nach aktuellem Forschungsstand, geschehen, auch ohne, dass Lebewesen anwesend waren. Nun dürfen wir nicht den Fehler machen, zu meinen, nur durch die Lebewesen gäbe es etwas, denn es ist genau anders herum, zuerst gab es die Umwelt, dann die Lebewesen. Es sei denn, die Erde selbst hätte sich anhand ihrer "Wahrnehmung" und Wechselwirkung mit dem All entwickelt.

@philomela Die Frage, ob eine Welt ausserhalb bzw. ohne ein wahrnehmendes Bewusstsein existiert, und wie sie beschaffen ist, versuchst du mit Begriffen zu beantworten, die eben jenem Bewusstsein entspringen, dem aber eine Erkenntnis genau darüber verwehrt ist. Oder anders formuliert, du sagst, die Welt war auch ohne wahrnehmende Lebewesen im Prinzip genau so, wie wir sie erleben. Unser "Erleben" beschränkt sich aber auf unser eingeschränktes Sensorium zu dem ich das Gehirn mitzähle. Selbstverständlich ist die Welt aber wesentlich komplexer, als wir sie wahrnehmen können. Man könnte sogar sagen, dass unsere Sinne, und auch die Kapazität unseres Gehirnes, gegenüber der Komplexität des Kosmos geradezu lächerlich beschränkt sind.

Erst in dem Moment, in dem etwas ge-messen bzw. wahrgenommen wird, wird es auch definiert und damit existent.

Wahrnehmung ist an den Körper gebunden, ohne Körper keine Wahrnehmung.

Es sei denn, die Erde selbst hätte sich anhand ihrer "Wahrnehmung" und Wechselwirkung mit dem All entwickelt.

Hältst Du das für möglich?@Poipoi