Angst allein im Wald

Guten Abend zusammen,

ich möchte euch jetzt mal ein Problem schildern und hoffe ihr könnt mir helfen, mich beruhigen oder einfach nur eigene Erfahrungen schildern.

Also, ich wohne in der Nähe von Koblenz umgeben von Wiesen, Wäldern, Burgruinen und viel Natur.

Mein Heimatort von oben, damit ihr euch ein Bild machen könnt:



Alles lädt zum spazieren gehen und wandern ein, aber da kommt mein Problem, ich habe furchtbare Angst alleine in den Wald zu gehen. Ich möchte so gern mal eine längere Wanderung machen, aber die Angst hindert mich loszuziehen. Ja ich weiß, ich könnte ja auch einfach die Straßen lang spazieren, aber das ist eben nicht das selbe wie ein schöner Waldspaziergang. Wenn mein Mann mit dabei ist habe ich keinerlei Ängste, aber sobald ich allein bin zucke ich bei jedem knacken zusammen "Was war das? Ein Wildschwein? Ein anderes großes Tier? Vergewaltiger? Axtschwingender Massenmörder?"
Sowas z.B. sieht wunderschön und idyllisch aus, aber ich könnte mich nicht überwinden da lang zu laufen.



Nun frage ich euch wie geht ihr mit sowas um? Was könnt ihr mir empfehlen gegen die Angst? Habt ihr vielleicht selber Angst in so einer Situation?

Ich weiß es mag für viele hier lächerlich klingen, aber ich wende mich voller Vertrauen an euch und hoffe ihr lacht mich nicht zu sehr aus :|

@BlackPearl

Das unangenehme als Frau alleine im Wald finde ich die anderen Menschen. Kann nachvollziehen, dass Du Dich unwohl fühlst, denn so ganz ohne ist es in einsamen und uneinsichtigen Waldstücken tatsächlich nicht. Vielleicht kannst Du Dir ja einen großen Hund leihen zum spazieren gehen - in der Nachbarschaft, aus dem Tierheim o.ä.?

meistens hilft es etwas dabeizuhaben was einem Sicherheit gibt. in deinem fall also, da du überall eine bedrohung befürchten könntest ein messer, pfefferspray oder einen gehstock. wenn du einen hund hast kannst du denn auch mitnehmen.

es gibt alle möglichen ängste,brauchst dich nicht zu schämen.

mein rat ,erst zu deinem hausarzt,dann eventuell therapie,und medikamente.

oder halt konfrontation-therapie mit nem guten freund oder so, langsam immer weiter reingehen.

@canuma

Medikamente, weil man Angst alleine im Wald hat? Ist das Dein Ernst?

canuma schrieb:mein rat ,erst zu deinem hausarzt,dann eventuell therapie,und medikamente.

Naja, das wäre nun wirklich mit Kanonen auf Spatzen geschossen ;) Trotzdem Danke.

@-ripper-
Schlüssel reicht auch. ;)

@BlackPearl
Versuch es doch zu üben, indem du dich der Angst stellst. Vielleicht kann dir dein Mann auf halber Strecke entgegenkommen, und du übst es Stück für Stück.
Ich kann das gut verstehen, ich hab extrem Flugangst. Und obwohl ich ja weiß, dass das Flugzeug wahrscheinlich nicht abstürzen wird ist die Angst da, und ich hasse dieses Gefühl den ganzen Flug über. Ich vermeide es, und das hilft mir gar nicht. ;/

@BlackPearl

BlackPearl schrieb: "Was war das? Ein Wildschwein? Ein anderes großes Tier? Vergewaltiger? Axtschwingender Massenmörder?"

Die 2 Letztgenannten können dir auch auf einer gut frequentierten Straße begegnen.

Mach dir das bewusst... und dann klappt das irgendwann.

ich meinte eventuell.

hast du sonst noch ängste oder so?

Weisst du was helfen könnte?

Wenn du nur einmal in der Nacht einen Wald Spaziergang machst, wirst du zwar viel mehr Angst haben aber ein Tag später wirst du dann nie wieder in deinem Leben Angst haben, tagsüber im Wald spazieren zu gehen.

@canuma

Jeder Mensch hat Ängste, trotzdem würde ich nicht zu einem Arzt gehen deshalb. Es schränkt mich ja nun nicht total in meiner Lebensqualität ein.

SagopaKajmer schrieb:Weisst du was helfen könnte?

Wenn du nur einmal in der Nacht einen Wald Spaziergang machst, wirst du zwar viel mehr Angst haben aber ein Tag später wirst du dann nie wieder in deinem Leben Angst haben, tagsüber im Wald spazieren zu gehen.

Ich glaube man würde mich dann erst am nächsten Tag als zusammengekauertes, sabberndes Bündel das seine eigenen Knie umarmt irgendwo im Wald finden :D Nein, das könnte ich nicht ^^

@BlackPearl
Jetzt stellt dir mal vor, dir geht es hier in Deutschland so. Wie müssen erst die Menschen in den USA denken, wenn sie durch Wälder laufen. Jede Minute kann da jeder x-beliebige mit ner Pumpgun aus de Gebüsch springen. Bei "Autopsie-Mysteriöse Todesfälle" zum Beispiel beschreiben die bei ähnlichen Fällen die schlimmsten Vorfälle und Morde.

Vielleicht hast du mal in deinem Leben "Blair Witch Project" gekuckt. Da campen Studenten im Wald und werden von irgendwas gestalkt und dann am Ende doch getötet.

Aber nur mal so, ich mag Wälder auch nicht, wenn ich allein da bin. Abends so oder so nicht.

Wir haben in meiner Heimatstadt ein Waldstück, sogar mehrere glaube ich. In einem campen oder haben gecampt Sinti und Roma. Oder halt da gewohnt und geschlafen. Aber die machen einem doch nix geh ich mal davon aus.

@BlackPearl

Dort, wo ich gebürtig herkomme sieht es so ähnlich aus und wenn ich allein daran denke, wie oft ich nachts betrunken durch den Wald gestolpert bin, weil ich das für Abkürzungen hielt, da waren teilweise nicht mal Wege :D.
Also nachvollziehen kann ich das nicht, aber ich finde den Vorschlag mit dem Hund super. Ich bin als Kind (und auch später natürlich) eig immer mit meinem Hund im Wald spazieren gegangen.

Hund funktionert leider nicht. Nachbarn haben keinen und das nächste Tierheim ist sehr weit weg. Ausserdem möchte ich beim wandern ja meine Ruhe haben und mich nicht auch noch um den Hund kümmern müssen. Hund fällt raus.

@BlackPearl

Step by Step. Geh häufiger in Gruppen in den Wald. Wenn Du dann mal allein gehst, dann geh 20 Meter rein, und dann geh wieder nach Hause. Ein weiteres mal 40 Meter. Und ab nach Hause. Und so weiter ;).

@Fuchs76
20 Meter ist doch affig! :D
Ich würd schon bißchen mehr zulassen.

@Fuchs76

Ich gehe ja oft mit meinem mann spazieren und habe keine Angst dabei. Wie soll man das erklären...wenn ich in den Wald gehe ist erstmal alles Ok und ich kann in Ruhe laufen, aber sobald ich etwas höre das ich nicht zuordnen kann kreisen sofort die Gedanken und ich muss zurück. Ich weiß ja das da nichts ist und mir nichts passieren kann, aber ich hatte als Kind mal ein Erlebnis und seit dem habe ich Angst. Ausserdem ist 20 Meter ja nun garnichts ;)

@BlackPearl

Angst, das ist ein Urinstinkt (kleiner Scherz zum Auflockern).

Diese Angst beschützt vor möglichen Gefahren. Angst lässt einen wachsamer werden, vorsichtiger, umsichtiger.
Also mach dir nix draus, meiner einer geht im Dunklen nicht gern in den Keller.

@Häresie

Kommt auf den Standpunkt an. Und ist auch nur ein Beispiel. Und bei Leuten, die mit heftigeren Angststörungen konfrontiert kann es einen ganzen Sommer dauern aus anfänglichen 50 Metern tagsüber auf offener Strasse wieder 200 bis 300 Meter zu machen...