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Sterbehilfe - ja oder nein?

995 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Seele, Sterbehilfe ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sterbehilfe - ja oder nein?

10.07.2024 um 15:23
@Füchschen
Endstadium Demenz ist immer schwer. Wirklich klar denken können Menschen dann nicht mehr.

Meine Großtante ist daran verstorben.
Alle wussten dass sie keine Maßnahmen wollte. Ihr 'sterben' hat sich hingezogen.
Erst hatte sie ein paar Tage nichts essen wollen nur ab und zu getrunken. Dann hat sie doch plötzlich wieder ein Stück Brot oder Obst oder iwas gegessen.
Oft wollte sie es nur haben und hat's zurecht geschnitten und nur angeguckt.
Wegnehmen durfte ihr das keiner. Uws... Das ging ich glaub 2 Jahre oder etwas länger..so.
Es hieß immer Tante S hat sich 'auf den Weg' gemacht. Und zum Schluss ging es ganz schnell.
Der Arzt gab ihr Morphiumpflaster damit sie keine zu starken Schmerzen spürt. Und über ein paar Tage dann schlief sie ein. Gott sei Dank!
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Grunde habe ich über den Tod entscheiden müssen. Das ist eine große Last. Der Betroffene tat so, als ob er keine Einsicht in seine Lage hätte oder er hatte sie wirklich nicht. Bei Demenz weiß man nicht, was ein Mensch wirklich denkt, der immer in seinem Leben den starken Mann markieren musste.

Der Nachteil unserer fortgeschrittenen Medizin ist, dass die Angehörigen letzten Endes entscheiden müssen. Der Körper - und eventuell auch der Geist - der Betroffenen hat schon längst entschieden, dass das Leben zu Ende ist.
Ja das ist sehr schwer zu entscheiden. Auch wenn es eigentlich klar war vorher.
Aber im letzten Moment hast du für ihn entschieden. Und das meine ich wirklich so. FÜR ihn. Das auch wirklich zu tun ist ein schwerer Schritt.
Das war auch in seinem Interesse denke ich, so wie ich den Text verstehe. Hoffe richtig.

Und Ja, der Körper baut ab. Die Organe stellen nach und nach die Versorgung ein. Da helfen auch noch soviele Sonden nicht.
Mit dem Geist ist das manchmal so ne Sache..
Manche alte und kranke und wollen gern sterben, aber der Körper hält trotz allem Leben fest.


Ich bin defintiv für die Sterbehilfe. Jeder sollte das ganz individuell entscheiden dürfen. Hier in DE ist das leider nicht erlaubt.

Es gibt Fälle wo Menschen planen sich mit einer Überdosis aus dem Leben zu verabschieden.
Das wird mit Familie geplant. Jeder weiß Bescheid.
Alles wird vorher besprochen.
Das finde ich iwie traurig. Denn diese Leute sterben allein.
Weil jeder der bei wäre, würde angeklagt wegen Unterlassener Hilfeleistung, bzw Beihilfe zum Sui..id.
Den genauen Terminus kenne ich da leider nicht.

Bei begleiteter Hilfe können Familie und Freunde dabei sein, sofern sie möchten und derjenige das auch möchte.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

10.07.2024 um 16:05
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Ich bin defintiv für die Sterbehilfe. Jeder sollte das ganz individuell entscheiden dürfen. Hier in DE ist das leider nicht erlaubt.

Es gibt Fälle wo Menschen planen sich mit einer Überdosis aus dem Leben zu verabschieden.
Das wird mit Familie geplant. Jeder weiß Bescheid.
Alles wird vorher besprochen.
Das finde ich iwie traurig. Denn diese Leute sterben allein.
Weil jeder der bei wäre, würde angeklagt wegen Unterlassener Hilfeleistung, bzw Beihilfe zum Sui..id.
Den genauen Terminus kenne ich da leider nicht.
Solch einen Fall kenne ich auch; ein junger, unheilbar kranker Mensch bei dem Palliativmedizin nicht mehr eine für ihn akzeptable Lebensqualität herstellen konnte.
Derjenige starb alleine. Und hatte bewusst seine engste Angehörige (Verlobte) nicht informiert wann er sein Leben beenden wird (sie wusste nur vage dass es für ihn in Frage kommt) - um sie vor einer Anklage wegen unterlassener Hilfeleistung zu schützen.
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Weil jeder der bei wäre, würde angeklagt wegen Unterlassener Hilfeleistung, bzw Beihilfe zum Sui..id.
Den genauen Terminus kenne ich da leider nicht.
Auch bei Sterbehilfevereinen in der Schweiz ging (geht?) die Person die die Sterbehilfe vorbereitet aus dem Raum bevor die sterbewillige Person die Medikamente einnimmt, und betritt den Raum für Stunden nicht mehr. (Ob es sich mittlerweile geändert hat weiß ich nicht. Quelle: (Mittlerweile auf diese Art und Weise verstorbene) gute Freunde im Alter meiner Großeltern, die schon lange vor ihrem Tod planten "wenn's mal soweit ist, in die Schweiz zu fahren".)
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Bei begleiteter Hilfe können Familie und Freunde dabei sein, sofern sie möchten und derjenige das auch möchte.
Ganz richtig.
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Deshalb nehme ich in Kauf manchmal mehr Schmerzen zu haben, und nicht nur noch zu schlafen. Das ist aber auch sehr knifflig und eine individuelle Sache.
Kann ich sehr gut nachvollziehen!
Der Vergleich mag hinken wie sonstwas, aber hatte selbst schon aus dem Grund Schmerzmittel lieber niedriger dosiert - "hinken", weil in der Situation absehbar war dass ich wieder wenigstens weitestgehend gesund werden würde, aber es ging auch um schwere Schmerzmittel.
Bewusst wahrnehmen, entscheiden können ist mir extrem wichtig. Sollte das einmal nicht mehr gegeben sein, auch nicht über Umwege (z.B. technische Hilfen zur Kommunikation) käme für mich klar Sterbehilfe in Frage.
Zudem: Ich persönlich möchte auch nicht einen Aufwand, ohne es zu wollen weiter am Leben erhalten zu werden, verursachen wollen.

(Damit das nicht falsch verstanden wird: Ich möchte nicht dass mein (!) in so einem Fall nicht mehr wahrnehmungsfähiger, leidender Körper weiter gepflegt wird. Das ist keine Aussage über andere Menschen, über deren Lebensqualität, "lebenswertes Leben" oder dergleichen. Alleinig über mich und was ich möchte dass in so einem Fall mit mir passiert.
Ferner ist es auch nicht der Fall dass ich es als einen unnötigen, mir nicht zustehenden Aufwand ansehen würde, wenn mir medizinische Hilfe zuteil wird - ich nehme diese an, ich habe diese schon angenommen und ich bin enorm (!) froh darum dass es diese gibt. Ich finde nur für mich dass nicht alles das man ggf. tun könnte an mir durchgeführt werden muss, v.a. wenn einfach keine Lebensqualität mehr da wäre.)
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Meine Großtante ist daran verstorben.
Meine Großmutter auch. (Ob Sterbehilfe für sie in Frage gekommen wäre, weiß ich nicht. Abschätzbar - Generation, Religiosität, Äußerungen - wohl nein.)
Mit am traurigsten - neben ihren Ängsten, verursacht dadurch Dinge einfach nicht mehr einschätzen zu können - fand ich, dass das Thema Demenz versucht wurde totzuschweigen und dadurch Hilfen schlichtweg unterblieben sind, rückblickend.
(Ich selbst war damals noch zu jung um mehr zu tun als zu appellieren - hatte immerhin versucht auf Pflegeschulungen, Hilfsmittel etc. hinzuweisen die die Pflege vereinfachen und evl. noch etwas Lebensqualität und Würde hätten schenken können.)


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Sterbehilfe - ja oder nein?

10.07.2024 um 19:01
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Denn diese Leute sterben allein.
Weil jeder der bei wäre, würde angeklagt wegen Unterlassener Hilfeleistung, bzw Beihilfe zum Sui..id.
Den genauen Terminus kenne ich da leider nicht.
Das wäre mir egal. Wenn diese Person wollte, dass ich dabei bin, würde ich es tun. Nach dem Ende könnte ich immer noch gehen. Wer sollte mir beweisen, dass ich dabei war?


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Sterbehilfe - ja oder nein?

10.07.2024 um 19:03
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Aber im letzten Moment hast du für ihn entschieden. Und das meine ich wirklich so. FÜR ihn. Das auch wirklich zu tun ist ein schwerer Schritt.
Das war auch in seinem Interesse denke ich, so wie ich den Text verstehe. Hoffe richtig.
Ja, es war richtig. Vielleicht hatte er vorher schon sterben wollen und das Essen und Trinken verweigert. Wir aber dachten, dass wegen Personalmangel und Corona sich nicht so sehr um ihn im Pflegeheim gekümmert wurde und das Essen nicht angereicht und auch beim Trinken nicht genug geholfen wurde. Das dauert nämlich sehr lang bei Demenz.

Sterbefasten ist die einzige Möglichkeit, sich selbst das Leben zu nehmen hier in Deutschland. Darüber zu sprechen war mit dem Betroffenen nicht möglich.

Überhaupt ist alles im sehr hohen Alter nicht so einfach. Wer über 90 ist, der wird bei Oberschenkelhalsbruch nur mit örtlicher Betäubung operiert, weil der Körper die volle Betäubung nicht mehr verkraftet. Ich fragte: „Und was ist, wenn er zittert?“ Antwort: „Dann wird er festgehalten.“

Nach zwei Oberschenkelhalsbrüchen mit anschließenden Operationen innerhalb eines halben Jahres, war dann nur noch Bettlägerigkeit möglich. Alles weitere erzähle ich hier nicht; es ist ein Elend.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

10.07.2024 um 19:42
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Das wäre mir egal. Wenn diese Person wollte, dass ich dabei bin, würde ich es tun. Nach dem Ende könnte ich immer noch gehen. Wer sollte mir beweisen, dass ich dabei war?
Mir wäre diese Person dabei auch wichtiger.

Manchmal ist die Entscheidung aber nicht so einfach: Beispielsweise, es gibt noch andere Menschen für die man sorgt. Ich habe zwar keine Kinder, manche Menschen die einen todkranken Menschen kennen und begleiten aber schon. Will man jetzt z.B. dass die Kinder nicht nur ohne das eine Elternteil aufwachsen (das stirbt) sondern auch ohne das andere (das im Gefängnis sitzt)?
Wie ich hier entscheiden würde - als Mensch der Verantwortung extrem wichtig findet und so z.B. dem Partner absolut beistehen würde, aber auch die (hypothetischen) Kinder die schon am Verlust des einen Elternteils zu knabbern hätten definitiv nicht noch mehr belasten möchte.

Oder auch, von mir genannter Fall: Der todkranke Mensch nimmt einem die Entscheidung schon ab und nennt einem gar nicht wann und wo er sein Leben beenden wird. Nicht unbedingt weil man wirklich niemanden dabei haben möchte, sondern um den Angehörigen zu schützen.


Beweisen: Es gäbe hier viele Möglichkeiten, insbesondere wenn die Person nicht unmittelbar "sanft einschläft".


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Sterbehilfe - ja oder nein?

10.07.2024 um 19:47
@Photographer73
Ich würd auch da bleiben. Aber die Leute selber möchten ja keinen in Schwierigkeiten bringen.

@Füchschen
Örtlich betäubt?? Ernsthaft? 😖 Das ist ja furchtbar.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

10.07.2024 um 20:16
Ich kann die Sterbehilfe nur befürworten. Es ist eine sehr individuelle Entscheidung, die sicher gut überlegt ist von dem der sich dafür entscheidet. Und es hilft Schwerkranken, denn man weiß, ich kann und will alles ertragen, aber ich muss es nicht wenn es nicht mehr geht. Für mich wäre das ein beruhigender Gedanke.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

10.07.2024 um 21:58
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Örtlich betäubt?? Ernsthaft? 😖 Das ist ja furchtbar.
Ja, ich dachte, ich höre nicht richtig, als die Ärztin, Anästhesistin, das sagte und hatte noch mal extra nachgefragt. Da muss man dann für den Betroffenen innerhalb von Sekunden eine Entscheidung treffen, ob er eine schwere Operation nur mit örtlicher Betäubung haben soll. Wenn ich darauf bestanden hätte, dass er eine Vollnarkose bekommt, wäre das (vielleicht) sein Todesurteil gewesen. Wer möchte schon ein Todesurteil treffen? Die Anästhesistin konnte es jedenfalls nicht verantworten.
Zitat von RetsiemfohRetsiemfoh schrieb:Und es hilft Schwerkranken, denn man weiß, ich kann und will alles ertragen, aber ich muss es nicht wenn es nicht mehr geht. Für mich wäre das ein beruhigender Gedanke.
Genauso geht es mir auch.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

12.07.2024 um 11:41
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Denn diese Leute sterben allein.
Weil jeder der bei wäre, würde angeklagt wegen Unterlassener Hilfeleistung, bzw Beihilfe zum Sui..id.
Den genauen Terminus kenne ich da leider nicht.
Hast du hierfür eine seriöse Quelle?
Beispielsweise beim assistierten Suizid (Arzt stellt Präparat und Infusionszugang zur Verfügung, Patient öffnet Zugang selbständig) ist eine Anwesenheit durch Angehörige nicht verboten und sie machen sich auch nicht strafbar, denn selbst der anwesende Arzt macht sich nicht der Unterlassung verantwortlich, wenn er bei Eintritt der Bewusstlosigkeit keine Rettungsmaßnahmen einleitet.
Und da in D der Suizid keine Straftat darstellt, kann es hier auch keine strafbewehrte Beihilfe geben.
Der BGH hat ein Grundsatzurteil zur Sterbebegleitung getroffen: Ein Arzt ist nicht dazu verpflichtet, Patienten nach einem Suizidversuch das Leben zu retten. Zumindest, wenn die Entscheidung zum Sterben freiwillig und bewusst getroffen wurde.
Quelle:
https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/bgh-5-str-132-18-393-18-aerzte-freigesprochen-hilfe-suizid-unterlassene-hilfeleistung-patientenwillen/


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Sterbehilfe - ja oder nein?

12.07.2024 um 13:57
Zitat von FlaneurFlaneur schrieb am 09.07.2024:Ich lebe sehr gerne und habe einfach Angst zu sterben
Ja, Sterben ist ein Abenteuer, das nicht geplant werden kann. Ich glaube, man wächst da so rein, wenn es wirklich so weit ist. Also, Du kannst Angst haben, musst es aber nicht. Nur kein Stress!


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Sterbehilfe - ja oder nein?

12.07.2024 um 15:59
@Hanne_Lore
Hatte das in nem Bericht gesehen. Die Frau war sehr krank. Heilung nicht möglich. Sie hatte noch 2 Familienfeiern um sich zu verabschieden.
Alles wurde mit Kindern besprochen.
Sie nahm dann alleine eine Überdosis.
Der Familienanwalt hat davon abgeraten jemanden dabei zu haben da sonst Strafanzeige gestellt wird.

Ok.. lese in deinem Link das Gesetzt ist von 2019.
Der Bericht war von voher.
Aber die Ärzte musste auch erst freigesprochen werden. So eindeutig war's ja vorher nicht.
Danke für den Link.
Man beschäftigt sich ja nun nicht täglich mit sowas.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

12.07.2024 um 18:01
Mittlerweile sind nach offiziellen Schätzungen bisher etwa 108 Milliarden Menschen gestorben, alle 108 Milliarden waren damit erfolgreich.
Klingt zwar etwas zynisch, aber wenn es etwas gibt, das extrem Mainstream ist, dann ist es Sterben.
Je älter ich werde, desto weniger glaube ich, dass ich vor etwas Angst haben sollte, das so viele Leute vor mir erfolgreich hinter sich gebracht haben.
Ich bin damit nur eine von vielen.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

12.07.2024 um 18:19
Definitiv JA! Man sollte sogar soweit gehen dies in der medizinischen Verfügung eintragen zu lassen, falls man in einen Zustand verfällt in dem man seinen Wunsch nicht mehr äussern kann.

Ich halte es schlicht für Angst und Ignoranz wenn man seine Angehörigen lieber leiden sieht als ihren Wunsch zu folgen. Es ist ja gerade die Familie die da dann gerne interveniert. Allein aus Eigennutz, für nen Monat mehr mit der Person, als aus Liebe und Verständnis. Natürlich ist es schwer jemanden so gehen zu lassen und die Entscheidung zu akzeptieren. Absolut und vor allem eine echte seelische Belastung. Aber der Wille des Patienten sollte Vorrang haben.

Man muss sich nur mal selbst vor Augen führen wie man in der oder der Situation, als Betroffener Patient, empfinden würde. Welche Perspektiven man sich selbst gibt und was man vom Leben erwartet. Natürlich kommen die einen mit einer Erkrankung und deren Folgen besser klar als andere. Aber das gibt keinem das Recht über das Leben eines anderen zu entscheiden oder ihn zum leben zu zwingen. Jeder allein hat für sich zu entscheiden.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

12.07.2024 um 19:42
Zitat von PusemuckelPusemuckel schrieb:Klingt zwar etwas zynisch, aber wenn es etwas gibt, das extrem Mainstream ist, dann ist es Sterben.
Je älter ich werde, desto weniger glaube ich, dass ich vor etwas Angst haben sollte, das so viele Leute vor mir erfolgreich hinter sich gebracht haben.
Vor dem Tod habe ich keine Angst, vor dem Sterben aber schon. Da ich nicht weiß wann es passiert, wie es passiert, und ob es mit Leid und Schmerz verbunden sein wird. Ich könnte irgendwann eines natürlichen Todes sterben, aber genauso auch jederzeit schwer erkranken, verunfallen, oder einem Verbrechen zum Opfer fallen.

Daher habe ich mich schon vor Jahren um eine Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht gekümmert. Damit ich im Zweifelsfall nicht durch Maschinen noch künstlich am Leben gehalten werde. Und ich bin definitiv pro Sterbehilfe.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

15.07.2024 um 12:01
Zitat von zaramandazaramanda schrieb:Man beschäftigt sich ja nun nicht täglich mit sowas.
Deshalb hatte ich ja nachgefragt, es hätte ja sein können, dass deine Quelle aktueller ist und es eine Rolle rückwärts gab.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

15.07.2024 um 14:58
@Hanne_Lore
Na zum Glück nicht. Immer gut wissen. Danke


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Sterbehilfe - ja oder nein?

29.07.2024 um 16:45
Ja.
Ein Fam.-Mitglied ist schwerst erkrankt.
Leiden verlängern oder verkürzen, diese Option sollte jeder für sich rechtzeitig festlegen dürfen.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

07.08.2024 um 13:13
Sterbehilfe ist ein sensibles Thema. Ich denke, dass Menschen das Recht haben sollten, ihr Leben selbstbestimmt zu beenden, besonders bei unerträglichem Leid. Es braucht jedoch klare Regelungen, um Missbrauch zu verhindern. Gesellschaftlich gibt es unterschiedliche Meinungen, die respektvoll diskutiert werden sollten, um die Würde und Rechte aller zu wahren.


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Sterbehilfe - ja oder nein?

10.08.2024 um 22:19
Zitat von HolzmanHolzman schrieb am 07.08.2024:Sterbehilfe ist ein sensibles Thema. Ich denke, dass Menschen das Recht haben sollten, ihr Leben selbstbestimmt zu beenden, besonders bei unerträglichem Leid. Es braucht jedoch klare Regelungen, um Missbrauch zu verhindern.
Da würde es schwierig werden. Erfundene, aber realistische Szenarien: Frau rutscht nach Geburt des Kindes in eine Wochenbettdepression, hält sich für eine unfähige Mutter, ist mit dem Kind überfordert und beschließt, dass sie sterben möchte, da sie nicht daran glaubt, dass es ihr jemals wieder besser geht (Teil des Krankheitsibldes).

Oder: Oma Hilde, 84, stürzt schwer, bricht sich den Oberschenkelhals, ist danach nicht mehr mobil und muss ins Altenheim. Eigenanteil 2,800€. Sie hat nur eine kleine Rente, hängt an ihrem Haus, hat kaum Ersparnisse, möchte ihren Kinden nicht auf der Tasche liegen (Beerdigung) und fühlt sich moralisch verpflichtet, ihrem Leben nun ein Ende zu setzen.

Eine Bekannte von mir hat -bewusst- ein Kind mit Down Syndrom bekommen. Da gibt es schon (auch fremde) Leute, die sie ansprechen "SO ein Kind bekommt man doch heute nicht mehr!" und vorwurfsvoll sind, was das Kind die Gesellschaft kostet ... so etwas könnte da auch passieren.


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