@niggie Du hast "...immer nicht..." gesagt. xD >nie< schreibt sich doch leichter... -.-
Machen aber irgendwie viele in letzter Zeit...
:DZu Deiner und Billy's Unterhaltung:
Ich sehe es schon eher wie
@Billy73 und du sagst es ja selber:
niggie schrieb am 10.02.2012:aber ich kann mich doch in dem moment des handels dafür entscheiden, ob ich dem menschen nun hallo sage oder nicht. und das entsteht unbewusst. wie fühle ich mich gerade, bin ich gut gelaunt, oder gehts mir eher schlecht. ist die körperhaltung des ggü. freundlich und offen oder eher verschlossen. und spontan sage ich dann hallo. ich hab mich doch durch äußere faktoren, die auf mich einwirkten zu dieser tat entschieden.
Wo ist da der freie Wille?
Du machst selber deutlich, dass dein Handeln durch Einflüsse gesteuert wird, welche sich deinem Einfluss entziehen. Wie es dir geht und die Körperhaltung des anderen sind in deinem Beispiel die Punkte, die dein Handeln bestimmen.
Auf die Haltung der anderen Person hat dein Wille natürlich schonmal gar keinen Einfluss.
Und wie ist es mit deiner Laune? Hast du schlechte Laune, weil es dein Wille ist schlechte Laune zu haben und du dich frei dafür entschieden hast?
Nein, deine Laune wird von außen beeinflusst. Hätte Laune nur mit eigenem Willen zu tun, wer hätte dann noch schlechte Laune?
Also wird doch keiner der Punkte, welche dazu führen, dass Du "Hallo" sagst von deinem eigenen Willen beeinflusst. Es ist vorbestimmt, durch etliche Faktoren, die sich alle deiner eigenen Einflussnahme entziehen.
Außerdem widersprichst Du dir auch selbst indem du die Worte "unbewusst" und "spontan" in dem Zusammenhang benutzt.
Freier Wille setzt nämlich wie Du selber sagtest bewusst -sein vorraus.
Wenn Handeln aber durch UN -bewusste Vorgänge gesteuert wird, hat es aber eben nichts mit freiem Willen zu tun.
Du hast selbst den Unterschied erklärt indem Du den Vergleich zu Tieren benutzt hast.
Sie entscheiden sich nicht bewusst dafür etwas zu tun. Nein, sie nehmen nur Reize wahr und ihr Hirn gibt darauf Impulse raus, die das Tier zum Handeln bewegen, ohne dass dem Tier aber bewusst ist, woher dieser Impuls kommt.
Und der Mensch funktioniert zu einem sehr großen Teil eben auch noch genau so, wie man auch bei dem "Hallo sagen" Beispiel feststellen kann.
Fast alles was wir machen, machen wir aufgrund von unbewussten Impulsen...
Erst dann, wenn wir bewusst über etwas nachdenken und uns z.B fragen; "Was will ich jetzt tun?" und wenn unser Handeln nur durch die Antwort auf eine solche Frage beeinflusst wird, erst dann kann man überhaupt darüber nachdenken, von freien Willen zu sprechen.
Alles andere, was wir einfach spontan, auf Grund von unbewussten Impulsen tuen und auch alles, was wir ohne drüber nachzudenken auf Grund von bewussten Impulsen machen,
hat sowiso schonmal gar nichts mit freiem Willen zu tun, weil wir es ja einfach machen ohne uns bewusst die Frage zu stellen, ob wir das auch wirklich wollen und das ist eben dann nichts anderes als Tiere machen nur auf einem höheren Level.
Nun wirst du vieleicht sagen;
"Gut, dann ist vieles was wir machen eben doch nicht vom freien Willen beeinflusst (z.B ob wir hallo sagen oder nicht) , aber ich hab immernoch die Möglichkeit, gegen die Impulse zu arbeiten, welche mich im Alltag steuern, einfach indem ich eben nicht direkt spontan handel sondern erst bewusst darüber nachdenke, welche Impulse mich gerade leiten wollten und darüber, ob ich das denn wirklich will.
Wenn ich das mache, dann ist es doch mein freier Wille dem ich Folge und also nicht vorbestimmt. So könnte ich, nachdem ich aus unbewussten Gründen nicht Hallo gesagt habe, nochmal inne halten und mir bewusst machen, dass diese Handlung nur durch meine schlechte Laune und die Körperhaltung des Anderen zustande kam und ich ihn aber doch noch grüßen will."
Ja, da kann man sich dann tatsächlich über das Vorhandensein eines freien Willens unterhalten.
Allerdings gibt es auch da reichlich Anlass, jenes Vorhandensein anzuzweifeln.
Zum Beispiel das, was du hier geschrieben hast.
niggie schrieb:na zu einem: du kannst ja nur was auswerten, wenn du material in der vergangenheit gesammelt hast.
sprich deine persönlichkeit, dein jetziger charakter ist das ergebnis von den informationen, die du in der vergangeheit aufgenommen hattest.
So sehe ich das auch. Um genauer zu sein sehe ich es so, dass ein Mensch die Summe aus den Vorraussetzungen (Genen) und dem was er in seinem Leben wahrgenommen hat, ist.
Gehen wir unter Anbetracht dieser Erkenntnis wieder zu dem Beispiel, wo du inne hälst und aus vermeindlich freiem Willen doch grüßt.
Was ist es denn, was dich erst dazu bringt, dein Instinktives Verhalten nochmal bewusst zu überdenken und dich umzuentscheiden worauf hin du doch grüßt?
Also normaler Weise hättest du von unbewussten Impulsen geleitet entschieden, nicht zu grüßen, aber dann setzte dein Bewusstsein ein und du hast dich bewusst und willentlich umentschieden...
Aber wiso? Dein Unterbewusstsein (was ja auch zu dir gehört und auch in deinem Interesse handelt) wollte eigentlich was anderes und meistens gehst du dem auch ohne Fragen zu stellen nach. Warum in diesem Fall nicht?
Vieleicht, weil du einen Tag vorher in einem Forum mit jemandem geredet hast, der meinte, alles sei vorbestimmt und weil du das Gegenteilige beweisen willst.
Oder vieleicht, weil du schon öfter instinktiv an Leuten vorbei gegangen bist ohne zu grüßen und du es im Nachhinein oft bedauert hast...
Sprich, jeder Grund, aus welchem du nicht rein instinktiv handelst, ist darauf zurückzuführen, was du zuvor erlebt hast und wie du es mit deinen gegebenen Grundvorraussetzungen bewertet hast.
Was du aber im Leben an Informationen erhälst und was du erlebst, dafür kannst du nichts. Ebensowenig hast du Einfluss auf deine Gene, welche beeinflussen, wie du alles was dir widerfährt verarbeitest.
Bei der Entstehung der ersten Zellen im Mutterleib einer Frau sind schon alle Leistungsmerkmale vorbestimmt, welche das Endprodukt ausmachen, paralel dazu beginnen aber auch schon äußere Einflüsse dagegen zu arbeiten.
Wenn ein Mensch geboren wird, ist ein Mensch, noch nachvollziehbar, nichts weiter als die Summe seiner Gene und einigen Einflüssen von Außem, die ihn schon vor der Geburt beeinflusst haben.
Und so handelt ein Mensch in den ersten zwei bis drei Jahren seines Lebens auschließlich instinktiv und seine Instinkte sind hauptsächlich von Genen und ein wenig von Fremdeinflüssen vorprogramiert.
Erst im Alter zwischen zwei und drei Jahren entwickelt sich im Menschen das Ichbewusstsein. Ab da beginnt ein Mensch dann auch bewusst zu handeln. Aber diese ersten bewussten Handlungen, sind die dann freier Wille nur weil sie nicht mehr direkt durch Instinkte ausgelöst wurden?
Ich denke es ist offensichtlich, dass diese ersten bewussten Handlungen auch voll und ganz darauf zurückzuführen sind, welchen Einflüssen der Mensch zuvor ausgesetzt war und wie seine Gene/ seine Programierung das verarbeiten konnten.
Also ist doch jede Bewusste Entscheidung von der Ersten bis zur letzten vorbestimmt durch Genpool und Einflüssen von außen.
Wo ist da der freie Wille?
Ja, ich kann mich frei entscheiden was ich tue, aber könnte man meinen Genpool und alles, was mich von außen beeinflusst hat komplett zurückverfolgen, könnte man immer vorraussagen, wie ich mich entscheide.
In diesem Sinne ist alles vorbestimmt. Du kannst nichts tuen, was man nicht vorhersagen könnte, wenn man die Möglichkeit hätte jedes Detail deiner Programierung und deiner Erfahrungen einzusehen.
Du und dein Wille entscheiden etwas zu machen, aber Du bist nichts als ein vorprogramiertes Produkt deiner Umwelt.
Daher der Vergleich von
@Billy73 zum Computer.
Wenn ich ein Program schreibe, welches sich immer zwischen a und b entscheiden soll was es dann auch macht, hat es dann freien Willen da er ja frei entscheiden kann ob a oder b?
Nein, es macht das, was seine Programierung ihm vorgibt...
Von daher stimmt es irgendwie, dass alles was wir machen vorbestimmt ist. Wie wir in einer Situation reagieren ist schon klar, lange bevor sie eintrifft und lange bevor wir selbst wissen, wie wir reagiren würden. Und auch das Zustandekommen jeder Situation ist schon lange vorbestimmt, bevor sie eintrifft, da eben das Handeln jedes anderen Menschen vorbestimmt ist und jede physikalische Veränderung unserer Welt natürlich auch. Passiert ja nichts einfach von alleine und ohne Grund.
Soviel zum freien Willen und Determiniertheit.
Jetzt aber zu den Konsequenzen und damit eher an dich gerichtet
@Billy73 .
Ich habe mir lange die Frage gestellt, wie man denn damit umgehen kann oder soll, dass alles vorbestimmt ist.
Wie du schon sagst, ensteht daraus ja eigentlich Freiheit.
So banal es auch klingt, man kann eigentlich machen was man will ohne sich Fragen bezüglich der Moral zu machen.
Sogar wenn ich mir jetzt sage "Wenn eh alles vorbestimmt ist, dann brauche ich MIR ja auch keine Vorwürfe machen, wenn ich schlimmes mache, z.B jemanden umbringe."
Ich kann ja nichts dafür, denn jede Entscheidung die ich treffe, treffe ich, weil das "Schicksals -Script"
;) es so bestimmt hat. Eben auch die Tatsache, dass ich zu der Erkenntniss gekommen bin, dass ich auf Grund von Determinismus schuldfrei bin, war vorbestimmt.
Klingt so unglaublich falsch von moralischer Seite aus gesehen, aber ist eigentlich absolut korrekt.
Ich kann alles tun was ich will, nur weil ich weis, das alles was ich will eh vorbestimmt ist.
Ich kann nichts machen, wofür ich mir nachher irgendwie Vorwürfe machen müsste auch wenn ich es nur auf Grund der erkannten Schuldbefreiung getan habe und auch selber finde, dass es eigentlich böse war. Schuldig bin ich trotzdem nicht.
Ich erkenne, dass es logisch betrachtet wirklich so ist, aber trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen, dass es zumindest im Bezug auf die Schuldfrage richtig ist, sein Handeln danach auszurichten. Mich würde zwar keine Schuld treffen... Gott, der ja alles nachvollziehen können müsste, müsste mich im Himmel rein lassen auch wenn ich nur wegen dieser Erkenntniss und nur zum Spass hunderttausend Menschen umgebracht hab...
Aber irgendwie kann das ja trotzdem nicht gut/ richtig sein.
Ich hab dann mal eine Lange Unterhaltung mit einem Freund zu dem Thema gehabt.
Ohne Erfolg.
Es war uns nicht möglich, da irgendwie auf eine logische Antwort zu kommen, wie man Schuld und Determinismus unter einen schönen Hut bekommt ohne es aber korrekt erscheinen zu lassen gewissenlos zu handeln.
Eine Woche später telefonierten wir und er forderte mich auf den Film "Dogville" anzuschauen, da dieser unsere Frage ohne Kompromisse beantwortet.
Gesagt,- getan. Frage beantwortet. Sowas von auf den Punkt...
Auch wenn du persönlich kein Problem mit dieser Frage hattest/ sie nicht gestellt hast oder deine Auslegung des ganzen Themas diese Frage deiner Meinung nach unnötig macht, guck dir den Film trotzdem an. Er holt das Thema wieder auf den Boden der Tatsachen finde ich.
In der Schlussscene hab ich Tränen gelacht, was eigentlich äußerst makaber ist, wie du feststellen wirst. Von Lars von Trier, mit Nicole Kidman. Sieht eigentlich mehr aus wie ein Theaterstück. Alles spielt auf einer kleinen Fläche/ Bühne und das Bühnenbild verändert sich nur geringfügig und ist mit nur sehr wenig Inventar gespickt. Die Häuser sind nur in Form von Grundrissen auf den Boden gemalt. ^^ Dogville
Zu deinen Fragen.
Ich erlaub mir mal die Frage 1 etwas zu verändern, damit sich nicht das Problem ergibt, dass jeder sofort am nächsten Tag tot währ. Nämlich eine Frist für die erste Kontrolle.
Du willst ja wissen, wie Menschen umdenken würden usw. die Möglichkeit darüber nachzudenken sollte dann aber gegeben sein. Taucht Typ X bereits am nächsten Tag auf, währen denke ich so gut wie alle Menschen noch voll verheult auf Grund des Schocks... Ein Jahr Zeit sich Gedanken dazu zu machen und sein Leben zu ändern würde die Fragestellung interessanter machen.
In dem Fall währ ich persönlich trotzdem nach einem Jahr tot. -.-
Denn ich glaube, dass der Zwang glücklich zu sein, nur unglücklich machen kann. Ich würde zwanghaft versuchen glücklich zu werden, würde umso mehr alle meine mitmenschen dafür verantwortlich machen, dass ich nicht glücklich werde, der Druck würde mich überfordern, ich würde aufgeben, mich zurückziehen, depressiv werden und dann gerichtet werden. oo
Zweite Frage.
Ich würde die erste Zeit überleben, da mich die Begegnung mit Typ X ziemlich mitgenommen hat, dann würde ich mich wohl aber irgendwann damit abfinden. Ich würde feststellen, dass ich nichts mehr zu verlieren hab und ich daher eigentlich frei bin. Das macht mich glücklich und ZACK ich bin tot. xD