Groucho schrieb:ein Vergleich zwischen Äpfeln und Walnüssen
Ich weiß auch nicht mehr, was man dazu noch sagen soll.
Der Vergleich ist völlig in Ordnung. In beiden Fällen geht es um Gewalt, die man freiwillig innerhalb eines kontrollierten Rahmens hinnimmt. Es geht darüber hinaus darum, dass sich dabei keiner geringer geschätzt vorkommen muss als ein Anderer, weil in diesem Rahmen keiner in dieser Art generalisiert abgewertet wird.
Groucho schrieb:Ein Anti-woke-Wahn würde ich meinen.
Hauptsache niemand hält einen für "woke", egal wie sehr man da dann die Realität verzerren muss.
Ich bin durchaus auch sensibel ggü Problemen von Minderheiten und Randgruppen. Gehöre sogar selbst dazu - in zweifacher Hinsicht .. bin Behindert und Einwanderer in erster Generation. Übertreibe es nur nicht gerne so sehr, wie es manche tun, weil ich das für problematischer halte, als es der Sache insgesamt nützt, wie man zB an den Drohbriefen recht gut erkennen kann;
.. und genau gegen solche Übertreibungen positioniere ich mich auch.
Sehe dabei nichts Verwerfliches.
Groucho schrieb:Stell dir einen Mann vor, der sagt "Alle Frauen gehören an den Herd und haben im Berufsleben nichts zu suchen"
Das ist frauenverachtend, sind wir uns da einig?!?
Dieser Spruch, diese Einstellung ist nicht weniger frauenverachtend, nur weil es Frauen gibt die gern zu Hause bleiben.
Analog dazu müssten die Borkumer sagen:
Alle Frauen gehören immer geschlagen, und haben auf den Straßen nichts zu suchen.
Das wäre klar frauenfeindlich, auch wenn es Frauen gäbe, die das gut fänden, weil es hier eine unmissverständliche Abwertung ggü dem Geschlecht gibt. Übrigens ist das auch nicht mein Argument, dass es nicht frauenfeindlich wäre, nur weil es Frauen gut fänden. Weiß nicht, warum du das so betonst.
Die Frau als solches wird in diesem Szenario deutlich niedriger geschätzt als der Mann, denn man unterstellt ihr damit implizit zB, dass sie immer irgendwas angestellt haben solle, und damit auch ständig diszipliniert werden müsse, und zwar auch noch auf diese rückständige Art, weil sie eh rückständig sei, etc pp .. wofür dann letztlich die Schläge stünden. Eine komplett verzerrte Wahrnehmung der Realität resultiert in einem unterschiedlichen Werturteil über die beiden Geschlechter, wobei das eine deutlich schlechter beurteilt würde als das andere.
Nun heißt es aber dort tatsächlich sinngemäß:
Wir haben einen Brauch, in dem Paar Männer in einem abgesteckten Rahmen Frauen jagen und auf den Po schlagen (klare Rollenverteilung fürs Spiel ohne darüber irgendein Urteil gefällt zu haben, wie das jeweilige Geschlecht weiter zu bewerten ist), und wenn diese dazu Lust haben, müssen sie entsprechende Konsequenzen hinnehmen.
Ich sehe nicht, wo da die Frau als solches niedriger geschätzt wird als der Mann. Wo ist das Urteil, dass die Frau in dem Spiel weniger wert sein solle?
Heide_witzka schrieb:Wenn Mitglieder eines Geschlechtes das andere schlagen dürfen und umgekehrt nicht, siehst du da keine unterschiedlichen Wertigkeiten?
Nope; hier werden doch Geschlechter als solches nicht höher oder niedriger geschätzt; wo soll das denn der Fall sein?
Wo sagt denn irgendein Veranstalter, Frauen dürfen nicht den Schläger spielen, weil sie zu wasauchimmer .. unwürdig, schwach, dumm, unrein vor Gott, oder was man sich früher sonst so für einen Schwachsinn ausgedacht hatte, um Frauen tatsächlich abzuwerten.. Wo ist denn dieses Werturteil über die Frauen zu finden, wenn man ihnen bloß aufgrund einer wie auch immer entstandenen Tradition eine andere Rolle innerhalb eines Spiels zuweist? Sehe ich nicht.