sooma schrieb:Solch eine Einstellung, wie Du sie hier darstellt (ich glaub ja immer noch an Trollerei, sonst würdest Du Dich in der Spelunke nicht drüber lustig machen – oder sitzt das doch so tief?) ist halt problematisch. Bist auch nicht der Einzige, der da irgendwo in der viktorianischen Zeit hängengeblieben ist. Da sitzen dann Familienmitglieder, Polizeibeamte, Kollegen und spielen so etwas herunter. Bis heute.
Schau, die Spelunke ist ein extra dafür geschaffener Raum, um sich über die "Verrücktheit der Welt", so weit es erlaubt ist, schwarzhumorig auszulassen. Da ich diese Art von Galgenhumor ganz gerne mag, verbringe ich da auch gerne meine Zeit, und haue auch mal den einen oder anderen überspitzten Bolzen raus.
Da geht es aber nicht darum, irgendwelche Menschenrechte abzuwerten, sondern darum denen, die gerne übermoralisieren, Drohbriefe besonders scharf verfasst an Leute schicken, Shitstürme zelebrieren, etwas verbal auf die Finger zu klopfen, und sich über ihren Übereifer lustig zu machen. Ich bin also nicht gegen progressive gesellschaftliche Ideale, ich bin dagegen diese Ideale fanatisch und mit quasi allen Mitteln durchdrücken zu wollen, wie ich das bei manchen glaube erkannt zu haben.
Das mal dazu..
Zum anderen ist meine Einstellung zu diesem Teilaspekt der vermeidlichen Frauenfeindschaft eben die, dass ich denke, Misogynie ist nur dann gegeben, wenn klar ersichtlich ist, dass eine Person aufgrund ihrer Weiblichkeit abgewertet wird.
In dem Fall sehe ich diese Abwertung aber nicht, wenn zumindest alles freiwillig vonstatten abgeht. Dass es auch Fälle gab, wo das nicht der Fall gewesen sein soll, weiß ich, und klammere sie hier deutlich aus.
Wo es aber freiwillig ist, bin ich der Meinung, dass die Frau nicht abgewertet wird, sondern einfach nur ihre in diesem Spiel zugewiesene Rolle spielt, die da eben den Aspekt beinhaltet, dass sie bei Erwischen npaar auf den Po bekommt.
Viele Frauen, zumindest laut Sabina aus meinem Bericht, waren ganz stolz auf ihre Schlagmale, haben sich mit Turnschuhen und Büchern oder Kissen im Hosenboden geschützt, und spielten das Spiel aus Spaß an der Freude mit .. weil das halt bei denen so dazu gehört.
Müsste in dieser Konstellation nicht diese Abwertung der Frau schon längst von diesen Frauen auch gespürt worden sein? Also sagen wir so, einige spüren diese Abwertung nur beim Zugucken, und die Anderen nicht mal, wenn sie selbst gehauen werden. Wem soll ich denn nun mehr glauben?
Aus meiner persönlichen Sicht ist eine Abwertung nur dann gegeben, wenn auch tatsächlich die Person zum Zwecke der Abwertung gegen ihren Willen gehauen würde, und sie das dann auch deutlich so empfindet, dass es um Abwertung ging.
Scheint also eher eine subjektive Sache zu sein, und nichts, was sich objektiv eindeutig festnageln ließe, oder?