@SuiGeneris Wenn du das rein soziologisch-beschreibend für die arbeitende Bevölkerung betrachten willst: okay.
Da würde ich aber nicht von "Schichten" schreiben, das ist doch eher umfassend.
Medienartikel zu diesem Thema sind in der Regel meist politisch, da geht's dann darum, wie man den Staat zukünftig finanzieren will, wen kann man guten Gewissens be- und wen muss man entlasten.
Da zum Beispiel die Rentner (immerhin über 20 Millionen Menschen) herauszunehmen: schwierig. Zumal Rentenzuschüsse ca. 100 Milliarden des Bundeshaushaltes ausmachen, das ist ein Drittel der Einnahmen aus Lohn-/Einkommensteuer:
https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61874/steuereinnahmen-nach-steuerarten/Insgesamt kommen, wie schon geschrieben, so viele andere Dimensionen ins Spiel: Wohnort, Lebensalter und Berufserfahrung, Studienschulden, Familie, Vermögen usw. - die machen in ihrem Zusammenspiel dann eine Schicht aus. Das Einkommen ist nur ein kleiner Teil davon.
Gutes Beispiel die Elterngelddebatte letztens. Grundtenor war schnell "die sind ja reich, da ist das kein Problem".
Jetzt mal von der Gleichstellungspolitik abgesehen gibt es da aber auch Szenarien, die einfach unterschlagen werden.
Junge Frauen beispielsweise, die aufgrund von Fort-/Weiterbildung den nächsten Lohnschritt zeitnah vor sich haben und dann just die Grenze reissen, die bisher nicht "einkommensreich" waren, gerade die Bafögschulden zurückbezahlt haben. Möglicherweise noch nen Wohnkredit an der Backe.
Die stehen dann vor der Entscheidung: Kinder jetzt, Karriereschritt verschieben (oder aufgeben?). Oder Karriereschritt jetzt, danach gleich Kinder, kein Elterngeld. Großes Vermögen besteht aber halt noch nicht zu diesem Zeitpunkt.
Und Social Freezing ist ja für die wenigsten eine ernsthafte Alternative.
;)