Ab welchem Einkommen gehört man zu welcher Schicht?

Hallo,

weil ich es ganz einfach interessant finde, würde ich sehr gerne wissen, ab welchem Einkommen
(nehmen wir hier einmal das Nettoeinkommen) man eurer Ansicht nach zu welcher "Schicht" gehört.
Interessant wäre es auch, zu welcher Schicht ihr euch zählen würdet.

Mir geht es ganz bewusst nicht um Sinus Milieus und auch nicht um Bildung,
sondern rein um das Einkommen.

Eventuell könnte ein Beruf insofern mit reinzählen, dass man überlegt
wie "anstrengend" dieser ist oder wie viele Stunden man darin für das
erzielte Einkommen arbeiten muss.
Wenn ihr gewisse Berufe mit einigen Schichten assoziiert, dann könnte
ihr das aber auch dazuschreiben.

Meine Einordnungen sind:

Untere Unterschicht:

Mittlere Unterschicht:

Obere Unterschicht:

Untere Mittelschicht:

Mittlere Mittelschicht:

Obere Mittelschicht:

Untere Oberschicht:

Mittlere Oberschicht:

Obere Oberschicht:


Es würden mich eure Einordnungen einmal interessieren :)
Eingaben gerne in monatliches Nettoeinkommen.

@SuiGeneris

Das ist als Aufteilung zu kompliziert, mit zu vielen Grenzen. Ich würde mal grob vier Kategorien ansetzen, und auch eher untersuchen woher das Einkommen kommt, nicht unbedingt davon wie viel es ist:

1 - bezieht Einkommen hauptsächlich aus staatlichen Transferleistungen, Hilfen, Ermäßigungen: Unterschicht
2 - bezieht Einkommen hauptsächlich aus Lohn- bzw. Erwerbsarbeit: Untere Mittelschicht
3 - bezieht Einkommen zu großen Teilen aus Erwerbsarbeit, aber auch signifikant aus Erträgen aus investiertem Kapital: Obere Mittelschicht
4 - bezieht Einkommen hauptsächlich aus Erträgen, d.h. aus Kapitalanlagen, eigenem Unternehmen, Vermietung und Grundbesitz usw: Oberschicht

Darüber kann man, wenn man will, noch eine fünfte Schicht einfügen für Superreiche, deren Erträge aus Investitionen rund um den Globus fließen und die mit ihrem Privatvermögen in den Größenordnung von Kleinstädten oder sogar kleineren Ländern kommen, da ist die Abgrenzung schwierig, ich würde aber als Heuristik sagen 'muss mehr als eine Handvoll Leute beschäftigen um das Vermögen zu verwalten', d.h. alles was ein Private/Family Office betreibt.

@bgeoweh:

Ich bezog es schon auf sozialversicherungspflichtige Arbeiten.

Ging mir hier um die Vergleichbarkeit von Berufen und Lohn d.h. eher sowas
in Richtung Facility Manager vs Chirurg und nicht Lohnarbeit vs Kapital oder Erbe.

Solange es nur eine Person gibt die mehr verdient als Du, bist Du unterdrückt, ausgenommen, es kann nur durch Umverteilung, Tax the Rich, Enteigung gelöst werden.
Das stellt Gerechtigkeit auch bei Wahlen sicher, Reiche haben ja mehr Macht.

@Abahatschi
Oder, um es abzukürzen, „ man kann nie reich und dünn genug sein“ (der Ausspruch wird Wallis Simpson zugesprochen). Ich strebe derzeit immer noch mit großem Eifer nach beidem. Leider nicht allzu erfolgreich. Aber ich arbeite dran. Man soll sich sowieso immer nach oben, an den Erfolgreichen orientieren. Nach unten kommt man ohne Anstrengung.

Abahatschi schrieb:Solange es nur eine Person gibt die mehr verdient als Du, bist Du unterdrückt, ausgenommen, es kann nur durch Umverteilung, Tax the Rich, Enteigung gelöst werden.
Das stellt Gerechtigkeit auch bei Wahlen sicher, Reiche haben ja mehr Macht.

Inwiefern ist das relevant für die Frage?

Ich verstehe nicht, warum viele bei dieser Frage so an der Frage vorbei antworten.


Wir hatten das einmal in der Schule gemacht, aber ist schon länger her.

Es würde mich eure aktuelle Version einmal interessieren :)

calligraphie schrieb:@Abahatschi
Oder, um es abzukürzen, „ man kann nie reich und dünn genug sein“ (der Ausspruch wird Wallis Simpson zugesprochen). Ich strebe derzeit immer noch mit großem Eifer nach beidem. Leider nicht allzu erfolgreich. Aber ich arbeite dran. Man soll sich sowieso immer nach oben, an den Erfolgreichen orientieren. Nach unten kommt man ohne Anstrengung.

Diesen Satz finde ich besonders für alle Menschen mit Essstörungen und Body-Image-Störungen triggernd
und geschmacklos.
Vielleicht sollten diese Menschen einmal in Stationen mit extrem anorektischen Menschen sein oder in
Länder mit Hungersnot reisen.

Aber zurück zum Thema.

calligraphie schrieb:Man soll sich sowieso immer nach oben, an den Erfolgreichen orientieren. Nach unten kommt man ohne Anstrengung.

Der Erfolg hängt auch von den Unteren ab. Ohne die - auch nix erfolgreich oben. Zumindest in der Regel.

Als Beispiel: Das malochende Fußvolk (bewusst überspitzt ausgedrückt) eines Unternehmens bspw. trägt auch entscheidend zum Gewinn des Unternehmens bei.

SuiGeneris schrieb:weil ich es ganz einfach interessant finde, würde ich sehr gerne wissen, ab welchem Einkommen
(nehmen wir hier einmal das Nettoeinkommen) man eurer Ansicht nach zu welcher "Schicht" gehört.
Interessant wäre es auch, zu welcher Schicht ihr euch zählen würdet.

Sicherheitsmitarbeiter zum aktuellen Mindestlohn.

Wenn nicht gerade je nach Monat freiwillig weniger Stunden (auf Wunsch und wenn möglich bspw. nur 140-180 Std) - dann sieht es grob folgendermaßen bei mir aus:

Bei ca. 204-220 Stunden im Monat (in der Regel eher ruhige Pförtnerarbeit sowie Schließ- und Kontrollgänge) ca. 1700-1800 Euro Netto bei Steuerklasse 1 - ohne variierende Zuschläge wie Nacht- Sonn- und Feiertagszuschläge. Besonders Nachtzuschläge von 5% fallen eh kaum ins Gewicht. Aber haben oder nicht haben.

Als Single lässt es sich damit aushalten.

Ich weiß nicht in welcher Schicht ich mich befinde. Auf jeden Fall irgendwo in der Mitte, würde ich sagen.

@bgeoweh
Zu deiner Aufteilung muss ich sagen. Nicht jeder Unternehmer verdient automatisch viel Geld und auch Kapitalanlagen sind kein Garant für ne dicke Brieftasche. Insofern nicht zwingend Oberschicht
Als Gesellschafter Geschäftsführer beziehe ich mein Einkommen aus meiner Erwerbsarbeit, würde mich aber nicht zur unteren Mittelschicht zählen.

Das allein vom Einkommen abhängig zu machen ist zu einfach, zu eindimensional. @bgeoweh hat das ja schon ganz gut umrissen.
In meinen Augen ist jemand reich, wenn er für seinen Lebensunterhalt nicht mehr arbeiten muss. Da würde ich die Oberschicht in etwa ansiedeln, was entspricht das? Ganz grob geschätzt etwa einem Nettovermögen von ca. 1,5 Millionen Euro, rechnet man mit im Mittel Kapitalerträgen von 4% pro Jahr macht das ein Einkommen von 60.000€ vor Steuern, 43.000€ danach. Davon lässt sich gut leben, sogar Miete bezahlen.
Wer für sein Geld arbeiten muss, also nicht nennenswert vermögend ist, der gehört zu einer der Schichten darunter.

ayashi schrieb:Zu deiner Aufteilung muss ich sagen. Nicht jeder Unternehmer verdient automatisch viel Geld und auch Kapitalanlagen sind kein Garant für ne dicke Brieftasche. Insofern nicht zwingend Oberschicht

Das ist korrekt.

Aber ich denke, dass die jeweils Wohlhabendesten eines Landes wie in Deutschland oder den USA bspw. bzw. die, die zur Oberschicht und sogar noch darüber vom Einkommen aber auch Gesamtvermögen her gehören in der Regel erfolgreiche Unternehmer sein dürften.

Oder anders: Sehr viele (nicht alle) Oberschichtler und drüber dürften Unternehmer sein. Weltweit gesehen wahrscheinlich auch.

Ich mach einfach mal das, was @SuiGeneris von uns will:

SuiGeneris schrieb:Meine Einordnungen sind:

Untere Unterschicht:0

Mittlere Unterschicht:1300

Obere Unterschicht:1500-2000

Untere Mittelschicht:2000-3000

Mittlere Mittelschicht:3000-5000

Obere Mittelschicht:5000-10000

Untere Oberschicht:10000-50000

Mittlere Oberschicht:50000-100000

Obere Oberschicht:ab 100000

stereotyp schrieb:Ich mach einfach mal das, was @SuiGeneris von uns will:

Das dürfte der/die TE halt gerne auch nochmal präzisieren.
Netto bei Lohnsteuerklasse 1?
Bedarfsgewichtetes Haushaltsnetto? - das käme ja eher hin, da im Mittel 2*2000€ Netto besser sind als 1*2500€, da sich viele Kosten teilen lassen...
So wie gestellt macht die Frage meiner Meinung nach wenig Sinn.

Rhapsody3004 schrieb:Oder anders: Sehr viele (nicht alle) Oberschichtler und drüber dürften Unternehmer sein. Weltweit gesehen wahrscheinlich auch.

Wäre es nicht trotzdem einfacher die jeweilige Höhe des Einkommens in Zahlen darzustellen?

@Ilian
Denke man sollte schon von einem Haushaltseinkommen ausgehen. Im anderen Fall wäre meine Ehefrau mit ihrem Halbtagsjob eher in der oberen Unterschicht, während ich solo gerechnet schon fast der unteren Oberschicht angehören würde.

In den allermeisten Haushalten wird ja auch zusammengelegt und Papi bekommt 50 Euro Taschengeld pro Woche. 😜

ayashi schrieb:Denke man sollte schon von einem Haushaltseinkommen ausgehen. Im anderen Fall wäre meine Ehefrau mit ihrem Halbtagsjob eher in der oberen Unterschicht, während ich solo gerechnet schon fast der unteren Oberschicht angehören würde.

Aber dann zwei Einkommen mit dem eines Singlehaushaltes zu vergleichen - macht auch wenig Sinn.
Oder die nächste Dimension: 3000€ in München -> untere Mittelschicht. 3000€ in Chemnitz -> untere Oberschicht? :D

SuiGeneris schrieb:Obere Unterschicht:1500-2000

Geil. Also gehöre ich zumindest in einer Gruppe zu den Oberen. Juhuu... Unfair; Ich muss, um zur oberen Unterschicht zu gehören und im Gegensatz zu Paketlieferanten aber auch unseren Reinigungskräften, nicht mal schwer arbeiten für mein Geld.

ayashi schrieb:Im anderen Fall wäre meine Ehefrau mit ihrem Halbtagsjob eher in der oberen Unterschicht,

Darf ich fragen, was sie arbeitet, wenn sie bereits mit einem Halbtagsjob da landend? Musst nicht antworten.

Rhapsody3004 schrieb:Darf ich fragen, was sie arbeitet, wenn sie bereits mit einem Halbtagsjob da landend? Musst nicht antworten.

Du darfst dabei nicht die Lohnsteuerklasse vergessen, ich habe drei ,also hat sie fünf ,was bei geringerem Einkommen auch noch zu einer höheren Steuerlast führt.


Sie arbeitet 4,5 Stunden täglich für einen ehemals Adligen in seinem 78 Zimmer Schloss. Kocht sein Mittagessen und organisiert den Haushalt. Wochenende frei.

Ilian schrieb:Aber dann zwei Einkommen mit dem eines Singlehaushaltes zu vergleichen

Dann muss man Singlehaushalte eben von Familien trennen in der Übersich

stereotyp schrieb:Untere Unterschicht:0

Mittlere Unterschicht:1300

Obere Unterschicht:1500-2000

Untere Mittelschicht:2000-3000

Mittlere Mittelschicht:3000-5000

Obere Mittelschicht:5000-10000

Untere Oberschicht:10000-50000

Mittlere Oberschicht:50000-100000

Obere Oberschicht:ab 100000

Vielen Dank, interessant!

Ich beziehe mich schon auf einzelne Personen bei ca. 40 Stunden.
Außerdem bezieht sich alles auf Menschen, die sozialversicherungspflichtig
arbeiten und nur dieses Einkommen und dieser Job sind zu betrachten.


Wäre interessant die Einordnungen von anderen zu sehen.

Mir geht es hier schon um das Einordnen von Gehalt und Jobs.

Wenn euch auch Jobs zu den einzelnen Kategorien einfallen, dann gerne.

Sowas wie "Bürgergeld", "Obdachloser" oder "Person ist reich durch Kapital/Investition/Erbe" ist
hier nicht relevant und ausgenommen, da wir hier nur Menschen in ihrem jeweiligen
Job betrachten bzw nur das für mich interessant ist.

Saugeil... Ich lebe unterm Existenzminimum, mit 203€ monatlich. In welche Kategorie gehöre ich? :lolcry:

pRäAstronaut schrieb:203€ monatlich.

Darf ich mal fragen wie du Miete,Strom, Essen bezahlen kannst mit 203 €?

@ayashi
Jo logisch, ich befinde mich gerade n einer Extremsituation. Das heisst, ich bin im Wohnheim gelandet. Bekomme einmal am Tag ne Mahlzeit. Von angeblich über 3000€ wird die Minibude finanziert, Personal und Verpflegung. Bin hier im Prinzip gefangen. Hab schon mal nen Wohnungsantrag gestellt. Da kam gar nix. Da war wird man diskriminiert,mit so einem Status. Naja ;/