Frust über Bankberater - seriös oder nicht!?

Hallo zusammen,

ich war am Mittwoch bei meinem Bankberater und habe mir einen Bausparvertrag aufschwatzen lassen...im Nachhinein bin ich da gar nicht begeistert drüber und habe im Internet dann auch noch einen Blogbeitrag gefunden, der mich nachdenklich gemacht hat..da stand nämlich drin, dass Banken unseriös sind und man Bankberatern nicht vertrauen sollte..bisher hab ich meinem Berater eigentlich blind vertraut..ein Fehler?
Hier mal der Blogbeitrag dazu:
http://www.xn--brllaffe-finanzblog-69b.de/Blogbeitraege/index.php/;focus=STRATP_com_cm4all_wdn_Flatpress_27569005&path=&frame=?entry=entry200425-105518#C_STRATP_com_cm4all_wdn_Flatpress_27569005__-anchor

Was meint ihr dazu? Wie geht ihr vor? Vertraut ihr dem Berater?

Grüße und einen guten Start in die Woche!!

Wenn du dir nicht sicher bist, ob das die richtige Geldanlage für dich ist, hast du die Möglichkeit innerhalb von 14 Tagen zu widerrufen. Es fallen dann auch keine Abschlussgebühren an.

https://www.vorfaelligkeitsentschaedigung.net/widerruf-bausparvertrag/

Ansonsten Rate ich dir immer zu mehreren Beratern (Bank und Freie) zu gehen.

Aber immer schön vorsichtig sein. Alle wollen immer nur dein bestes. Dein Geld.

Jeder Berater erhält eine Provision und jeder will das meiste für sich rausholen.

Ah okay, das wusste ich nicht mit dem Widerruf! gut zu wissen!

Ja, ist trotzdem toll, wenn man nicht mal mehr seinem eigenen Bankberater vertrauen kann...ich hab ja auch keine Lust, immer zu mehreren Beratern zu gehen...und dann zu vergleichen..

Horemo schrieb:Ja, ist trotzdem toll, wenn man nicht mal mehr seinem eigenen Bankberater vertrauen kann...ich hab ja auch keine Lust, immer zu mehreren Beratern zu gehen...und dann zu vergleichen..

@Horemo
Bankberater handeln in erster Linie im Interesse der Bank bzw versuchen die Interessen beider Parteien zu kombinieren. Banken wollen in erster Linie selber Geld verdienen und das geht neunmal fast nur über die Kunden.
Ich hab früher meinem Bankberater vertraut und viel Geld mit Wertpapieren verloren. Seitdem ich mir meine Aktien, die ich kaufen will selber aussuche und nur noch präzise Aufträge an meinen Berater gebe ist es anders.
Die Bank möchte nicht, das du Geld mit ihrer Hilfe verdienst, sondern die Bank möchte selber mit deinem Geld verdienen.
Und dein Berater möchte auch Geld durch dich verdienen. Wer Gutes tun will, der strebt keine Karriere bei Finanzunternehmen an, sondern arbeitet bei Hilfsorganisationen. Wenn dir das bewusst ist, dann klappt’s auch mit dem Berater.

Standardfrage, die ich mir stets stelle:

Wenn der Anlageberater wirklich so gut ist, wie er behauptet - warum muss er dann noch als Anlageberater arbeiten?

Horemo schrieb:Ja, ist trotzdem toll, wenn man nicht mal mehr seinem eigenen Bankberater vertrauen kann...ich hab ja auch keine Lust, immer zu mehreren Beratern zu gehen...und dann zu vergleichen..

Blind zu vertrauen ist IMMER falsch wenn es um Geld geht.

Also ich sage mir immer das mir keiner was gutes will und die nur an mein Geld wollen. Wenn ich was von der Bank will mache ich mich vorher schlau. Hab ich mich schlau gemacht gehe ich hin und sage genau was ich will und lasse mich auf nichts anderes ein. Grundsätzlich reagiere ich auch nicht darauf wenn die Bank mich fragt ob ich nicht mal ein Beratungsgespräch möchte.

Lange rede, kurzer sinn^^ Bankberater wollen auch nur an dein Geld.

@Horemo
Mhm. Was macht ne Bank deren Kunden auf Grund beschissener Beratung wechseln?
Pleite
Ein Berater einer Bank wird dir die Papiere seiner Bank anbieten. Ein guter die Papiere die am besten zu dir passen.
Die Papiere die die Bank bei sich im Portfolio hat, an denen verdient sie immer.
Insofern war oben schon ne Menge stuss In den Posts gestanden.

Ob die Papiere deiner Hausbank nun das Optimale beinhalten sei dahingestellt.
Hast du keine Ahnung von Geldgeschäften überlege für dich
Wie viel will ich monatlich anlegen
Wie kurzfristig muss ich da rankommen können
Wie viel Risiko (geht auf Max Gewinn und Max Verlust) will ich eingehen
Was will ich mit dem Geld am Ende machen

Damit klappere die Hausbank und weitere ab. Klar, kostet erstmal Zeit und Mühe. Aber hey, du willst dein erarbeitetes Geld auf lange Sicht anlegen. Monat für Monat. Da sollten 4-5 Gespräche und 3-4 Stunden Recherche drin sein.

Horemo schrieb:habe mir einen Bausparvertrag aufschwatzen lassen

Wenn du schon das Gefühl hast dass dir etwas aufgeschwatzt wurde, dann würde ich da extrem vorsichtig sein. Was wolltest du denn von deinem Bankberater und warum bist du zu ihm gegangen? Wurdest du von der Bank einfach so eingeladen oder hattest du ein spezielles Anliegen und hast dir daher einen Termin gemacht?

Ein normaler Kundenberater bei einer Bank hat aus Kundensicht die falschen Anreize, denn er steht unter dem Druck, Produkte zu verkaufen, bei denen besonders hohe Provisionen winken (das sind regelmäßig schlechte Produkte) oder Produkte, welche die Bank nicht mehr im eigenen Portfolio haben möchte, aus welchen Gründen auch immer.

Wenn es um einzelne Produkte geht, würde ich dem Kundenberater darum keinesfalls vertrauen. Ein guter Kundenberater kann jedoch im Gespräch mit dem Kunden dessen langfristige Ziele, dessen Risikotoleranz und so weiter aufnehmen und auf dieser Basis eine passende Anlagestrategie entwickeln. Die dafür erforderliche geraume Zeit nimmt er sich jedoch nur mit dem Hintergedanken, dem Kunden anschließend maue Produkte unterzujubeln und dafür tüchtig Provisionen einzuheimsen.

Die meines Erachtens beste Lösung ist eine Honorarberatung, bei welcher der Berater für seine Zeit bezahlt wird und ansonsten keine bzw. die aus Kundensicht richtigen Anreize hat.

Es war halt so ein "Jahresgespräch" und dann kam eins zum anderen! Die können einen ja belabern und gut ein sagen konnte ich noch nie...tja und im Nachhinein habe ich es bereut...

Bausparvertrag kannst du doch nicht viel falsch machen. Das ist bestimmt keine abzocke

Fedaykin schrieb:Bausparvertrag kannst du doch nicht viel falsch machen.

In Zeiten von Niedrigzinsen ist trotzdem mit gesundem Verstand zu hinterfragen, inwiefern ein Bausparvertrag sinnvoll ist. Schon allein die Abschlussgebühr frisst in den meisten Fällen über den Daumen gepeilt die Zinsen der nächsten 10 Jahre. Und dass die Darlehenszinsen, wenn es dann irgendwann zum Immobilienkauf kommt, niedriger als das Marktniveau zu diesem Zeitpunkt sind, steht nirgendwo geschrieben.
Letzten Endes kann man natürlich nicht viel falsch machen und aus den meisten Bausparverträgen kommt man notfalls recht unproblematisch heraus. Die verhältnismäßig hohe Abschlussgebühr bleibt aber trotzdem bei der Bank.

Naja, der Berater hat mir hat vorgerechnet, dass die Abschlussgebühr im Vergleich zur Ersparnis durch die Darlehenszinsen nicht mehr ins Gewicht fällt..

Horemo schrieb:Naja, der Berater hat mir hat vorgerechnet, dass die Abschlussgebühr im Vergleich zur Ersparnis durch die Darlehenszinsen nicht mehr ins Gewicht fällt..

Hast Du vor Wohneigentum zu bauen oder zu kaufen?
Prüfe mal ob dein normales Einkommen dafür reichen würde - wenn nicht, dann brauchst keinen Bausparer.

Naja, bisher habe ich nicht geplant, mal was zu bauen oder zu kaufen, aber man weiß im Leben ja nie! Und ich dachte immer, dass so ein Bausparer sinnvoll ist, weil ihn i-wie jeder hat...!?

Horemo schrieb:Naja, bisher habe ich nicht geplant, mal was zu bauen oder zu kaufen, aber man weiß im Leben ja nie! Und ich dachte immer, dass so ein Bausparer sinnvoll ist, weil ihn i-wie jeder hat...!?

Ein Bausparvertrag ist im Grunde eine Art Versicherung gegen steigende Zinsen. Wenn das gewünscht ist, kann sich ein Bausparvertrag lohnen.
Erwartest Du also steigende Hypothekenzinsen und möchtest in 10 Jahren bauen, dann ist das eine Option.
Außerdem spielt es eine Rolle, wie dein Einkommen ist und ob Förderungen eine Rolle spielen (Arbeitnehmersparzulage, Wohnungsbauprämie, vermögenswirksame Leistungen, Riester-Förderung).

Das kann man halt pauschal nicht beantworten. Dafür ist eine Beratung sinnvoll, oder/und eine Recherche zu dem Thema. Da gibt es bestimmt im Netz Rechner, mit denen Du was anfangen kannst.

Aber vermutlich fährt man mit Tagesgeldkonten momentan besser, wenn man eine einfache Art der Geldanlage sucht. Da ist man flexibler und die Kosten sind geringer.

Ein Bausparvertrag ermöglicht es dir später eine grössere Menge an Eigenkapital bei einer Immobilienfinanzierung einzubringen. Der Vergleich mit Tagesgeld hinkt.

Horemo schrieb:Naja, der Berater hat mir hat vorgerechnet, dass die Abschlussgebühr im Vergleich zur Ersparnis durch die Darlehenszinsen nicht mehr ins Gewicht fällt..

Mit welchem Darlehenszinsen hat der denn gerechnet?

Horemo schrieb:Und ich dachte immer, dass so ein Bausparer sinnvoll ist, weil ihn i-wie jeder hat...!?

Man hat halt den Vorteil sich für den Immobilienkauf einen festen und niedrige Zinssatz zu sichern. Als es vor ein paar Jahren noch Zinsen gab war das deutlich mehr wert als jetzt.

Du brauchst dich natürlich nicht deswegen verrückt zu machen. Auch wenn ein Bausparvertrag vielleicht nicht das Optimum für dich ist, eine sichere Geldanlage ist er trotzdem.

Horemo schrieb:habe im Internet dann auch noch einen Blogbeitrag gefunden, der mich nachdenklich gemacht hat..da stand nämlich drin, dass Banken unseriös sind und man Bankberatern nicht vertrauen sollte..

@Horemo

Also wenn das im Internet steht, dass man den Beratern nicht vertrauen kann, dann ist das natürlich eine unumstößliche Wahrheit.

Erst mal sind Bankberater Menschen, die auch gerne eine Prämie kassieren. Die sind nicht der 'Heilige Franz von Assisi' aber auch nicht zwingend auf dem Niveau von MLP Beratern, sprich Abzocker.

Andererseits ist der Unterschied zwischen 'Ich habe eine Anlageform' und 'Ich spare gar nichts' riesengroß. Ob der abgeschlossene Vertrag für Dich der allerbeste ist, weiss ich nicht. Da kann Dir vielleicht auch eine unabhängige Beratung der Verbraucherzentrale weiterhelfen.

Sooo blöd muss ein Bausparvertrag gar nicht sein, auch wenn ich aktuell andere Anlageformen bevorzugen würde.