Angst vor nicht mehr bezahlbarer Energie

Gwyddion schrieb:Diese Kosten muß auch wieder die Gesellschaft tragen.. also denke ich das diese Gas-Umlage ( erst mal nur bis 2024 wenn ich recht verstanden habe ) einfach mit einem neuen Kleidchen versehen weiterläuft... ungefähr genauso zeitlich begrenzt wie der Soli *Ironie*

Lol, selbstverständlich, die Umlage werden wir nie wieder los, irgendeine Krise findet sich schon. Ich glaube auch nicht dass die Verwerfungen aus der aktuellen Situation in 2024 schon erledigt sein werden, im Gegenteil, da geht es vermutlich erst richtig los.

Gwyddion schrieb:Darüber hatte ich auch schon nachgedacht.. wie das wohl auf Dauer und in Zukunft klappen soll, wenn reihenweise die Mieter insolvent werden weil sie die Lebenshaltungskosten nicht mehr stemmen können.. und anstatt nichts zu essen lieber auf das Bezahlen von Strom/Gas verzichten.

Ja, das wird noch interessant. Du kannst auch nicht die ganze Gesellschaft mit Steuergeld retten, auch Deutschlands Taschen sind nicht bodenlos. Und weiten Teilen der EU geht es ja noch deutlich schlechter. Wenn die Leute einfach aufhören zu zahlen - was willst du machen? So viele Gerichtsvollzieher, Inkasso-Menschen usw. laufen im ganzen Land nicht rum dass du ein paar Millionen säumiger Schuldner in einer irgendwie relevanten Zeit abgearbeitet bekommst. Da bricht eher das System an sich zusammen, es pfeift ja jetzt schon auf dem letzten Loch. Hier am Finanzamt haben sie noch keine Steuererklärung für 2021 fertig bearbeitet, weil sie bis Mitte Juni noch mit den Coronahilfen vollbeschäftigt waren. Da warten tausende von Leuten seit Monaten auf ihr Geld. Und das ist mehr oder weniger noch Regelbetrieb, wenn hier mal richtig die Hütte brennt gehen die unter.

Ich frage mich, ob es eine Lösung wäre, PrivatInsolvenz anzumelden, wenn es absehbar ist, dass man die Energie nicht mehr zahlen kann.
Auf jeden Fall würde ich dann zügig zur Schuldnerberatung gehen.
Ja, mich macht das einfach so fertig 😵

Zerina schrieb:Ich frage mich, ob es eine Lösung wäre, PrivatInsolvenz anzumelden, wenn es absehbar ist, dass man die Energie nicht mehr zahlen kann.
Auf jeden Fall würde ich dann zügig zur Schuldnerberatung gehen.

Eigentlich bringt dir das auch nix, davon hören ja die Kosten nicht auf weiter zu laufen. Die Privatinsolvenz bzw. die damit verbundene Restschuldbefreiung bringt dir in dem Zusammenhang eigentlich nur was wenn du irgendwo noch einen größeren Kredit oder dergleichen offen hast und du nur beides zusammen nicht zahlen könntest, die Energie alleine aber schon. Die Insolvenz ist ja kein Allheilmittel, für den Fall dass die laufenden Kosten dauerhaft zu hoch sind und du das auch nicht abgestellt bekommst ist sie eigentlich nicht gedacht.

Zerina schrieb:Auf jeden Fall würde ich dann zügig zur Schuldnerberatung gehen

Nummer ziehen nicht vergessen ^^
Es werden m. E. wenn es so weitergeht 100 tausende in die PI gehen ... müssen.

bgeoweh schrieb:Du kannst auch nicht die ganze Gesellschaft mit Steuergeld retten,

Umso unverständlicher eine Bürgergeld Einführung... Wohngeld soll auch erhöht werden und einen Heizkostenzuschuß soll es geben...
wohlgemerkt für Einkommensschwache... und ich erwarte noch die 300,- € Energiegeld die es zu versteuern gilt, im September.
Was für ein Blödsinn.. hier geben, da nehmen... das ist schon irgendwie dreist.

bgeoweh schrieb:Eigentlich bringt dir das auch nix, davon hören ja die Kosten nicht auf weiter zu laufen. Die Privatinsolvenz bzw. die damit verbundene Restschuldbefreiung bringt dir in dem Zusammenhang eigentlich nur was wenn du irgendwo noch einen größeren Kredit oder dergleichen offen hast und du nur beides zusammen nicht zahlen könntest, die Energie alleine aber schon. Die Insolvenz ist ja kein Allheilmittel, für den Fall dass die laufenden Kosten dauerhaft zu hoch sind und du das auch nicht abgestellt bekommst ist sie eigentlich nicht gedacht.

Achso..
Nein, ich hatte in meinem ganzen Leben weder Schulden noch irgend einen Kredit.
😩

Zerina schrieb:Ich frage mich, ob es eine Lösung wäre, PrivatInsolvenz anzumelden, wenn es absehbar ist, dass man die Energie nicht mehr zahlen kann.
Auf jeden Fall würde ich dann zügig zur Schuldnerberatung gehen.
Ja, mich macht das einfach so fertig 😵

Deswehen MUSS ein Gesetz kommen, die Wohnung zu behalten trotz Wärme und Stromnachzahlung.

Puppetgirl999 schrieb:Deswehen MUSS ein Gesetz kommen, die Wohnung zu behalten trotz Wärme und Stromnachzahlung.

So ein Gesetz ist strukturell Unsinn.

@bgeoweh

Ich finde deine Aussage Unsinn.

Puppetgirl999 schrieb:Deswehen MUSS ein Gesetz kommen, die Wohnung zu behalten trotz Wärme und Stromnachzahlung.

Oder andersherum bezahlt man die Energie .. und verzichtet auf Mietzahlungen. Was natürlich eine Kündigung des Mietverhältnisses nach sich zieht. Immobilienfirmen oder auch private/kommunale Vermieter sind nicht wirklich sozial ausgerichtet.
Wie man es dreht und wendet... es wird Pleiten geben. Im privaten wie auch bei Unternehmen.

Noch einmal zum nachlesen, Habecks´s Gas-Umlage Plan:

https://www.focus.de/politik/zur-gasumlage-habeck-pressekonferenz-im-liveticker_id_136304015.html

Puppetgirl999 schrieb:Ich finde deine Aussage Unsinn.

Nein, wieso? Du kannst den Leuten vom Staat aus die Rechnungen bezahlen, via Wohngeld, Zuschüssen usw., aber du kannst nicht als Staat anordnen dass jemand Drittes, d.h. der Vermieter, einen Mieter der nicht bezahlt, warum auch immer, in der Wohnung lassen muss. Das ist ein wichtiger Rechtsgrundsatz, du kannst nicht einfach unilateral entscheiden dass jemand Anderes irgendwelche Lasten zu tragen hat. Auch nicht als Regierung.

Puppetgirl999 schrieb:Deswehen MUSS ein Gesetz kommen, die Wohnung zu behalten trotz Wärme und Stromnachzahlung.

Aber was, wenn nichts dergleichen kommt?
Was wird passiert mit den Leuten, die wirklich nicht mehr zahlen können?
Schlagen wir dann im Park Zelte auf wie in den USA? Ich meine das wirklich ernst.

@Gwyddion

Die offenen Deckel müssen gestundet werden, es kann nicht sein, das zig Tausend Bundesbürger Anfang 2023 auf der Staße landen.

bgeoweh schrieb:Das ist ein wichtiger Rechtsgrundsatz, du kannst nicht einfach unilateral entscheiden dass jemand Anderes irgendwelche Lasten zu tragen hat. Auch nicht als Regierung.

Die Rücklagen müssen gestundet werden.Ich finde deine Ansicht reichlich naiv, es müssen auf jeden Fall Strukturen erschaffen werden, mögliche Obdachlosigkeit entgegenzuwirken.

Zerina schrieb:Aber was, wenn nichts dergleichen kommt?

Dann wars das mit unserer ach so tollen, moralischen Solidargemeinschaft.

Puppetgirl999 schrieb:Die Rücklagen müssen gestundet werden

Rückstände.

Puppetgirl999 schrieb:Ich finde deine Ansicht reichlich naiv, es müssen auf jeden Fall Strukturen erschaffen werden, mögliche Obdachlosigkeit entgegenzuwirken.

Ja, das müssen sie, aber sie können nicht darin bestehen dass man stattdessen die Lasten einfach dem Vermieter auferlegt. Schon alleine, weil es beim selbst bewohnten Wohneigentum gar keinen Vermieter gibt der das tragen könnte, denn der ist ja mit dem Wohnungsinhaber identisch. Der Vermieter selbst bereichert sich an den Nebenkosten ja auch nicht, der reicht die ja wiederum nur durch.

bgeoweh schrieb:Rückstände.

Ja klar.

bgeoweh schrieb:Ja, das müssen sie, aber sie können nicht darin bestehen dass man stattdessen die Lasten einfach dem Vermieter auferlegt.

Und der Mieter kann sie nicht stemmen.Oder hat er einen Zweitjob in Fort Lnox und lässt hin und wieder Goldbarren verschwinden?Die Abwälzung jeglicher Kosten wird der unteen Mittelschicht und der Unterschicht das Genick brechen und du segnest das ab, na aber hallo.

bgeoweh schrieb:Der Vermieter selbst bereichert sich an den Nebenkosten ja auch nicht, der reicht die ja wiederum nur durch.

Wohnen i Ballungsgebieten ist schon utopisch teuer, wie soll man die Energie nich bezahlen.

Weißt du @bgeoweh , den Ist-Zustand kann ich mir selber erklären, trotzdem danke für die Erläuterungen, mich sorgt nut drohende Obdachlosigkeit von Menschen.Hab schon zig Leute in der Unterschicht gesagt5, beantrag Hartz4, dann biste fein raus.

Puppetgirl999 schrieb:Die Rücklagen müssen gestundet werden

Gehen wir da mal genauer drauf ein:

Was bringt dir eine Stundung für z.B. 2 Jahre? Zwischenzeitlich bleiben die Preise beim Gas mindestens gleich hoch, oder steigen sogar noch. Selbst wenn man dir alles stundet, dann stehst du eben in 2 Jahren mit x-tausend Euro in der Kreide, und die laufenden Kosten sind immer noch so hoch, d.h. weil du sowieso die laufenden Kosten schon nicht bezahlen kannst ist an Rückzahlung auch nicht zu denken. Dann kommen da natürlich noch Zinsen, Gebühren usw. dazu. Da kannst du dann praktisch nur noch entweder sehr viel mehr Geld verdienen, oder aber ausziehen und deine Kosten drastisch senken. Mit x-tausend Euro Schulden bist du aber natürlich nicht kreditwürdig, da ist ein Aus- oder Umzug schonmal schwierig wenn du nicht gerade zu den Eltern oder anderen Verwandten ziehst.

Puppetgirl999 schrieb:Die offenen Deckel müssen gestundet werden, es kann nicht sein, das zig Tausend Bundesbürger Anfang 2023 auf der Staße landen.

Du kannst keinem Vermieter befehlen oder per Gesetz verordnen, die Mietschulden auf Dauer zu stunden. Die Mieten sind auch zum
Erhalt und Betrieb von Wohnhäusern notwendig. Die Nebenkosten wie z.B. Abwassergebühren, Allgemeinstrom, Triinkwasserverbrauch, Müll ect. werden auch vorab vom Vermieter gezahlt bevor sie in der Nebekostenabrechnung auftauchen. Reparaturen müssen bezahlt werden. Immobilienanbieter sind keine Banken und erst recht keine Eckkneipen ( offene Deckel ).

Puppetgirl999 schrieb:Dann wars das mit unserer ach so tollen, moralischen Solidargemeinschaft.

Das ist lt. meiner Meinung sowieso nur ein Konstrukt welches der Realität nicht standhält.

Gwyddion schrieb:Immobilienfirmen oder auch private/kommunale Vermieter sind nicht wirklich sozial ausgerichtet.

Können sie vom Gesetz her nicht. Wer unter Mietspiegel eine Wohnung vermietet oder vermietet bekommt muss die Differenz als geldwerten Vorteil versteuern.

Puppetgirl999 schrieb:Die offenen Deckel müssen gestundet werden, es kann nicht sein, das zig Tausend Bundesbürger Anfang 2023 auf der Staße landen.

Welche Zinsen stellst Du Dir vor? Der Vermieter muss Steuern und laufende Kosten bezahlen, der muss vielleicht Kredit aufnehmen.

Abahatschi schrieb:Können sie vom Gesetz her nicht. Wer unter Mietspiegel eine Wohnung vermietet oder vermietet bekommt muss die Differenz als geldwerten Vorteil versteuern.

@Gwyddion

Bei den kommunalen Trägern ist es oft auch so dass sie ihre echten Sozialwohnungen überhaupt nur anbieten können weil die Erträge der normal vermieteten Wohneinheiten das in einer Misch- oder Gesamtkalkulation querfinanzieren. Durch irgendwelchen Stundungs- und Aufschubkram gerät das natürlich auch massiv in die Schieflage.

Puppetgirl999 schrieb:Deswehen MUSS ein Gesetz kommen, die Wohnung zu behalten trotz Wärme und Stromnachzahlung

Solche Moratorien gab es bereits während Corona in vielen europäischen Staaten.
Betraf zB den Mietaufschub, bzw temporäre Mietreduzierung, Kreditrückzahlungsmoratorien und auch Basisversorgung wie Strom, Wasser und Kommunikation.

Das wäre machbar.