MarinaG. schrieb:Uns juckt das nicht. Aber die Steigerungen beschleunigen sich merklich. Holzbriketts für den Ofen haben wir noch zum doppelten Preis gegenüber dem Vorjahr liefern lassen. Das ist nur einige Wochen her. Jetzt kosten sie das Dreifache ggb. dem Vorjahr. Unser Wocheneinkauf (3 Erwachsene - 3 Hunde) betrug bis Anfang des Jahres zwischen 250- 300€. Jetzt sind wir bei etwa 450-500€ angekommen. Unsere Immobilien sind bezahlt, ergo haben wir keine Miet- oder Wohnkosten. Wir haben kaum Spritkosten, da wir nicht (u. a. zur Arbeit) fahren müssen, jedenfalls nicht häufiger als 1-2 mal die Woche und dann auch nicht übermäßig weit. Längere Touren nur wenige Male im Monat. Indes sämtliche Versicherer bereits Erhöhungen ankündigten und die neue Grundsteuer wird wohl auch Mehrkosten bedeuten.
Stelle ich mir das mit einem Durchschnittseinkommen, womöglich noch diversen Verbindlichkeiten (Krediten), Pendler oder Mietkosten und ohne nennenswerte Rücklagen vor, dann kommt der Kollaps eines solchen Gebildes in Riesenschritten näher. Das ist eine ganz normale Lebensplanung und Konstellation. Das betrifft sehr große Teile der Bevölkerung. Hier muss etwas passieren, sonst wird es nicht dabei bleiben, dass alle "einfach nur etwas ärmer werden". Das wird das Grundvertrauen in einer Weise erodieren, die noch ganz andere Verwerfungen und menschliche Kälte zur Folge haben wird. Mich schüttelt es teilweise ja innerlich bereits, lese ich hier im Thema mit.
Danke Mina, dass du es nochmal zusammenfasst. Das ist genau das, was ich bereits auf Seite 1 oder 2 schrieb und daran hat sich auch in 118 Seiten nichts geändert.
Wir sind eine typische 4 köpfige Familie mit Haustieren. Wir haben 1,5 Einkommen, einmal Vollzeit arbeit und einmal halbtags.
Einfamilienhaus. Und unterstützen noch Mutter.
Ich zahle jetzt schon pro Wocheneinkauf 50-60 Euro mehr wobei ich auf Luxusartikel schon verzichte. Das liegt daran, dass selbst Standardprodukte extrem teurer geworden sind zb Nudeln ( vorher 500 g 0,39 Cent, jetzt 500 g 0,89 Cent, nach wie vor ist vieles nicht zu bekommen wie zb öle, Fette und auch andere Standardprodukte sind seit Monaten ausverkauft oder nur reduziert zu bekommen, weswegen man zwangsweise auf teurere Produkte ausweichen muss, da tut sich irgendwie gar nichts.
Strom und Gas wurde bereits endabgerechnet, trotz gleichbleibendem Verbrauch/leichter Senkung müssen wir zukünftig 100 Euro im Monat mehr zahlen und das ist noch nicht das Ende.
Krankenkassenbeiträge werden erhöht.
Sprit ist nach wie vor teuer, nach langen Zeiten wo der Diesel weit über 2 Euro lag ist er jetzt aktuell bei 1,80-1,90.
Mehrere Versicherer haben schon schriftlich höhere Beiträge angekündigt, deswegen kann ich nicht auf Haftpflicht oder Wohngebäude verzichten.
Das macht für uns vier Personen plus Haustiere 500-600 Euro im Monat Mehrkosten aus, grobgeschätzt, wenn es nicht sogar noch mehr wird. Demgegenüber stehen als Ausgleich einmalig das Energiegeld für 2 personen, welches noch versteuert werden muss, tarifliche Lohnerhöhungen von irgendwas mit 1-2 Prozent und das war es auch. Mit Sicherheit lässt sich hier und da etwas einsparen, zb essen oder Energie oder Spritkosten, aber im großen und ganzen haben wir auch vorher schon extrem sparsam gelebt und nichts unnötig verschwendet. Dieses Jahr hatten wir das Pech, dass mehrere größere Neuanschaffungen anstanden wie zb Herd, größere Reparaturen an Autos, beerdingskosten, was unsere Ersparnisse merklich reduziert hat und größere Sachen können immer anstehen auch wenn Elektrogeräte fast alle neu sind. Tatsache ist nunmal, dass man auf Waschmaschine, Herd oder Kühlschrank nicht verzichten kann ebenso wenig aufs Auto, weil dazu wohnen wir zu ländlich, der hochgelobte ÖPNV fährt hier gar nicht so, als dass wir es beruflich nutzen könnten, außerdem sind die Preise derart hoch, dass sich ein Auto eher rechnet.
Ja ich habe Angst vor Armut und Verlust meines erarbeiteten Lebensstils wegen Fehlern der Regierung oder der Verfolgung von idealen, die nicht in die Zeit passen. Und ich sehe überhaupt nicht, dass die Regierung etwas vernünftiges dagegen macht. Dümmliche Ratschläge ala kürzer und kalt duschen empfinde ich als blanken Hohn. Ich fürchte, ich werde mir einen 450 Euro Job irgendwie besorgen müssen, wenn mein AG dem zustimmt. Nur mit sparen ala leben wie 1900 werden wir definitiv nicht 500-600 Euro oder mehr im Monat eingespart bekommen. Das ist Fakt.