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Lupo54 schrieb:Da bedarf es keiner besonderen Fähigkeiten um das voraus zu sagen.
Ja. Wobei ich mich nicht frage, was geschehen wird, rein formal, das ist absehbar, in der Tat. Sondern was das am Ende mit den Menschen machen wird - mental, psychisch. Man merkt jetzt bereits, wie das Klima immer rauer wird. Wie immer mehr Menschen krank werden daran, die Berichte / Artikel von immer mehr psychischen Erkrankungen finden sich ja mannigfaltig im Internet. Wo führt uns das hin, als Gesellschaft, wird Existenzangst zum steten Begleiter zu vieler unserer Bürger? Was macht das aus und mit dem Einzelnen?
Lupo54 schrieb:Das Leben wird (hohe Inflation) insgesamt teurer. Wir alle werden uns nächstes Jahr weniger leisten können. Einige Haushalte mit sehr hohem Einkommen für die einige hundert Euro im Monat nichts sind werden das noch nicht einmal merken. Eine größere Anzahl Haushalte, die bis jetzt jeden Monat einige Hundert Euro Überschuß erwirtschaften (und dazu wirst Du wohl gehören und ich auch) werden das wegstecken können. Der Überschuß ist mehr oder weniger weg aber das bisherige Leben kann weiter gehen.
Wir gehören zu den sogenannten "oberen 10%". Und natürlich enthebt einen das vieler Sorgen. Nichtsdestotrotz muss man sich in solch einer Position die Frage stellen, wie lange man noch untätig in seinem Elfenbeinturm hocken kann und darf, während um einen her ganze Schichten ins Rutschen geraten? Irgendwann wird das alles überall ankommen und sei es nur, dass die Wirtschaft zu massiv in die Knie geht (dass sie das tun wird, das ist ja längst keine Frage mehr, nur noch in welchem Maße), Lieferketten noch gestörter werden, als sie das nicht ohnehin bereits sind und man, statt durch blühende Landschaften, durch marode Geisterorte fahren wird? Ich mache mir keine Illusionen. Geld enthebt einen nicht komplett der Umgebungslage. Und schon gar nicht der Verantwortung.
Lupo54 schrieb:Dann gibt es eine größere Anzahl Haushalte die die Mehrausgaben erwirtschaften müssen. Durch Einsparungen entbehrlicher Ausgaben (z.B. Urlaubsreisen), evtl. Verkauf von Vermögensgegenständen.
Und dann gibt es eine größere Anzahl Haushalte die das nicht können. Weil ihr Einkommen von vornherein so niedrig ist dass sie keine Überschusse haben, ihr Einsparpotential sehr gering ist und auch keine größeren Vermögensgegenstände vorhanden sind die man verkaufen könnte. Aus dem Bauch heraus würde ich sagen etwa ein Drittel der Bevölkerung. Vor allen junge Menschen am Anfang ihres Erwerbslebens und Rentner. Die haben ein Problem. Wie sie damit fertig werden? Keine Ahnung. Der Staat wird ihnen nicht wirklich helfen können, dazu ist ihre Anzahl und die benötigen Summen zu groß.
Das Empfinden des Drittels teile ich und meine das auch bereits gelesen zu haben. Die Summen könnte man generieren, nur müsste der Herr Lindner es wagen an die Klientel heranzutreten, die er bislang stoisch zu schonen sucht. Ich habe den Mann gewählt. Ich bin nicht zufrieden damit, dass er weiterhin eine Politik betreibt, die zu sehr nach oben ausgerichtet ist. Eine besondere Lage braucht Flexibilität. Wenn die Fundamente brechen, müssen die Luftschlösser (mit tragend) zahlen. Das sollte ein Politiker eigentlich wissen. Die "in den Schlössern" wissen es und wären in großen Teilen auch bereit dazu. Das begleitende Gezeter ist wie das der früheren Waschweiber - es gehört halt dazu und sollte nicht überbewertet werden. Ich zahle gerne das Zehnfache für (Haushalts)Energie, wenn sie im Gegenzug für Einkommen unter 60.000€ im Jahr kostenlos wird. Damit könnten die Leute dann die anderen Preissteigerungen abfangen. Aber der Lindner wagt es nicht. Leider. Ich hatte die Taxmenow-Initiative hier bereits mehrfach verlinkt. Auch das eine Option. Ein Angebot der oberen 1%. Man müsste diese Optionen nur endlich mal annehmen / wahrnehmen.
LG Mina