Das unausgesprochene Thema "Tod" und Sterben

Obse89 schrieb:Vor einigen Tagen habe ich im Radio einen interessanten Beitrag zum Thema Patientenverfügung gehört. Macht es Sinn, mit Anfang 30 dies schon schriftlich festzuhalten?
Wer hat das in so einem Fall zu entscheiden, wenn ich nicht verheiratet bin? Meine Freundin ja eher nicht, dann würde die Entscheidung bei meinen Eltern liegen?

Du kannst in jedem Alter eine Patientenvollmacht aufsetzen, ob du 14 Jahre bist und vor einer schweren OP stehst oder ob du 30 bist, 80 bist etc.

Sie muß nicht notariell beglaubigt sein. Es gibt sogsr schon Vordrucke, und der jenige der in dieser Vollmacht steht, darf entsprechend entscheiden...

Wenn du deine Freundin reinschreibst, dann ist das so...

Tja, meine Eltern sind Ü70 und für ihr Alter zum Glück noch relativ fit. Sie haben vor einigen Jahren schon eine Patientenverfügung gemacht, nach der Vater und Mutter gegenseitig entscheidungsbefugt sind. Nachrangig bin es ich und meine Schwester. Das Thema haben wir innerhalb der Familie an sich noch nicht groß diskutiert. Ich nehme aber an, dass meine Eltern schon darüber gesprochen haben und wissen was zu zu tun ist, wenn einer von beiden stirbt.

An sich wäre es auch für mich ein Thema mich um meinen Tod zu kümmern. Ich stehe zwar noch mitten im Leben, aber letztlich weiß keiner von uns was morgen ist. Im Grunde habe ich natürlich Ideen, was wie geregelt werden sollte. Ausgegoren ist es nicht, es sind halt Gedanken, die man sich zwischendrin mal macht.

Es ist bestimmt empfehlenswert eine Art Checkliste zu machen, in der man aufschreibt, was man im einzelnen möchte oder nicht möchte. Man sollte sie wohl regelmäßig aktuell halten. Welche Passwörter man bei z.B. Facebook verwendet, wo man Geld angelegt hat. Welche ggf. weit weg lebenden Freunde informiert werden sollen usw..
Ich glaube dass man bei solchen Dingen auch nicht nur an Tod denken muss. Eigentlich weiss keiner meiner Angehörigen was zu tun ist, wenn ich mal nur temporär, über einen längeren Zeitraum (nach einem Unfall oder einer Krankheit), handlungsunfähig bin. Da wären vielleicht Versicherungsunterlagen, Kontaktdaten zum Arbeitgeber und eine Bankvollmacht hilfreich.

Von der Stiftung Warentest gibt es ein Vorsorgeset, in dem wohl allgemeine und rechtliche Informationen sowie Formulare für diese Fälle enthalten sind. Vielleicht ist eine guter Einstieg sich mit dem Thema ernsthaft auseinanderzusetzen, wenn man sich z. B. da mal einliest (ich hoffe das zählt nicht als Werbung). Ich glaube ganz einfach, vom rechtlichen oder formellen her, ist es mit Testamenten und Patientenverfügungen nicht.

Dini1909 schrieb:Du kannst in jedem Alter eine Patientenvollmacht aufsetzen, ob du 14 Jahre bist und vor einer schweren OP stehst oder ob du 30 bist, 80 bist etc.

Sie muß nicht notariell beglaubigt sein. Es gibt sogsr schon Vordrucke, und der jenige der in dieser Vollmacht steht, darf entsprechend entscheiden...

Wenn du deine Freundin reinschreibst, dann ist das so...

Habe mich die Tage mal zu dem Thema etwas eingelesen. Sinn macht das auf jeden Fall. Wenn ich so etwas aufsetze, lasse ich es auf jeden Fall von meinem Hausarzt mit unterschreiben.

Jetzt wurde am Freitag mein Vater im Krankenhaus wegen Herzinfarkt eingeliefert. Dann wurde allen erst einmal bewusst, dass niemand irgendwelche Vollmachten auf die Bankkonten hat. Das wird in den nächsten Wochen unweigerlich Thema bei uns werden...

@Obse89
Erstmal alles alles Gute für deinen Vater und deiner Familie.

Deshalb habe ich dieses Thema eröffnet, ich habe beruflich fast jeden Tag mit dem Tod zu tun.. mit Vollmachten und Patientenvollmachten, bei der ein oder anderen kann man nur den Kopf schütteln, aber wenn das so in der Verfügung steht muss man sich als Altenheim halten... (kleines Beispiel, Bew. 96 Jahre, soll unwillkürlich beim bemerken eines Herzstillstands immer und immer wieder belebt werden...), aber wenn es die Angehörigen so wollen... Leider.

Setzt euch zusammen, redet, unterschreibt, kopiert Ausweise usw... Wer weiß was Morgen ist.

Dini1909 schrieb:Setzt euch zusammen, redet, unterschreibt, kopiert Ausweise usw... Wer weiß was Morgen ist.

Genau, bei uns (vor allem auch bei mir) wurde das Thema immer belächelt. Jeder dachte, es wird schon nichts passieren.

Vor zwei Wochen ist meine Oma gestorben. Heute erzählt meine Mutter, dass kurz darauf direkt von der Bank die EC Karte meiner Oma gesperrt wurde. Da steht meine Mutter beim Gärtner und will Kränze und Grabschmuck bezahlen - nicht mehr möglich.
Obwohl Vollmacht ist nur noch möglich das Geld am Tresen bei den Mitarbeitern abzuholen.
Am Geldautomat wäre die Karte direkt eingezogen worden...

Meine Mutter hat mich erst kürzlich zur Zeichnungsberechtigten ihrer Konten gemacht, so pietätlos das jetzt klingt, wenn mit ihr was passiert bzw abzusehen ist, dass es zu Ende geht, hab ich die Möglichkeit, noch alles zu beheben, ehe die Konten eingefroren werden. Ihr Haus samt Grundstück gehört schon seit ein paar Monaten mir.

Der Tod hat in meiner Familie leider schon oft zugeschlagen, da wird man abgeklärter und beginnt, vorauszuplanen.

@Ozeanwind

Deiner Tante und Euch wünsche ich von Herzen Kraft, Mut und eine schöne, gemeinsame Zeit!