abberline schrieb:Einfach nur wild verschärfen, verschärfen bringt nicht viel, es muss auch Sinn machen und so kommuniziert werden
Eigentlich muss man "nur" die Anzahl an Kontakten reduzieren. Das Problem ist, dass wir aktuell mehr oder weniger an einem Punkt angelangt sind, an dem das nicht mehr so einfach (einfach relativ gesehen) möglich ist. Es bleibt nicht mehr viel, das man noch sinnvoll verbieten kann.
Ideal wäre es, wenn die Menschen die Dinge, die der Staat nicht kontrollieren kann, einfach freiwillig einschränken. Also einfach bei jedem Kontakt überlegen, ob der nun notwendig ist oder nicht. Das ist aber praktisch nicht umsetzbar, also bleibt nur noch, das zu regeln, was regelbar ist.
Waytogo schrieb:Und warum gibt es dann diese Regelung hier, aber in vielen anderen Bundesländern mit Landkreisen deutlich über 100 nicht?
Das weiß ich nicht. Vermutlich weil es eine Ermessenfrage ist und weil die Umstände anders sein könnten. Es hängt ja nicht nur an der absoluten Zahl, sondern auch daran, wie sich diese Zahlen konkret bemessen. Also ob es z.B. ein Altenheim oder ein Schlachthof ist, das diese Zahlen primär verursacht. Oder ob es diffus verteilt ist.
Waytogo schrieb:Du hälst also eine Ausgangssperre ab 20 Uhr, oder ab 18 Uhr wie gerade diskutiert, für eine sinnvolle Maßnahme?
Das kann ich schlicht nicht beurteilen.
Einer solchen Maßnahme wird eine inhaltliche Bewertung vorangegangen sein.
Wie gesagt, man kann nicht alle Kontakte vermeiden und manche Kontakte sind eben für das Funktionieren der Gesellschaft wichtiger als andere. Wenn man z.B. nicht die Firmen schließen möchte, muss man halt das nehmen, was noch so da ist.
Vermutlich (meine Laienmeinung) verhindert so eine Ausgangssperre schon einiges an Kontakten, einfach weil es Kontakte erschwert.
Bone02943 schrieb:Aber ich denke das ist einfach utopisch. Sofern es keinen Lockdown gibt, der den Namen auch verdient. Wo also wirklich alle Betriebe still stehen, kein Büro mehr besetzt ist und die Menschen vielleicht noch, eine Person pro Haushalt, zum Einkaufen dürfen.
Das ganze dann mal eben 3 oder 4 Wochen und die Zahlen sollten passen.
Aber ich denke nicht dass dies gewünscht ist, vorallem wirtschaftspolitisch nicht.
Je konsequenter man die Kontakte unterbinden würde, desto schneller ginge es, keine Frage.
Das ganze Problem ist aber, dass man einerseits so viele Kontakte wie möglich unterbinden muss, gleichzeitig aber so viele Kontakte wie möglich gewährleisten muss. Und das auch noch bei sich verändernden Rahmenbedingungen (Menschen verhalten sich fortwährend anders, herrscht gerade mehr Angst, gibt es weniger Kontakte, ist die Stimmung gerade entspannter, sind es deren mehr).
Meiner Meinung nach wäre eine frühzeitige Clusterlösung besser gewesen. Also nicht unbedingt alles zu machen, sondern innerhalb der jeweiligen Situationen darauf achten, dass es zu keinen größeren Durchmischungen kommt.
In den Firmen kleine Gruppen bilden, deren Mitglieder sich nicht durchmischen. in Restaurants und Supermärkte weitgehend nur Menschen aus den jeweiligen Umkreisen zulassen. Und alles was der Natur nach darauf ausgelegt ist, dass Menschen von überall herkommen und sich durchmischen, muss geschlossen werden.
Der Vorteil wäre, dass es so zwar auch Übertragungen gibt - diese aber viel besser eingrenzbar sind.
Aber das ist vermutlich nicht sinnvoll umsetz- und kontrollierbar.