Frage zu (m)einer Verhaltensweise

@Niederbayern88

Ich habe neulich was über Introvertierte und Extrovertierte gehört, das war interessant.
Und zwar dahingehend, dass ich diese beiden Charaktertypen gar nicht so sehr dadurch unterscheiden, wie sie sich in der Öffentlichkeit geben (was man ja schnell denken könnte), sondern dadurch, wie sie ihre "Akkus" wieder aufladen. Der Extrovertierte braucht eher das Leben in Gesellschaft, andere Menschen um sich herum, die Interaktion, der Introvertierte den Rückzug und das Alleinsein, um seine Energie wieder aufzufüllen.

Wenn du also eher ein Introvertierter Typ bis, ist das eine ganz normale Reaktion auf deine momentane Lernbelastung.
Und ein Vergleich mit deinem Nachbarn (der vielleicht eher extrovertiert ist) wird dir nicht weiterhelfen. Du musst nicht so sein, wie andere.

@john-erik
Nee. Jemanden zu kopieren wäre totaler Misst.
Man sollte so leben wie es einen selbst am besten passt.


Glaube dann macht man in der Regel nicht viel verkehrt.

Wie gesagt. Dein Leben scheint dir gerade ja irgendwie nicht zu passen, sonst wärst du höchst zufrieden. Ich als Introvertierter Mensch habe einfach gelernt, was mir gut tut und wie ich meine "Akkus" aufladen kann. Und dazu gehören nun einmal auch irgendwo soziale Kontakte :)

AmyGhosty schrieb:Wie gesagt. Dein Leben scheint dir gerade ja irgendwie nicht zu passen, sonst wärst du höchst zufrieden.

Könnte es nicht auch sein, daß eine Unsicherheit besteht, weil die Gesellschaft vorschreibt, daß man viele Freunde haben muß und immer gesellig in großer Runde unterwegs in der Öffentlichkeit sein Karma vortragen sollte?

Das hat an sich weniger mit Normen zu tun. Wir sind Säugetiere und wir sind Herdentiere oder zumindest Gruppentiere. Der Bauplan unseres Gehirns möchte, daß wir nicht allein sind und daß wir geliebt werden. Als schlecht abgespeicherte Erfahrungen können einen Menschen zwar dazu bewegen, sich zurückzuziehen, aber ideal ist das nicht.

@Thaddeus

Genauso sehe ich das auch. Wir sind Herdentiere und soziale Kontakte (in welchem Maße auch immer) sind im Normalfall durchaus positiv.

Ich habe es wie gesagt selbst an mir bemerkt. Habe ich doch lange Jahre behauptet ich brauche niemanden um mich herum, hat sich das nach fast 7 Jahren als unwahr heraus gestellt. Nur auf die Dosis kam es an. Und auf das "Wiederaufladen".

@bennamucki

Könnte es nicht auch sein, daß eine Unsicherheit besteht, weil die Gesellschaft vorschreibt, daß man viele Freunde haben muß und immer gesellig in großer Runde unterwegs in der Öffentlichkeit sein Karma vortragen sollte?

Man hat ja immer noch ein Hirn um selbst sagen zu können, dass die gesellschaftliche Normalität nicht für jeden gültig sein muss. Im Gegenteil. Ich kenne mehr Leute, die eben nicht viele Freunde haben. Und irgendwann ist man auch so reif, um sagen zu können: Mir ist es egal, ob andere viele Freunde haben oder gesellig in einer großen Runde unterwegs sind. Ich muss mich damit nicht vergleichen oder messen.

Meiner Meinung nach alles eine Sache der inneren Einstellung. Leben und Leben lassen. Aber wenn ich persönlich in einem Lebensabschnitt stecke, der mich unglücklich macht, muss ich zwangsläufig etwas ändern / anpassen. In meinem Fall waren es die sozialen Kontakte.

Niederbayern88 schrieb:Vielleicht aber ist es auch nur eher so der Lernstress den ich habe. Ich lerne in einer Funktionsausbildung in 9 Monaten das was andere in 3 Jahren lernen.

Das find ich interessant und dass du deine Situation u.a. als "Umbruch" erlebst..vll gibst du momentan einfach wirklich Gas damit diese Ausbildung und dein Job sitzt, weil du vorher anders gelebt hast.
Ich glaub, wenn du dat ding gerockt hast, wird es dir tief in dir drinne besser gehen im sinne von dass du lust kriegen wirst, rauszugehen und zu schauen "wat so geht", was zu dir passt. :)

AmyGhosty schrieb:Man hat ja immer noch ein Hirn um selbst sagen zu können, dass die gesellschaftliche Normalität nicht für jeden gültig sein muss.

Da ist es wie so oft im Leben. Man kann eine Ansicht haben, aber doch nicht sicher sein, ob sie richtig ist.
Zum Abgleich fragt man mal andere Personen.
Das ist ja nicht auf dieses Thema an sich begrenzt.
Hängt meiner Ansicht nach eher an der individuellen Person.

@AmyGhosty

Ich denke, die Qualität der Kontakte ist relevant. Deshalb ist es gut, entweder möglichst viele Menschen durchzusieben oder aber Dinge zu tun, die die richtigen Menschen anziehen.

Menschen, die zu einem passen, sind auch nicht so anstrengend.

@bennamucki
Das mit dem Abgleich durch andere Personen kann natürlich auch fehlleiten, weil beliebte Ansichten nicht immer die richtigen sind. "Mach, was alle machen und denk, was alle denken und Du kriegst, was alle kriegen". Wenig....

Menschen vertrauen gern der Meinung völlig inkompetenter Freunde. Sind doch Freunde.

@bennamucki

Gut, das mag wahr sein. Ich weiß nicht, wie das andere machen, aber in meinem Fall habe ich wirklich nur mich betrachtet und regelrecht ausgetestet, was mich glücklich macht und was nicht. Wirklich auf andere geachtet, oder mich verglichen, habe ich nicht. Zumindest bewusst :)

@Thaddeus

Richtig. Ich habe zum Beispiel aktuell 3 Menschen, die ich als Freunde bezeichnen würde. Das sind die ersten Menschen, die mich auch tagelang oder sogar wochenlang in Ruhe lassen können, ohne dass sie sich vernachlässigt fühlen oder mich alle paar Stunden kontaktieren müssen. Für mich persönlich sind solche Menschen wertvoll. Qualität über Quantität. Auf jeden Fall.

@AmyGhosty

Es ist ja auch immer noch eine Frage des Reifens und der eigenen Charakter Bildung zu erkennen, was man wirklich für sich am liebsten macht und das auch von den Ansichten anderer Personen aus dem Umfeld abkoppeln zu können.

@bennamucki

Absolut richtig :) Das Bedarf viel Arbeit und Selbstreflexion und ich habe es erst nach fast 15 Jahren (bin mittlerweile fast 32) geschafft, so viel "Mut" zu fassen, um mich nicht von der Gesellschaft / Familie "belabern" zu lassen.

Deshalb war auch mein Rat an den TE, in sich zu gehen und auch mal Sachen auszutesten. Nur so kann er sehen, was ihm fehlt oder auch nicht.

Thaddeus schrieb:Wir sind Säugetiere und wir sind Herdentiere oder zumindest Gruppentiere. Der Bauplan unseres Gehirns möchte, daß wir nicht allein sind und daß wir geliebt werden.

"Wir" sind auch im Schnitt (Männer) 178 cm groß und trotzdem gibt es hiervon deutliche Abweichungen.

Nicht jeder funktioniert wie ein "Modellmensch", ganz im Gegenteil.

@NeonMouse
Die meisten Menschen haben von Geburt an zwei Beine, zwei Arme, zwei Augen, etc. Und genauso ist auch der grundlegende Bauplan des Gehirns gleich. Ausnahmen gibt's immer. Und Sozialisation spielt eine Rolle.

Trotzdem sind fast immer die schwerwiegendsten unterschwelligen Ängste:

Ich bin nicht genug.
Ich werde nicht geliebt.

Durchschnitt hat damit nicht viel zu tun.

Mein Text ist leicht am Thema vorbei, eventuell für den einen oder anderen interessant.

Thaddeus schrieb:Die meisten Menschen haben von Geburt an zwei Beine, zwei Arme, zwei Augen, etc

Wir haben noch viel mehr, unter anderen ein drittes Auge.
https://www.erhoehtesbewusstsein.de/5-zeichen-dass-dein-drittes-auge-am-offnen-ist/ (Archiv-Version vom 19.11.2017)