shionoro schrieb am 10.04.2023:Der Obdachlose hat das nicht, egal, wie viel der irgendwann mal gearbeitet haben mag.
Kein Obdachloser muss auf der Straße sitzen oder irgendwo in einem Zelt hausen. Es gibt in vielen Städten Übernachtungsheime. Aber diese werden zum Teil gemieden, aus verschiedenen Gründen.
rhapsody3004 schrieb am 10.04.2023:Arbeitslose
Besser als arbeitslos/erwerbslos klingt "arbeitssuchend".
Manche suchen tatsächlich nach einem neuen Job, andere geben das nur vor, um ein besseres Bild von sich abzugeben und nicht unter Druck gesetzt zu werden. Von einer Behörde, die sonst vielleicht den Geldfluss vermindert oder auch vom Ansehen des persönlichen Umfeldes her.
Da Arbeitslosigkeit häufig mit Versagen assoziiert wird.
shionoro schrieb am 10.04.2023:quasi die arbeitgeber dafür zu alimentieren, dass sie die Löhne drücken.
Es gab früher (Anfang der 2000er Jahre) Programme (ich weiß nicht, ob es die heute noch gibt), um ältere Menschen ohne Arbeit wieder in ein Beschäftigungsverhältnis zu bekommen. Ich weiß, dass in die Firma meines Ex-Mannes durch die Agentur für Arbeit Leute für die Produktion vermittelt wurden. Das waren Leute Ü50. Das Arbeitsentgelt wurde von der Behörde gezahlt sprich der Arbeitgeber erhielt zwar die Leistung (Arbeitskraft), musste aber nicht dafür bezahlen. Das war immer für eine gewisse Zeit befristet. Die Leute haben sich oft viel Mühe gegeben, weil sie daran interessiert waren, von der Firma übernommen zu werden. Was dann aber nicht passierte oder nur in wenigen Fällen. Ich muss mal fragen, ob es so etwas heute auch noch gibt.
Liegt ja fast auf der Hand, dass Arbeitgeber so etwas ausnutzen könnten...
Aber diese Arbeitslosen sind aus der Statistik weg, zumindest für die Dauer der Maßnahme.
Und die Firma hat sich damals damit gebrüstet, etwas für ältere Arbeitnehmer zu tun. Frech, da viele nach der Maßnahme wieder gehen durften.
Ich werde mich mal erkundigen, ob es heute noch solche Programme gibt.
Cachalot schrieb am 10.04.2023:Die Startchancen sind extrem unterschiedlich und willkürlich verteilt. Von der Natur bekommst du Gene, Veranlagungen etc. mit. Intelligenz, handwerkliches Geschick, soziale Kompetenzen, Gesundheit und vieles mehr. Manche haben Glück mit dem was sie erhalten, manche Pech. Kann man ungerecht nennen ist halt so. Evolution lässt grüßen.
Dazu kommen das Land, die Region, die Eltern die du hast. Alles Faktoren die das Leben massiv beeinflussen und auf die du genau Null Einfluss hast. Ungerecht? Klar. Zu ändern? Nur bedingt.
Zum einen durch einen selber. Versuchen das Beste aus dem zu machen was man in die Wiege gelegt bekommen hat.
Und die Gesellschaft kann versuchen allen eine möglichst gleichwertige Chance zu bieten.
Aber Gerecht ist das alles nicht. Und doch müssen alle damit leben.
Das war schon immer so und wird auch nie anders sein. Dafür sind die Menschen zu unterschiedlich.
Unser Staat bemüht sich aber nach meinem Eindruck, jeden irgendwie zu fördern.
Es gibt verschiedene Bildungswege, Umschulungen, man kann vieles beantragen (was man natürlich auch erst mal wissen muss und manche Leute schaffen es einfach nicht, sich durch diese Anträge zu kämpfen).
rhapsody3004 schrieb am 10.04.2023:Na neben körperlichen Defiziten sicherlich auch schon mal was von psychischen Problemen gehört, die das Arbeiten entweder komplett verhindern oder extrem erschweren können? Und gerade psychische Probleme von Menschen werden auch gerne mal heruntergespielt oder nicht ernst genommen.
Ich denke schon, dass heutzutage psychische Erkrankungen längst anerkannt sind und dass man deswegen Erwerbsminderungsrente erhalten kann, eine Schwerbehinderung anerkannt wird oder Betroffene vorzeitig in Rente/Pension gehen können. Es gibt Wiedereingliederung, wenn diese Menschen nach längerem krankheitsbedingten Fernbleiben wieder zur Arbeit kommen wollen. Dann fangen sie oft mit nur 2 oder 3 Stunden pro Tag an, um überhaupt wieder langsam rein zu kommen. Über Wochen wird das Pensum dann gesteigert. Manche schaffen es, andere nicht und brechen ab.
Es ist halt ein weiter Weg, bis alle Untersuchungen gemacht und alle Diagnosen gestellt sind. Gerade im Bereich der psychischen Erkrankungen ist das ja nicht so wie z.B. ein Knochenbruch, den man durch eine Röntgenuntersuchung eindeutig feststellen kann.
Aber sicher gibt es auch Menschen, die eine psychische Erkrankung simulieren, weil man es nicht sieht und es erst mal nachgewiesen werden muss. Die leiden tatsächlich eher an der "Fauleritis" und hoffen, damit durchzukommen.
https://taz.de/Psychiatrische-Gutachten/!5032406/Gerade gestern las ich, dass ein Kollege pensioniert wurde. 6 Jahre vorzeitig. Er hatte psychische Probleme und war die letzten Jahre überwiegend krank. Eine andere war erst 43, eine andere um die 50, als sie nach mehrjähriger Krankheit, gescheiterten Wiedereingliederungen usw., vorzeitig pensioniert wurden.
Oft ist es aber so, dass das erst mal vorläufig ist und man alle 3 Jahre zum Amtsarzt muss, der den aktuellen Stand überprüft.
Nur je länger man raus ist desto schwieriger wird ein Neueinstieg, das ist ja logisch.
rhapsody3004 schrieb am 10.04.2023:Ebenso ihr Vermögen quasi im Schlaf zu vergrößern - ohne noch groß was dafür tun zu müssen.
Das dürfte aber nicht der Masse der Leute gelingen.
Dini1909 schrieb am 10.04.2023:Wobei man in der heutigen Zeit alles erlernen kann wenn man dafür offen und bereit ist.
Man muss dafür letztlich auch
geeignet sein. Du machst aus einem "Kopfmenschen" nicht durch Fingerschnipsen einen Handwerker und umgekehrt.
Dini1909 schrieb am 10.04.2023:ein gelernter Schreiner der gesundheitlich sein Beruf nicht mehr ausüben kann, kann zb sich an die Kasse setzen oder ein Verkäufer der keine Lust mehr hat auf lange Arbeitszeiten hat, kann Maurer machen.
Ganz so einfach ist das nicht, aber grundsätzlich wird das gehen. Schreiner haben, wie z.B. Bäcker, öfters mit Allergien zu tun durch die Stäube, denen sie ausgesetzt sind.
Schreiner verlieren auch schon mal Finger und sind dadurch eingeschränkt.
devil075 schrieb am 10.04.2023:Er arbeitet nicht am Samstag zB
Da mache viele noch etwas "privat".
Dini1909 schrieb am 10.04.2023:JEDER BERUF IST WICHTIG sollte annerkannt werden und ordentlich vergütet werden
Definitiv!
shionoro schrieb am 10.04.2023:Schau mal, was wir machen:
Dieser Artikel ist von 2007. Ein sicherlich bedauerlicher Einzelfall, wahrscheinlich gibt es da auch psychische Erkrankungen in dieser Familie.