capspauldin schrieb:Wenn kein Eintrag eingeht kann nix gekürzt werden.
Das Begehren nach Leistungen kann schön unkompliziert gemacht werden, wenn man es aber nicht schafft einen Anruf, Besuch, Brief, E-Mail oder jemanden Dritten damit zu beauftragen, ist betreutes Wohnen die einzig logische Schlussfolgerung alternativ die stationäre Unterbringung.
Und wie bekommt man betreutes Wohnen, wenn man solche bürokratischen Aufwände nicht leisten kann und einem das JC die Zahlungen einstellt? Kommt das das JC und schaut vor der Einstellung der Leistungen nach, ob da jemand Hilfe braucht?
Frau.N.Zimmer schrieb:Ist dir das nicht schon selbst peinlich? WER zur Hölle verhungert in Deutschland und wer hat hier gesagt, dass er will das Menschen verhungern?
Hab ich verlinkt. Und ich habe auch andere , statistisch relevantere Fälle verlinkt (Menschen werden durch Einstellung der Leistungen oder durch Sanktionen obdachlos). Und wer sagt, dass man mehr Druck aufbauen muss, mehr Kontrolle ausüben muss und allgemein härter vorgeht, der muss sich dem Umstand auch stellen, dass das Konsequenzen von solchen Gedanken sind.
Frau.N.Zimmer schrieb:Es wird auch niemand in Arbeit gedrängt, wenn eine Krankmeldung vorliegt. Was soll das denn immer? Wir reden hier von arbeitsfähigen Arbeitslosen und du ziehst jeden zweiten Tag die Krankheitsnummer.
Bei langer Krankheit wird man vielleicht zur Abklärung gedrängt und das ist doch auch gut so. Die ganze Zeit lamentierst du, dass sich keiner um die Leute kümmert, wird sich gekümmert weil man wissen muss, was mit dem Menschen los ist, soll man sie wieder vor sich hin vegetieren lassen? Werde mal erwachsen.
Das gleiche Prozedere haben Arbeitnehmer doch auch mit ihren Krankenkassen, wenn sie im Krankengeldbezug sind. Ratzfatz hat man eine Einladung zum medizinischen Dienst. Verweigert man die Begutachtung ist das Krankengeld futsch. Was sagst du denn dazu? Müssen diese Menschen dann auch verhungern?
Was ihr wollt ist ein bedingungsloses Grundeinkommen und das nur für den Teil, der nicht arbeitet und das wird niemals geben - zum Glück.
Und wenn keine Krankmeldung vorliegt, weil die Person auch das nicht mehr geregelt bekommt? Du tust so, als wären alle offiziell erwerbsfähigen Menschen erwerbsfähig. Aber das ist natürlich Quatsch.
Es ist bei weitem nicht so einfach, zu sagen "ich bin krank, lasst mich in ruhe". Auch nicht, wenn man krank ist.
Denn da gibt es viele Abstufungen und Grauzonen. Um überhaupt als krank zu gelten, wenn man es offiziell noch nicht ist, muss man einen erheblichen Aufwand betreiben, den viele wirklich sehr kranke Menschen so nicht mehr betreiben können.
Nochmal die Frage: Da ist jetzt irgendein stark abhängiger Mensch, dessen Zustand sich in einem halben Jahr alg2 Leistungen deutlich verschlechtert hat. Der bekommt den WBA nicht mehr hin, weil er so ziemlich nichts mehr hinbekommt. Es reicht so gerade noch zum Einkaufen.
Was macht der dann, wenn er den WBA vercheckt und plötzlich die Gelder ausbleiben und er rausgeworfen wird? Wer hilft dem, wie kontrolliert das JC das? Bei solchen Menschen nehmen wir deren Verderben in Kauf.
Und wir können da auch beliebig in höhere Kategorien gehen. Mit dem Druck, der aufgebaut wird, schaden wir allen.
Nimm dir ein anderes konkretes Beispiel. Alleinerziehende Mutter, Suizidgefährdet, kommt so gerade noch klar, dass sie ihre Pflichten als Mutter ausfällt. Hat aber wegen Burnout ihren Minijob verloren, weil es einfach irgendwie nicht mehr ging. Wird das das JC Rücksicht nehmen? Wenn überhaupt dann erst, wenn sie erheblichen Aufwand betrieben hat (der einer solchen Person sehr schwer fällt), um zu ihrem Recht zu kommen (denn da ist es ja nicht mit einem krankmeldung getan, bei jemandem, dessen Zustand immer wieder fluktuiert).
Wenn man solche MEnschen unter Druck setzt, riskiert man, die Situation in vielerlei Hinsicht erheblich zu verschlimmern, ohne, dass das Jobaufnahmen begünstigt. Denn eine solche Mutter wird dann nicht eher einen Job aufnehmen, wenn man sie dazu unter Druck setzt. Wahrscheinlicher ist, dass sie so in sich zusammenfällt, dass sie nicht mal mehr ihr Restleben auf die Reihe bekommt.
Dieses Bild hat viele verschiedene Formen, doch eine Sache bleibt gleich: Druck führt zu nichts Gutem.