devil075 schrieb:Arbeiten ist nach deinem Verständnis nie „prall“
Lehrjahre sind nun mal keine Herrenjahre
Doch, es gibt auch Betriebe mit guten Arbeitsbedingungen.
sacredheart schrieb:Aus Arbeitgeber Perspektive sind Azubis wegen der Berufsschule oft nicht da, es gibt viele Zusatzregeln, Berichte und Beurteilungen müssen geschrieben werden etc. Urlaub muss so gegeben werden, wie Berufsschule ist. Es hat also keinen Sinn, Azubi Gehälter stark zu erhöhen, damit es am Ende kein AG mehr machen will.
Dann wird es eben auch immer weniger Azubis geben. Müssen die Betriebe dann selbst wissen. Zumal dazu ja kommt, dass auch die Ausbildungsbedingungen nciht gut sind und Leute dann abbrechen.
sacredheart schrieb:Das ist aber auch eine Sache des Trainings und kein konstanter Wert.
Es ist und bleibt aber bei jedem unterschiedlich. Es macht herzlich wenig Sinn, sich an Robotern zu orientieren anstatt an Menschen. Und Menschen haben eine Spanne von bedürfnissen, die über die reine Nahrungsaufnahme hinausgehen.
sacredheart schrieb:Da ist man als Arzt tatsächlich privilegiert. Wenn man im KH nicht mehr kann und will dann warten der MDK, Reha Kliniken und Zertifizierungsbetriebe gerne auf den Arzt, der aus der Mühle aussteigen will.
Trotzdem sind viele Ärzte enorm überarbeitet und das führt zu volkswirtschaftlichen Problemen und Ärztemangel, letztendlich.
https://www.aerzteblatt.de/archiv/46022/Aerztemangel-Arbeitsbedingungen-schrecken-viele-abDie Antworten bestätigen über weite Strecken, was viele im Gesundheitswesen seit längerem vermuten. Zu den Faktoren, die negativ bewertet wurden, gehören die Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen, insbesondere die zeitliche Belastung und damit einhergehend die mangelnde Vereinbarkeit des Berufs mit Familie und Freizeit. Letzteres spielte vor allem für Krankenhausärzte eine große Rolle. Das größte Problem sahen diese allerdings in ihrer als zu niedrig empfundenen Bezahlung. Weitere Kritikpunkte am Krankenhaus: der vorherrschende autoritäre Führungsstil und das Ausmaß nicht-ärztlicher Aufgaben. Die negative Einschätzung der Hierarchie und der autoritären Führung schwächt sich jedoch in der Facharztphase ab. Doch selbst mit beruflichem Aufstieg und Erfolg wird die zeitliche Belastung als Hauptgrund für den Ausstieg aus der Klinik genannt.
Und das war 2005, besser wurde es nicht.
Es geht hier klar um Arbeitsbedingungen. Und das ist nicht nur bei ärzten so, sondern bis in den niedriglohn runter. Nur, dass man da Arbeitnehmern oft nicht zugestehen will, dass sie die Arbeitsbedingungen unzumutbar finden.
Sinnvoll wäre es, bei dem Arbeitskräftemangel den wir haben, wirklich mal zu schauen, ob man nicht lieber die Arbeitsbedingungen verbessert anstatt sie noch weiter zu verschlimmern, um Leute zur Arbeit zu treiben.
Da können Lehrer ein Lied von singen:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/lehrermangel-115.htmlLehrer sind für unsere Gesellschaft unheimlich wichtig und der Lehrermangel macht es immer notwendiger, Quereinsteiger zu umwerben oder sogar klassen zu vergrößern. Immer mehr Lehrer hauen ab oder brechen ihr studium ab. Ein großer grund dafür sind die arbeitsbedingungen. Was tut man?
Die Vorschläge der Kommission sehen unter anderem vor, die Möglichkeiten für Teilzeitarbeit zu begrenzen. "Hier liegt die größte Beschäftigungsreserve", heißt es in der Mitteilung. Denn fast die Hälfte der Lehrkräfte in Deutschland arbeitet in Teilzeit.Geprüft werden sollte eine befristete Erhöhung des Unterrichtskontingents pro Woche mit einem finanziellem Ausgleich oder einer Abgeltung durch weniger Arbeitszeit in späteren Jahren. Zudem sollen Anreize für ältere Lehrer geschaffen werden, aus dem Ruhestand zurückzukehren oder über die Altersgrenze hinaus zu arbeiten, heißt es in dem Gutachten.
Klassen noch größer machen, Teilzeitangebote begrenzen. Damit die Lehrer, die kurz vor dem Burnout stehen, dann auch noch abhauen, aber davor vielleicht noch ein paar Jahre etwas mehr arbeiten.
Natürlich verschlimmert man so das problem. Das tut man in jeder rubrik, bis runter in den Niedriglohn.
Wer Leute zur Arbeit zwingen will, zerstört unsere GEsellschaft. Denn irgendwann machen sie das nicht mehr mit und bis dahin geht der arbeitgeber mit den arbeitsbedingungen immer weiter runter, damit der rest noch genug ausgequetscht wird.