Abahatschi schrieb:Nein, ich sehe aber nicht ein warum einer mehr belastet wird wie der andere, wollen wir nicht alle gleich behandeln?
Wenn man die Natur entscheiden lässt und einer einer kann 40Std arbeiten und einer 20Std. oder gar nicht warum strebst Du an dass sie das Gleiche haben? Dein Neid beginnt beim Verdienst und endet beim ersparten Vermögen und Erbschaften, ist quasi grenzenlos.
Wieso leugnest Du die Tatsache dass der Belastbare genauso wenig für seine Belastbarkeit kann als der Nichtbelastbare für seine Nichtbelastbarkeit? Warum willst Du Gesunde bestrafen?
Du das gleiche haben sie so oder so nicht.
Es gibt durchaus Jobs, die kaum belastend sind und hohe Stundenlähne haben und Jobs die erheblich belastend sind und mindestlohn bekommen. Als Dramaturg bekommst du einen Tagessatz von mindestens 600 Euro, wenn du einmal etabliert bist. Und das ist, wenn du das einmal kannst, eine recht einfache Arbeit, wo du halt deine Meinung abgibst und dann andere arbeiten lässt.
Davon kann eine Putzkraft nur träumen, selbst wenn die sich den Rücken kaputtschuftet.
Aber das ist gar nicht der Hauptpunkt. Unterschiedliche Arbeiten haben unterschiedliche Herausforderungen.
Es geht aber darum, dass wir Menschen, die sich für eine arbeit interessieren und die grundsätzlich machen können nicht von der arbeit vergraulen oder stark frustrieren.
Das ist in allen Lohnsegmenten aber zum Teil der Fall.
Callcenter ist eine relativ einfache Arbeit (man muss nur telefonieren und geht nach einem Leitfaden vor), die auch viele Leute grundsätzlich gerne machen würden, aber so wie es aufgezogen ist (ständige kontrolle, dauernd unangekündigte überstunden, dafür oft sehr neidriger Lohn und hire and fire Verträge) bekommen davon Menschen Burnout oder machen zwar weiter, sind aber ständig belastet ohne dafür irgendwas großartig wieder zu bekommen.
In der Pflege hast du einen angeseheneren Beruf, den wir gesellschaftlich unbedingt brauchen. ABer auch da gibt es viele, die den eigentlich gerne machen würden (obwohl er natürlich belastender ist als ein callcenter von der reinen arbeit her, weil du da auch mehr verantwortung hast und schlimme sachen siehst) und trotzdem aus der Pflege ausscheiden.
Denn auch da gibt es zum Teil sehr problematische Arbeitsbedingungen, die Menschen in den Burnout treiben, obwohl sie eigentlich die grundlegende Arbeit unter anderen Bedingungen verrichten könnten.
Auch im hochangesehenen Segment bei den Ärzten im Krankenhaus gibt es ähnliche Prozesse. Menschen, die das können und wollen, aber durch die Arbeitsbedingungen entweder vergrault werden oder ständig gestresst sind, bis es wirklich nicht mehr geht.
Das ist ein wesentlich relevanteres Problem als wie viele alg2ler man zum Aufstocken peitschen kann.
Es gibt unterschiedlich belastbare Menschen. Wo die einen den Job knallhart durchziehen, ziehen andere die Reißleine.
Aber wir sollten Jobs so gestalten, dass jeder, der grundsätzlich willens und fähig ist, diese Arbeit zu verrichten, auch Bedingungen vorfindet, wo er das ohne extremen Stress tun kann.
Und da scheitern wir und das wird sicherlich nicht besser, wenn wir versuchen, Menschen in Berufe und Arbeitsbedingungen zu zwingen, die sie nicht aushalten können oder wollen.