shionoro
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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?
09.02.2023 um 17:56ockham schrieb:Kann man einen „schlechten“ Job denn nicht als Einstieg betrachten? Mit steigender Erfahrung kommt man dann schon an die „besseren“ Jobs.Das ist eine behauptung. Deckt die sich mit der realität? Also ist Paketbote, callcenter agent, Amazon Lagerarbeiter, Leiharbeiter oder ähnliches ein Sprungbrett?
Ich denke nicht. Man wird nicht magisch zum Chef wenn man toll im callcenter telefoniert oder pakete ausliefern. Man kann vielleicht Teamleiter oder sowas werden, mit minimal weniger lohn udn viel mehr verantwortung, oder die dienstpläne machen. Karriere macht man in den niedriglohnsegmenten nicht.
Und warum sollte es überhaupt jobs mit ausbeuterischen arbeitsbedingungen geben, deiner Meinung nach?
@cejar
Also zuletzt habe ich dazu das hier gehört https://www.spiegel.de/wirtschaft/ver-di-fordert-subunternehmer-verbot-fuer-paketdienste-vorwurf-der-ausbeutung-a-03a2f3ce-ce1e-4f21-8b6b-0ffb44f9f4ef
In der Paketbranche haben Ausbeutung und prekäre Beschäftigung nach Einschätzung der Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di »ein unerträgliches Maß« angenommen. »Es ist nicht hinnehmbar, wenn die tägliche Paketzustellung in unserem Land teilweise mit ausbeuterischen und gesetzwidrigen Arbeitsbedingungen sichergestellt wird«, sagte am Dienstag die stellvertretende Ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. Sie forderte ein Gesetz zur Sicherung der Rechte der Beschäftigten und insbesondere ein Verbot von Subunternehmen.Und wenn ich mir anschaue, wie es schon bei der Post läuft, dann glaub ich das auch.
»Fast alle großen Paketdienstleister setzen auf Subunternehmer, um sich der Verantwortung für die Arbeitsbedingungen auf der besonders kostenintensiven letzten Meile zu entledigen«, kritisierte Kocsis. Die Leidtragenden seien die bei den Subunternehmern Beschäftigten. Dort gebe es in der Regel keine Betriebsräte oder gar Tarifbindung, denn gerade bei Kleinstunternehmen in solchen Subunternehmerketten seien diese Rechte faktisch kaum durchsetzbar.
Wir wissen aus Studien, dass sanktionen nicht dazu führen, dass Menschen arbeit aufnehmen. Es erwischt nicht "immer mal wieder einen falschen", es ist unabhängig davon, ob jemand etwas falsch oder richtig macht. Sanktionen treffen meist die, die die regeln nicht gut verstehen oder einen niedrigen bildungsgrad oder schlechte deutschkenntnisse haben.PrivateEye schrieb:Das hatte ich ja schon zuvor gesagt: Es muss sich etwas ändern, das System, so wie es ist muss angepasst werden da es nimmer zeitgemäß ist.
Was die Sanktionen betrifft, man sollte vielleicht auch nicht immer nur den ungerechtfertigten Teil sehen. Es wäre schon interessant zu erblicken, wieviel Prozent davon denn berechtigt sind. Und ja, das es immer mal einen falschen erwischt ist mir klar und das ist natürlich auch ungerecht. Aber voll aus der Luft gegriffen ist es auch wieder nicht.
Sie sind vollkommen aus der Luft gegriffen.