sacredheart schrieb:Die Idee, Jobs seien automatisch ausbeuterisch, erschließt sich wohl nur Dir. Und selbst wenn sich jemand in so einem Arbeitsverhältnis befindet, kann er entweder juristisch vorgehen oder auch sich aus dem Job für einen der unzähligen anderen Jobs bewerben.
Hab ich nie behauptet. Aber es gibt im Niedriglohnsegment jobs, die stnadardmäßig so sind. Paketboten zum Beispiel, sobald die da bei einem Subunternehmer angestellt sind, ist es vorbei.
Und klar, man kann super juristisch dagegen vorgehen, wenn der arbeitgeber millionen und ein team von anwälten hat und man selbst bei 40 stunden so halb über die runden kommt und ggf. keinen Schulabschluss hat.
Da kann man sich dann auch direkt bei "unzähligen" anderen jobs bewerben. Komisch, die leute sind wohl einfach alle zu dumm, einfach die bewerbung beim 20 Stunden investmentbanker job einzureichen und es sich gutgehen zu lassen.
sacredheart schrieb:Denkst Du genau so über Netto Steuerzahler und ihr Verhältnis zum Finanzamt?
Wenn nein, warum nicht?
Wenn ja, wer soll dann noch die ganze Sause bezahlen?
Das hatten wir schon. Die beiden situationen sind in keinster art und weise zu vergleichen und wenn es um vereinfachungen des steuersystems geht, bin ich immer dafür zu haben.
Ich wüsste aber nicht, inwiefern es vergleichbar ist, wenn man beim steuerzahlen aufwand betreiben muss und es da mal penibel zugeht (normalerweise bei deutlich höheren Summen als bei Alg2 empfängern) damit, dass Menschen in psychisch und physisch zerstörerische Jobs hineingetrieben werden unter Androhung von Geldkürzungen unter die Armutsgrenze.
sacredheart schrieb:Arbeit kann anstrengen. So what? Arbeit macht Arbeit, deshalb heisst sie ja so.
Ich sehe hier ein unreflektiertes Bild von Arbeit, das weitgehend der Mitte des 19. Jahrhunderts entstammt und meiner Meinung dazu dient, sich das Lebensmodell 'Van Andere' selbst schönzureden. Und weil das nicht gut klappt, suchst Du hier nach Bestätigung dafür von Anderen.
Und wenn so viele AG gemeine Ausbeuter wären, müsste es doch leicht sein, es selbst aös Unternehmer besser zu machen, also nur zu.
Es geht nicht um Anstrengung. Es geht um Ausbeutung. Arbeit sollte nicht ausbeuten. Das ist auch nicht unreflektiert. Es ist realitätsverleugnend, so zu tun, als sei z.b. die Paketbranche keine Ausbeutung in ihrem Großteil.
Es ist nicht in Ordnung,w enn Arbeit Menschen physisch und psychisch kaputtmacht und sie dafür sogar noch mies bezahlt werden. Das als "Anstrengung" zu framen geht da weit, sehr weit an der realität vorbei.
Ein anstrengender job kann spaß machen. Ein ausbeuterischer job macht nur kaputt.